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King: Wie man im Schach gewinnt – 10 goldene Faustregeln
In diesem kompakten Lehrbuch beleuchtet der englische Großmeister Daniel King '10 goldene Faustregeln' des Schachspiels. Es ist für Anfänger gedacht, die nicht viel mehr kennen als die Grundregeln und die sich in geraffter und trotzdem aussagekräftiger Form veranschaulichen lassen möchten, welche wichtigen Grundsätze der Spielführung in den drei Partiephasen Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel zu beachten sind.Die Lehrinhalte werden ansprechend und unterhaltsam dargeboten, und da die äußerst nützlichen Merksätze anhand von Beispielen und Übungen illustriert werden, ist sichergestellt, dass der Leser sie sich dauerhaft ins Gedächtnis einprägen kann. Entsprechend sollte er alsbald die Motivation verspüren, das Erlernte in eigenen Partien erfolgreich zu erproben.Den Verzicht auf tiefschürfende theoretische Erklärungen wird der Einsteiger sicherlich dankbar zur Kenntnis nehmen. Mit diesem Buch erhält er ein zwar solides, aber keinesfalls überfrachtetes Fundament, das entsprechend leicht ausbaufähig ist. Bei gegebenem Interesse kann es als Sprungbrett zur Beschäftigung mit vertiefenden Werken der Schachliteratur dienen.Daniel J. King (*1963) ist ein britischer Großmeister, Schachtrainer und -autor, der über 25 Jahre Berufsspieler war und sein Land bei vielen hochrangigen internationalen Anlässen vertreten hat. Obwohl er seit 2010 nicht mehr als Schachprofi aktiv ist, ist er dem Schach intensiv verbunden geblieben, und zwar als TV-Moderator, Live-Kommentator (insbesondere bei der Internet-Übertragung von Schachturnieren), freiberuflicher Journalist und Kolumnist sowie Autor zahlreicher Schachbücher und -videos.132 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im März 2021 Der britische Großmeister, Schachtrainer und -autor Daniel King richtet sich in seinem Buch „Wie man im Schach gewinnt – 10 goldene Faustregeln“ an Anfänger, die lediglich die Grundregeln kennen. Sie sollen anhand der überschaubaren Faustregeln in die Lage versetzt werden, die Grundsätze der Spielführung in den Phasen Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel zu erlernen. Der Autor bewerkstelligt dies lobenswerterweise mit einfachen und leicht verständlichen Beispielen, die ganz auf Einsteiger ausgerichtet sind. So geht es nach der Erklärung der Schachnotation sehr zügig zu jenen Regeln, die sich auch der ein oder andere Schachspieler wieder einmal vor Augen führen kann, weil man oft im Glauben ist, in jeder Phase des Spiels das Richtige zu tun. „Eröffne mit dem Zentrumsbauern“, „Bringe deine Figuren ins Spiel“ und „Rochiere so schnell wie möglich“ ist Kings Rezeptur für eine erfolgreiche Eröffnung. Im Mittelspiel hält er die Ratschläge parat, nach Beute Ausschau zu halten, sorgfältig über den letzten Zug des Gegners nachzudenken, auf taktische Schläge zu achten und den König anzugreifen. Für das Endspiel muss man sich, so King, mit einfachen Mattführungen vertraut machen, versuchen eine neue Dame zu beschaffen und schließlich den König aktiv einsetzen. Jeder der drei Spielphasen sind kurze und knappe Einführungen vorangestellt, insgesamt 50 Diagramme sowie Beispiele aus Partien, über das ganze Buch verteilt, regen dazu an, sich in die Aufgaben und Problemstellungen zu vertiefen. Die Ratschläge möchte der Autor nicht ausschließlich als Handreichung für Einsteiger verstanden wissen. Für erfahrene Spieler seien sie so etwas wie eine „zweite Haut“, auf die man sich eher verlassen könne, als auf weitverzweigte und auswendig gelernte Varianten. Auch seien sie ein solides Fundament, von dem man aus sein Spiel Schritt für Schritt verbessern könne. Ziel sei es auch, dass seine Ratschläge im Gedächtnis bleiben, deshalb sollte man die Themen sorgsam und nicht ad hoc durcharbeiten. Fazit: Daniel King hat ein übersichtliches Lehrbuch vorgelegt, räumt aber auch richtigerweise ein, dass es für die Praxis keinen Ersatz gibt. Befolgt man seine Ratschläge, kann diese Praxis jedoch von Erfolg gekrönt werden. Rezension von Uwe Bekemann im Dezember 2015Der Buchmarkt gibt einiges her, wenn es um die Einführung ins Schachspiel geht. Zu den Werken, die seit etlichen Jahren das besondere Vertrauen des Marktes genießen, zählt "Wie man im Schach gewinnt" von Daniel King. Der Schachverlag Ullrich hat diesen Klassiker jüngst in dessen 10. Auflage als Imprint im Joachim Beyer Verlag herausgegeben. Der Untertitel "10 goldene Faustregeln" deutet bereits an, wie der britische GM und frühere Schachprofi King seine Arbeit organisiert hat. Bevor wir darauf eingehen, ist eine Klärung des Begriffes "Faustregel" angebracht. Der Duden sagt dazu: "grob gefasste, einfache Regel, nach der man sich meist ungefähr richten kann". 10 dieser Regeln nutzt King also als Ordnungselement zur Gestaltung seines Buches. Im Wesentlichen ist das Buch in drei Teile gegliedert, die nach den Partiephasen Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel betitelt sind. Zur Eröffnung und zum Endspiel behandelt King jeweils drei Faustregeln, für das Mittelspiel deren vier. Zur Veranschaulichung, was man sich unter einer Faustregel im Werk vorstellen kann, gebe ich drei Beispiele dazu. Eröffnung: Rochiere so schnell wie möglich (Regel 3) Mittelspiel: Achte auf taktische Schläge (Regel 6) Endspiel: Kenne die einfachen Mattführungen (Regel 8). Für jede Regel hält das Buch ein eigenes Kapitel bereit. Bereits auf den ersten Buchseiten macht King darauf aufmerksam, dass sich der Spieler nicht sklavisch an eine Regel halten soll. Dann aber, wenn er nichts Besseres sieht, gibt sie ihm eine Orientierung, wie er in seiner Partie spielen sollte. Das Einstiegsniveau ist zu jedem Thema sehr niedrig. King holt den Leser ab, der gerade mal weiß, wie man die Figuren zieht. "Wie man im Schach gewinnt" ist damit ein absolutes Anfängerbuch. Dabei stellt es sich auch auf typische Anfängerfehler ein und korrigiert diese. Der Leser wird dabei mit den logischen Prinzipien des Schachspiels vertraut gemacht, er lernt also verstandesmäßig und nicht durch ein Einprägen von Grundsätzen. Ein Beispiel dazu: Das Werk gibt dem Anfänger die Empfehlung, mit einem zentralen Bauern zu eröffnen. Auf dieser Basis gibt King in der Folge als Antworten mehrere Zugalternativen an. Eine davon ist vernünftig, die anderen sind typische Anfängerfehler. Nachdem der Leser sich für eine Möglichkeit entschieden hat, klärt King die Lage auf. Er erläutert, was den "richtigen" Zug dieses Werturteil erhalten lässt und was jeweils gegen die Alternativen spricht. Schritt für Schritt erhält der Leser damit ein Grund-Knowhow, das ihm auf einem noch niedrigen Spielniveau richtiges Handeln erlernen und falsches Handeln vermeiden lässt. Sobald die zehn Kapitel durchgearbeitet sind, wird der Spieler eine Partie sinnvoll führen können. Den Adressaten des Werkes verorte ich nicht nur, wie oben schon erwähnt, beim gerade erst regelkundigen Schachfreund. King dürfte in erster Linie junge Menschen im Auge gehabt haben, die er im Werk duzt. Auch wenn das ursprüngliche Manuskript in Englisch verfasst worden ist, was eine Erklärung für die fehlende Unterscheidung nach Sie und Du sein könnte, gibt die einfache Sprache im Buch weitere Anhaltspunkte auf eine Ausrichtung auf die Jugend. Zu erwähnen bleibt noch, dass "Wie man im Schach gewinnt" den Leser auch mit Übungsaufgaben versorgt, die sowohl über die Kapitel verteilt als auch in einem eigenständigen Bereich im hinteren Teil des Werkes zu finden sind. Die Lösungen dazu sind recht ausführlich und ebenfalls auf den letzten Seiten zu finden. Am Rande erfährt der Leser noch das eine oder andere allgemein Wissenswerte zum Schach, beispielsweise die Erklärung, was ein Gambit ist. Fazit: "Wie man im Schach gewinnt" ist ein qualifiziertes Einsteigerwerk. Es ist didaktisch gut aufgebaut, zu seinen besonderen Stärken zählt die sehr auf die Bedürfnisse des Anfängers ausgerichtete Art der Erläuterungen. Wer einem jungen Menschen ein Buch schenken möchte, das diesem auf angenehme Weise das Schachspiel qualifiziert beibringt und Lust auf mehr macht, macht mit diesem Werk alles richtig.

14,80 €*
Nikolaiczuk: Der ELO-Schädling
... und andere Satiren aus dem Leben eines Schachspielers Was denn? Sie hatten es bisher nicht für möglich gehalten, dass ein vollkommen nüchterner Ex-Weltmeister gegen einen deutlich geringeren Maestro an den Rand einer Niederlage gerät, weil er schon früh in der Eröffnung mal eben die Orientierung verliert, mit welcher Farbe er eigentlich spielt. Sie hätten Zweifel daran, dass die kürzeste entschiedene Turnierpartie aller Zeiten sofort nach dem ersten Zug von Weiß mit einem Schwarzsieg endete - und zwar nicht etwa, weil der Weißspieler mal eben verstarb oder wegen sonstiger höherer Gewalt das Brett hätte verlassen müssen? Sie würden es für eine Räuberpistole halten, dass ein Spieler, der bei einem internationalen Turnier Chancen auf den ersten Platz hat, vor der letzten Runde mal eben verhaftet wird, weil er in Verdacht gerät, ein Terrorist zu sein? Sie könnten es beim besten Willen nicht glauben, dass ausgerechnet ein Schachschriftsteller zwischen der Fertigstellung zweier Bücher mal eben eine kleine Filmkarriere als Kreuzritter in der Sahara einblendet? Na dann wird es aber allerhöchste Zeit, dass Sie sich bezüglich all dieser und ähnlich unglaublicher Dinge mal eben eines Besseren belehren lassen. 144 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag    Rezension von Stefan Liebig im Juni 2020 Lothar Nikolaiczuk ist vielen noch als Spieler bekannt, doch nun widmet er sich viel lieber dem Reisen und dem Schreiben –„denn das ist ortsungebunden“. Den Spaß, den er beim Schreiben hat, merken die Leser seinen Büchern an. Mit viel Humor und guten Formulierungen erzählt er pointierte Geschichten. Wie zum Beispiel kann es zu einer Notation wie „1. Sf3 0-1“ kommen? – Wohlgemerkt ist das die komplette und korrekte Notation einer Partie. Wie ist es möglich, kurz vor der letzten Runde verhaftet zu werden und dennoch den Turniersieg einzufahren? Der Autor schildert diese und zehn weitere (wahn-)witzige Geschichten wort- und bildreich. Abgerundet wird das humorvolle Buch durch einen ausführlichen Teil mit analysierten KL-Partien. KL? Sie fragen, wer oder was KL ist? Lassen Sie sich vom ELO-Schädling überraschen und genießen Sie …

16,80 €*
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Holzke: Von der Stellung zum Zug
Lehrbuch für fortgeschrittene Spieler nach der "synthetischen" Methode Das neue Grundlagenwerk für fortgeschrittene Spieler, die sich die Methode eines Großmeisters zu eigen machen möchten. Auf seinem Weg wird der Leser nicht geschont, aber immer wohlwollend begleitet. Aus dem Vorwort von Loek van Wely: „Gute Schachgrundlagen sind die Basis eines gesunden und langen Schachlebens." Aus dem Inhalt: – „Synthetisches" Herangehen an eine Stellung im Unterschied zum „analytischen" – Die verschiedenen Gangarten – „energisches" und „umsichtiges" Spiel – Was kann ich mit einem Zug alles anstellen? – die Rangfolge der Zug-Wirkungen – Der „Plan der Stellung" – Lageplan und Spielplan – die Bedeutung der Initiative – Objektive, intersubjektive und subjektive Stellungsbewertung – Der Masterplan zum Partiegewinn – Beachten und Einschränken der gegnerischen Möglichkeiten, präventives Spiel – Variantenberechnung und Kandidatenzugfindung, „Befragen" der Stellung – Tipps zur Schachpsychologie, zur Zeiteinteilung und zum erfolgreichen Training – Das richtige Vorgehen bei der Arbeit an den Eröffnungen 310 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Stefan Löffler im Juni 2024 GESETZE DES GEPFLEGTEN SCHACHS Wer je ein Erklärvideo gesehen hat, in dem ein schachlich unbeleckter YouTuber fröhlich davor warnt, dass der Bishop die Queen pinnt, hat sich vermutlich gefragt, ob sich Tausende vor ihm das ebenfalls als Realsatire reingezogen haben. Jedenfalls tut es gut, wenn ein Schacherklärer sprachlich Sorgfalt walten lässt und dennoch frisch formuliert. Bei Frank Holzke überrascht das nicht, denn er engagierte sich einige Jahre im Verein Deutsche Sprache. Der promovierte Jurist hat seine Tätigkeit als Richter am Düsseldorfer Verwaltungsgericht 2015 beendet und sich danach noch einmal damit befasst, wie er es eigentlich zum Großmeister gebracht hatte. Inwieweit ist er den Lehrsätzen früherer Koryphäen gefolgt? Was hilft wirklich bei der Suche nach dem richtigen Zug? Seine Erkenntnisse hat er in einem Lehrbuch für Fortgeschrittene zusammengefasst. Ein erfahrener Trainer, dem ich „von der Stellung zum Zug“ weitergab, um eine Zweitmeinung einzuholen, nannte es „eines der zehn oder zwanzig interessantesten Schachbücher, die ich gelesen habe“. Der Trainer war verblüfft, wie tiefe Einblicke Holzke in sein Schachdenken zulässt. Normalerweise schreiben Profis mit einer Distanz, die Rückschlüsse auf ihre Vorlieben und Schwächen erschwert. Doch Holzke schreibt nicht als Profi, sondern auf der Suche nach Wahrheit. „Synthetische Methode“ klingt ungewohnt, aber man sollte sich davon nicht abschrecken lassen. Gemeint ist, dass sie das Ganze der Stellung erfasst, statt ihre Details isoliert, also analytisch, zu betrachten. Im Großen und Ganzen argumentiert Holzke deutlich und mit gesundem Menschenverstand. Der richtige Zug kann für ihn durchaus der sein, der besser zu einem Spieler und seiner Spielweise passt. Hilfreich wirken seine Hinweise, wie man besser erfasst, was der Gegner will. Ganz praxisorientiert gibt er Empfehlungen zur Eröffnungswahl und zur Arbeit mit dem Computer. Bei der Computeranalyse entdeckt man schon mal, wie man eine Stellung viel einfacher gewinnen konnte statt unter späterer Mithilfe des Gegners. Holzke verpackt das nicht, wie es viele Autoren machen, in Aufgaben. Am Brett sagt einem ja auch niemand: Hallo, hier geht etwas! Rezension von Uwe Bekemann im Oktober 2023 Was ist die „synthetische Methode“, um von der Stellung zum Zug zu kommen? Was ist anders als beim „analytischen“ Vorgehen, wenn der Spieler sich ihrer bedient? Großmeister Frank Holzke stellt in seinem Buch „Von der Stellung zum Zug“, Untertitel „Lehrbuch für fortgeschrittene Spieler nach der „synthetischen“ Methode, die Zugfindung nach der ‚synthetischen‘ Methode“ vor. Das Werk ist 2023 im Joachim Beyer Verlag erschienen. Zunächst einmal geht es thematisch darum, einen guten Zug zu machen, immer und immer wieder in jeder sich neu ergebenden Stellung. Das ist nun noch nicht etwas bahnbrechend Neues. Und wenn dieses Vorhaben gelingt, wird man Erfolg haben. Oder wie Holzke einen nicht namentlich genannten Großmeister zitiert: „Immer wenn ich dran bin, mache ich einen fürchterlich starken Zug, und das 40 Mal hintereinander. Das halten die wenigsten aus!“ Für mich, und dies trotz einer jahrzehntelangen Erfahrung, ist die von Frank Holzke intensiv und quasi Schritt für Schritt dargestellte „synthetische“ Methode der Zugfindung Neuland, und vermutlich wird dies auch auf viele andere erfahrene Schachfreunde zutreffen. Wie lassen sich gute Züge klassifizieren? Sie sind daran erkennbar, dass sie allein oder mit Folgezügen zum Matt führen, einen Materialvorteil einbringen, eine günstige Transformation erlauben, zu einer günstigen Veränderung der Bauernstellung führen oder ohne Transformation eine Verbesserung der Figuren- oder Bauernstellung herbeiführen. Matt und Materialgewinn können taktisch oder „technisch“ realisiert werden. Transformationen können taktisch oder positionell erreicht werden, z.B. mittels einer „petite combinaison“, Abtausch, Opfer, Bauernhebel etc. Die Verbesserung der Figuren- oder Bauernstellung ist positionell oder technisch möglich. Wie lassen sich gute Züge finden? Mit Schachverständnis und Knowhow. Und dies bringt der fortgeschrittene Spieler mit und der fortgeschrittene Spieler in spe erarbeitet es sich noch. Wenn der Spieler sein Zugrecht optimal ausnutzt, also einen Zug mit hohem Wirkungserfolg spielt, lässt sich dies mit einem gedanklichen Wert von 1 rechnerisch beschreiben. Zugrecht und mit dem Zug erreichter Erfolg stimmen optimal überein. Es gibt aber auch eine gegenteilige Situation, in der dem Spieler nur ein gedanklicher Wert von -1 eröffnet ist. In diesem Fall ist das Zugrecht nachteilig, weil der nächste Zug die Partie verlieren lässt. Dies ist beispielsweise in einer Zugzwangstellung der Fall, wenn der Spieler beispielsweise in einem Bauernendspiel die Opposition der Könige aufgeben und dem Gegner die Bauernumwandlung einräumen muss. Zwischen diesen beiden Werten ergibt sich eine Spannbreite, die als Hilfsmittel zur Bewertung zur Verfügung steht. Holzke hat seine Arbeit in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil, „Richtig spielen“, enthält sieben Kapitel und zwei Anhänge. Da diese einen Rückschluss auch auf die Systematik des Buches wie die „synthetische Methode“ erlauben, bilde ich sie nachstehend ab. Kapitel 1: Spiele gute Züge Kapitel 2: Nutze den Zug Kapitel 3: Folge dem Plan Kapitel 4: Beachte den Gegner Kapitel 5: Berechne die Varianten Kapitel 6: Finde die Kandidaten Kapitel 7: Befrage die Stellung Anhang 1: Schachpsychologie Anhang 2: Zeiteinteilung Der zweite Teil widmet sich dem Thema „Richtig trainieren“. Er enthält drei Kapitel mit den Schwerpunkten Computereinsatz und qualifiziertes Erlernen von Eröffnungen. Die von Holzke intensiv beschriebene synthetische Methode eröffnet die Chance auf eine hochinteressante Erweiterung des Schachverständnisses. Damit der Leser „Von der Stellung zum Zug“ richtig für sich nutzen kann, braucht er bereits ein fundiertes Schachwissen. Entsprechend richtet sich das Werk an den „fortgeschrittenen“ Spieler. Dies kann nach meiner Einschätzung sowohl der Elo-starke Spieler wie auch der mäßig starke sein, der aufgrund seiner Erfahrung dem Stoff folgen kann, auch wenn er bisher seine Wissens-PS noch nicht so richtig auf die Kette bringen konnte. Frank Holzke ist im beruflichen Leben Jurist. Dies merkt man seiner Sprache an. Im Buch formuliert er logisch direkt, präzise und ohne milde Umschreibungen. Mir gefällt dieser ehrliche Stil, auch wenn er manchmal entlarvend direkt ist. Wenn man als Leser beispielsweise vor Augen geführt bekommt, dass eine viel gehörte Begründung für eine bestimmte Zugwahl seitens eines schwächeren Spielers meist nur eine Ausrede ist und eine gewisse Faulheit kaschieren soll, kann dies innerlich empören, sollte es aber nicht. Frank Holzke ist von der Logik des Juristen konditioniert und spricht die Dinge genau so an und aus. Fazit: „Von der Stellung zum Zug“ ist eine echte Bereicherung. Das Werk stellt die „synthetische“ Methode zur Zugauswahl vor, beschreibt sie und führt den Leser intensiv in sie ein. Der Leser braucht Spielstärke und/oder Erfahrung, um umfassend von ihm profitieren zu können. Rezension von Stefan Liebig im September 2023 Im Vorwort schreibt der niederländische Großmeister Loek van Wely: „Gute Schachgrundlagen sind die Basis eines gesunden und langen Schachlebens.“ Er selbst spricht da aus Erfahrung und verrät, jahrelang an der Seite Holzkes in Mannschaftskämpfen angetreten zu sein, ohne von dessen „synthetischer Methode“, mit der er zu guten Zügen gelangen will, gewusst zu haben. Offenbar teilt van Wely diesen Ansatz zwar nicht komplett, bedauert aber, dass sich die beiden früher nie darüber ausgetauscht haben. Im Buch „Von der Stellung zum Zug“ gibt Holzke nun einen umfangreichen Einblick in seine Technik, die er auch als Trainer erfolgreich anwendet. Holzke stellt seine synthetische Methode der analytischen entgegen. Sie basiert in erster Linie auf der für jeden Zug erforderlichen Suche nach einem guten Zug – wohlgemerkt: nicht um jeden Preis dem besten Zug. Das klingt selbstverständlich, Holzke erklärt aber ausführlich, warum es das in der Praxis oftmals nicht ist. Grundsätzlich unterscheidet er im ersten Teil des Buches die positionsabhängigen Gangarten „energisch“ und „umsichtig“, seziert die Begriffe „Tempo“ und „Plan“, fordert zum Beachten von Gegnern, Varianten und Kandidaten sowie zur Befragung der Stellung auf. Im Anhang des ersten Teils folgt eine Betrachtung der Themen Schachpsychologie und Zeiteinteilung, bevor der zweite Teil „Richtig trainieren“ mit den Kapiteln „Steigere dein Können“, „Verwende den Rechner“ und „Lerne Eröffnungen richtig“ das Buch abschließt. Erstaunlich die Konsequenz mit der er immer das Ziel „mattsetzen“ anspricht. Denn seine Grundthese lautet: Es gibt nur gewonnene, ausgeglichene und verlorene Stellungen. Eine Stellungsbewertung wie „leichter Vorteil“ hält er dementsprechend für unsinnig. Vieles weitere erscheint nicht ganz so revolutionär wie es angekündigt wird, dennoch ist das Buch als Lehrbuch absolut empfehlenswert. Denn insbesondere die unzähligen Fragen, die in den sehr übersichtlichen Kapiteln gestellt werden, dienen natürlich zum einen der Lösung der gestellten Aufgabe, vor allem aber sind sie wertvolle Hinweise, welche Fragen man sich während einer Partie immer wieder stellen sollte. Rezension von Christian Hoethe im September 2023 Eine überaus interessante Neuerscheinung aus dem Joachim Beyer Verlag ist der Titel „Von der Stellung zum Zug“ - Lehrbuch für fortgeschrittene Spieler nach der 'synthetischen' Methode von GM Dr. Frank Holzke Den Namen Frank Holzke hatte ich zuvor im Zusammenhang mit Schach zwar schon gehört, aber dennoch habe ich mich bei Wikipedia genauer informiert. Holzke, Jahrgang 1971, ist Jurist, wurde 1997 IM und 2008 GM. 1988 schlug er bei einem Simultan Garri Kasparow und hat mit dem oben genannten Titel – jedenfalls soweit ich es erkennen kann – sein nunmehr erstes Schachbuch geschrieben. Gleich im Vorwort erklärt der Autor, was unter der "synthetischen Methode" zu verstehen ist: "Dieses Buch will dazu anleiten, richtig Schach zu spielen. (...) Die synthetische Methode ist flexibel, indem sie nur einen Rahmen vorgibt, den der Spieler nach seinen Fähigkeiten und Neigungen ausfüllen kann."   Das klingt doch schon einmal sehr vielversprechend! Wobei ich mich an dieser Stelle (vielleicht ja zu Unrecht) bevormundet fühle und mich etwas an dem Wort "richtig" reibe, wo meiner Meinung nach "besser" die glücklichere Wortwahl gewesen wäre. Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis bestätigt die auf dem Titel doch recht hoch angesetzten Ambitionen, eben Literatur für "fortgeschrittene Spieler". In zwei großen Abschnitten befasst sich GM Holzke mit den Themen "Richtig spielen" sowie "Richtig trainieren". Die Unterkapitel sind dabei unter anderem wie folgt betitelt: Folge dem Plan – Beachte den Gegner – Berechne die Varianten – Finde die Kandidaten. Außerdem geht es um  Schachpsychologie und Zeiteinteilung, um den Umgang mit dem Rechner, das richtige Lernen von Eröffnungen und letztlich das Steigern des eigenen Könnens. Etwas zu häufig für meinen Geschmack ist dabei vom "richtigen" bzw. "falschen" (Lernen, Spielen, Trainieren) die Rede – mutmaßlich kommt hier neben dem Großmeister auch der Jurist Holzke zum Vorschein. Davon abgesehen, ist die Partienauswahl schlichtweg vortrefflich zu nennen: Eben weil die Beispiele zum größten Teil seiner eigenen Praxis entstammen, vermag Holzke dabei auch die besten Einsichten zu vermitteln. Für mich besonders aufschlussreich waren es Partien wie Holzke – Vuckovic, in der es dem Autor hervorragend gelingt zu erklären, warum er von einem schematischen Vorgehen am Damenflügel abgesehen und sich stattdessen dem Königsflügel zugewandt hat. Auch Holzke – Howell als Beispiel zum '5-Stufen-Programm' sowie Holzke – Pähtz empfand ich als lehrreich und überaus ehrlich, wenn Holzke freimütig am Ende eingesteht: „Sie (Elisabeth) hatte viel mehr gesehen (und verstanden) als ich, aber am Ende hat sie verloren! Manchmal geht es im Schach – wie ja überhaupt im Leben – ziemlich ungerecht zu.“ (S. 225) Insbesondere nach dieser philosophischen Äußerung hatte ich mir zumindest einen kleinen Einblick in das Thema der Schachpsychologie gewünscht. Fündig wurde ich dazu jedoch nur im ersten Kapitel, wo GM Holzke sich zu Fragen des persönlichen Stils bei der Zugwahl äußert und seinen Lesern tatsächlich rät: „Vergessen Sie einfach den 'Stil'!“ (S. 14). Dass er dabei gerade dem menschlichen Faktor (seit Lars Bo Hansen, Alex Yermolinsky, Wjatscheslaw Eingorn, Karsten Müller und Luis Engel besonders im Rampenlicht der Schachpsychologie) kaum bis keinerlei Beachtung schenkt, empfand ich im Folgenden dann doch als überraschend. Selbst im Kapitel 'Beachte den Gegner' reduziert Holzke den Gegner als wesentlichen Faktor lediglich auf die Vorkommnisse auf dem Schachbrett. Sind es doch nicht selten Emotionen wie „Hochgefühl, Angst, Hass, Gleichgültigkeit, Langeweile, Verzweiflung“ (Yermolinsky), die unsere Zugwahl auch während einer Partie beeinflussen und oft zu Fehlentscheidungen oder Zeitnot führen. Probleme, die jeder Schachspieler kennt. Probleme, für deren Lösung sich Leser hilfreiche Empfehlungen von fachkundigen Autoren erhoffen. Großmeister Lars Bo Hansen, Initiator des Spielertypen-Modells, widerspricht der These zur empfohlenen Ignoranz des Stils dabei bekanntlich deutlich im Kapitel 'The opponents: The role of the human factor in chess" seines bahnbrechenden Werkes 'Foundations of chess strategy': "The right choice of plan in a given strategic position should not only be determined by purely chess reasons. (...) The style and personality of the combatants should be included in the decision process as well" (Seite 21 ff.) Die Großmeister Karsten Müller und Luis Engel haben das Modell aufgegriffen und es den deutschsprachigen Schachspielern zugänglich und verständlich gemacht. Auch GM Yermolinsky schrieb bereits 2002 in dem Kapitel 'Wenn Gefühle regieren': „Ein starker GM erzählte mir einmal, dass wir (...) während einer Partie in etwa 90 Prozent aller Stellungen zufällig wissen, berechnen oder auf eine andere Art und Weise herausfinden, was der beste Zug ist. Das bedeutet, dass man bei einer durchschnittlichen Partielänge von 50 Zügen fünfmal nicht weiß, was man spielen soll! Da fängt der interessanteste, aber auch schwierige Teil an. Er sagte ebenfalls, dass diese Momente für den Stil und die Persönlichkeit eines Schachspielers sehr charakteristisch seien.“ (Der Weg zur Verbesserung im Schach, S. 12) Ebenso positioniert sich GM Eingorn, der im Kapitel 'Individualität und Stil' seines lesenswerten Buches 'Entscheidungsfindung am Schachbrett' schreibt: „Bisher ist es niemandem gelungen, Schach zu einer Wissenschaft zu machen, oder anders gesagt, eine Methode aufzuzeigen, wie man mit einem ausreichenden Grad an Exaktheit in einer beliebigen Stellung den besten Zug finden kann. Sollte dies wirklich geschehen, wird das Spiel an sich seinen Sinn verlieren.“ (S. 19). Wer liegt also richtig? Und ist richtig auch wichtig? Wie so oft denke ich, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt, also nicht im Schwarz-Weiß-Denken, sondern in der Grauzone. Gerade in der Vielschichtigkeit, der Unterschiedlichkeit liegt doch der Reiz der verschiedenen Spielstile und Vorlieben! Vor allem jedoch bestärken solch unterschiedliche Denkweisen die Notwendigkeit ihrer Vertiefung und Diskussion und bekräftigen einen in der Erkenntnis, dass man wahrhaftig jeden kritisch hinterfragen sollte, der einem seine Methode als die richtige empfiehlt! Mein einziger kleiner persönlicher Kritikpunkt: Bei Partien, deren Besprechung um den 20. Zug herum beginnt, hätte ich mir gewünscht, dass die Anfangszüge der Partie mitgeliefert werden. Max Euwe hat das in seinem Buch 'Das Mittelspiel' so gehandhabt, andere Autoren tun es ebenso.  Vielleicht verspreche ich mir davon, eine interessante Eröffnungsvariante kennenzulernen, die ich selbst einmal ausprobieren möchte, vielleicht bin ich auch einfach zu bequem, um die Stellung aufzubauen, und würde lieber spielerisch zur Ausgangsstellung gelangen. Fazit: In jedem Fall ein sehr interessantes Lehrbuch für fortgeschrittene Spieler, das zum Reflektieren anregt! Hier gibt ein Großmeister tiefe und ehrliche Einblicke in seinen Denk- und Zugauswahlprozess sowie wertvolle Hilfestellungen für das nächste Turnier bzw. das Training! 

