Die Eröffnung 1.d4 Sf6 2.f3!? gründet auf der Idee, nach den weiteren Zügen 2... d5 3.e4 dxe4 4.Sc3 die Grundstellung des Blackmar-Diemer-Gambits zu erreichen, wie sie normalerweise aus der Zugfolge 1.d4 d5 2.e4!? dxe4 3.Sc3 Sf6 4.f3 entsteht. Obwohl diese Spielweise nicht neu ist, findet sich bis heute keine systematische Darstellung der Varianten, die sich ergeben, wenn Schwarz nicht mit 2... d5 oder 3... dxe4 fortsetzt. Zwar können einige dieser Varianten auch über halboffene Spiele wie die Pirc-Verteidigung erreicht werden, doch der Großteil der möglichen Verteidigungen stellt in theoretischer Hinsicht weitgehend Neuland dar. Diese Lücke will die vorliegende Arbeit schließen. Darüber hinaus werden die bekannten Abspiele des Blackmar-Diemer-Gambits auf Grundlage des aktuellen Standes der Theorie einer kritischen Prüfung unterzogen und hier auch einige Neuerungen vorgeschlagen. Das Buch besteht aus vier Teilen. Während sich der I. Teil anderen Antworten auf 1.d4 Sf6 2.f3!? als 2... d5 widmet, werden im II. Teil die schwarzen Möglichkeiten betrachtet, nach 2... d5 3.e4 dem Übergang ins Blackmar-Diemer-Gambit, den das Schlagen auf e4 zur Folge hätte, aus dem Weg zu gehen. Teil III behandelt dann die verschiedenen Ablehnungen des Blackmar-Diemer-Gambits nach 3... dxe4 4.Sc3, Teil IV seine Annahme durch 4... exf3 5.Sxf3. Um das Bild zu vervollständigen, werden in einem Nachtrag zum klassischen Eingang ins Blackmar-Diemer-Gambit mit 1.d4 d5 2.e4!? dxe4 noch die Varianten vorgestellt, die nicht in die Grundstellung nach 3.Sc3 Sf6 4.f3 führen. Neben dem ursprünglichen Blackmar-Gambit 3.f3?! ist hier vor allem das Lemberger Gegengambit 3.Sc3 e5!? zu nennen, das aufgrund seiner Bedeutung eine genauere Darstellung verdient. Abschließend erfährt Ignatz von Popiels Polnischer Angriff mit 3.Sc3 Sf6 4.Lg5, der Emil Josef Diemer einst zu seiner eigenen Spielweise mit 4.f3 inspirierte, die ihm gebührende Würdigung. 397 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Uwe Bekemann im August 2025 Was kann der passionierte Freund des Blackmar-Diemer-Gambits (BDG) spielen, wenn der die schwarzen Steine führende Gegner sich anschickt, durch die Wahl von 1…Sf6 zum Spielverderber zu werden? Das BDG kommt standardmäßig über die Zugfolge 1. d4 d5 2. e4 dxe4 3. Sc3 Sf6 4. f3 exf3 auf das Brett. Nach 1…Sf6 scheint diese Entwicklung erst mal vom Tisch zu sein. Wenn Weiß der damit ausgesprochenen Einladung zum Beispiel in eines der indischen Systeme folgt, kommt es zu Stellungen, die wenig mit den Charaktereigenschaften jener im BDG gemein haben. Also warum nicht mit 2.f3 antworten, um die Möglichkeit des Übergangs ins BDG weiterleben zu lassen, hat sich David Egner gefragt, und sich daraufhin in eine tiefe Untersuchung und Erprobung seiner Ideen und Erkenntnisse begeben. Diese hat er im 2025 im Joachim Beyer Verlag erschienenen Buch „Neue Wege im Blackmar-Diemer-Gambit“ aufbereitet. Mit ihm betritt er Neuland; soweit er sich mit Entwicklungen außerhalb der schwarzen Fortsetzungen 2…d5 oder 3…dxc4 mit Übergang ins BDG befasst, schließt er eine Lücke, denn es ist kein Vorgängerwerk bekannt, in dem eine systematische Behandlung der dann entstehenden Varianten erfolgt ist. In seiner Grundstruktur ist das Buch in 4 Teile gegliedert. Teil 1 befasst sich mit den Zügen abweichend von 2…d5. Im Teil 2 behandelt Egner die Folgen, wenn Schwarz nach 2…d5 3.e4 den Übergang ins BDG