34,80 €*
Aumüller: Das Schachspiel in der europäischen Literatur
Schach gespielt wird nicht nur  in Wirklichkeit, es wird auch in erfundenen Geschichten gespielt. Literarische Schachpartien gibt es seit vielen Jahrhunderten. Sie haben deutliche Spuren in der europäischen Literatur hinterlassen. Im Mittelpunkt des Bandes stehen fünf literarische Texte, sogenannte Schach-Poeme, die von Schachpartien handeln. Sie werden hier erstmals ausführlich vorgestellt und in ihrem Zusammenhang von einem professionellen Literaturwissenschaftler erklärt. Das Besondere an der Darstellung ist Matthias Aumüllers Versuch, wissenschaftlich seriöse Forschungsergebnisse auf eine auch Nicht-Philologen ansprechende, unterhaltsame Art und Weise zu präsentieren. Wie von selbst erhalten die Leserinnen und Leser dabei einen Einblick in die Mechanismen der europäischen Literaturgeschichte, die sich über die Jahrhunderte nie isoliert in einem Land, sondern immer im Austausch der verschiedenen Literaturen entwickelt hat. Altkatalanisch,  Neulateinisch, Polnisch, Italienisch, Englisch – das sind die Sprachen, in denen die Schach-Poeme verfasst sind. Ihnen gemeinsam ist, dass jeweils eine Schachpartie ihr Hauptthema ist. Sie unterscheiden sich allerdings darin, dass jeweils andere Spielerinnen und Spieler beteiligt sind. Und da die Poeme in unterschiedlichen Epochen und Kulturen entstanden, gibt es weitere Unterschiede und Eigenheiten, deren Bedeutung in fünf Kapiteln ermittelt wird. Ihnen vorangestellt ist ein ausführliches Kapitel über die große Verbreitung von Schach-Motiven in der mittelalterlichen Literatur, an deren Ende die Erfindung der literarischen Schachpartie in einem alt-/mittelfranzösischen Versepos steht. Matthias Aumüller wurde mit einer Dissertation über die Literaturtheorie des russländisch-ukrainischen Philologen Aleksandr Potebnja (1835-1891) an der Universität Hamburg promoviert. Danach habilitierte er sich an der Universität Wuppertal mit einer Arbeit zur Romanliteratur der DDR. Zuletzt erschien eine Abhandlung zum unzuverlässigen Erzählen in der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. Gegenwärtig ist er als SNF-Senior Researcher an der Universität Fribourg (CH) beschäftigt. Ab 2024 wird er als Projektleiter der Deutschen Forschungsgesellschaft an der Universität Halle-Wittenberg tätig sein. 266 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

34,80 €*
Tipp
Rouissi: Zu Gast bei der fantastischen Schachfamilie
Wenn du eine Schachpartie spielst, schickst du deine Figuren sozusagen auf ein gedankliches Schlachtfeld – und zwar selbstverständlich mit dem Ziel, den Kampf zu gewinnen. Dabei leuchtet es ein, dass deine Siegchancen umso größer sind, je besser du mit den Eigenschaften jeder einzelnen Figur vertraut bist.In diesem Buch nehmen dich die von Schach begeisterten Kinder Mara, Jona, Judit, Paul und Garri auf eine Reise zur „fantastischen Schachfamilie" mit, wobei man wohl darauf wetten kann, dass du von ihrer Begeisterung für das ‚Spiel der Könige' angesteckt wirst!Dabei stellen sich Bauer, Springer, Läufer, Turm, Dame und König der Reihe nach vor und verraten dir ihre Stärken und Schwächen in jeder Spielphase (Eröffnung, Mittelspiel und Endspiel). So wirst du lernen, sie in deinen Partien von Beginn an bestens einzusetzen, und kannst außerdem deinen taktischen Scharfblick deutlich verbessern. Auch geben die Figuren dir gezielte und sehr nützliche Tipps und bieten dir die Möglichkeit, zu jedem Thema passende und lehrreiche Aufgaben zu lösen. So kannst du dir auf unterhaltsame Art Wissen und Können aneignen, das aus dir in nicht allzu ferner Zukunft bestimmt einen starken Schachspieler bzw. eine starke Schachspielerin machen wird.Und sollten Eltern oder Großeltern Spaß daran haben, gemeinsam mit ihren Kindern bzw. Enkelkindern Schach zu lernen, dann ist das Buch auch für diesen Zweck bestens geeignet. Darüber hinaus bietet es Schachvereinen ein ideales Lehrmittel für den Nachwuchs und auch Schulen können auf die eine oder andere Weise davon profitieren. 264 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Jörg Palitzsch im November 2024 „Zu Gast bei der fantastischen Schachfamilie“ ist ein Schachlehrbuch für Kinder, das von Tahar Rouissi geschrieben wurde. Auf spielerische und fantasievolle Weise führt Rouissi junge Leser in die Welt des Schachspiels ein. Dabei ist der Stil des Buches leicht zugänglich, sodass es sowohl für Kinder als auch für Eltern oder Lehrkräfte, die Schach in den Unterricht integrieren möchten, ansprechend ist. Rouissi stellt die Schachfiguren als Persönlichkeiten vor – als Mitglieder einer „fantastischen Schachfamilie“ mit ganz eigenen Charakteren, Stärken und Schwächen. So werden Kinder durch die Geschichten eingeladen, die Figuren kennenzulernen und sich ihre Eigenheiten besser zu merken. Die Art und Weise, wie die Figuren präsentiert werden, ist lebendig und originell. Jedes Familienmitglied hat besondere Eigenschaften und kann bestimmte Aufgaben auf dem Schachbrett ausführen, was den Kindern ein intuitives Verständnis der Figuren ermöglicht. Der König etwa ist der ruhige Herrscher, der langsam zieht, während die Dame als mächtige, weitreichende Figur dargestellt wird. Auch die Bewegungsmuster werden mit zahlreichen Diagrammen anschaulich erklärt, sodass das Erlernen der Figurenzüge wie ein Abenteuer wirkt. Ein weiterer Pluspunkt sind die sorgfältig ausgewählten Aufgaben zur Vertiefung. Rouissi gestaltet sie lehrreich und abwechslungsreich, sodass Kinder nicht nur passiv lernen, sondern das Gelernte auch aktiv anwenden und ausprobieren können. Diese Übungen bauen aufeinander auf und steigern sich in der Schwierigkeit, was dem Lernprozess eine klare Struktur gibt. Durch die passenden Aufgaben werden die Kinder dazu motiviert, ihre Kenntnisse zu festigen und in der Praxis anzuwenden. „Zu Gast bei der fantastischen Schachfamilie“ von Tahar Rouissi ist ein gelungenes Lehrbuch für junge Schach-Einsteiger. Mit viel Fantasie und didaktischem Geschick gelingt es Rouissi, Kindern die Grundlagen des Schachs nahe zu bringen. Die Kombination aus Geschichten, Charakterdarstellungen der Figuren und passenden Übungen sorgt für ein unterhaltsames und lehrreiches Erlebnis. Es ist ein Buch, das Lust aufs Schachspiel weckt und Kindern einen spielerischen, aber fundierten Einstieg in die Welt des Schachs ermöglicht.

24,80 €*
Müller & Konikowski: Taktische Endspiele
In diesem umfangreichen Werk über taktische Endspiele – mit den Schwerpunktthemen aktiver König, Mattangriff, Freibauer und Zugzwang – betrachten die Autoren anhand von 100 beispielhaften Stellungen (je 20 zu jedem Thema) etliche typische Szenarien und nehmen dabei allerlei Faustregeln unter die Lupe, wobei sie es allerdings nicht versäumen, auch auf die mitunter fast noch wichtigeren Ausnahmen hinzuweisen.Fast alle Beispiele stammen aus aktuellen Turnieren, woraus zu schließen ist, dass die behandelten Themen – im klaren Unterschied zu solchen in der Eröffnungsphase – nicht etwa einem Zeitgeist unterliegen, sondern dass sie beständig und häufig vorkommen und quasi zum ‚täglichen Brot' jedes Schachspielers gehören. Da es entsprechend wichtig ist, sich damit vertraut zu machen, um am Brett dafür gerüstet zu sein, erhalten die Leser im Anschluss die Gelegenheit, ihr bereits vorhandenes sowie ihr neu hinzugekommenes Wissen und Können an 50 Übungsbeispielen auf die Probe zu stellen.Darüber hinaus werden zu Übungszwecken auch 100 durchweg faszinierende Studien geboten, wobei Wert darauf gelegt wurde, dass es sich um praxisnahe Stellungen handelt, die durchaus auch einer gespielten Partie entnommen sein könnten und deren Lösungen klar nachvollziehbar sind.An sämtliche Übungsaufgaben kann man entweder unter turniernahen Bedingungen herangehen, oder man kann das Buch als reines Lehrbuch ansehen und sich ohne übermäßige Anstrengung direkt mit den Lösungen beschäftigen, denn selbst bei diesem Herangehen ist sichergestellt, dass bereits vorhandenes Wissen um viele typische Endspielmotive bereichert wird. Wie auch immer können die Leser sicher sein, dass der Zauber aus dem Reich der Endspiele auch sie in seinen Bann ziehen wird und dass sie die Faszination der letzten Partiephase genießen werden. 200 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Jörg Palitzsch im Novermber 2024 In dem 200 Seiten starken Buch „Taktische Endspiele“ behandeln die Autoren Großmeister Dr. Karsten Müller und FIDE-Meister Jerzy Konikowski eindrucksvoll die komplexe und faszinierende Welt der Endspiele, die im Schach oft den entscheidenden Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Dieses Buch richtet sich dabei nicht nur an fortgeschrittene Spieler, die ihre Endspieltechniken verfeinern wollen, sondern auch an ambitionierte Amateure, die ein tiefes Verständnis für Schachendspiele entwickeln möchten. Ein Thema sind unter anderem den Freibauern gewidmet, die als eines der wichtigsten taktischen Elemente im Endspiel gelten. Ein Freibauer, der die gegnerische Stellung durchbricht und zur Umwandlung strebt, kann oft nicht nur materiellen Gewinn, sondern auch den Sieg bringen. Die Autoren erklären mit vielen anschaulichen Beispielen, wie ein Freibauer optimal vorangetrieben wird, wann er durch die Unterstützung der Figuren besonders stark ist und wie man ihn gegen eine blockierende Verteidigung durchsetzt. Besonders hilfreich sind die detaillierten Analysen aus aktuellen Turnieren, in denen ein Freibauer das Spiel entscheidet. Anhand von Beispielen wird die richtige Strategie gezeigt, um einen Freibauern erfolgreich durchzubringen und den gegnerischen König in Bedrängnis zu bringen. Hierbei werden auch verschiedene technische und taktische Motive behandelt, die in vielen Endspielstellungen auftreten, wie etwa der Einsatz der Königsaktivität und die Blockade von Freibauern durch den Gegner. Ein weiteres Thema ist unter anderem der Zugzwang, eine Situation, in der der Spieler am Zug gezwungen ist, seine Stellung zu verschlechtern. Es zählt zu den faszinierendsten Ideen im Schach und ist vor allem in Endspielen von großer Bedeutung. Beleuchtet werden Zugzwangsituationen sowohl in einfachen als auch in komplexen Endspielstellungen. Erklärt wird, wie und wann Zugzwang angewendet werden kann, um den Gegner in eine ausweglose Lage zu bringen. Themen wie die Rolle des Königs, Mattangriff und Mattmotive, sowie verschiedene Taktikmotive runden das Tableau ab. Das Buch macht deutlich, dass das Verständnis des Zugzwangs elementar ist, um in schwierigen Endspielen präzise zu spielen. Zugzwangsituationen werden ausführlich analysiert, um die Logik hinter jedem Zug und jedem Zugzwangsmotiv nachvollziehbar zu machen. Besonders hilfreich sind Diagramme und Erläuterungen, die Schritt für Schritt den Übergang in eine Zugzwangposition zeigen. Hinzu kommen QR-Codes zu den Diagrammen, die ein Nachspielen auf dem Handy ermöglichen. Anhand von 50 Übungsbeispielen kann man das eigene Wissen und Können auf die Probe stellen. „Taktische Endspiele“ ist eine wertvolle Ressource für jeden Schachspieler, der seine Fähigkeiten im Endspiel verbessern möchte. Die klaren Erklärungen, die durchdachten Beispiele und die systematische Herangehensweise der Autoren machen dieses Buch zu einem ausgezeichneten Lehrmittel. Die einzelnen Abschnitte bieten dem Leser tiefe Einblicke und wertvolle Anleitungen, die nicht nur theoretisch sind, sondern auch in der Praxis leicht angewendet werden können. Zusammengefasst ist das Buch eine unverzichtbare Lektüre für alle, die im Endspiel mehr Durchblick und strategisches Verständnis gewinnen wollen. Durch den Einsatz von Beispielen und praktischen Übungen gelingt es den Autoren, die Leser für die Komplexität und auch die Schönheit des Endspiels zu begeistern und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um selbst in entscheidenden Partien die Oberhand zu behalten. Rezension von Stefan Liebig im November 2024 Fragt man Trainer, worauf Lernende sich konzentrieren sollten, hört man zwei Antworten: Taktik und Endspiele. In diesem umfassenden Werk über taktische Endspiele widmen sich die Autoren beiden zentralen Themen. Sie blicken auf folgende Aspekte des Schach-Endspiels: aktiver König, Mattangriff, Freibauer und Zugzwang. Anhand von 100 exemplarischen Stellungen – je 20 für jedes der vier Themen – analysieren sie typische Szenarien und beleuchten wichtige Faustregeln. Dabei weisen sie jedoch stets auch auf die entscheidenden Ausnahmen hin, die oft genauso wichtig sind wie die Regeln selbst. Die Beispiele stammen überwiegend aus aktuellen Turnieren, was darauf hindeutet, dass diese Endspielthemen zeitlos und unverändert relevant sind. Im Gegensatz zu vielen Eröffnungsvarianten, die je nach Trend oder Mode schwanken können, gehören die hier behandelten Konzepte zu den grundlegenden Werkzeugen eines jeden Schachspielers. Sie treten immer wieder auf und sind daher essenziell, um auf dem Schachbrett sicher zu agieren. Die Leser bekommen die Gelegenheit, ihr vorhandenes Wissen durch 50 Übungsaufgaben zu testen und zu vertiefen. Ein weiteres Highlight des Werkes sind die 100 Studien, die es dem Leser ermöglichen, seine Fähigkeiten zu trainieren. Die Studien sind praxisnah und stammen oft aus realen Partien, was die Lösungen besonders nachvollziehbar macht. Die Studien sind so gewählt, dass sie sowohl als anspruchsvolle Übung als auch als anschauliche Lehrmittel dienen. Das Buch lässt sich flexibel nutzen: Entweder man arbeitet die Aufgaben unter nahezu turnierähnlichen Bedingungen durch oder nähert sich den Lösungen direkt, um den eigenen Kenntnisstand zu erweitern. Auch ohne tiefgehende Auseinandersetzung mit jeder einzelnen Übung wird der Leser viele wertvolle Endspielmotive kennenlernen und in seine Schachpraxis integrieren können. Egal, wie man sich dem Material nähert, eines ist sicher: Dieses Werk wird die Faszination für die letzten Züge einer Schachpartie wecken und den Leser auf eine spannende Entdeckungsreise durch die Welt der Endspiele führen. Rezension von Andreas Wittek im November 2024 In dem umfassenden Schachlehrwerk von Karsten Müller und Jerzy Konikowski mit dem Titel „Taktische Endspiele" wird von den beiden Autoren das Thema „Endspiele" unter dem Aspekt der „Taktik" genauer untersucht. Der erste Teil des Schachbuchs mit der Überschrift „Taktische Hauptmotive im Endspiel" wird aus den fünf folgenden Kapiteln gebildet: Kapitel 1: Die Rolle des Königs Kapitel 2: Macht der Bauern Kapitel 3: Zugzwang Kapitel 4: Mattangriff und Mattmotive Kapitel 5: Verschiedene Taktikmotive Zu jedem einzelnen speziellen aufgeführten Thema werden jeweils zwanzig beispielhafte Stellungen genauer betrachtet, aus denen sich zahlreiche typische Szenarien herauskristallisieren lassen. In dem zweiten Teil des Schachlehrwerks mit dem Titel „Übung macht den Meister" bekomme ich als Leser / Leserin die Gelegenheit, aufgrund meines bisherigen Wissens und den neu hinzugewonnenen Erkenntnissen aus dem ersten Teil des Buchs, mein schachliches Verständnis nun zu überprüfen. Für einen Schachanfänger / Für eine Schachanfängerin kann sich die eine oder andere Lösungsfindung auf den ersten Blick durchaus als etwas knifflig gestalten. In dem dritten Teil des Lehrbuchs werden einhundert spannungsreiche Schachkompositionen gezeigt, weil „die meisten taktischen Endspielideen am deutlichsten und lehrreichsten in dieser schachlichen Kunstform hervortreten". (Seite 6, Müller / Konikowski) Gut gefallen hat mir persönlich insbesondere die Einleitung dieses dritten Kapitels auf Seite 144 mit einer sehr berühmten Schachkomposition von Richard Réti (1889 – 1929) aus dem Jahr 1921, welche mit dem „Réti-Manöver" ein wichtiges Schachmotiv beispielhaft veranschaulicht: Ein weißer König nähert sich durch das Ziehen entlang einer Diagonale zwei Zielen gleichzeitig und erzwingt auf diese Weise das Erreichen von einem der beiden Ziele, entweder den eigenen weißen Bauern zu unterstützen oder den gegnerischen schwarzen Bauern abzufangen. Dieses „Réti-Manöver" beruht auf der Eigenheit der Schachbrettgeometrie, dass der „Weg eines Königs über eine Diagonale" genauso lange dauert wie über eine Gerade. Für mich als Lernender / Lernende liegt der besondere Wert des Schachbuchs darin, daß die beiden Autoren darauf geachtet haben, möglichst praxisnahe Stellungen zu behandeln, welche in der Tat ebenso einer gespielten Partie entnommen sein könnten und deren Lösungen, bei genauerer Betrachtung, klar nachvollziehbar werden. Wer bereit ist, dieses Schachbuch konzentriert durchzuarbeiten, wird meines Erachtens sicher einen Gewinn daraus erzielen, das heißt, sein schachliches Endspielkönnen deutlich verbessern. Es empfiehlt sich daher, die gestellten Aufgaben sowie die präsentierten Schachkompositionen mithilfe eines Schachbretts und den dazu benötigten Figuren + Steinen sorgfältig zu studieren. Ein besonderer Service vom Joachim Beyer Verlag und von ChessBase ist die Verwendung von QR-Codes in dem Schachbuch, welche eine Verknüpfung eines jeweiligen einzelnen speziellen Schachdiagramms zur Verfügung stellt. Das ist sicher, für viele Menschen, ein richtiger Mehrwert bei der schachlichen Analyse!

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Müller: Die Endspielkunst der Weltmeister - Bundle (2 Bücher)
enthalten sind:1) Die Endspielkunst der Weltmeister Band 1 - von Steinit bis Tal2) Die Endspielkunst der Weltmeister Band 2 - von Petrosjan bis Carlsen452 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag

54,80 €* 59,60 €* (8.05% gespart)
Richter & Konikowski: Mein erstes Schachbuch – Ein Ratgeber für (fortgeschrittene) Anfänger
Zwar hat der bekannte Schachmeister und -schriftsteller Kurt Richter (1900-1969) viele interessante Schachbücher veröffentlicht, aber sein Frühwerk „Mein erstes Schachbuch" gehört eindeutig zu den beliebtesten Lehrbüchern im deutschsprachigen Raum, weil es ebenso unterhaltsam wie lehrreich geschrieben ist. Grund genug dafür, dass der bekannte Schachautor und -trainer, FIDE-Meister Jerzy Konikowski, dieses Buch für wert befand, es komplett zu überarbeiten und auf einen insgesamt aktuelleren Stand zu bringen. So wurden Übungsaufgaben und Kurzpartien neu aufgenommen und einige Kapitel durch die Hinzufügung aktueller und lehrreicher Beispiele „aufgefrischt". Autor und Verleger hoffen, dass dies alles ganz im Sinne Kurt Richters gewesen wäre, damit auch kommende Generationen noch viel Freude an seinem Werk haben werden. Das Hauptziel des Buches besteht erklärtermaßen darin, die faszinierende Schönheit des Schachspiels von möglichst vielen Seiten zu beleuchten, um den Leser ganz gewiss zur weiteren Beschäftigung mit dem „Königlichen Spiel" anzuregen. 304 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Heinz Däubler im März 2019 Wenn 50 Jahre nach dem Tod des Autors sein Werk in weiteren Auflagen erscheint, muss es von hoher Qualität sein. Dies ist bei dem in diesem Jahr im Joachim-Beyer-Verlag erschienenen Kurt Richter/Jerzy Konikowski „Mein erstes Schachbuch“  ohne Zweifel der Fall. Der Umfang des Werks ist nach Kurt Richters Tod 1969 mit der Bearbeitung von IM Rudolf Teschner (bis 9. Auflage 1979) und danach von FM Jerzy Konikowski immer weiter angewachsen. Doch trägt es auch heute noch der Intention Kurt Richters Rechnung, für den es galt, „die im Schach liegenden Schönheiten von vielen Seiten zu beleuchten und so zur weiteren Beschäftigung mit dem königlichen Spiel anzuregen“. Logisch aufgebaut Das Werk ist logisch aufgebaut. Zunächst wird das Handwerkszeug erklärt, Brett, Figuren und die Grundregeln des Spiels, dem sich die erste Übungseinheit mit 46 leichten Matt- und Gewinnaufgaben nebst Lösung anschließt. Der nächste Abschnitt ist den drei Phasen des Schachspiels, der Eröffnung sowie dem Mittel- und Endspiel gewidmet, dem sich abermals 46 Übungsaufgaben nebst Lösung anschließen. Diesem folgen 60 kommentierte Kurzpartien mit maximal 25 Zügen, die mit überraschenden Kombinationsmotiven aufwarten. Im nachfolgenden Schachlexikon erfährt der Leser alles Wissenswerte aus dem Bereich des Schachs von A bis Z, bevor der Autor auf das Kunstschach, hier im Wesentlichen auf das Schachproblem, und die Studie eingeht. Es schließt sich der dritte Übungsgang an. Großes Können Ein geschichtlicher Überblick mit viertem Übungsgang rundet das Werk trefflich ab. Hier werden die besten Meister einer jeder Schachepoche, angefangen vom Franzosen Philidor bis hin zu allen Weltmeistern einschließlich der Fide-Weltmeister von Steinitz bis Carlsen, vorgestellt, wobei mindestens eine ihrer Partien von deren großem Können zeugt. Fazit: Ein hervorragendes Werk, das dem fortgeschrittenen Anfänger die Schönheit des Schachspiels näherbringt und zum Spiel anregt.

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Durchschnittliche Bewertung von 5 von 5 Sternen

Ullrich: Schach - die Regeln
Ullrich: Schach - die Regeln   Die Kenntnis der Grundregeln des Schachs stellt die fundamentale Voraussetzung zum eigentlichen Erlernen des Spiels dar. Die vorliegende kleine Regelkunde präsentiert in leicht verständlicher Form die wichtigsten Spielgesetze für den Anfänger, die er sich in 1 bis 2 Stunden aneignen kann und die er benötigt, um sich auch in der weiterführenden Literatur zurechtzufinden. Natürlich sind ebenso die drei Besonderheiten des Schachspiels – die Rochade, der En-passant-Schlag und die Bauernumwandlung – hinreichend berücksichtigt, denn diese führen unter Anfängern besonders häufig zu Diskussionen. Sämtliche Regeln werden mittels einfacher Stellungen verdeutlicht. Außerdem werden einige der wichtigsten taktischen Kniffe und Motive anhand eingängiger Beispiele vorgestellt, sie mögen ein zusätzlicher Anreiz sein, sich ausgiebiger mit den Feinheiten des Schachspiels zu befassen. Dieses Buch eignet sich nicht nur als Lernhilfe, sondern auch als kleines Nachschlagewerk zur Regelkunde und sollte daher in keinem Bücherregal oder Bibliothek fehlen.   40 Seiten, kartoniert

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Müller: Magnus Carlsen - Die Schach-DNA eines Genies
Über Magnus Carlsen gibt es schon so viel Literatur. Warum hat der Autor dem noch ein weiteres Buch hinzugefügt? – Weil er den Gedanken hochinteressant fand, das strategische Spiel eines Genies durch die Brille des sogenannten 'Modells der vier Spielertypen' zu betrachten. Und im Ergebnis ist es ihm tatsächlich gelungen, sowohl die herausragenden Stärken als auch die Universalität des 16. Weltmeisters deutlich herauszuarbeiten. Aber selbst wenn sich der Leser nicht unbedingt für diesen Ansatz interessiert, kann er das Buch ebenso gut als äußerst nützliches 'Lehrbuch der Strategie' ansehen, so instruktiv sind die Partien von Magnus Carlsen. Denn seinem Stil gemäß beherrscht er viele strategisch unverzichtbare und effektive Methoden (beispielsweise aktive Prophylaxe, strategisches Druckspiel usw.) wie kein Zweiter. Zur Vertiefung hat der Autor zahlreiche anschauliche und aussagekräftige Faustregeln zu den verschiedenen Themen formuliert. Dabei versäumt er allerdings nicht den Hinweis, dass es im Schach nicht darauf ankommt, diese oder jene Regel auswendig zu kennen, sondern dass es vielmehr von entscheidender Bedeutung ist, seine Intuition dahingehend zu schulen, möglichst sicher zu erkennen, wann es sich um einen Regelfall und wann um eine Ausnahme handelt. Und da Magnus Carlsens Fähigkeiten auch in dieser Beziehung als absolut genial bezeichnet werden können, versteht es sich von selbst, dass jeder Leser, der sich etwas eingehender mit Carlsen-Partien beschäftigt, sehr viel über die Feinheiten des Schachspiels von einem der besten Spieler aller Zeiten lernen kann. Jedes Kapitel wird mit themenbezogenen Aufgaben abgerundet. Und praktische QR-Codes erleichtern das Nachspielen direkt am Smartphone, wenn gerade mal kein Brett zur Hand ist. 156 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Christian Höthe im Juli 2023 Magnus Carlsen - Die Schach-DNA eines Genies  Das neue Buch aus der Feder von Karsten Müller hat den mittlerweile Ex-Weltmeister Magnus Carlsen und einmal mehr die Besonderheiten seiner praktischen Spielweise zum Thema. Dabei ist dem Autor selbstverständlich klar, dass es über Carlsen eine Fülle an Literatur gibt. So fragt der Hamburger Großmeister im Vorwort selbst, welchen Mehrwert ein weiteres Buch über Carlsen für den interessierten Schachliebhaber haben sollte. Wer sich gern mit Schachliteratur beschäftigt, dem wird nicht entgangen sein, dass sich Karsten Müller in einigen seiner jüngsten Titel schon mehrfach mit dem Modell der vier „Spielertypen" nach Großmeister Lars Bo Hansen befasst hat. Man kann zweifelsfrei und ohne jede Übertreibung behaupten, dass Müller dabei die maßgeblichen Inhalte und Resümees des dänischen Autors nicht nur in den Details intensiviert und präzisiert hat, sondern dass es ihm somit gelungen ist, das gesamte Spielertypen-Modell auf ein neues Level zu heben. Und genau das ist ja etwas, was auch Carlsen mit dem Schachspiel an sich getan hat. Müller gelingt es im vorliegenden Werk auf vorbildliche Weise, die praktische Spielweise Carlsens unter dem Aspekt des Spielertypen-Models genauer zu betrachten. Dabei ist es keinesfalls einfach, die Stärken eines so universellen Spielers wie Carlsen besonders herauszuarbeiten. Spezielle Kapitel befassen sich mit dem Spiel gegen Schwächen, der Ausnutzung eines Raumvorteils, dem Spiel mit dem Läuferpaar, dem richtigen Abtausch, Prophylaxe usw. Es fiel mir schwer, aus der Fülle von instruktiven Beispielen einige gesondert hervorzuheben, dennoch möchte ich es versuchen. Besonders wuchtig fand ich Carlsens Partien gegen Ivan Sokolov (Wijk aan Zee 2013), Peter Leko (Nanjing 2009) und Levon Aronian (Saint Louis 2017), die Müller allesamt nachvollziehbar gut kommentiert. Wie auch in seinen vorangegangen Büchern sieht GM Müller sich dabei nicht nur in der Position des Lehrers, der seine Leser unterhält. Nein, der Schüler wird wiederholt anhand von Aufgaben dazu animiert, sich selbst aktiv einzubringen und sich die Lösungen selbst zu erarbeiten, was selbstverständlich den Lerneffekt ungleich erhöht. Damit der Leser die Inhalte des Buches auch auf Reisen oder anderweitig „unterwegs“ genießen kann, werden QR-Codes bei jedem Diagramm verwendet, die bei Müllers Büchern längst zum Standard gehören. Fazit: Die Beispiele sind hochgradig instruktiv und auf den Punkt gebracht. Nach dem Studium dieses Buches versteht man die „Schach-DNA" Carlsens insbesondere unter dem Aspekt des Spielertypen-Modells noch besser! Rezension von Jörg Palitzsch im Mai 2023 Es gibt unzählige Bücher über Magnus Carlsen und noch viel mehr, in denen seine Partien analysiert werden. Kein Lehrbuch, keine Sammlung, in der der Schachweltmeister (von 2013 bis 2023) und aktueller Weltmeister im Schnell- und Blitzschach nicht vertreten wäre. Somit stellt sich die Frage, warum der Autor, Großmeister Dr. Karsten Müller, der bereits zahlreiche Schachbücher geschrieben hat, nun noch ein weiteres Buch über Carlsen vorlegt. Müller gibt die Antwort selbst. Weil er das Spiel des Weltmeisters unter dem „Modell der vier Spielertypen“ betrachtet. Dieses Modell geht auf den Wirtschaftsfachmann und dänischen Großmeister Lars Bo Hansen zurück, der unter dem Oberbegriff „Human Resources“ die menschliche Typologie auf Schachspieler übertragen und sie in Gruppen eingeteilt hat. Autor Müller räumt zwar ein, dass dieses „Schubladendenken“ Gefahren mit sich bringt, denn das Ziel sollte immer sein, am Brett so universell wie möglich zu sein. So sind die vier Spielertypen – die einem in Schachbüchern immer wieder begegnen – der Aktivspieler, zu denen sich der Autor selbst zählt, die Theoretiker, wie Hansen, die Reflektoren, wie Magnus Carlsen, und schließlich die Pragmatiker wie der neue Schachweltmeister Ding Liren. Karsten Müller zählt unter anderem die Stärken und Schwächen, als auch die Risikobereitschaft und typische Eröffnungen auf, was dem Leser bereits einen großen Einblick in die Spieltechniken bekannter Schachmeister gibt. Der Autor bezeichnet sein Werk selbst als ein „Lehrbuch der Strategie“. Über anschauliche Beispiele zu den verschiedenen Themen wie etwa der Nutzung offener Linien, Vorteile im Raum und mit dem Material, Abtausch, Verteidigung und Endspiel, gelingt es auch festzustellen, zu welchem Spielertyp man selbst neigt – einer der großen Vorteile des Buches. Wenn man dies auch noch quasi über den Weltmeister Carlsen vermittelt bekommt, ist dies ein echter Gewinn. Wie sollte es anders sein, ist auch das vorliegende Buch nicht nur Leselektüre. Karsten Müller hat themenbezogene Aufgaben eingestreut, die einen stärken können, aber auch die Genialität von Magnus Carlsen vor Augen führen. Inklusive der Möglichkeit, die Partien über einen QR-Code nachzuspielen.

24,80 €*

Durchschnittliche Bewertung von 4.7 von 5 Sternen

Palitzsch: 64 Felder erobern die Welt - Das Schachspiel in Kultur und Alltag
Schach ist mehr als ein Spiel mit 32 Figuren auf 64 Feldern. Das königliche Spiel ist inzwischen in allen Kunst- und Kulturformen angekommen. Ein Beispiel ist „Die Schachnovelle". Eine limitierte Erstausgabe des Buches erschien am 7. Dezember 1942 in Buenos Aires. Am 2. September 1960 hatte der auf der Novelle basierende Film unter der Regie von Gerd Oswald und mit Curd Jürgens Premiere. Und im Jahr 2016 erschien die bekannte Geschichte in Form eines 128-seitigen Farb-Comics im großen Hardcoverformat – 74 Jahre nach ihrer Entstehung. Auch in vielen anderen Bereichen hat sich das Schachspiel verbreitet. Auf Briefmarken, in der Werbung und in der Politik. Mit Schachboxen wurde eine neue Sportart kreiert und selbst im Weltraum denkt man völlig losgelöst über die besten Züge nach.Dieses Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es soll dazu anregen sich mit dem  Spiel aller Spiele auch abseits der 32 Figuren zu beschäftigen. Beste Unterhaltung ist garantiert.175 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Uwe Bekemann im Mai 2022 Was haben die Rolling Stones, die Comic- und Zeichentrick-Helden Lucky Luke und Donald Duck, die großen Dichter Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe, der Hund von Baskerville sowie die Politiker Benjamin Franklin und Helmut Schmidt gemeinsam? Sie sind berühmte Beispiele. Wofür? Für den Erfolg des Schachspiels in Kultur und Alltag. Und es gibt ein weiteres Band zwischen ihnen und unzähligen weiteren Beispielen: Jörg Palitzsch hat sie in seinem Buch „64 Felder erobern die Welt" in einem unterhaltsamen Plauderstil aufgezählt und beschrieben. Das Werk ist 2022 im Joachim Beyer Verlag erschienen und als reines Lesebuch ein Tipp für die Lektüre zwischendurch. Das Schachspiel begegnet uns ständig, unabhängig davon, ob wir es praktizieren. Es hat Eingang in unser alltägliches Leben gefunden, so etwa durch die Übernahme von Begriffen und Metaphern in unsere Sprache, als Motiv auf Briefmarken, in Comics, in der Musik und in Filmen – und, und, und. Der Erfolg dieses Spiels lässt sich auch aus dieser tiefen Verwurzelung in unserem allgemeinen Leben ablesen. Es wird niemanden geben, der alle Bereiche kennt, auf die das Schachspiel in irgendeiner Weise Einfluss genommen hat. Und wenn es jemanden gibt, der zumindest über einen Überblick dieser facettenreichen Verflechtungen verfügt, dann ist dies sicher Jörg Palitzsch. Vermutlich von einer Grundidee für sein Werk „64 Felder erobern die Welt" und ein paar ihm bekannten Beispielen ausgehend hat er sich an eine Recherche gemacht. Herausgekommen ist eine Fülle an Fundstellen, die Palitzsch nicht nur auflistet, sondern – um Informationen und Geschichtchen angereichert – vor dem Leser ausbreitet. Als Autor mit einer über 45-jährigen Schreiberfahrung und selbst Anhänger des königlichen Spiels weiß er, worauf es ankommt und wie er seine Arbeit interessant und fesselnd gestaltet. Das Buch macht Spaß und bindet den Leser auch dadurch an sich, dass dieser mehr erfahren möchte. Dabei kann er „Aha-Effekte" ausleben, weil er ein ihm eigentlich bekanntes Beispiels bewusst gemacht bekommt, oder auch Neues und Überraschendes kennen lernen. Das Werk ist in zwei Teile gegliedert. Während sich der 1. Teil mit dem Schachspiel beispielsweise in Comics, in der Dichtkunst, auf der Theaterbühne oder in der Architektur oder der Politik befasst, geht es im 2. Teil im Wesentlichen um das Schachspiel im Film. Der Leser muss keine Prägung für ein Genre haben, um sich mit dem in einem Kapitel besprochenen Bereich zu identifizieren. Jörg Palitzsch gelingt es, jeweils das Schachspiel so in den Vordergrund zu heben, dass man sich jedem Kapitel unabhängig von Neigung, Interesse und Vorkenntnissen widmen kann. Bei der Arbeit am Kapitel „Bücher über Bücher" dürfte der Autor besonders von seinen profunden Vorkenntnissen profitiert haben. In diesem geht es um Bücher zum und über das Schachspiel. Allein die Auswahl der zu behandelnden Werke aus geschätzt rund 100.000 Schachbüchern überhaupt muss eine Herausforderung gewesen sein. Es mag dem Autor geholfen haben, dass er als Autor von Rezensionen den Blick auf das Wesentliche von Büchern hat. Genau dies hat er jeweils zu den berücksichtigten Werken herausgestellt. Fazit: „64 Felder erobern die Welt" ist ein empfehlenswertes Lesebuch, das sich einem bisher vernachlässigten Thema widmet: Das Schachspiel in Kultur und Alltag (wie auch der Untertitel des Werkes lautet). Es ist unterhaltsam und informativ zugleich, geschrieben in einem lockeren Plauderstil).