verweigert, indem er abweichend von 3…dxe4 antwortet. Der 3. Teil widmet sich der Möglichkeit, dass Schwarz nach dem Erreichen der Grundstellung des BDG das Weiterschlagen auf f3 verweigert, um den erlangten Mehrbauern unter günstigen Umständen gleich wieder zurückzugeben. Zuvor betrachtet der Autor noch kurz die Möglichkeit, dass Weiß auf 4.Sc3 verzichtet. Teil 4 behandelt die Annahme des Gambits mit 4…exf3 und dann 5.Sxf3. Im Anschluss an diese vier Teile geht der Autor in einem Nachtrag auf die Geschichte des BDG ein, wobei er auch mögliche Übergänge in andere Eröffnungssysteme behandelt und sich zudem mit einer gewissen Ausführlichkeit mit dem Lemberger Gegengambit 3…e5 und dem Polnischen Angriff mit 3…Sf6 4.Lg5 befasst. Zum Inhalt resümierend ist festzuhalten, dass der Leser mit „Neue Wege im Blackmar-Diemer-Gambit“ gleich zwei bemerkenswerte systematische Darstellungen zur Eröffnungstheorie zum BDG erhält. Dies ist einerseits der Komplex hat 1.d4 Sf6 2.f3, für den es bisher keine vergleichbare Veröffentlichung gab. Andererseits ist dies eine aktuelle und umfassende Erörterung der Theorie des BDG, bekannter Ablehnungen des Gambits sowie früher Abweichungen. Und mit 2.f3 auf 1.d4.Sf6 erhält er eine sicher manchen Gegner überraschende Fortsetzung an die Hand, deren Folgen er selbst auf der Basis einer guten Vorbereitung mittels des vorliegenden Buches versiert wird behandeln können, während so mancher Gegenüber nicht selten vom zweiten Zug an auf sich selbst gestellt sein wird, und dies womöglich in den Gefilden des scharfen BDG. Egner gibt an, dass er vor mehr als 15 Jahren begonnen hat, sich mit dem BDG zu beschäftigen, und dass es ihn von Beginn an fasziniert hat. Praktisch erproben konnte er es auch in Bolivien, wo er von 2008 bis 2011 gelebt hat. Sein Werk basiert auf eigenen Untersuchungen, praktischen Erfahrungen, früheren Veröffentlichungen anderer Autoren sowie Computeranalysen, und somit einer breiten Grundlage. Er schreibt in einem Mix aus Text und Varianten. Die Varianten nehmen einen breiten Raum ein, ohne aber die Darstellung zu dominieren. Für mich ist der Mix angesichts der Art dieses Werkes gut gelungen. Die Verwendung von Computervarianten ist nicht gleichbedeutend mit der schlichten Übernahme dieser Rechenergebnisse durch den Autor, worauf er explizit hinweist. Oft genug weicht die aufgenommene Empfehlung von der zunächst von der Engine als angeblich beste Fortsetzung ab. Die Bewertung durch die Brille des Spielers/Autors wurde nicht durch die Engines „überschrieben“, sondern führte demnach auch immer wieder zu Neubewertungen eben auch durch die Maschine. Für mich hat „Neue Wege im Blackmar-Diemer-Gambit“ das Zeug zu einem neuen Standardwerk. Das Buch behandelt ein Spektrum, das sich auf alles im und um das BDG herum bezieht. Es stellt die Theorie, auch soweit die Wege früher schon von anderen behandelt worden sind, auf eine aktuelle Stufe. Dies wird auch anhand von einigen Neuerungen deutlich, die der Autor anbietet. Egner geht nicht davon aus, dass seine Bewertungen und Empfehlungen immer der Weisheit letzter Schluss sind, aber dies ist für mich selbstverständlich. Die Diskussionen um das BDG werden weitergehen, vielleicht auch neue Fahrt aufnehmen. Wer sich erstmals mit dem BDG befassen möchte ist mit der Wahl dieses Buches sehr gut ausgerüstet. Wer schon zu den passionierten Anhängern des Gambits zählt, erhält ein bemerkenswertes Update. Und wer das BDG über den Weg 1.d4 Sf6 2.f3 auf das Brett bekommen möchte, bekommt eine systematische Darstellung der Möglichkeiten und Folgen dazu. Ein Variantenverzeichnis und ein Quellenverzeichnis auf den letzten Buchseiten runden das durchweg gelungene Werk ab. Fazit: Für mich ist „Neue Wege im Blackmar-Diemer-Gambit“ eine klare Kaufempfehlung. Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von der Firma Schachversand Ullrich (www.schachversand-ullrich.de) zur Verfügung gestellt. Rezension von Jörg Palitzsch im April 2025 Einmal in Verruf geraten wird eine Eröffnung nur selten wieder den Weg zurück in die segenreichen Gefilde der Akzeptanz finden. Dies gilt im Besonderen für das Blackmar-Diemer-Gambit, das allzu romantisch und wild anmutet und einen Bauern für ein lediglich ungefähres Ziel opfert. Seine Anhängerschaft hält dennoch seit Jahrzehnten an diesem forschen Vorgehen fest, hatte doch der Vordenker dieses Gambits Emil Josef Diemer mit seiner Maxime, "vom ersten Zug an auf Matt" zu gehen, bereits früh erklärt, dass der direkte Königsangriff die Investition eines Bauern auf jeden Fall aufwiegen würde. Nun, das Königsgambit hatte im 19. Jahrhundert einen ähnlichen Anspruch erhoben und für eine lange Ära der Kombinationssiege die Turnierhallen mit seinem Geist beherrscht, bis Analytiker der Gegenseite all die Tropfen Gifts darin neutralisierten. Lediglich die positionelle Anwendung des Bauernopfers wird heutzutage noch als legitim erachtet. Beim Blackmar-Diemer-Gambit fehlten und fehlen jedoch die Meister und Verfechter auf höchster Ebene, wie sie das Königsgambit in seiner Blütezeit vorweisen konnte. Hinzu kam beim Blackmar-Diemer-Gambit, dass die analytische Beweisführung in der Fachliteratur den Fauxpas beging, Turnierpartien aufzuzeigen, die zum großen Teil unter Amateuren gespielt wurden, wobei sich Schwarz etliche eklatante Fehlzüge leistete und so quasi ins offene Messer des Blackmar-Diemer-Gambits lief. Bei besserer Verteidigung wäre diese Klinge wohl stumpf und unbrauchbar geblieben. So einfach lässt sich einerseits der Wert und die Anwendbarkeit eines Gambits nicht belegen, aber andererseits auch nicht ein abschließendes Urteil über ein System fällen, das immerhin unter starken Klubspielern hohen Zuspruch genießt. Ein weiterer Makel im Blackmar-Diemer-Gambit war seine eher lückenhafte Systematisierung, was den Standards für eine Theoriebildung zuwiderlief. Daher sah sich David Egner berufen, "Neue Wege im Blackmar-Diemer-Gambit" zu beschreiten und unter Umgehung einiger starker Erwiderungen von Schwarz im üblichen Aufbau nunmehr mit 1.d4 Sf6 2.f3!? eine möglicherweise verbesserte Konzeption ins Gespräch zu bringen. Diese Zugfolge ist keineswegs neu und auch nicht von Egner erfunden worden. Schon früher hatte man gelegentlich so gespielt, aber der Autor legte den Fokus mehr auf ein systematisches Verzeichnis der einzelnen Varianten und machte sie so mit textlich-strategischer Untermauerung erstmals einer Überprüfbarkeit zugänglich. Egner betont ausdrücklich, dass seine Analysearbeit nicht das letzte Wort in dieser Eröffnung bedeutet, hingegen Fragen aufwirft und damit den wie Pech und Schwefel an der Eröffnung klebenden Verruf der alten Zeit kritisch untersucht und auf ein aktualisiertes Podest hebt. In seinem Urteil hat sich Egner nicht blind und voreingenommen auf die Seite des Blackmar-Diemer-Gambits geschlagen, um auf Teufel