19,80 €*
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Müller & Konikowski: Karsten Müller - Endspielzauber
Ein umfangreiches Werk über die zauberhafte Welt der Endspiele. 100 interessante und lehrreiche Beispiele zu wichtigen Themenbereichen im Endspiel werden gründlich analysiert und ausführlich kommentiert. Speziell solche, in denen viele nützliche Faustregeln sowie die nicht selten noch wichtigeren Ausnahmen davon erläutert und veranschaulicht werden. Im Abschnitt 'Übung macht den Meister' erhält der Leser die Möglichkeit, seine bereits vorher gegebenen Kenntnisse sowie das im ersten Teil Hinzugelernte sogleich anhand von 100 Übungsaufgaben zu überprüfen. Sodann werden 100 durchweg faszinierende Studien geboten, wobei Wert darauf gelegt wurde, dass es sich um praxisnahe Stellungen handelt, die durchaus auch einer gespielten Partie entnommen sein könnten und deren Lösungen klar nachvollziehbar sind. An die gebotenen Übungsaufgaben kann man entweder unter turnier- nahen Bedingungen herangehen, oder man kann das Buch als reines Lehrbuch ansehen und sich direkt mit den Lösungen beschäftigen, denn selbst bei diesem Herangehen kann man sein bereits vorhandenes Wissen um viele typische Endspielmotive bereichern. Als Leser können Sie sicher sein, dass der Zauber aus dem Reich der Endspiele auch Sie in seinen Bann ziehen wird und dass Sie die Faszination der letzten Partiephase genießen werden. 340 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von von Christian Hoethe im Juli 2023 Das neue Buch "Endspielzauber" aus der Feder von Großmeister Karsten Müller und Fide-Meister Jerzy Konikowski beinhaltet eine Vielzahl an ebenso lehrreichen wie spannenden Beispiele aus der wunderbaren Welt der Schachendspiele. Beispiele, die allesamt der Meisterpraxis entnommen sind! Besonderen Wert hat das Autoren-Duo dabei auf Praxisnähe bei der Auswahl des Materials gelegt, was mir zugegebenermaßen besonders gut gefällt. Nicht vieles hat früher abschreckender auf mich gewirkt als ein Schachbuch mit einer Unmenge an Studien, die mit der turnierschachlichen Realität so gar nichts zu tun hatten. Dies ist hier zum Glück nicht im Entferntesten der Fall! Das Buch ist aus dem Beyer-Verlag ist wie gewohnt von guter Druckqualität, ordentlich gegliedert und enthält eine Vielzahl typischer Endspielthemen, die sich zugleich hervorragend als Trainings- und Anschauungsmaterial eignen. Hier sogleich ein thematischer Ausschnitt aus dem Inhaltsverzeichnis: Der aktive König Mattangriff im Endspiel Pattrettung Theoretische Bauernendspiele Zugzwang Durchbruch Königsangriff Verteidigung Theoretische Turmendspiele Freibauer Mehrere Freibauern Dauerschach Bodycheck Abwicklung Festung Lehrreiche Endspiele Verpasste Remischancen Taktische Tricks Verschiedenes Ein "Übung macht den Meister" betiteltes Kapitel gibt dem Leser die Möglichkeit, die im ersten Abschnitt erworbenen Fähigkeiten und Erkenntnisse praktisch anzuwenden. Ich persönlich mag es, solche Beispiele gern gegen eine Engine auszuspielen, weil diese auch Wege ausprobiert, die nicht notwendigerweise im Buch erwähnt sind. Ich bilde mir dann gern ein, dass ich an der Höhe der Hürde wachse, die mir die Engine auferlegt. Auf jeden Fall vertieft man sein Verständnis derartiger Beispiele auf diese Weise ganz gut, finde ich. Ich muss gestehen: in diesem neuen Buch hat mir insbesondere die Auswahl an praxisnahen Studien durch GM Müller und FM Konikowski zugesagt! Ich kann ohne schlechtes Gewissen zugeben, dass die meisten dieser Studien absolutes Neuland für mich waren. Und viele haben mich gerade aufgrund ihres hohen Grades an Ästhetik absolut begeistert und mir zugleich aufgezeigt, wieviel Schönes oder Zauberhaftes es noch für mich über das Endspiel zu entdecken gibt! Zwei Tipps: schauen Sie sich doch gleich einmal auf Seite 249 das Beispiel 23 von Smyslov an oder Beispiel 56 auf Seite 257 von Grzeban oder oder oder.... ;-) Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Spaß beim Entdecken des "Endspielzaubers"!!!

29,80 €*
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Müller: Karsten Müller - Angriff
Man verrät nichts Neues mit der Feststellung, dass die meisten Spieler bei Weitem lieber angreifen, als sich zu verteidigen. Auch ist es nicht verwunderlich, dass sich verschiedenste Autoren schon seit mehr als einem Jahrhundert in etlichen Büchern dem populären Thema 'Angriff' gewidmet haben. In diesem Buch versucht der Autor nunmehr, die stets wiederkehrenden Mechanismen des Angriffsspiels so kompakt wie möglich darzustellen, indem er sich auf eine begrenzte Anzahl wichtiger Motive sowie die Beschreibung typischer Bausteine der Angriffsstrategie beschränkt. Zur Vertiefung werden zahlreiche anschauliche und aussagekräftige Faustregeln zu den verschiedenen Themenbereichen formuliert. Mit Blick auf die Praxis wird dabei allerdings der Hinweis nicht versäumt, dass es im Schach nicht darauf ankommt, diese oder jene Regel auswendig zu kennen, sondern dass es vielmehr von entscheidender Bedeutung ist, seine Intuition dahingehend zu schulen, möglichst sicher zu erkennen, wann es sich um einen Regelfall und wann um eine Ausnahme handelt. Behandelt werden beispielsweise solch unverzichtbare Themen wie: 'Ungleichfarbige Läufer bevorteilen den Angreifer', 'Abtausch von Angriffspotenzial vermeiden', 'Typische Angriffsstrukturen', 'Angriff auf einem schwachen Felderkomplex'. Sodann wird in einem eigens einem der größten Angriffskünstler aller Zeiten gewidmeten Kapitel Michail Tals diesbezügliches Genie anhand einiger seiner ebenso markanten wie pointierten Zitate dargestellt – wie beispielsweise „Zentralisiere und opfere!", "Greift der Gegner eine deiner Figuren an, greife zwei von ihm an!" Ein Kapitel zum Mattangriff im Endspiel, ein Blick auf einige eindrucksvolle Angriffssiege des Autors sowie allerlei themenbezogene Aufgaben zu den einzelnen Kapiteln runden das Ganze ab. Außerdem ermöglichen praktische QR-Codes das Nachspielen direkt am Smartphone, wenn gerade mal kein Brett zur Hand ist. 142 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Christian Höthe im Juli 2023 "Angriff - Faustregeln für die Praxis"  Es ist kein großes Geheimnis, dass die meisten Schachspieler lieber angreifen als sich zu verteidigen. Das erklärt auch das deutliche schachliterarische Ungleichgewicht im Hinblick auf Angriff und Verteidigung. Angreifen macht einfach mehr Spaß! Unter Anwendung bestimmter geläufiger Prinzipien wird eine Schwäche in der gegnerischen Stellung als Angriffsziel ausgemacht (beispielsweise eine ungedeckte Figur oder eine Bauernschwäche) – und schon kann der Angriff losgehen! Wobei der Spaßfaktor ungleich höher ausfällt, wenn man den gegnerischen König ins Visier eines Mattangriffs nehmen kann. Unter dem Einsatz von Bauern- oder gar Figurenopfern werden die Verteidiger aus dem Weg geräumt, der gegnerische König wird seines Schutzes beraubt, ins Freie getrieben und dort im Idealfall mattgesetzt. Ja, so wünscht man es sich nur zu oft! Die Realität aber sieht leider häufig anders aus: Man schleudert unternehmungslustig 1.e4 aufs Brett und der Gegner stellt sich unverzüglich als unkooperativer Spielverderber heraus, indem er die solide Caro Kann Verteidigung wählt. Um sich im Dschungel der strategischen Langeweile nicht frühzeitig zu verirren, entsinnt man sich eines Spruches des Angriffs-Genies Mischa Tal: „Es gibt zwei Arten von Opfern – korrekte und meine". Also opfert man für nebulöse Kompensation einen oder gleich zwei Bauern mit der Aussicht auf einen etwaigen Königsangriff, bloß um nach wenigen Zügen festzustellen, dass Schwarz die ja nur gutgemeinten Angriffsabsichten mit beneidenswerter Leichtigkeit abprallen lässt und sich den vollen Punkt angelt. Ernüchternd, aber doch sehr vertraut, oder? Nun eilt der Hamburger Großmeister Karsten Müller mit seinem neuen Buch „Angriff – Faustregeln für die Praxis" zu Hilfe, wobei es ihm darum geht sicherzustellen, dass Ihre (und natürlich auch meine) Angriffe zukünftig eben nicht mehr im Sande verlaufen, sondern dass man konkret anhand bestimmter „Faustregeln" erkennen kann, wie erfolgversprechend die Angriffsabsichten wirklich sind. Die Themen befassen sich dabei mit einem bunten Mix des taktischen Einmaleins wie beispielsweise: „Alle Figuren in den Angriff einbeziehen", „Der Angreifer tauscht kein Angriffspotenzial", „Die Öffnung von Angriffsrouten", „Typische Angriffsmotive" oder „Ungleichfarbige Läufer, die den Angreifer begünstigen". Dabei beschäftigt sich Großmeister Müller in jedem dieser Oberthemen detailliert mit vielfältigen Unterkapiteln und liefert einprägsame Beispiele und eben auch konkrete Faustregeln für die Praxis jedes Angreifers. So befasst sich das Thema „Typische Angriffsstrukturen" mit typischen Methoden beim Angriff mit dem Isolani, mit dem schwarzen Königsflügelangriff im klassischen Königsinder, dem königsindischen Angriff aus weißer Perspektive und der Frage, wie man dem Winawer-Franzosen (1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4) Blößen zufügen kann, die einen anschließenden Angriff unwiderstehlich machen. Weitere für mich besonders spannende Kapitel behandeln das Angriffsspiel auf einem Farb- bzw. Felderkomplex, die Aufrechterhaltung des Angriffspotenzials sowie die Kernkompetenz von Karsten Müller: das Endspiel. Teilweise überraschende Mattangriffe in der Schlussphase runden das Werk auf instruktive Weise ab. Fazit: Hier findet sich jede Menge Inspiration für alle eingefleischten Angriffsspieler und solche, die es werden wollen! Rezension von Uwe Bekemann im Juli 2023 Eine Faustregel besagt, dass man die Entfernung eines Gewitters in Kilometern ermitteln kann, indem man ab dem Blitz die Sekunden bis zum Donner zählt und diese durch 3 teilt. Bei der Prüfung, wann und wie man im Schach seine Kräfte wie einen Blitz in die gegnerische Stellung einschlagen lassen kann, so dass der Gegenüber wie vom Donner gerührt auf das Brett starrt, hilft diese Faustregel natürlich nicht. Dafür gibt es aber etliche andere, die der Spieler kennen und anzuwenden wissen sollte. In seinem Buch „Karsten Müller – Angriff“, 2023 als Erstauflage im Joachim Beyer Verlag erschienen, stellt der deutsche Großmeister etliche „Faustregeln für die Praxis“ vor. Er zeigt dabei auf, wann sie helfen und wann nicht, und wie auf sie gestützt der Angreifer vorgehen kann. In 10 Kapiteln, die Überschriften wie „Möglichst alle Figuren in den Angriff einbeziehen“, „Der Angreifer vermeidet den Abtausch von Angriffspotenzial“ oder auch „Angriff mit ungleichfarbigen Läufern“ tragen, bereitet er den Stoff auf. In einer zumeist kurzen, ausnahmsweise auch etwas längeren Einleitung führt Müller den Leser in das jeweilige Thema ein. Es folgen mehrere veranschaulichende Beispiele aus der Praxis, entweder als vollständige Partie oder als Fragment aufgenommen. Dem schließen sich vom Leser zu lösende Aufgaben zum im Kapitel behandelten Stoff und die Lösungen dazu an. Natürlich kann Müller in einem rund 140 Seiten umfassenden Buch nur auf ausgewählte Faustregeln und die Situationen, in denen sie eventuell angewendet werden können, eingehen. Hierauf macht er auch ausdrücklich zum 4. Kapitel („Typische Angriffsmotive“) aufmerksam. „Allein die Fülle der gängigsten Angriffsmotive bietet offenbar genug Material für ein eigenständiges Buch“, führt er aus. „Karsten Müller – Angriff“ richtet sich meines Erachtens vor allem an den Spieler auf Klubniveau, der schon Knowhow zur Theorie der Angriffsführung aufgebaut hat. Diesem sind die Regeln und Empfehlungen zum Angriff im Schach grundsätzlich bekannt. Diese werden ihm mittels Faustregeln in Erinnerung gerufen, verbunden mit einer Schärfung des Verständnisses und des Auges für die Situation in der eigenen Partie. Müller verbindet in den Beispielen die Theorie mit der Praxis und benutzt dabei Faustregeln als Brücke. Unterhaltsam geschrieben ist das Werk nebenbei auch. Die Beispiele sind zumeist der Meisterpraxis entnommen, aber nicht nur. Auf Seite 69 beispielsweise findet sich ein Auszug eines Duells von Spielern mit der Kragenweite 1532 bzw. 1828. Das gelungene Handeln nach einer geeigneten Faustregel setzt keine meisterliche Spielfertigkeit voraus. Müller hat eine bei Chessbase erschienene eigene DVD als Grundlage für sein Buch genutzt. Dies hat die Chance eröffnet, das Buch mit der DVD online zu verbinden. Zu den Beispielen im Buch wird jeweils ein QR-Code angeboten. Über diesen wird der Leser ins Onlineangebot geleitet, wenn er ihn mit Smartphone oder Tablet einscannt, wo er den Stoff bequem am virtuellen Brett behandeln kann. Fazit: „Karsten Müller – Angriff“ ist ein empfehlenswertes Buch, das wichtige Faustregeln zur Angriffsführung aufgreift und zur Anwendung in der Praxis aufbereitet. Es richtet sich besonders an den Klubspieler, der sich schon ein gewisses theoretisches Rüstzeug zum Thema aufgebaut hat. Rezension von Jörg Palitzsch im Mai 2023 Es ist kein großes Geheimnis, dass die meisten Schachspieler lieber angreifen, als sich zu verteidigen. Das erklärt auch das deutliche schachliterarische Ungleichgewicht im Hinblick auf die Themen 'Angriff' und 'Verteidigung'. Angreifen macht einfach mehr Spaß! Unter Anwendung bestimmter geläufiger Prinzipien wird eine Schwäche in der gegnerischen Stellung ausgemacht oder provoziert – und dann angegriffen. Dies kann beispielsweise eine ungedeckte Figur oder eine Bauernschwäche sein. Wobei der Spaßfaktor ungleich höher ausfällt, wenn man den gegnerischen König ins Visier eines Mattangriffs nehmen kann. Unter dem Einsatz von Bauern- oder gar Figurenopfern werden die Verteidiger aus dem Weg geräumt, der gegnerische König wird seines Schutzes beraubt, ins Freie genötigt und dort im Idealfall matt gesetzt. Ja, so wünscht man es sich nur zu oft! Die Realität aber sieht leider allzu oft anders aus: Man schleudert unternehmungslustig 1.e4 aufs Brett und der Gegner mutiert innerhalb von wenigen Minuten zum größten aller Spielverderber, indem er die solide Caro-Kann Verteidigung wählt. Um sich im Dschungel der strategischen Langeweile nicht frühzeitig zu verirren, entsinnt man sich eines Spruches des Angriffs-Genies Mischa Tal: „Es gibt zwei Arten von Opfern – korrekte und meine“. Also opfert man für nebulöse Kompensation einen oder gleich zwei Bauern in der Hoffnung auf etwaigen Königsangriff, um allerdings nach wenigen Zügen festzustellen, dass Schwarz die ganzen schönen Angriffsabsichten mit beneidenswerter Leichtigkeit zunichtemacht und den vollen Punkt einsackt. Ernüchternd, aber doch sehr vertraut, oder? Nun eilt der Hamburger Großmeister Karsten Müller mit seinem neuen Buch „Angriff – Faustregeln für die Praxis“ zur Hilfe. Damit die Angriffe seiner Leser zukünftig eben nicht mehr im Sande verlaufen, sondern sie anhand bestimmter „Faustregeln“ ganz konkret erkennen können, wie erfolgversprechend die Angriffsabsichten wirklich sind. Dabei befassen sich die Themen mit einer bunten Mischung aus dem taktischen Einmaleins – wie z.B. „Alle Figuren in den Angriff einbeziehen“, „Der Angreifer tauscht kein Angriffspotenzial“, „Die Öffnung von Angriffsrouten“, „Typische Angriffsmotive“ oder „Ungleichfarbige Läufer, die den Angreifer begünstigen“. Im Rahmen dieser Oberthemen beschäftigt sich Großmeister Müller in vielfältigen Unterkapiteln mit allerlei Details, liefert jeweils einprägsame Beispiele und eben auch konkrete Faustregeln für die Praxis des Angriffsspielers. So befasst er sich beispielsweise beim Thema „Typische Angriffsstrukturen“ mit charakteristischen Methoden beim Angriff in Isolani-Stellungen, mit dem schwarzen Königsflügelangriff im klassischen Königsinder, dem königsindischen Angriff aus weißer Perspektive und der Frage, wie man dem Winawer-Franzosen Schwächen zufügen kann, die einem anschließenden Angriff nicht mehr standhalten. Weitere für mich besonders spannende Kapitel behandeln das Angriffsspiel auf einem Farbkomplex, die Erhaltung des Angriffspotenzials sowie die Kernkompetenz von Karsten Müller: das Endspiel. So runden häufig überraschende Mattangriffe im Endspiel das Werk auf instruktive Weise ab. Fazit: Hier findet sich jede Menge Inspiration für alle Angriffsspieler – und zwar auch für die zukünftigen!

24,80 €*
Tipp
Starck: Schach macht Spaß!
Schach spielend lernen? Kein Problem! Denn: Schach macht Spaß! Für Kinder jedenfalls ist dieses bezaubernde Buch genau der richtige Wegweiser auf einer spannenden Entdeckungsreise in die Zauberwelt des Königlichen Spiels. Es werden nicht nur die Spielregeln anschaulich erklärt oder die Geheimnisse einer aufgeschriebenen Partie enträtselt, auch im schachtaktischen Teil mit seinen 120 Übungsaufgaben wird es richtig spannend! Dieser Kinder-Ratgeber hält, was er verspricht: zu lernen, schnell matt zu setzen und schwungvoll zu kombinieren, und das immer mit dem dafür nun mal unverzichtbaren Spaß. 163 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im August 2020 Eine direkt Ansprache, Anlehnungen an Comics und eine unkomplizierte Heranführung an die vielen Facetten des Schachspiels zeichnet das Buch „Schach macht Spaß!“ von Bodo Starck aus. Es ist eine bunte Entdeckungsreise durch die zauberhafte Welt des königlichen Spiels, in dem zunächst die Spielregeln anschaulich erklärt werden, gestaltet wurde das Buch von Christian Ewald. Dabei sind auf den Diagrammen einzelne Felder farbig unterlegt, es gibt Pfeile, die die Richtung vorgeben, wobei kleine Tests und Übungen nicht fehlen dürfen. Im schachtaktischen Teil, dem Schwerpunkt des Buches, stehen dann über 100 Übungsaufgaben, die ein einfaches Ziel haben. Sie sollen Kinder in die Lage versetzen, schwungvoll zu kombinieren und schnell matt zu setzen – es zählt durchaus auch das (nötige) Erfolgserlebnis. Und die Übungen sind so vielfältig, wie das Spiel selbst. Es werden nicht nur verschiedene Mattsituationen eingeübt, sondern zum Beispiel auch erklärt was eine Springergabel ist, welche Nachteile gefesselte Figuren haben, was es mit der Figurenlenkung auf sich hat und was Abzugsschach und Doppelschach ist. Alle Lösungen der Aufgaben gibt es am Ende des Buches, dem sich eine kleines Schach-ABC anschließt, bei dem auch ein erfahrener Spieler noch einiges Neues erfahren kann. Ein Schachbuch, das den Anspruch voll erfüllt, kindgerecht und gleichzeitig lehrreich zu sein. Fazit: Schachbücher für Kinder müssen nicht kindisch sein, sie können auch ein Gewinn für erfahrene Spieler sein. Denn nur wer schon früh beständig übt, kann ein Meister werden. Rezension von Gerald Berghöfer ",Schach macht Spaß!", dient Kindern, die Schach spielen lernen wollen oder es schon ein wenig können. Im ersten Kapitel werden die Spielregeln und die Notation erläutert: Die Schachsteine und deren Aufstellung, wie die Figuren und Bauern ziehen, die Rochade und andere Ausnahmeregeln, Notation und der Wert der Figuren. Die Kinder lernen selbsttätig die Regeln und danach geht es flott ans Mattsetzen und Kombinieren. Den Schwerpunkt bilden die Kapitel zwei, mit Mattbildern und Opfern, die zu Matt führen, und drei, mit weiteren Kombinationsmotiven. Insgesamt dienen 120 Schachrätsel der Übung, wobei Hinweise an die Eltern gegeben werden, wie sie bei Rätsel, welche dem Kind zu schwierig sind, am besten mit erweiternden Tipps helfen können, um das Kind an die Lösung heranzuführen. Die Mattbilder sind sowohl aus dem Mittelspiel, als auch aus dem Endspiel genommen und bei zuvor bereits geübten Motiven können sogar Rätsel mit Matt in drei Zügen angegangen werden. Dazwischen lernen die Kinder das Schachbrett richtig kennen und im vierten Kapitel sind die Lösungen, sowie ein ",Schach-ABC", mit häufig vorkommenden Ausdrücken im Schach. Äusserst positiv fällt das großzügig gestaltete Layout auf - diese Klarheit bringt Überblick. Dazu kommt noch, dass die von Christian Ewald gestalteten Grafiken einen auflockernden Blickfang darstellen, und dies ist für Kinder ein besonders motivierender Einstieg zu den weiteren Erklärungen. Fazit: Die übersichtliche und verzierende Aufbereitung in Verbindung mit dem Schwerpunkt der Opferkombinationen macht Kindern tatsächlich Spaß und ist somit ein empfehlenswertes Einstiegsbuch in ein sinnvolles Hobby. Neben dem Regelwerk wird auch das Mattsetzen in vielfältiger Weise geübt - sowohl im Mittelspiel, als auch im Endspiel. Die Optik ist bei diesem Buch sehr großzügig, alles sehr übersichtlich

16,80 €*

Durchschnittliche Bewertung von 5 von 5 Sternen

Braig: Der gute Trainer
Sie wollen Heranwachsende im Schach trainieren? Sie interessieren sich für die Aufgaben und Herausforderungen eines Trainers? Dieses Buch beschreibt grundlegende Probleme im Jugendtraining und präsentiert zahlreiche Lösungsansätze. Sie erhalten einen Überblick über die •    Grundlagen der Didaktik •    Vorschriften zur Aufsichtspflicht •    Hilfestellungen zu den Themen Durchsetzungsvermögen, Fördermöglichkeiten, Rekrutierung, Organisation und Kommunikation. Darüber hinaus erfahren Sie viel darüber, wie man gute Jugendturniere organisiert. 108 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag     Rezension von Jörg Palitzsch im Januar 2018 Autor Elmar Braig schreibt auf einer eigenen Homepage kurze Kommentare zum Zeitgeschehen sowie über Schach und hat 2015 ein Buch über die „Geschichte des Schachs in Ulm und Neu-Ulm“ veröffentlicht. Beim Ulmer Schachclub Weiße Dame ist Braig Jugendleiter und Mitglied im Vorstand. Er ist somit mit der Jugendarbeit und den Anforderungen an einen Trainer in einem Schachverein bestens vertraut. Sein jetzt im Joachim Beyer Verlag erschienenes Buch „Der gute Trainer“  ist eine professionelle Hilfestellung für Trainer, die Kinder und Jungendliche in ihren Fähigkeiten am Schachbrett voranbringen möchten. Schon in der Einführung weist der Autor auf die positiven Eigenschaften des Schachspiels hin, die ein Trainer vermitteln sollte und von denen jüngere Spieler profitieren können. Darunter die Verbindung zur Mathematik, die im Spiel erforderliche Kreativität, das Durchhaltevermögen und das Erkennen der eigenen Grenzen – letztendlich muss man auch mit Haltung verlieren können. Ein ehrgeiziger Trainer, der unter Erfolgsdruck steht, vermittelt all dies nicht. Ein guter Trainer, so Braig, gibt seinen jungen Spielern Freiräume und schont sie, wenn sie, etwa durch eine hohe Beanspruchung in der Schule, mit Spieleinsätzen überfordert sind. Braig kommt jedoch auf keiner Seite seines Buches schulmeisterlich daher. Er entwirft auch keinen idealen Trainertyp, den es nur geben würde, würde er alle guten Ratschläge des Buches berücksichtigen. Im Spielbetrieb eines Schachclubs kommt dem Training der jungen Nachwuchskräfte eine besondere Bedeutung zu. Und der Autor fordert in seinem Buch nichts anderes, als sich dieser Verantwortung bewusst zu sein. Er geht auf die Einstellung eines Trainers ein, zeichnet Probleme auf, wie etwa Diskussionen über den Führungsstil, bietet kurze Gesetzestexte, zum Beispiel zur Aufsichtspflicht, und vergisst bei allem nicht, auch die Rolle des Elternhauses des jungen Spieler auszuleuchten. Fazit: Ein guter Trainer ist nicht unbedingt ein erfolgreicher Trainer. Elmar Braig beschreibt einen Trainer, der auch Seelsorger ist, sich ganz der Sache verschreibt und nicht auf Dank aus ist. Sein Buch ist auch mehr als nur eine Anleitung. Jugendtrainern werden neue Einsichten vermittelt und damit in ihrer Arbeit bestärkt.  

14,95 €*
Karcher: Über die Mauer nach Afrika
Wir springen zurück ins Jahr 1987. Ein Satz, der sein Leben verändert. Lukas Schlossnickel flieht in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus der Deutschen Demokratischen Republik. Zum Verschnaufen bleibt keine Zeit, denn die Ereignisse überschlagen sich. Er erhält ein Angebot für einen Neuanfang in Afrika. Es scheint die ideale Chance, seine tragische Familiengeschichte abzuschütteln So überhastet, wie er zustimmt, ist er auch vor Ort. Schnell taucht er ein in eine für ihn ganz neue Lebensrealität. Die neue Heimat fühlt sich an wie das Paradies auf Erden. Eine Wasseraufbereitungsanlage könnte die Zukunft des gesamten Ortes Golden Bay verändern. Für einen Moment glaubt Lukas, er habe den Fluch der Vergangenheit abgelegt. Doch er täuscht sich... Ein facettenreicher Thriller um Liebe, Macht und Gold. Der Autor Patrick Karcher erlebte den Fall der Berliner Mauer als Kind. Mit einem Gefühl der Nostalgie blickt er zurück auf die schmuckvoll gestalteten, hölzernen Nussknackerfiguren und Räuchermännchen, die die Verwandten aus dem Osten zu jedem Weihnachtsfest über die Grenze schickten. Er ist im Schwarzwald aufgewachsen und hat Erfahrungen als Projektleiter bei der Umsetzung internationaler Vorhaben gesammelt. Seine Neugierde an fremden Kulturen brachte ihn erst ins Land des Feuers und Eises – nach Island – und danach als Entwicklungshelfer nach Ghana in die Nähe des Äquators. Der Startpunkt für seinen Debütroman.   233 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

19,80 €*
Brinckmann & Konikowski: Lehrbuch des Schachspiels für Erwachsene und Senioren
Schach gilt nach wie vor als der führende Klassiker unter den strategischen Brettspielen und seine Popularität scheint weltweit ungebrochen. In jüngerer Zeit mag zwar die rasante Entwicklung der modernen Computertechnik und deren zweischneidige Auswirkungen auf alle Facetten des Schachspiels kontrovers diskutiert werden. Aber aus den Anwendungen von Schachsoftware und -datenbanken sowie aus den Angeboten des Internets haben sich auch zahlreiche neue Wege schachlicher Betätigung und Unterhaltung ergeben: Erwähnt sei nur das jederzeit mögliche online-Spiel über einen Schachserver oder die Live-Übertragung von hochkarätigen Turnieren mit parallelen Computeranalysen. Verlockende Möglichkeiten, die ein bei vielen latent vorhandenes Interesse am Schach wecken und verstärken könnten. Man darf vermuten, bei einer steigenden Zahl von zwar dem Schach zugeneigten aber des Spiels weitgehend unkundigen Menschen besteht das Bedürfnis, dieses faszinierende Kampfspiel näher kennen zu lernen, seine Regeln und Gesetze zu beherrschen, ein Verständnis für die wesentlichen Aspekte der Spielführung zu gewinnen. Doch oft scheuen sie den ersten Schritt in dem Glauben, dass das Schach ein allzu anspruchsvolles Spiel von hoher Schwierigkeit ist, einer elitären Gruppe von Intellektuellen vorbehalten, das zudem einen ungeheuren zeitlichen Aufwand erfordert. Das vorliegende Buch will dieser weit verbreiteten und abschreckenden Fehleinschätzung entgegenwirken und zeigen, dass zumindest die wesentlichen Grundzüge des Spiels leicht und schnell erlernbar sind. Flüssig im Stil und verständlich in der Form soll es eine Anleitung sein für alle, die sich eine gesunde Grundlage verschaffen wollen und eine solide Spielführung in den verschiedenen Phasen der Partie anstreben. Diesem Zweck dient das sorgfältige ausgesuchte und mit zuverlässigen Erläuterungen versehene Anschauungsmaterial, das auch zahlreiche Partiebeispiele einbezieht. Brinckmanns klassisches Lehrbuch (erstmals erschienen 1936), das nun in der 10. Auflage angeboten wird, kann dem Einsteiger empfohlen werden als ein überschaubarer und trotzdem fundierter Leitfaden zum Erlernen des Schachspiels. Eine Lesehilfe am Leseband korrigiert so manche Sehschwäche.   228 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag     Rezension von Jörg Palitzsch im Februar 2019 Schach ist ein Spiel für jedes Alter. Wenn man allerdings Meisterspieler werden will, sollte man in früher Jugend anfangen. Entdeckt man die Liebe zu diesem Spiel als Erwachsener, gilt es nach dem Erlernen der Regeln, die Feinheiten herauszuarbeiten. Hat man das Glück, das Schachspiel noch als Senior kennenzulernen, bedarf es großer Willenskraft und Ausdauer, sich grundlegendes Wissen anzueignen. Das „Lehrbuch des Schachspiels“ von Alfred Brinkmann erschien erstmals 1936. Kritiker warfen dem 1967 verstorbenen Autor, der am Aufbau des Deutschen Schachbundes mitwirkte, eine sprachliche Nähe zum nationalsozialistischen Gedankengut vor, von dem er sich auch nach Kriegsende nicht deutlich genug distanziert habe. Bearbeitet und zeitgemäß ergänzt wurde das Buch, von dem inzwischen die 10. Auflage erschienen ist, von Jerzy Konikowski. Der FIDE-Meister, Schachtrainer und Autor polnischer Herkunft hat über 100 Schachbücher geschrieben, die in mehreren Ländern veröffentlicht wurden. Völlig überarbeitet hat er die Eröffnungslehre und mit neuen Partien aus der modernen Turnierpraxis ergänzt. Mittelspiele und Endspiele wurden ebenfalls überarbeitet und durch Beispiele erweitert. Die Auswahl der 120 Partien für das „Lehrbuch des Schachspiels“ reicht von 1921 bis 1997, das Buch selbst zählt Konikowski zu den besten Grundlagenwerken. Tatsächlich wird kaum etwas ausgelassen, jedes Kapitel wird dem erwachsenen Spieler als auch dem Senior gerecht, vor allem wenn er Anfänger ist. Nach einer allgemeinen Einführung werden Offene und Halboffene, Geschlossene und Halbgeschlossene Spiele erläutert. Nach den Partien zum Thema Mittelspiel wird auch das Endspiel mit vielen Beispielen ausführlich kommentiert. Besonders lehrreich sind die einzelnen Abspielvarianten, die eine intensive Beschäftigung mit den einzelnen Spielverläufen ermöglichen. Die beigelegte Lesehilfe, kunstvoll in das Lesebändchen verbandelt, kann man leichtfertig als Gimmick abtun. Wer allerdings mit dem eigenen Augenlicht erfährt, wie schnell die Sehkraft ab einem gewissen Alter nachlassen kann, greift beim Studium der Partien gern zu dieser Lupe. Fazit: Das „Lehrbuch des Schachspiels“ ist eine Mischung aus altbewährtem und aktuellem Material, das für Einsteiger gedacht ist, die sich weiterentwickeln wollen.

24,80 €*
Brunthaler: Das Team
Der Schach-TrainingsRoman Eine turbulente Saison im Leben der jungen Spieler der U20-Mannschaft der SVgg. Grünthal – Nach diesem Jahr wird nichts und niemand mehr wie früher sein! 12-18 Jahre sind sie alt, die Spieler der Jugendmannschaft der SVgg. Grünthal. Erfolgsverwöhnt, mit hohen Erwartungen und Ansprüchen. Aber das Leben hält nicht nur Rosinen bereit, sondern auch eine ganze Menge Probleme! Phil, hochintelligent, mit enormem Wissen, manchmal ein wenig arrogant, hat Kummer mit seinen Eltern. Emanuel ("Manü"), das kleine Wunderkind, hat Probleme mit und wegen seiner überbehütenden Mutti – er weiß es bloß noch nicht. Michael ("Milky Way") hat Liebeskummer. Oliver, der Wissenschaftsfreak, hat Kommunikationsprobleme – es ist nicht leicht, mit anderen ins Gespräch zu kommen, wenn man nuschelt, abgehackt, leise und in Rätseln spricht! Dicky führt einen heroischen Kampf um die 110kg Grenze, den er täglich kauend und schmatzend verliert. Und gegen den Spott der anderen, die ihn alternativ zu "Dicky" auch "Schwabbel" nennen. Carl-Friedrich, genannt CF, verwöhntes Einzelkind, hat alles, was man – wie er glaubt – zum Schach spielen braucht:  Den schnellsten und besten Computer, die neueste Software, die größte und aktuellste Datenbank. Und das beste und modernste Handy mit einem tollen Klingelton, was sich noch als besonderes Problem erweisen wird.  Was ihm noch nicht aufgegangen ist:  Das nützt dir alles nichts in der Partie, denn da bist du auf dich allein gestellt und ob dein Vater reich ist oder bettelarm,  ob dein Computer  super ist oder  du gar keinen hast,  spielt keine Rolle. DU  musst den nächsten Zug finden – und es sollte bitteschön der richtige sein! Bleibt noch Wolfgang, der Neue. Dem geht erst mal alles schief und er hat nur Probleme. Am meisten jedoch mit seinem Selbstvertrauen – und das, obwohl er gar keins hat!? So hat jeder schon genug mit sich selbst genug zu tun, aber dazu kommt auch noch, dass die Saison sehr schlecht läuft und die Qualifikation zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft in weite Ferne zu rücken scheint. Das kann der cholerische Trainer natürlich nicht auf sich sitzen lassen – noch ein Problem mehr für die Jungs!   160 Seiten, kartoniert, Schachverlag Ullrich 2007   Rezension von Stefan Liebig im März 2020 (Schach-Magazin 64 - Ausgabe März 2020) Wolfgang ist der neue in der erfolgsverwöhnten Jugendmannschaft der Svgg. Grünthal. Sein Problem ist nicht seine Spielstärke, sondern das Selbstvertrauen. Dies verhindert auch eine schnelle Integration in den neuen Club. Mit Ausdauer, Trotz und dem guten Draht zu einem Teamkollegen beißt sich Wolfgang schließlich durch und lernt, sich zu behaupten. Heinz Brunthaler, Autor mehrerer Schachtrainingsbücher, legt mit „Der Schach-Trainings Roman“ seinen ersten Schachroman vor. Er wagt einen Mix aus Handlung und den zugehörigen Partieausschnitten aus den beschriebenen Jugendkämpfen mit entsprechenden Erklärungen sowie klassischen Schachstudien und Ausschnitten aus Meisterpartien. Mit eingängiger Sprache zieht er den Leser ins Geschehen hinein und schafft es, ein gelungenes Gesamtwerk zu erschaffen. Schachliche Probleme sind ebenso nachvollziehbar, wie die vielen Schwierigkeiten auf die der junge Schachspieler in seiner neuen Umgebung stößt. Insbesondere das Mitfiebern mit patzenden Mitspielern schildert der Autor absolut wahrheitsgetreu. Einziges Manko des Buches ist, dass nicht nur der Titel durch seine seltsame Schreibweise irritiert, sondern auch der Satz des Textes erstaunliche Unregelmäßigkeiten aufweist und so den Lesespaß mindert. Ambitionierten Jugendspielern kann das Buch aber auf jeden Fall empfohlen werden – es ist ebenso spannend wie lehrreich und macht durchaus Appetit auf mehr.   Rezension:   Das TeamDer Schach-Trainings RomanHeinz Brunthaler, bekannt für zahlreiche Schachtrainingsbücher, legt mit vorliegendem Buch seinen ersten Schachroman vor. Um was geht es?Erzählt wird die Geschichte einer Schachjugendmannschaft mit all ihren Höhen und Tiefen. Im Mittelpunkt des Romans steht Wolfgang, der Neue in der Jugendmannschaft. Misstrauisch beäugt und mit zu wenig Selbstvertrauen ausgestattet, muss er sich erst gegen Anfeindungen von Vereinskameraden und einem cholerischen Schachtrainer durchsetzen um letztendlich akzeptiert zu werden. Hilfe findet er in Phil, das genaue Gegenteil von ihm selbst, der ihm zur Seite steht und ihm ein guter Freund ist. Dann ist da auch noch der Nachbar von Wolfgang, anscheinend ein recht guter ehemaliger Spieler, der ihm durch ein regelmäßiges Schachtraining das nötige Wissen und Erfahrung für eine Schachpartie vermittelt. Wolfgang arbeitet hart an seinem Spiel um seinen peinlichen Einstand beim Verein vergessen zu machen, sein Gegner spielte ihn in Grund und Boden. Schon bald wird er von den anderen akzeptiert und man macht sich auf, gemeinsam die Qualifikation zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft zu gewinnen.So weit zur Geschichte, die durch zahlreiche Partiefragmente, Stellungen und Aufgaben aufgelockert wird. Der Autor gibt dem Leser also die Möglichkeit, hautnah am Geschehen zu sein und die Partien aus dem Roman bildlich zu betrachten. Der Autor betont in seinem Vorwort, dass es sich hier nicht um ein Lehrbuch handelt, sondern als reine Unterhaltung gedacht ist, ich würde sagen, dass ist ihm voll gelungen! Das Buch ist in erster Linie für Jugendliche geschrieben, mit all ihren Problemen und Sorgen während der Pubertät. Da gibt es das umhütete Muttersöhnchen das keinen Schritt ohne seine Mutter gehen kann, den Wissenschaftsfreak mit Kommunikationsproblemen, den übergewichtigen, der täglich mit dem Spott der anderen leben muss, den hochintelligenten, der Kummer mit seinen Eltern hat und Wolfgang, der schüchterne mit wenig Selbstvertrauen. All diese Jungs bilden aber doch eine verschworene Gemeinschaft die für ein gemeinsames Ziel kämpfen, trotz widriger Umstände. Neben der Geschichte erfährt der Leser einiges über Regeln, Fallen am Schachbrett und so allerlei mehr was es über Schach zu lernen gibt, eingebettet als Partiestellungen mit dazu gehörigen zahlreichen Diagrammen.Die Lektüre des Jugendroman war für mich sehr kurzweilig und unterhaltsam aber was sagt das schon aus bei jemandem, der jeden Tag mehr graue Haare im Spiegel entdeckt? Also gab ich meiner großen Tochter (10) das Buch zu lesen (sie spielt seit ca.2 Jahren Schach) und wartete gespannt auf ihr jugendlich unbeschwertes Urteil. Sie war genau wie ich voll des Lobes und fragte mich, wieso es nicht mehr solche Schachbücher gäbe? Das frage ich mich jetzt auch und so kann ich Herrn Brunthaler nur dazu ermutigen, einen zweiten Teil zu schreiben!Absolut lesenswert!Martin Rieger, November 2007

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Durchschnittliche Bewertung von 5 von 5 Sternen