komm raus seine Brauchbarkeit zu belegen. Vielmehr hat er die kritischen Abspiele und Entgegnungen von Schwarz, welche die Kompensation für den weißen Bauern in Frage stellen, deutlich herausgearbeitet und auch nicht darauf verzichtet, die Ablehnungen des Gambits ebenso unter die Lupe zu nehmen. Es ist immer leicht zu behaupten, ein Gambit sei widerlegt, weil die Großmeister es nicht spielen. Auch das Königsgambit wurde für tot erklärt und hat später auch unter Mithilfe namhafter Großmeister eine positionelle Renaissance erfahren. Und so ist es keineswegs ausgeschlossen, dass das Blackmar-Diemer-Gambit in der von Egner aufgeworfenen Neukonzeption das selbstgefällige Urteil, ein Kuckucksei im Nest der renommierten Eröffnungen zu sein, zugunsten einer ernsthaften Überprüfung überwindet. In diesem Sinne hat David Egner mit seinem Buch ein Labor errichtet, um der Frage nachzugehen, ob auf den ersten Blick kuriose Gambiteröffnungen nicht doch das Siegel der Spielbarkeit verdienen. Rezension von Andreas Wittek im Februar 2025 Das Blackmar-Diemer-Gambit ist ein von dem US-amerikanischen Schachspieler Armand Edward Blackmar (1826–1888) erfundenes und später von Emil Joseph Diemer (1908–1990) verbessertes Gambit. Es entsteht nach den Zügen: 1. d2–d4 d7–d5 2. e2–e4 d5xe4 3. Sb1–c3 Sg8–f6 4. f2–f3 e4xf3 Dieses Gambitspiel hat weltweit eine kleine, überzeugte Schar von Anhängern. David Egner möchte mit diesem Schachbuch nicht nur zeigen, dass 1. d2–d4 Sg8–f6 2. f2–f3 „spielbar" ist, sondern ebenfalls, dass es sich seiner Meinung nach um eine durchaus vollwertige und „korrekte Eröffnung" in dem Sinne handelt, dass bei stärkster Spielweise auf beiden Seiten eine zumindest ausgeglichene Stellung entsteht, Weiß jedoch in vielen Varianten ebenso in Vorteil kommt. Egner weist explizit gleich zu Anfang seines Buches darauf hin, daß er für dieses umfangreiche Textwerk, neben der einschlägigen Schachliteratur, desgleichen ausführliche Computer-Analysen zu Rate gezogen hat. Auf Seite 5 ist ein Inhaltsverzeichnis zu dem insgesamt 398 Seiten umfassenden Schachbuch zu finden. Egner hat seine Variantensammlung in vier große Teile gegliedert. Da dieses Druckwerk zu den „Neuen Wegen im Blackmar-Diemer-Gambit" ein Buch für Fachleute ist und nicht gerade wenig Geld kostet, gebe ich in meiner Rezension den schachinteressierten Lesern / Leserinnen eine genaue Angabe zu dem Inhalt der vier Teile I bis IV, mit den jeweils vier Kapiteln zu jedem einzelnen speziellen Teil. Teil I: Andere Züge als 2...d5 1.Kapitel: 2...g6 2.Kapitel: 2...d6 3.Kapitel: 2...e6 4.Kapitel: 2...c5 Teil II: Ablehnungen des Übergangs ins Blackmar-Diemer-Gambit nach 2...d5 3.e4 1.Kapitel: 3...g6 2.Kapitel: 3...e6 3.Kapitel: 3...c5 4.Kapitel: 3...e5!? Teil III: Blackmar-Diemer-Gambit I: Ablehnungen nach 3...dxe4 4.Sc3 1.Kapitel: 4...Lf5 (Wiener Verteidigung) 2.Kapitel: 4...e6 (Französische Ablehnung) 3.Kapitel: 4...c6 (O'Kelly-Verteidigung) 4.Kapitel: 4...c5 (Brombacher-Gegengambit) Teil IV: Blackmar-Diemer-Gambit II: Annahme mit 4...exf3 5.Sxf3 1.Kapitel: 5...Lf5 (Tartakower-Verteidigung) .Kapitel: 5...Lg4 (Teichmann-Verteidigung) 3.Kapitel: 5...g6 (Bogoljubow-Verteidigung) 4.Kapitel: 5...e6 (Euwe-Verteidigung) In einem Nachtrag zu seiner detaillierten Arbeit, auf Seite 348, geht Egner noch kurz auf die „Geschichte des Blackmar-Diemer-Gambits" ein und stellt die Varianten vor, die sich aus dem ursprünglichen Eingang mit 1. d2–d4 d7–d5 2. e2–e4 d5xe4 3. Sb1–c3 ergeben, sofern sie nicht in die ab Teil III analysierten Varianten münden: Nachtrag zum klassischen Eingang ins Blackmar-Diemer-Gambit 1.d4 d5 2.e4 dxe4 3.Sc3 1. Das Lemberger Gegengambit 3...e5!? 