Müller: Die Endspielkunst der Weltmeister Band 1 - von Steinitz bis Tal
Da die Schachweltmeister natürlich in allen Bereichen des Spiels herausragen, kann man von ihrem Können am meisten lernen, und es versteht sich von selbst, dass das Endspiel diesbezüglich keine Ausnahme bildet. Ganz gleich, ob sie renommierte Taktiker oder hervorragende Positionsspieler waren – ganz gleich, ob sie ihre Eröffnungen in aller Tiefe analysierten oder diese eher intuitiv spielten: Es ist vollkommen ausgeschlossen, dass einer von ihnen den höchsten Titel hätte erlangen können, wenn er nicht auch die Endspielphase weltmeisterlich beherrscht hätte. Und um seinen Lesern zu ermöglichen, von den Weltmeistern zu lernen, hat der Autor sein Augenmerk vorneweg auf deren individuell gegebene Spezialgebiete gerichtet – wie z.B. auf Steinitz' gekonnten Umgang mit dem Läuferpaar, Laskers Verteidigungskunst, Capablancas Einsatz des Königs, Aljechins Angriffskunst in der 4. Partiephase, Euwes geschickte Nutzung von Freibauern, Botwinniks eiserne Logik und weitsichtige Strategie, Smyslows minutiöse Turmendspiele und Tals Magie, die oft auch im Endspiel zauberhaft zum Zuge kam. Darüber hinaus werden allerlei „immergrüne Klassiker" der einzelnen Spieler geboten, von denen einige dank aktueller Analysen in neuem Licht erscheinen. Auch erhält der Leser die optimale Trainingsmöglichkeit, sich anhand zahlreicher Aufgaben in die Lage der Weltmeister zu versetzen und selbst nach Lösungen zu suchen. Da am Rande auch auf das Modell der 4 Spielertypen eingegangen wird (Aktivspieler, Pragmatiker, Theoretiker und Reflektor), können zusätzlich Aufschlüsse über die Bedeutung dieses Themas speziell im Endspiel erlangt werden. Und in diesem Sinne spricht der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in seinem Geleitwort die Einladung aus, sich mit den herausragendsten Endspielleistungen der Weltmeister nicht einfach nur zu beschäftigen, sondern diese durchaus auch zu genießen. Mittels QR Codes bei jedem Diagramm können Sie die Stellung direkt auf Ihr Smartphone holen und diese analysieren oder nachspielen, je nach Bedarf. Das umständliche und fehlerbehaftete Eingeben per Hand entfällt und die analoge und digitale Welt gehen direkt ineinander über. 234 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Thorsten Kammer im Februar 2022 Auf 226 Seiten stellt GM Karsten Müller die Endspielkunst der ersten acht Weltmeister vor. Dabei bezieht er die Terminologie der Spielertypen (siehe dazu Karsten Müller & Luis Engel: Spielertypen im Schach) mit ein, was eine zumindest für mich neue Sichtweise auf das wichtige, aber oft zu theoriebelastete Thema Endspiele wirft. Der Aufbau der Kapitel, die in der historischen Reihenfolge der Weltmeister angeordnet ist, ist identisch. Das erleichtert die Orientierung, so dass der Leser nach kurzer Zeit weiß, wo er Endspielanalysen (tlw. auch ganze Partien mit Schwerpunkt auf dem Übergang ins oder das Endspiel) sowie die Aufgaben (die sich mittels der im Buch vorhandenen QR-Codes auch auf Smartphones laden lassen) findet. Das Buch ist kein Lesebuch, das man als Bettlektüre nutzen kann. Es ist ein sehr gut aufgebautes Schachbuch, das man von vorne nach hinten durcharbeiten sollte. Wenn man den Wunsch hat zwischen den Weltmeistern „zu springen“, so ist das möglich, aber dazu muss man die Endspielbegriffe, die Karsten Müller benutzt, kennen und verstanden haben. Diese sind so anschaulich erklärt, dass fortgeschrittene Spieler diese leicht verstehen und verinnerlichen können. In meiner Arbeit als Schachtrainer mit einer DWZ knapp unter 2.000 erleichtern es diese Fachbegriffe ungemein, wenn man sich an ihnen orientieren kann, ein Musterbeispiel ist der „Chamäleon-Läufer“. Die Kapitel sind nach Weltmeistern geordnet, aber es gelingt Karsten Müller auch themenbezogene Zusammenhänge darzustellen. Das Thema Läuferpaar im Endspiel wurde aus meiner Sicht noch nie so gut beleuchtet, wie beim ersten Weltmeister Steinitz. Dabei sind es nicht nur die ausgesuchten Beispiele, die nachvollziehbaren Erläuterungen, sondern auch der Bezug zu den Spielertypen die es einfach machen als Leser motiviert zu bleiben und das Buch nicht gleicht wieder in die Ecke zu stellen. Ich habe nicht nur kurzfristig etwas aufgenommen, sondern auch verinnerlicht, so dass es auch die Qualität der eigenen Partien angehoben hat. Noch ein Wort zu der Tiefe der Analysen. Für Vereinsspieler ist es die richtige Mischung, weder wird man mit Varianten überfrachtet noch wird man alleine gelassen. Es wäre allerdings schön gewesen, wenn das Ende der Varianten immer mit einer Stellungsbewertung abgeschlossen würde. Gibt es Kritikpunkte? Ich denke es ist jammern auf höchstem Niveau, aber ich hätte mir persönlich ein Glossar zu den Endspielbegriffen gewünscht und auch eine Übersicht über die Themen (z.B. wie in Bent Larsens: Alle Figuren greifen an). Zusammenfassend eine klare Kaufempfehlung für Vereinsspieler und ambitionierte Hobbyspieler, die in das Endspieluniversum eintauchen wollen. Vor allem für (Jugend-) Trainer gibt es eine Vielzahl von Anregungen, die man gut in das Training einbauen kann.     Rezension von Christian Koschetzki im November 2021Die zwei Schachbücher „Die Endspielkunst der Weltmeister“ in der 1. Auflage 2021 von Dr. Karsten Müller erschienen in 2021 im Joachim Beyer Verlag.Es werden dem Leser alle 16 Schachweltmeister seit 1886 bis heute zum Thema Endspiel nähergebracht.Beide Bücher sind zu jedem der 16 Weltmeister in zwei Abschnitte gegliedert.  Der 1. Abschnitt handelt von den besonderen Fertigkeiten im Endspiel. Darüber hinaus werden mehrere Aufgaben präsentiert.  Der 2. Abschnitt handelt von den Klassikern in ihren Partien oder Endspiel, ebenfalls versehen mit mehreren Aufgaben.    Der Verfasser hält die Anreicherung der Endspiele mit zusätzlichen Aufgaben für nützlich und erforderlich, um so den geneigten Leser mitzunehmen und ihn zur aktiven Mitarbeit zu inspirieren.Des Weiteren sind die Aufgabenstellungen und die Buchgliederungen durch zwei Vorbemerkungen hinsichtlich ihres Spielertypen benannt.Dr. Karsten Müller greift damit auf sein 2020 erschienenes Beyer Buch „Spielertypen“ zusammen mit Luis Engel zurück, wo vier Spielertypen benannt werden, der Aktivspieler,   der Theoretiker, der Reflektor und der Pragmatiker mit ihren jeweiligen Stärke- und Schwächeprofilen.Wer die Bücher von Dr. Karsten Müller kennt, weiß, dass der Aufbau seiner Bücher in diesem „Stil“ erfolgt. Somit bleibt er seinem Stil treu.Die Bücher können als Trainingsbücher gut verwendet werden. Der Leser erfährt alles Wesentliche über die 16 Weltmeister in diesem komplexen Themenbereich „Endspiel“.Interessant erscheint der Aspekt, dass jeder Weltmeister unterschiedlich in seiner Spielweise war. So sind neben Taktikern und sehr guten Strategen auch PositionsspielerWeltmeister Wilhelm Steinitz:Der 1. Weltmeister hat bis zum heutigen Tage gültige Prinzipien der Strategie und des Positionsspiels formuliert, welche er in den Schachmagazinen „The Field“ und dem „Chess Magazine“ den Lesern preisgibt.Seine Theorien basierten auf der Selbstverteidigung des Königs, dem Läuferpaar und der Kunst der Bauernführung aufgrund der Steinitzschen Restriktionsmethode.Der Leser erhält zu zwei Beispielen einen Gesamteindruck zur Spiel- und Denkweise des 1. Weltmeisters, angereichert mit zahlreichen Partien und Aufgaben.Weltmeister Emanuel Lasker:Der 2. Weltmeister galt als Pragmatiker und Kämpfer, so wurde für ihn der Bereich der aktiven Turmverteidigung dargestellt.Lasker legte mehr Wert auf das Endspiel als die Eröffnung, dort war er unübertroffen.Weltmeister Jose Raul CapablancaDer 3. Weltmeister war als Reflektor bekannt, der besonders in dem strategischen Endspiel mit aktivem König seine Spielstärken besaß.Die gezeigten Partien behandeln nicht nur die technischen, sondern auch strategischen Endspiele.Weltmeister Alexander AljechinEr war als Aktivspieler bekannt und wurde als Angriffsgenie bezeichnet. Daneben galt er als Virtuose in den Endspielen, die in einem Königsangriff endeten.Weiterhin wird in dem Buch der Themenkomplex Umwandlung in eine neue Dame und Dame und Turm gegen Dame und Turm ihm gewidmet.Weltmeister Max EuweSein Spielstil entsprach dem Pragmatiker. Ein Augenmerk bildet die beherrschende Rolle von Freibauern im Endspiel.Aufgezeigt werden u. a. Klassiker aus seinem WM-Kampf.Weltmeister Michail BotwinnikEr galt als Theoretiker. Sein Spielstil wird als logisch und systemhaft beschrieben. Daneben galt er als Strategieexperte.Beispielhaft wird das Endspiel Turm und Springer gegen Turm und Springer aufgezeigt.Weltmeister Wassili SmyslowEr galt als Reflektor und als Endspielvirtuose.Vorgestellt werden einige seiner tiefsinnigen Turmendspiele.Weltmeister Michail TalEr galt als Hyperaktivspieler, er galt als glänzender Taktiker. Durch seine Angriffskunst hat er viele Schachspieler verzaubert.Dr. Müller stellt ihn in seinen Spielen unter den Magischen Endspielen vor.Weltmeister Tigran PetrosjanAls Reflektor prägte er seinen eigenen Spielstil, der prophylaktischer Natur war.Der Auswahl von Partien zu Qualitätsopfer und dem Spiel Turm und Springer gegen Turm und Läufer verleihen diesem Virtuosen seine weltmeisterlichen Stärken.Weltmeister Boris SpasskiAls Aktivspieler bekannt werden in dem Buch Beispiele zum Thema Initiative zuteil. Sein Angriffskunst galt als sehr scharf, denen er auch bereits in der Eröffnung nach Initiative Rechnung trug.Weltmeister Robert James FischerDem spektakulärsten Weltmeister wird als Spielertypus Pragmatiker das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Springer als Kapitel gewidmet.Weltmeister Anatoli KarpowDem zurecht zugesagten Spielertypus Reflektor werden seine Vorzugsthemen Figurendominanz und Restriktionsmethode anhand von Beispielen vorgestellt.Weltmeister Garri KasparowDer neben Emanuel Lasker längste Weltmeister der Welt galt als Angriffsspieler. Seine Partiebeispiele beziehen sich zurecht auf den aktiven Part im Endspiel sowie den Königsangriff.Weltmeister Wladimir KramnikEr gehört dem Spielertypus Theoretiker an. Seine Feinheiten lagen in strategischen Endspielen.Umso interessanter die Partienauswahl Powerplay auf einem Felder- oder Farbkomplex, in den die Schwächen des Gegners ausgenutzt werden.Weltmeister Viswanathan AnandEr gilt als Aktivspieler, so dass Partiebeispiele zum Thema „Aktivität und Initiative“ ausgewählt wurde.Weltmeister Magnus CarlsenAls Spielertyp ist er als Reflektor eingeordnet.  Als Endspielspezialthemen wurden gleichfarbige Turm und Läufer gegen Turm und Läufer ausgewählt, wo die Koordination der Figuren von entscheidender Bedeutung ist.Fazit:Die beiden Bücher sind sehr zu empfehlen, da sie die Spielertypen der 16 Weltmeister anhand ihrer Endspielqualitäten beurteilen.Bislang sind in dieser Kombination keine weiteren Bücher auf dem Markt, die die Weltmeister aus diesem Glanz beleuchten.Gerade für einen schnellen Einstieg und als Trainingsmethode eignen sich die beiden Bände, die mit zahlreichen Beispielen facettiert sind.Dr. Müller hat auf eine einzigartige und sehenswerte Weise es geschafft, dass man sich als Leser wie der Weltmeister fühlt. Seine enormen Fachkenntnisse und sein Verständnis für die Partienauswahl und die Aufgaben führen für jeden Spieler unterschiedlichster Spielstärke zu einem Mehrwert. Rezension von Christian Hoethe im August 2021 "Der renommierte Endspiel-Experte GM Karsten Müller widmet sich in seiner neuen zweibändigen Reihe der "Endspielkunst der Weltmeister" und deren individuellen Endspiel-Vorlieben und besonderen -stärken. Dabei befasst sich der erste Band detailliert zum Beispiel mit Steinitz´ gekonnten Umgang mit dem Läuferpaar, Laskers Verteidigungskunst, Capablancas Vorliebe für den Einsatz des Königs, Aljechins Angriffskunst im Endspiel, Euwes Nutzung von Freibauern, Botwinniks eiserner Logik und Strategie, Smyslows hochpräzise Behandlung von Turmendspielen und Tals Endspiel-Magie. Im zweiten Band konzentriert sich Müller dann auf Petrosians Gespür für den richtigen Abtausch, Spasskis Spiel mit der Initiative, Fischers Präzision im Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Springer, Karpows Dominanz und Restriktion, Kasparows Angriffe gegen den gegnerischen König, Kramniks Powerplay, Anands Druckspiel sowie Carlsens Technik in Endspielen mit Türmen und gleichfarbigen Läufern. Was mir in der Darstellung dabei besonders gefallen hat, ist, dass jeder Weltmeister eine Kurzvorstellung inklusive Vita und seiner wichtigsten schachlichen Meilensteine bekommt. Anschließend erfolgt die Einteilung des jeweiligen Weltmeisters in den "Spielertyp", sprich in "Aktivspieler", "Theoretiker", "Reflektoren" und "Pragmatiker". Eine Erklärung dieser Spielertypen findet sich gleich hinter dem Geleitwort von GM Mihail Marin. Wer sich genauer mit dieser interessanten Thematik beschäftigen möchte, findet in dem Buch "Spielertypen" von Müller und Engel, das ich an anderer Stelle lobend rezensierte, umfangreichen Input. Großmeister Lars Bo Hansen war übrigens der erste, der sich schachliterarisch mit dieser Thematik in seinem 2005 erschienenen Buch "Foundations of Chess Strategy" beschäftigte. Hochgradig interessant für mich ist insbesondere die Endspielstärke derjenigen Weltmeister, die ich noch während ihrer aktiven Zeit miterleben durfte. Wusste ich doch um die Endspielstärke von Capablanca, Petrosian, Fischer, Karpow und natürlich Carlsen und kannte ich das eine oder andere Beispiel von Steinitz, und Smyslow aus Endspielbüchern und Biographien, so wurde ich an anderer Stelle vielfach überrascht. Besonders mein früheres Idol Kasparow ist nun nicht gerade bekannt für filigrane Endspieltechnik, sondern durch seine Eröffnungsbehandlung, vehemmente Mittelspielkombinationen und Angriffsspiel. Natürlich wird man ohne starkes Endspielkönnen nicht Weltmeister, aber wie stark Kasparow in dieser Partiephase wirklich war - wenn seine Gegner es denn erreichten! - das wurde mir erst durch dieses Buch bewusst. Müllers Partiebeispiele von Kasparow gegen Lutz aus Bled 2002, Polgar aus Dos Hermanas 1996 sowie gegen Kamsky in New York 1994 haben mir besonders imponiert. Ganz ähnlich ging es mir mit den Beispielen zu Lasker, Euwe, Tal und besonders Spasski übrigens! Natürlich war letzterer Ende der 50er und in den 60er Jahren ein schachliches Energiebündel, aber die Partiebeispiele gegen den Endspielexperten Kortschnoi aus Tiflis 1959, gegen Cramling aus London 1996, Ivanovic aus Niksic 1983 und Judit Polgar aus Budapest 1993 sind wahrhaftig faszinierend! Selbiges trifft auf die meisten vorgestellten Beispiele zu, von denen mich persönlich neben den genannten besonders die Partien von Capablanca, Lasker, Smyslow sowie Karpow und natürlich dem modernen Endspiel-Mozart Carlsen gefesselt haben! So beinhalten beide Bände eine Fülle wunderschön instruktiver Endspiel-Behandlungen für das eigene Studium und die eigene Endspiel-Datenbank, wie man sie sich besser kaum wünschen kann. Rudolf Spielmann wird gerne mit dem folgenden Satz zitiert: "Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Magier und das Endspiel wie eine Maschine". Ich gebe zu, dass mich diese Aussage lange Zeit im Hinblick auf das Endspiel deprimiert hat, klang es für mich doch so als gäbe es im Endspiel wenig Möglichkeit, seinen individuellen "Touch" einzubringen. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch eine Aussage Kotows, der schrieb, manche Stellungen müsse jeder Spieler auf dieselbe Weise spielen. Ich bin sehr froh, dass Großmeister Karsten Müller einmal mehr eine Lanze für die Individualität auch im Endspiel gebrochen hat! Schließen möchte ich diese Rezension mit einem Zitat von Großmeister Mihail Marin aus dem Geleitwort: "Das bloße Lesen von Schachbüchern macht nicht automatisch stärker. Auch wenn man diese während des Schlafs unters Kissen legt, wird dieser Effekt nicht erreicht. Vielmehr sollte ein gutes Schachbuch dem Leser einen zuverlässigen Ausgangspunkt für eigenständige Denkarbeit und eigenständiges Analysieren bieten." Genau dies ist Karsten Müller einmal mehr gelungen!"   Rezension von Jörg Palitzsch im August 2021 Autor Karsten Müller sagte 2015 in einem Interview, Endspiele würden schon ein bisschen unterschätzt. In der Regel befasse man sich mit Eröffnungen und kombinatorischen Wendungen. Für einen normalen Turnierspieler komme danach nicht mehr viel. In seinem umfangreichen zweibändigen Werk „Die Endspielkunst der Weltmeister“ wirkt er mit allem, was die Schachwelt aufbietet, gegen eine Verfestigung dieser Einstellung. Der Autor greift dabei nicht auf das Mittelmaß zurück, sondern hat sich an den Weltmeistern abgearbeitet. Im ersten Band von Wilhelm Steinitz bis Michail Tal, im zweiten Band von Tigran Petrosjan bis Magnus Carlsen. Müller ist der Fülle an Informationen mit System begegnet. Jeder Weltmeister hat ein Kapitel erhalten, vorangestellt sind ein ganzseitiges Foto und ein kurzer Einleitungstext. Dies macht es dem Suchenden leicht, verleiht den beiden Büchern jedoch auch ein wenig den Anstrich eines Nachschlagewerkes. Taucht man dann tiefer in die Thematik Endspiele ein, wird dieser Eindruck schnell weggewischt. Zu individuell sind die Weltmeister, jeder in seiner Zeit verhaftet, jeder mit ganz eigenen Vorlieben und Fähigkeiten in einer der schwierigsten Spielphasen, über die sich schon unzählige Schachspieler Gedanken gemacht haben. Etwa der Österreicher Rudolf Spielmann, der eine Anleitung aufstellte. „Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Zauberer und das Endspiel wie eine Maschine.“ Oder wie Stephan Gerzadowicz, der einen fast philosophischen Grundgedanken prägte, „Aus Eröffnungen lernt man Eröffnungen, aus dem Endspiel lernt man Schach.“ Nur – wenn es so einfach wäre. Müllers Bücher zeigen dann auch sehr schnell, wie unterschiedlich die Weltmeister veranlagt sind und teilt sie in vier Spieltypen ein. In Aktivspieler wie Alexander Aljechin und Viswanathan Anand, Theoretiker wie Wilhelm Steinitz und Wladimir Kramnik, die Reflektoren José Rául Capablanca und Magnus Carlsen, sowie die Pragmatiker, zu denen der Autor Bobby Fischer und Emanuel Lasker zählt. Obwohl diese Einteilung eine Sequenzierung darstellt, nimmt das Endspiel einen privilegierten Platz ein, so der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in seinem Geleitwort zu beiden Bänden. Im Endspiel sollte man Marin zufolge analytische Ausgrabungen vornehmen, wenn man kleine Teile der universellen schachlichen Wahrheit entdecken will, denn angesichts des reduzierten Figurenbestandes könne man sich auf die Ergebnisse der eigene Analyse am ehesten verlassen. Exakt an diesem Punkt setzt der Autor an und nimmt den Leser ganz praktisch an die Hand, um mit ihm in die große Welt der figurenreduzierten Endspiele einzutreten. Anhand von einzelnen Partien kann man lernen, wie Steinitz sein Läuferpaar einsetzte, wie das Königsspiel von Capablanca gemeistert wurde und wie präzise Fischer im Endspiel agierte. Ergänzend dazu gibt es zu jeder Partie einen QR-Code, der eine weitere Vertiefung ermöglicht. Um nicht nur nachzuspielen sind an jedem Kapitelende Aufgaben gestellt – ebenfalls mit einem QR-Code versehen –, die die spielerischen Stärken eines jeden Weltmeisters aufgreifen. Bei Max Euwe ist es der Freibauer, bei Wassili Smyslow die Präzision und bei Boris Spasski seine meisterliche Initiative. Abgerundet wird dies mit Schach-Klassikern von Anatoli Karpow, Garri Kasparow und Magnus Carlsen, bei dem der Autor das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Läufer mit gleichfarbigen Läufern ausgewählt hat. Apropos Carlsen: Karsten Müller ist sich sicher, da der Norweger ein typischer Reflektor-Spieltyp ist, dass das Ende seiner Regentschaft zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar ist. Mit den nachspielbaren Partien sowie den Aufgaben, denen sich die Lösungen unmittelbar anschließen, fügen sich an dieser Stelle die Ansprüche, Lern- und Trainingsbuch zu sein zusammen. Wobei man anhand der Fülle von Beispielen durchaus die Qual der Wahl hat. Gleichwohl kann man sich als Schachspieler an jedem der einzelnen Weltmeister orientieren, die in punkto Endspiel auch für jeden Spieler etwas bereit halten. So können die eigenen Schwächen ausgeglichen, im besten Fall zu einer Stärke umgemünzt werden. Im Endspiel, so Mihail Marin, gehe es weniger um abstrakte Themen, und da in dieser Phase viele Partien entschieden werden, bieten die beiden Bände Spielern aller Klassen einen wesentlichen Lern- und Trainingsbereich. Will man sich nicht auf ein Training einlassen, bieten sie auch genügend Stoff, um sich mit den Endspielsituationen der Weltmeister einfach nur gut zu unterhalten. Fazit: Die vielfältigen Möglichkeiten der Bände „Die Endspielkunst der Weltmeister“, unter anderem mit der Einsatzfähigkeit von QR-Codes, macht sie auch für jüngere Schachspieler interessant. Von Weltmeistern lernen, heißt siegen lernen.  

29,80 €*
Euwe: Schach von A bis Z
Dieser Klassiker unter den Schachlehrbüchern bietet eigentlich alles, was man als Lernender über das königliche Spiel wissen sollte. Dass es sich als schulender Leitfaden eher an Erwachsene richtet, äußert sich sowohl im Aufbau als auch im Stil, die nämlich beide eine gewisse Reife des Lesers voraussetzen. Nach und nach werden grundlegende Themen wie das Mattsetzen, der Wert der Figuren, das taktische Arsenal und schließlich auch das Positionsspiel behandelt. Alles in allem also eine gute Einführung, die das Fundament dafür liefert, sich eigene Gedanken zu machen und bei Interesse zu vertiefender Literatur zu greifen.   Max Euwe war von 1935 bis 1937 fünfter Schachweltmeister. Als Präsident des Weltschachbundes (FIDE) leistete er von 1970 bis 1978 einen unermesslichen Beitrag für die Schachwelt – und als Autor vieler Lehrbücher einen nicht minder geringen für die Lernenden aller nachfolgenden Generationen. 252 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im August 2020 Schach von A bis Z Der Erfolg des 1981 verstorbenen niederländischen Schachspielers und Weltmeisters Max Euwe begeisterte in den dreißiger Jahren nicht nur viele Landsleute für das Schachspiel. Er gilt nach wie vor als der erfolgreichste Niederländer im Schach und schrieb zahlreiche Lehrbücher, sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene, die bis heute vielfach genutzt werden. Dazu zählt auch „Schach von A bis Z“, das den Titel „Ein Schachlehrbuch der Sonderklasse“ im Untertitel trägt. Die holländische Ausgabe des Buches erschien Ende der 1950er Jahre, die deutsche Übersetzung gibt in vielen Neuauflagen dem Leser einen tiefen Einblick ins Schachspiel – und in die publizistische Arbeitsweise von Max Euwe. Er beschrieb die Probleme, Aufgaben und Lösungen des königlichen Spiels nicht als durchgehenden Leitfaden. Er spaltete das Spiel, wie in „Schach von A bis Z“, praktisch in viele einzelne Themen auf und bot jeweils eine tiefergehende Analyse. So erhebt das Buch mit seinen 262 Diagrammen den Anspruch „Eine vollständige Anleitung zum Schachspiel“ zu sein. „Fast unmerklich wird der Anfänger zu einem fortschrittlichen Spieler. Gut gerüstet kann der Leser seine Schachlaufbahn beginnen“, vermerkte Kurt Richter in seinem Geleitwort schon 1958. Max Euwe ergänzte in der dritten Auflage selbst, als Leitsatz habe er „Mach es dem Leser nicht allzu schwer“ ausgewählt. Euwe erkannte auch, dass noch vor einem Jahrhundert alle Schacherkenntnisse in einem Buch zusammengefasst werden konnten, heute benötige man jedoch – etwa zur Eröffnung – ein Vielfaches an Literatur. Transportiert man diese Erkenntnisse in die heutige Zeit, haben diese auch die 9. Auflage nichts von ihrer Aussagekraft und Lernwirkung verloren. In sechs Kapiteln führt das Buch einen Schachspieler an schwierige Themen heran wie den Wert und die Verwendung von Figuren, die Grundlagen des Positionsspiels und Eröffnungen, mit denen man sich, so Euwe, möglichst frühzeitig beschäftigen sollte. Ein kurzer Abriss der Schachweltmeisterschaften runden das Buch ab. Fazit: Max Euwes Klassiker bietet alles, was man als Schachnovize wissen sollte. Die durchnummerierten Stellungsbilder dieses lesenswerten Buches bilden einen schnellen Einstieg in die einzelnen Probleme.   Rezension von Heinz Däubler im September 2020  Gerade während der Corona-Pandemie könnte man die Zeit nutzen, das Schachspiel zu erlernen.  Zum Studium bietet sich der unlängst im Joachim-Beyer-Verlag erschienene Klassiker Max Euwe „Schach von A bis Z“ an. Der Untertitel „Ein Schachlehrbuch der Sonderklasse“ übertreibt nicht. Doch setzen Aufbau und Stil eine gewisse Reife des Lesers voraus, weshalb es den Erwachsenen anspricht.  Dem Anfänger wird alles Nötige geboten: Es schildert Brett und Figuren und deren Wert, das Mattsetzen, beschreibt Positions- und Kombinationsspiel und steigt in Eröffnungen ein.  Fazit: Für den Lernenden sehr nützlich!

22,80 €*
Tipp
Schnider: Lehrreiche Kinder- und Jugendpartien
Lehrreiche Kinder- und Jugendpartien ist eine Sammlung von Partien aus dem Kinder- und Jugendschach. Dabei hat sich der Autor ausschließlich auf Material aus dem Bereich der ‚Offenen Spiele' beschränkt, also auf Partien, die mit den Zügen 1.e4 e5 eröffnet werden. Selbstredend gibt es hier keine perfekten Partien auf höchstem Niveau zu sehen, sondern nur solche, in denen sich der Leser selbst wiederfinden kann. Es werden typische Fehler und verfehlte Pläne gezeigt, wie sie speziell in Partien von Lernenden häufig vorkommen. Durch die Beschäftigung mit diesen Partien kann sich der Leser viele Rückschläge in eigenen Partien ersparen. Außerdem kann er anhand der zahlreichen in diesem Buch enthaltenen Übungsaufgaben seine taktischen Fähigkeiten verbessern, kann spannende Angriffsideen kennenlernen und eine allgemeine Verbesserung seiner Spielstärke anstreben, die ihn in die Lage versetzt, die Fehler quasi anderen zu überlassen. Die Partien sind nach Eröffnungen geordnet und in jedem Kapitel finden sich Beispiele von Spielern unterschiedlicher Spielstärke. Entsprechend kann der Leser nachvollziehen, wie sich der Umgang mit den jeweiligen Varianten mit zunehmender Spielstärke verbessert. Er erhält nicht nur die Möglichkeit, sich mit den diversen Stellungsproblemen und den entscheidenden Kombinationen eingehend selbst zu beschäftigen, sondern er wird auch dazu ermutigt. Am Ende jeder Partie gibt es auf den Punkt gebrachte Merksätze, damit er sich die wesentlichsten darin behandelten Dinge leichter einprägen kann. Im Zusammenhang mit den am Ende jedes Kapitels aufgeführten Konzepten bietet dies viele Anhaltspunkte zur sicheren Orientierung in eigenen Partien. Außerdem finden sich auch einige der erfolgreichsten Eröffnungsideen sowie verschiedene trickreiche Ansätze, mit denen die Schüler des Autors viele Medaillen und Titel bei nationalen und internationalen Kinder- und Jugend- Meisterschaften gewonnen haben. Diese kann der Leser selbst anwenden, oder er kann das Spiel von Gegnern parieren, die eben diese Ideen und Ansätze gegen ihn anzuwenden versuchen. Einige Partien von stärkeren Jugendspielern und auch ein paar vom Autor selbst gespielte vermitteln einen Eindruck davon, was auch auf höherem Spielniveau noch funktionieren – oder was unter Umständen von starken Spielern widerlegt werden kann. Der Autor trägt den Titel ‚Internationaler Meister' und ist ein staatlich geprüfter und renommierter Schachtrainer, der seit mehr als 20 Jahren einige der besten Jugendspieler Österreichs betreut und trainiert. 232 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im Juni 2022 Schach altersgerecht zu vermitteln, ist keine leichte Aufgabe. Kinder und Jugendliche in der heutigen Zeit der Medienüberflutung längere Zeit für etwas zu begeistern, bedarf Verständnis und die Fähigkeit zu begeistern gleichermaßen. Gerd Schnider, Internationaler Meister und staatlich geprüfter Schachtrainer hat mit dem Buch „Lehrreiche Kinder- und Jugendpartien“ ein wohlgeordnetes Werk vorgelegt, das jungen Schachspielerinnen und Spielern Partien bietet, die dem Niveau, sprich der Spielstärke des Lernenden entsprechen. Es sind nicht die großen Weltmeisterpartien, sondern vielmehr Schüler- und Jugendpartien, die mit ganz unterschiedlichen Spielstärken bei Turnieren unter der Betreuung des Autors gespielt wurden. Darin liegt der Schlüssel des Erfolges. Schnider hebt nicht den erhobenen pädagogischen Zeigefinger, er ist vielmehr sachkundiger Begleiter seiner Schüler. Er vermittelt in seinen Lehrstunden exakte Problemstellungen, die auch mal mit einem saloppen Spruch aufgelöst werden. Das Buch vermittelt diesen sprichwörtlich spielerischen Ansatz sehr gut, stellt Spielerinnen und Spieler mit Fotos vor, was für die Lernenden eine Nähe zu den Partien herstellt. Die doch kurzen Darstellungen mit Diagrammen und Kommentierungen sind dabei überschaubar, verlieren sich nicht in zig Varianten des Abspiels – auch dies kommt jüngeren Schachspielern entgegen. Dienlich ist ebenso die Konzentration auf die „Offenen Spiele“, die mit e4-e5 eröffnet werden, und in die Italienische Eröffnung, Schottisch, das Vierspringerspiel und Spanisch münden. Jeder dieser Eröffnungen werden die Vorteile vorangestellt und interessante Stellungen hinzugefügt, deren Aufgabenstellungen man selbst lösen muss. Eingestreut sind unter der Überschrift „3 Dinge zum Merken“ sehr viele Tipps, die sich auf die einzelnen Kapitel beziehen. Dadurch kann sich ein Lernerfolg einstellen, sofern sie sich jüngere Spieler zu Herzen nehmen und sich damit nicht, und diese Gefahr besteht durchaus, überfrachtet fühlen. Fazit: Das Buch „Lehrreiche Kinder- und Jugendpartien“ vermittelt Spielspaß und Wissen gleichermaßen. Jüngere Spieler können damit Fehler vermeiden und die eigene Spielstärke schärfen.      

27,80 €*
Tipp
Karcher: DWZ-Plus
Der Autor wendet sich mit seinem Werk vornehmlich an Amateure und Vereinsspieler (bis ca. 2000 DWZ), die ihre Spielstärke durch ein gezieltes und effektives Training verbessern möchten. Hierzu bedient er sich eines unkonventionellen Ansatzes, der teilweise auch ungewohnte Begrifflichkeiten einsetzt. Dem Leser wird damit ein innovatives Denkmodell vorgelegt, das auf ein schnelles Erfassen der materiellen und positionellen Merkmale einer Stellung ausgerichtet ist. Ein Modell, das ein umfängliches Regelwerk entbehrlich machen soll und sich auf das Wesentliche konzentriert, nämlich auf intensive Übungen des Sehens und des eigenständigen Denkens. Die Lösungen zu Schlüsselfragen ‒ wie solche zur Mustererkennung und zum Auffinden starker Züge ‒ werden anhand von gut ausgewählten Übungsaufgaben trainiert und verinnerlicht. Bei all dem schreitet der Autor ‒ ausgehend von einfachen Anfängen ‒ sukzessive zu schwierigeren und schließlich recht anspruchsvollen Inhalten fort, die eine eingehende Mitarbeit des Lesers verlangen. Wer ihm auf diesem Weg standhaft folgt, wird erfahren, wie sich sein eigenes Potenzial in Bezug auf Kampfkraft und Spielstärke entwickelt. Patrick Karcher (Paderborn) ist ein starker Amateur und Vereinsspieler, der durch seine hier propagierte Trainingsmethode selbst innerhalb kurzer Zeit von der Kategorie A auf die Stufe eines Meisteranwärters gestiegen ist. Das Studium seines Buchs wird auch Ihnen den Weg zu einem tieferen Schachverständnis ebnen. Dem Buch „DWZ Plus“ wurde eine große Ehrung zuteil. Denn das Werk wurde auf der Webseite die-besten-aller-zeiten.de in der Rubrik Bücher > Hobby & Freizeit > Schachbücher in die Liste der 35 besten Schachbücher aller Zeiten aufgenommen. Eine hohe Auszeichnung, neben Büchern von Nimzowitsch „Mein System“ oder Tarrasch „Das Schachspiel“ genannt zu werden. Grundlagen für diese Liste sind Expertenempfehlungen, Verkaufszahlen und Lesermeinungen. "Diese Lehrbücher und Bestseller besitzen teilweise Kult-Charakter gehören nach Ansicht vieler Schachprofis einfach in das Regal jedes wirklich ambitionierten Turnier- bzw. Hobbyspielers" - so ein Zitat der Webseite entnommen. 188 Seiten, gebunden, Verlag Joachim Beyer    Rezension: "DWZ-Plus" mit dem Untertitel "Talent wird überschätzt" von Patrick Karcher ist ein Buch, das sich nicht über einen oberflächlichen Blick in sein Wesen schauen lässt. Diese Neuerscheinung des Joachim Beyer Verlags, Imprint des Schachverlags Ullrich, erinnert mich sowohl an das Leitbild "fördern und fordern" aus unserem Sozialsystem als auch an Robinson Crusoe, der auf sich gestellt mit unorthodoxen Methoden seine komplexe Umwelt meistern musste.Um das Werk anständig rezensieren zu können, musste ich es komplett konzentriert durchgehen und ausschnittweise in allen Teilbereichen im Sinne des Buches vertieft damit arbeiten. Die Erkenntnisse, die ich dabei gewonnen habe, möchte ich in der Form einer Aufzählung voranstellen.In erster Linie gibt "DWZ-Plus" dem Leser Mittel und Methoden an die Hand, um die Komplexität des Schachspiels in der Partie aufzulösen.Das damit verbundene Denkmodell ist Neuland, der Leser muss es erlernen und sich dabei neue Sichtweisen aneignen. Zugleich wird er gefordert, indem er neue Begriffe und die Gründe für deren Einführung erlernen muss."DWZ-Plus" ist in meinen Augen weniger ein Einsteigerbuch für den noch völlig unkundigen Schachinteressierten, wenngleich es auch dies sein soll und dem Einsteiger zweifellos das Spiel erlernen lässt, mehr aber das Rezept für den Spieler, der schon einiges drauf hat und sich unorthodox sowie ohne viel neue Literatur verbessern will.Das Buch wird seine höchste Wirkung für den Spieler dann entfalten, wenn er mit einem herkömmlichen Schachbrett und nicht nur am Bildschirm mit ihm arbeitet.Um das Schachspiel weniger komplex für den Leser zu machen, arbeitet Karcher mit Rechenmitteln und Mustern. So führt er im Bereich der statischen Stellungsbewertung die Kavve-Bilanz ein (besser zu merken mit dem Begriff "Kaffee-Bilanz", um nicht - nach den humorigen Worten des Autors - mit einer zukünftigen Rechtschreibung des Wortes umgehen zu müssen). Er spielt somit immer wieder scherzhaft auf den Kaffee als Getränk an, obwohl dieser nicht wirklich etwas mit der vermittelten Methode zu tun hat. Vielmehr arbeitet er mit einer vergleichenden Bilanz "korrespondierender" eigener und gegnerischer Figuren. Die Buchstaben des Kunstwortes "Kavve" stehen für Kontrolle, Angriff, Verteidigung, Verstellung und "Eremit" (Bezeichnung quasi zur Einbeziehung des Potenzials von Einzelfiguren).Anhand von Diagrammstellungen und einer jeweiligen Auflistung von darauf abgebildeten Stellungsmustern versucht Karcher den Leser in die Lage zu versetzen, genau diese in der eigenen Partie wiederzuerkennen, um dann die daraus zu ziehenden Schlüsse parat zu haben. Diesen Ansatz des Buches finde ich ebenso wie die "Kavve-Bilanz" ausgesprochen gut, sehe hier aber zugleich auch den deutlichsten Hinweis darauf, dass der schon etwas kundige Leser von den ihm Buch eröffneten Wegen mehr als ein Neuling profitieren kann. Bei der Auflistung der besonderen Merkmale einer Stellung, die der Leser über Muster zu erkennen lernen soll, handelt es sich nämlich um genau solche, die das Positionsspiel ausmachen, von offenen Linien über Bauernstrukturen bis zur Königssicherheit. In diesem Bereich entwickelt sich "DWZ-Plus" vor allem zu einem sehr praxisbezogenen Trainingsbuch.Das von Karcher eingeführte Denkmodell verknüpft statische und dynamische Elemente. Ich vermute mal, dass es seine zunächst etwas checklistenhaft wirkende Funktion, die zu Beginn sicher sehr hilfreich ist, auf Dauer verlieren wird, weil die damit angestrebten Denkprozesse in Fleisch und Blut übergehen werden. Die Auseinandersetzung mit neuen Begrifflichkeiten mag zunächst etwas beschwerlich sein, deren Zahl aber ist niedrig.Das Inhaltsverzeichnis ist zu umfangreich, als dass ich es in der Rezension vollständig abbilden könnte. Bei Interesse verweise ich auf die hierzu im Internet verfügbaren Informationen. Für die Oberpunkte daraus aber besteht Raum. Diese sind:- Basiswissen für den Kampfeinsatz- Stellungsbeurteilung- Kampfplan- Höhentrainingslager- Spielverlauf- Hornberger Schlussakkord.Sie werden erkennen, dass Sie sich nicht zu allen Überschriften vorstellen können, was die Leser darunter erwartet. Ein paar Worte dazu am Beispiel des "Höhentrainingslagers": Karcher hat einen sehr unterhaltsamen, humorvollen und Bilder im Kopf des Lesers erzeugenden Schreibstil. Zum genannten Punkt zieht er die Verhältnisse eines Bewegungssportlers heran, um Vergleiche zum nach oben strebenden Schachspieler herzustellen, der sich eben in seiner Wertungszahl entwickeln möchte. Um es auf den Punkt zu bringen: "DWZ-Plus" ist vieles, zweierlei aber nicht - langweilig und unverständlich.Noch ein Hinweis zum Stil: Das Werk ist mit unzähligen Textkästchen gespickt, die sich aufgrund eines dunklen Hintergrundes besonders gut vom allgemeinen Textbild abheben. Darin findet der Leser Übungen, Hinweise, Regeln etc. Ihm werden die Arbeit mit dem Buch und auch das Erlernen grundsätzlicher Aspekte einfacher gemacht. Insgesamt gesehen ist "DWZ-Plus" von Textpassagen dominiert. Der Leser wird geführt und angeleitet und von Analyseketten vollständig verschont. Teilweise sieht das Werk nicht wie ein Schachbuch aus, wenn man sich die Diagramme wegdenkt.Wer ist Patrick Karcher und was befähigt ihn, ein Schachbuch zu schreiben? Patrick Karcher ist Amateurspieler aus Paderborn mit 2047 DWZ und 2110 Elo. Er spielt bei Rochade Kuppenheim, auf deren Website er unter dem Titel "DWZ Plus" eine Rubrik mit einer ähnlichen Motivation wie jener zum Buch führt. Ein offenkundig hohes Schachverständnis und quasi im Selbsttest bestätigte Methoden befähigen ihn, ein Schachbuch zu schreiben. Wer "DWZ-Plus" durchgearbeitet hat, wie die Frage nicht mehr stellen.Fazit: "DWZ-Plus" ist ein empfehlenswertes Trainingsbuch besonders für den schon im Bereich des Klubspielers agierenden Lesers. Es eignet sich auch als Einführungsbuch für denjenigen Interessenten, der mit weniger üblichen Methoden schnell und systematisch ins Spiel eingeführt werden möchte.Für den Spieler etwa auf Klubniveau, der mit seinen Leistungen und Erfolgen nicht so recht zufrieden ist, ist "DWZ-Plus" der Weg für eine unorthodoxe und praxisbezogene Steigerung der Fähigkeiten am Brett.Der Autor siedelt den angesprochenen Leserkreis bei bis zu DWZ 2000 an, was eine angemessene Größe sein dürfte. Uwe Bekemann, Februar 2015     Buch des Informatikers Karcher bietet „innovative Denkmodelle“ Von SAP lernen heißt siegen lernen. Nun hat der Walldorfer Konzern bis dato kein Schachprogramm auf den Markt gebracht – aber ein Beispiel zur Verbesserung der Spielstärke hat sich auf Umwegen durch die Software-Schmiede doch ergeben: Der Wirtschaftsinformatiker Patrick Karcher orientierte sich an seinem Denkmodell für das komplexe Spiel auf den 64 Feldern an „meinen Erfahrungen mit der Abbildung komplexer Softwaresysteme bei SAP“. Diese verein- fachten Regeln mündeten erst in beliebte Lektionen auf der populären Webseite der Rochade Kuppenheim, die täglich fast 5000 Besucher verzeichnet. Nachdem mehrere Fans sich nach einer „Zusammenfassung erkundigten“, schritt der Verbandsligaspieler zur Tat und begeisterte den Joachim Beyer Verlag für sein Werk „DWZ-Plus – Talent wird überschätzt“ . Der letzte verbliebene große deutsche Schachbuch-Verlag fand Gefallen an den „innovativen Denkmodellen“. Der gebürtige Gaggenauer, der beim SK Ottenau schon mit sechs Jahren erstmals ans Brett ging, bediene sich eines „ungewöhnlichen Ansatzes, der teilweise auch ungewohnte Begrifflichkeiten einsetzt“, heißt es zutreffend im Klappentext. Mit dem „Lesebuch“, das ellenlange Varianten vermeidet und lieber anhand von Diagrammen Prinzipielles vermittelt, soll der passable Vereinsspieler auf ein höheres Niveau gehoben werden – in Richtung einer Deutschen Wertungszahl (DWZ) von 2000. Die Ratschläge klingen zuweilen banal und wiederholen sich – was aber den Vorteil hat, dass sie sich in die Gehirnwindungen fressen. So sind sie im Bedarfsfall in der Partie parat. Das Konzept geht wohl auf: In der Schachbuch-Bestseller-Liste findet sich das neue Werk in den Top 30 und unter „Allgemeinbildung“ in den Top 100.Dass Karchers Leitlinien durchaus sinnvoll sind, zeigt sich in Blitzpartien gegen ihn: Oft wähnt man sich auf der Siegerstraße und denkt, „gleich gibt er auf“ – doch der IT-Projektleiter bei der Schweizerischen Post findet dann immer noch einen Zug, um dem Kontrahenten weiter Widerstand zu bieten. Der Rivale stolpert so zuweilen noch. Deshalb ist es auch keine Überraschung, dass der 35-jährige Autor seine Spielstärke – ungeachtet einer langen Schachpause – dank Beherzigung seiner eigenen Lehre zuletzt um stolze 150 DWZ auf 2047 steigerte.Auch wenn Karcher propagiert, dass „Talent überschätzt wird“, verrät der Murgtäler dieses bei seinem Sieg über den nominell deutlich stärkeren Konstantin Tkachuk. Das nachstehende Duell beim Paderborner Schachtürken-Cup anno 2013 kommentiert er wie folgt:. W: Karcher S: Tkachuk   1.c4 g6 2.g3 Lg7 3.Lg2 d6 4.Sc3 e5 5.d3 f5 6.Sf3 Sf6 7.0–0 c6 8.c5!? Weiß wirft mit diesem energischen Vorgehen gegen das schwarze Bauernzentrum dem gegnerischen Spieler bereits sehr früh den Fehdehandschuh hin. e4!? Schwarz nimmt den Fehdehandschuh auf und kontert den Bauernangriff mit einem Gegenangriff auf den weißen Springer.9.dxe4 fxe4 10.Sg5 d5 Schwarz hat das Zentrum besetzt und Raumvorteil, Weiß dafür Entwicklungsvorsprung. 11.f3 Sprengung des schwarzen Zentrums, um in einem offenen Schlagabtausch den Entwicklungsvorsprung auszunutzen. h6 Angriff auf den aktiv postierten Springer. 12.fxe4!? Zeigt keine Scheu vor Verwicklungen. 12.Sh3 exf3 13.exf3 0–0. De7 Zu scharfem Spiel führt ebenfalls hxg5 13.Lxg5 (13.exd5 ergibt durch Zugumstellung die gleiche Variante) De7! 14.exd5 Dxc5+ 15.e3. 13.e5 Ist objektiv nicht der stärkste Zug, dafür weiterhin sehr aktiv. 13.Sh3 Dxc5+ 14.e3 Lxh3 15.Lxh3 0–0 gibt Weiß die besseren Chancen. Dxc5+? Ein Fehler. Nötig ist Sg4! 14.e3 Sg4 15.Sce4! Nun hängen gleich beide Springer, doch Weiß hat die Konstellation tiefer durchblickt als sein Gegner. dxe4 16.Sxe4 Dxe5 17.Sd6+ Ke7 18.Sxc8+ Eliminiert den Verteidiger des Springers g4 mit Schachgebot. 18.Tf7+ Ke6 19.Dxg4+ Kxd6 20.Dxg6+ Kc5+– ist ein zweiter Gewinnweg. Txc8 19.Dxg4 Weiß steht mit dem Läuferpaar gegen die offene schwarze Königsstellung deutlich überlegen. Sa6! Verteidigt sich zäh. 20.Lh3 Aktiviert den weißfeldrigen Läufer und droht mit der Dame ein Matt auf d7. Sc5 Verbessert die Springerstellung und deckt das Feld d7. 21.e4 Die Verstellung des Läufers c1 wird aufgehoben und damit sein Wirkungsgrad erhöht. 21.Ld2! Dxb2 22.Lb4 beendet das Spiel noch schneller. Dd4+ Dxe4? wäre nun ein Fehler: 22.Dxe4+ Sxe4 23.Te1! 22.Kh1 Tf8 23.Lf4 Tad8 24.Dxg6 Df6 25.Ld6+! Abzugsangriff auf die schwarze Dame. Dxd6 26.Dxg7+ Ke8 27.Txf8+ 27.Tad1! beendet die Partie sofort: Txf1+ (Dxd1 28.Dxf8 matt) 28.Txf1 Droht Df7 matt. Der schwarze König entkommt nicht mehr: De7 29.Dg8+ Df8 30.Dxf8 matt. Dxf8 28.De5+ Doppelangriff auf König e8 und Springer c5. De7 Vermeidet die sofortige Niederlage. 29.Dh5+ Kf8! Df7? 30.Dxc5 Df3+ 31.Lg2 Td1+ 32.Txd1 Dxd1+ 33.Dg1! rettet Schwarz auch nicht. 30.Dxh6+ und Schwarz kann aufgeben. 1:0. Hartmut Metz, März 2015  

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Gottuk: Instruktive Schachendspiele aus der Praxis
Die Entscheidung fällt nach dem 40. Zug  Nicht immer liegt dem Gewinn eines bedeutenden Titels eine spektakuläre Angriffspartie zugrunde, sondern manchmal auch ein filigraner Sieg im Endspiel. Großmeister Matthias Blübaum wurde 2022 Europameister, weil es ihm gelang, auch aus schwierigen Endspielen das Beste herauszuholen. Außer Intuition und Nervenstärke sind in der letzten Partiephase auch fundiertes Wissen über theoretisch bedeutsame Positionen sowie die Kenntnis wichtiger Prinzipien im Endspiel unverzichtbar. Dieses Buch enthält viele gehaltvolle Beispiele aus dem Turnier- geschehen der letzten Jahre, in denen die Akteure verschiedenste praktische Herausforderungen bewältigten mussten. Der Autor vermittelt den Lesern lehrreiche Erkenntnisse über das Endspiel, und zwar nicht allein anhand von gelungenen Gewinnmanövern oder rettenden Verteidigungsideen, sondern auch von allerlei Fehlversuchen. Schließlich kommt dem Motto „aus Fehlern lernen" ganz besonders im Schach und bei der Weiterentwicklung der eigenen schachlichen Fähigkeiten große Bedeutung zu. Die in diesem Buch gebotenen zahlreichen Beispiele und mehr als 100 Übungs- und Testaufgaben können auf unterschiedliche Art und Weise für das Training im Selbststudium oder in einer Lerngruppe genutzt werden. Einerseits ermöglicht die Struktur der Kapitel die Beschäftigung mit einem bestimmten Materialverhältnis (z.B. Endspiele mit Bauern, Springern, Läufern, Türmen), andererseits werden auch die gegebenen strategischen und taktischen Motive deutlich hervorgehoben: von Abschirmung bis Zugzwang – von Ablenkung bis Zwischenschach. So kann jeder Leser über das Inhaltsverzeichnis bzw. das Motiv-Register an die ganz persönliche Trainingsplanung herangehen. Der Autor, Stefan Gottuk, ist FIDE-Meister und hat 1994 eine B-Trainer-Lizenz des DSB erworben. Er ist seit mehr als 30 Jahren für den SC Diogenes Hamburg in der Oberliga bzw. 2. Bundesliga Nord aktiv. 358 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Jörg Palitzsch im Januar 2023 In unzähligen Büchern werden die Grundlagen und das Verständnis des Endspiels im Schach beleuchtet. Es gibt viele Beispiele, wie man eine Partei in den letzten Zügen für sich gewinnen kann. Erinnert sei an Juri Awerbach, der das Endspiel als einen Raum für Phantasie und Schöpfertum sah. „Solide Endspielkenntnisse sind von enormer Bedeutung. Wie groß auch ein Vorteil sein mag, der in der Eröffnung oder im Mittelspiel errungen wird, sehr oft führt der Weg zu seiner Realisierung über das Endspiel“, heißt es in seinem Buch „Erfolg im Endspiel“. Dem fügt sich der Untertitel des Buches „Instruktive Schachendspiele aus der Praxis“ von Stefan Gottuk nahtlos an – dort heißt es: „Die Entscheidung fällt nach dem 40. Zug.“ Während Awerbach die Leser seines Buches mit den Grundlagen der Theorie verschiedener Endspieltypen bekannt macht, die am häufigsten in der Praxis anzutreffen sind, geht Autor, FIDE-Meister und Schachtrainer Gottuk einen Schritt weiter. Er richtet den Blick zwar auch auf theoretisch bedeutsame Positionen, aber vielmehr auf Beispiele aus dem Turniergeschehen, also der Spielpraxis. Dementsprechend üppig fällt die Partiensammlung aus, die in neun Kapitel thematisch aufgearbeitet werden. Dabei geht es um Endspiele mit Bauern, Läufern und Springern, um Endspiele Läufer gegen Springer, sowie um Turmendspiele gegen Leichtfiguren. Nach jedem Unterkapitel gibt es ein Fazit, in dem die vorangestellte Partei nochmals kurz betrachtet wird. Dabei vermittelt der Autor nicht nur lehrreiche Erkenntnisse über gelungene Manöver oder Verteidigungsideen, die zu Siegen führten, sondern führt auch allerlei Fehlverhalten an. „Aus Fehlern lernen“ gilt auch im Schach, nur dies kann zu einer Weiterentwicklung der eigenen Spielstärke führen. Abgerundet wird das Buch durch über 100 Übungs- und Testaufgaben, die im Selbststudium oder in einer Lerngruppe Anwendung finden können. Der Autor Stefan Gottuk empfiehlt dem Lesenden sein Buch als „Arbeitsbuch“ zu nutzen und Beispiele am Brett nachzuspielen. Auch weist er darauf hin, dass es keine Regel ohne Ausnahme gibt. Unter dem Strich muss man sich, wie bei vielen Schachlehrbüchern, für die Durcharbeitung Zeit nehmen. Will man seine Kenntnisse im Endspiel schärfen, ist das Werk „Instruktive Schachendspiele aus der Praxis“ ein kompetenter Begleiter.

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Tipp

Durchschnittliche Bewertung von 5 von 5 Sternen

Müller: Die Endspielkunst der Weltmeister Band 2 - von Petrosjan bis Carlsen
Mittels QR Codes bei jedem Diagramm können Sie die Stellung direkt auf Ihr Smartphone holen und diese analysieren oder nachspielen, je nach Bedarf. Das umständliche und fehlerbehaftete Eingeben per Hand entfällt und die analoge und digitale Welt gehen direkt ineinander über. Da die Schachweltmeister natürlich in allen Bereichen des Spiels herausragen, kann man von ihrem Können am meisten lernen, und es versteht sich von selbst, dass das Endspiel diesbezüglich keine Ausnahme bildet. Ganz gleich, ob sie renommierte Taktiker oder hervorragende Positionsspieler waren – ganz gleich, ob sie ihre Eröffnungen in aller Tiefe analysierten oder diese eher intuitiv spielten: Es ist vollkommen ausgeschlossen, dass einer von ihnen den höchsten Titel hätte erlangen können, wenn er nicht auch die Endspielphase weltmeisterlich beherrscht hätte. Und um seinen Lesern zu ermöglichen, von den Weltmeistern zu lernen, hat der Autor sein Augenmerk vorneweg auf deren individuell gegebene Spezialgebiete gerichtet – wie z.B. auf Petrosjans untrügliches Gespür in Fragen des richtigen Abtauschs, auf Spasskis Umgang mit der Initiative, Fischers Präzision in dem nach ihm benannten 'Fischer-Endspiel' mit 'Turm + Läufer gegen Turm + Springer', auf Karpows Dominanz- und Restriktionsmethoden, Kasparows Königsangriffe bei reduziertem Material, Kramniks strategisches Powerplay, auf Anands nicht nachlassendes aktives Druckspiel und – last but not least – Carlsens Technik in dem nach ihm benannten 'Carlsen-Endspiel' mit Türmen und gleichfarbigen Läufern. Darüber hinaus werden allerlei „immergrüne Klassiker" der einzelnen Spieler geboten, von denen einige dank aktueller Analysen in neuem Licht erscheinen. Auch erhält der Leser die optimale Trainingsmöglichkeit, sich anhand zahlreicher Aufgaben in die Lage der Weltmeister zu versetzen und selbst nach Lösungen zu suchen. Da am Rande auch auf das Modell der 4 Spielertypen eingegangen wird, können zusätzlich Aufschlüsse über die Bedeutung dieses Themas speziell im Endspiel erlangt werden. Und in diesem Sinne spricht der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in seinem Geleitwort die Einladung aus, sich mit den herausragendsten Endspielleistungen der Weltmeister nicht einfach nur zu beschäftigen, sondern diese durchaus auch zu genießen.   234 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Christian Koschetzki im November 2021Die zwei Schachbücher „Die Endspielkunst der Weltmeister“ in der 1. Auflage 2021 von Dr. Karsten Müller erschienen in 2021 im Joachim Beyer Verlag.Es werden dem Leser alle 16 Schachweltmeister seit 1886 bis heute zum Thema Endspiel nähergebracht.Beide Bücher sind zu jedem der 16 Weltmeister in zwei Abschnitte gegliedert.  Der 1. Abschnitt handelt von den besonderen Fertigkeiten im Endspiel. Darüber hinaus werden mehrere Aufgaben präsentiert.  Der 2. Abschnitt handelt von den Klassikern in ihren Partien oder Endspiel, ebenfalls versehen mit mehreren Aufgaben.    Der Verfasser hält die Anreicherung der Endspiele mit zusätzlichen Aufgaben für nützlich und erforderlich, um so den geneigten Leser mitzunehmen und ihn zur aktiven Mitarbeit zu inspirieren.Des Weiteren sind die Aufgabenstellungen und die Buchgliederungen durch zwei Vorbemerkungen hinsichtlich ihres Spielertypen benannt.Dr. Karsten Müller greift damit auf sein 2020 erschienenes Beyer Buch „Spielertypen“ zusammen mit Luis Engel zurück, wo vier Spielertypen benannt werden, der Aktivspieler,   der Theoretiker, der Reflektor und der Pragmatiker mit ihren jeweiligen Stärke- und Schwächeprofilen.Wer die Bücher von Dr. Karsten Müller kennt, weiß, dass der Aufbau seiner Bücher in diesem „Stil“ erfolgt. Somit bleibt er seinem Stil treu.Die Bücher können als Trainingsbücher gut verwendet werden. Der Leser erfährt alles Wesentliche über die 16 Weltmeister in diesem komplexen Themenbereich „Endspiel“.Interessant erscheint der Aspekt, dass jeder Weltmeister unterschiedlich in seiner Spielweise war. So sind neben Taktikern und sehr guten Strategen auch PositionsspielerWeltmeister Wilhelm Steinitz:Der 1. Weltmeister hat bis zum heutigen Tage gültige Prinzipien der Strategie und des Positionsspiels formuliert, welche er in den Schachmagazinen „The Field“ und dem „Chess Magazine“ den Lesern preisgibt.Seine Theorien basierten auf der Selbstverteidigung des Königs, dem Läuferpaar und der Kunst der Bauernführung aufgrund der Steinitzschen Restriktionsmethode.Der Leser erhält zu zwei Beispielen einen Gesamteindruck zur Spiel- und Denkweise des 1. Weltmeisters, angereichert mit zahlreichen Partien und Aufgaben.Weltmeister Emanuel Lasker:Der 2. Weltmeister galt als Pragmatiker und Kämpfer, so wurde für ihn der Bereich der aktiven Turmverteidigung dargestellt.Lasker legte mehr Wert auf das Endspiel als die Eröffnung, dort war er unübertroffen.Weltmeister Jose Raul CapablancaDer 3. Weltmeister war als Reflektor bekannt, der besonders in dem strategischen Endspiel mit aktivem König seine Spielstärken besaß.Die gezeigten Partien behandeln nicht nur die technischen, sondern auch strategischen Endspiele.Weltmeister Alexander AljechinEr war als Aktivspieler bekannt und wurde als Angriffsgenie bezeichnet. Daneben galt er als Virtuose in den Endspielen, die in einem Königsangriff endeten.Weiterhin wird in dem Buch der Themenkomplex Umwandlung in eine neue Dame und Dame und Turm gegen Dame und Turm ihm gewidmet.Weltmeister Max EuweSein Spielstil entsprach dem Pragmatiker. Ein Augenmerk bildet die beherrschende Rolle von Freibauern im Endspiel.Aufgezeigt werden u. a. Klassiker aus seinem WM-Kampf.Weltmeister Michail BotwinnikEr galt als Theoretiker. Sein Spielstil wird als logisch und systemhaft beschrieben. Daneben galt er als Strategieexperte.Beispielhaft wird das Endspiel Turm und Springer gegen Turm und Springer aufgezeigt.Weltmeister Wassili SmyslowEr galt als Reflektor und als Endspielvirtuose.Vorgestellt werden einige seiner tiefsinnigen Turmendspiele.Weltmeister Michail TalEr galt als Hyperaktivspieler, er galt als glänzender Taktiker. Durch seine Angriffskunst hat er viele Schachspieler verzaubert.Dr. Müller stellt ihn in seinen Spielen unter den Magischen Endspielen vor.Weltmeister Tigran PetrosjanAls Reflektor prägte er seinen eigenen Spielstil, der prophylaktischer Natur war.Der Auswahl von Partien zu Qualitätsopfer und dem Spiel Turm und Springer gegen Turm und Läufer verleihen diesem Virtuosen seine weltmeisterlichen Stärken.Weltmeister Boris SpasskiAls Aktivspieler bekannt werden in dem Buch Beispiele zum Thema Initiative zuteil. Sein Angriffskunst galt als sehr scharf, denen er auch bereits in der Eröffnung nach Initiative Rechnung trug.Weltmeister Robert James FischerDem spektakulärsten Weltmeister wird als Spielertypus Pragmatiker das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Springer als Kapitel gewidmet.Weltmeister Anatoli KarpowDem zurecht zugesagten Spielertypus Reflektor werden seine Vorzugsthemen Figurendominanz und Restriktionsmethode anhand von Beispielen vorgestellt.Weltmeister Garri KasparowDer neben Emanuel Lasker längste Weltmeister der Welt galt als Angriffsspieler. Seine Partiebeispiele beziehen sich zurecht auf den aktiven Part im Endspiel sowie den Königsangriff.Weltmeister Wladimir KramnikEr gehört dem Spielertypus Theoretiker an. Seine Feinheiten lagen in strategischen Endspielen.Umso interessanter die Partienauswahl Powerplay auf einem Felder- oder Farbkomplex, in den die Schwächen des Gegners ausgenutzt werden.Weltmeister Viswanathan AnandEr gilt als Aktivspieler, so dass Partiebeispiele zum Thema „Aktivität und Initiative“ ausgewählt wurde.Weltmeister Magnus CarlsenAls Spielertyp ist er als Reflektor eingeordnet.  Als Endspielspezialthemen wurden gleichfarbige Turm und Läufer gegen Turm und Läufer ausgewählt, wo die Koordination der Figuren von entscheidender Bedeutung ist.Fazit:Die beiden Bücher sind sehr zu empfehlen, da sie die Spielertypen der 16 Weltmeister anhand ihrer Endspielqualitäten beurteilen.Bislang sind in dieser Kombination keine weiteren Bücher auf dem Markt, die die Weltmeister aus diesem Glanz beleuchten.Gerade für einen schnellen Einstieg und als Trainingsmethode eignen sich die beiden Bände, die mit zahlreichen Beispielen facettiert sind.Dr. Müller hat auf eine einzigartige und sehenswerte Weise es geschafft, dass man sich als Leser wie der Weltmeister fühlt. Seine enormen Fachkenntnisse und sein Verständnis für die Partienauswahl und die Aufgaben führen für jeden Spieler unterschiedlichster Spielstärke zu einem Mehrwert.   Rezension von Christian Hoethe im August 2021 "Der renommierte Endspiel-Experte GM Karsten Müller widmet sich in seiner neuen zweibändigen Reihe der "Endspielkunst der Weltmeister" und deren individuellen Endspiel-Vorlieben und besonderen -stärken. Dabei befasst sich der erste Band detailliert zum Beispiel mit Steinitz´ gekonnten Umgang mit dem Läuferpaar, Laskers Verteidigungskunst, Capablancas Vorliebe für den Einsatz des Königs, Aljechins Angriffskunst im Endspiel, Euwes Nutzung von Freibauern, Botwinniks eiserner Logik und Strategie, Smyslows hochpräzise Behandlung von Turmendspielen und Tals Endspiel-Magie. Im zweiten Band konzentriert sich Müller dann auf Petrosians Gespür für den richtigen Abtausch, Spasskis Spiel mit der Initiative, Fischers Präzision im Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Springer, Karpows Dominanz und Restriktion, Kasparows Angriffe gegen den gegnerischen König, Kramniks Powerplay, Anands Druckspiel sowie Carlsens Technik in Endspielen mit Türmen und gleichfarbigen Läufern. Was mir in der Darstellung dabei besonders gefallen hat, ist, dass jeder Weltmeister eine Kurzvorstellung inklusive Vita und seiner wichtigsten schachlichen Meilensteine bekommt. Anschließend erfolgt die Einteilung des jeweiligen Weltmeisters in den "Spielertyp", sprich in "Aktivspieler", "Theoretiker", "Reflektoren" und "Pragmatiker". Eine Erklärung dieser Spielertypen findet sich gleich hinter dem Geleitwort von GM Mihail Marin. Wer sich genauer mit dieser interessanten Thematik beschäftigen möchte, findet in dem Buch "Spielertypen" von Müller und Engel, das ich an anderer Stelle lobend rezensierte, umfangreichen Input. Großmeister Lars Bo Hansen war übrigens der erste, der sich schachliterarisch mit dieser Thematik in seinem 2005 erschienenen Buch "Foundations of Chess Strategy" beschäftigte. Hochgradig interessant für mich ist insbesondere die Endspielstärke derjenigen Weltmeister, die ich noch während ihrer aktiven Zeit miterleben durfte. Wusste ich doch um die Endspielstärke von Capablanca, Petrosian, Fischer, Karpow und natürlich Carlsen und kannte ich das eine oder andere Beispiel von Steinitz, und Smyslow aus Endspielbüchern und Biographien, so wurde ich an anderer Stelle vielfach überrascht. Besonders mein früheres Idol Kasparow ist nun nicht gerade bekannt für filigrane Endspieltechnik, sondern durch seine Eröffnungsbehandlung, vehemmente Mittelspielkombinationen und Angriffsspiel. Natürlich wird man ohne starkes Endspielkönnen nicht Weltmeister, aber wie stark Kasparow in dieser Partiephase wirklich war - wenn seine Gegner es denn erreichten! - das wurde mir erst durch dieses Buch bewusst. Müllers Partiebeispiele von Kasparow gegen Lutz aus Bled 2002, Polgar aus Dos Hermanas 1996 sowie gegen Kamsky in New York 1994 haben mir besonders imponiert. Ganz ähnlich ging es mir mit den Beispielen zu Lasker, Euwe, Tal und besonders Spasski übrigens! Natürlich war letzterer Ende der 50er und in den 60er Jahren ein schachliches Energiebündel, aber die Partiebeispiele gegen den Endspielexperten Kortschnoi aus Tiflis 1959, gegen Cramling aus London 1996, Ivanovic aus Niksic 1983 und Judit Polgar aus Budapest 1993 sind wahrhaftig faszinierend! Selbiges trifft auf die meisten vorgestellten Beispiele zu, von denen mich persönlich neben den genannten besonders die Partien von Capablanca, Lasker, Smyslow sowie Karpow und natürlich dem modernen Endspiel-Mozart Carlsen gefesselt haben! So beinhalten beide Bände eine Fülle wunderschön instruktiver Endspiel-Behandlungen für das eigene Studium und die eigene Endspiel-Datenbank, wie man sie sich besser kaum wünschen kann. Rudolf Spielmann wird gerne mit dem folgenden Satz zitiert: "Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Magier und das Endspiel wie eine Maschine". Ich gebe zu, dass mich diese Aussage lange Zeit im Hinblick auf das Endspiel deprimiert hat, klang es für mich doch so als gäbe es im Endspiel wenig Möglichkeit, seinen individuellen "Touch" einzubringen. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch eine Aussage Kotows, der schrieb, manche Stellungen müsse jeder Spieler auf dieselbe Weise spielen. Ich bin sehr froh, dass Großmeister Karsten Müller einmal mehr eine Lanze für die Individualität auch im Endspiel gebrochen hat! Schließen möchte ich diese Rezension mit einem Zitat von Großmeister Mihail Marin aus dem Geleitwort: "Das bloße Lesen von Schachbüchern macht nicht automatisch stärker. Auch wenn man diese während des Schlafs unters Kissen legt, wird dieser Effekt nicht erreicht. Vielmehr sollte ein gutes Schachbuch dem Leser einen zuverlässigen Ausgangspunkt für eigenständige Denkarbeit und eigenständiges Analysieren bieten." Genau dies ist Karsten Müller einmal mehr gelungen!"     Rezension von Jörg Palitzsch im August 2021 Autor Karsten Müller sagte 2015 in einem Interview, Endspiele würden schon ein bisschen unterschätzt. In der Regel befasse man sich mit Eröffnungen und kombinatorischen Wendungen. Für einen normalen Turnierspieler komme danach nicht mehr viel. In seinem umfangreichen zweibändigen Werk „Die Endspielkunst der Weltmeister“ wirkt er mit allem, was die Schachwelt aufbietet, gegen eine Verfestigung dieser Einstellung. Der Autor greift dabei nicht auf das Mittelmaß zurück, sondern hat sich an den Weltmeistern abgearbeitet. Im ersten Band von Wilhelm Steinitz bis Michail Tal, im zweiten Band von Tigran Petrosjan bis Magnus Carlsen. Müller ist der Fülle an Informationen mit System begegnet. Jeder Weltmeister hat ein Kapitel erhalten, vorangestellt sind ein ganzseitiges Foto und ein kurzer Einleitungstext. Dies macht es dem Suchenden leicht, verleiht den beiden Büchern jedoch auch ein wenig den Anstrich eines Nachschlagewerkes. Taucht man dann tiefer in die Thematik Endspiele ein, wird dieser Eindruck schnell weggewischt. Zu individuell sind die Weltmeister, jeder in seiner Zeit verhaftet, jeder mit ganz eigenen Vorlieben und Fähigkeiten in einer der schwierigsten Spielphasen, über die sich schon unzählige Schachspieler Gedanken gemacht haben. Etwa der Österreicher Rudolf Spielmann, der eine Anleitung aufstellte. „Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Zauberer und das Endspiel wie eine Maschine.“ Oder wie Stephan Gerzadowicz, der einen fast philosophischen Grundgedanken prägte, „Aus Eröffnungen lernt man Eröffnungen, aus dem Endspiel lernt man Schach.“ Nur – wenn es so einfach wäre. Müllers Bücher zeigen dann auch sehr schnell, wie unterschiedlich die Weltmeister veranlagt sind und teilt sie in vier Spieltypen ein. In Aktivspieler wie Alexander Aljechin und Viswanathan Anand, Theoretiker wie Wilhelm Steinitz und Wladimir Kramnik, die Reflektoren José Rául Capablanca und Magnus Carlsen, sowie die Pragmatiker, zu denen der Autor Bobby Fischer und Emanuel Lasker zählt. Obwohl diese Einteilung eine Sequenzierung darstellt, nimmt das Endspiel einen privilegierten Platz ein, so der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in seinem Geleitwort zu beiden Bänden. Im Endspiel sollte man Marin zufolge analytische Ausgrabungen vornehmen, wenn man kleine Teile der universellen schachlichen Wahrheit entdecken will, denn angesichts des reduzierten Figurenbestandes könne man sich auf die Ergebnisse der eigene Analyse am ehesten verlassen. Exakt an diesem Punkt setzt der Autor an und nimmt den Leser ganz praktisch an die Hand, um mit ihm in die große Welt der figurenreduzierten Endspiele einzutreten. Anhand von einzelnen Partien kann man lernen, wie Steinitz sein Läuferpaar einsetzte, wie das Königsspiel von Capablanca gemeistert wurde und wie präzise Fischer im Endspiel agierte. Ergänzend dazu gibt es zu jeder Partie einen QR-Code, der eine weitere Vertiefung ermöglicht. Um nicht nur nachzuspielen sind an jedem Kapitelende Aufgaben gestellt – ebenfalls mit einem QR-Code versehen –, die die spielerischen Stärken eines jeden Weltmeisters aufgreifen. Bei Max Euwe ist es der Freibauer, bei Wassili Smyslow die Präzision und bei Boris Spasski seine meisterliche Initiative. Abgerundet wird dies mit Schach-Klassikern von Anatoli Karpow, Garri Kasparow und Magnus Carlsen, bei dem der Autor das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Läufer mit gleichfarbigen Läufern ausgewählt hat. Apropos Carlsen: Karsten Müller ist sich sicher, da der Norweger ein typischer Reflektor-Spieltyp ist, dass das Ende seiner Regentschaft zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar ist. Mit den nachspielbaren Partien sowie den Aufgaben, denen sich die Lösungen unmittelbar anschließen, fügen sich an dieser Stelle die Ansprüche, Lern- und Trainingsbuch zu sein zusammen. Wobei man anhand der Fülle von Beispielen durchaus die Qual der Wahl hat. Gleichwohl kann man sich als Schachspieler an jedem der einzelnen Weltmeister orientieren, die in punkto Endspiel auch für jeden Spieler etwas bereit halten. So können die eigenen Schwächen ausgeglichen, im besten Fall zu einer Stärke umgemünzt werden. Im Endspiel, so Mihail Marin, gehe es weniger um abstrakte Themen, und da in dieser Phase viele Partien entschieden werden, bieten die beiden Bände Spielern aller Klassen einen wesentlichen Lern- und Trainingsbereich. Will man sich nicht auf ein Training einlassen, bieten sie auch genügend Stoff, um sich mit den Endspielsituationen der Weltmeister einfach nur gut zu unterhalten. Fazit: Die vielfältigen Möglichkeiten der Bände „Die Endspielkunst der Weltmeister“, unter anderem mit der Einsatzfähigkeit von QR-Codes, macht sie auch für jüngere Schachspieler interessant. Von Weltmeistern lernen, heißt siegen lernen.  

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