2. Der Polnische Angriff 3...Sf6 4.Lg5 Eine von Egner formulierte Schlussbetrachtung ist auf den vier Seiten 383 bis 386 zu finden. Wichtig erscheint mir in diesem Textabschnitt folgende klare Aussage von Egner (Zitat): „(...) Als eine Art „Gebrauchsanweisung" zu dem vorliegenden Buch empfehle ich daher jedem Spieler, der die Eröffnung 1.d4 Sf6 2.f3!? erlernen will, sich mit den hier präsentierten Varianten nur so weit vertraut zu machen, um in etwa zu wissen, was man auf die verschiedenen schwarzen Verteidigungen am besten antwortet (dafür dient auch das Fazit an Ende des jedes Kapitels), und dann zunächst in der Praxis seine eigenen Erfahrungen mit dieser Eröffnung zu sammeln. (...)" (Seite 385, Egner) Egner fügt am Ende seines Buches einen Anhang in spanischer Sprache von Seite 387 bis 391 hinzu. Auf den beiden Seiten 392 / 393 sind die von Egner angeführten Partien, mit Namen der beiden Kontrahenten, Ort des Wettkampfes, Jahreszahl und entsprechender Angabe der Seitenzahl im Buch. Die von Egner verwendete „Literatur und Datenbanken" stehen auf den Seiten 394 und 395. Ein „Verzeichnis der Varianten" befindet sich auf den drei Seiten 396, 397, 398. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit dieser Publikation aus dem Joachim Beyer Verlag ein Autor eine Möglichkeit bekommen hat, ein umfangreiches Buchprojekt zu realisieren, welches von einem sehr idealistischen schachlichen Ansatz getragen wird. Ich wünsche David Egner viel Erfolg, so dass er mithilfe der Rückmeldungen von engagierten Lesern / Leserinnen seinen schachlichen Ansatz auf der Basis des „Blackmar-Diemer-Gambits" etablieren, ja möglicherweise sogar noch ausbauen kann. Rezension von Jörg Palitzsch im Februar 2025 Das Blackmar-Diemer-Gambit (BDG) ist besonders beliebt bei taktisch starken Spielern in Blitz- und Schnellschachpartien. Es ist eine mutige Wahl für Spieler, die ein aktives und kämpferisches Schach bevorzugen. Die Vorteile: Weiß bringt schnell Figuren ins Spiel, dazu gibt es viele Tricks und Fallen für Schwarz. In seinem 395-seitigen Buch „Neue Wege im Blackmar-Diemer-Gambit“ blättert David Egner, der sich selbst als „unverbesserlichen Schach-Romantiker“ bezeichnet, diese Eröffnung in all ihren Varianten auf. Sehr schnell sei die Frage aufgetaucht, wie man auch nach 1.d4 Sf6 durch Zugumstellung Varianten des BDG erreichen kann, wie sie normalerweise nach 1.d4 d5 2.e4 dxe4 3.Sc3 Sf6 4.f3 entstehen. Grundsätzlich, so Egner, stehen drei Wege offen: entweder über die Zugfolge 2.Sc3 d5 und nun 3.e4 dxe4 4.f3 oder 3.f3 nebst 4.e4, oder mittels 2.f3 d5 3.e4 dxe4 4.Sc3. All diese Wege werden mit rund 60 Partien, die von 1931, Aljechin gegen Nimzowitsch, bis ins Jahr 1988, Velimirovic gegen Bellon Lopez, reichen. Dazu kommen Erläuterungen mit zahlreichen Varianten, Kommentaren und Diagrammen. Oft gehe die BDG-Eröffnung in bekannte Varianten halboffener Spiele über, doch auch die eigenständigen Varianten haben meist einen halboffenen Charakter, so der Autor. Insofern eigne sich diese Eröffnung mehr für Spieler, die gewöhnlich mit 1.e4 eröffnen, da ihnen viele Varianten und Stellungen direkt vertraut sein werden. Gegenüber 1.e4 habe 1.d4 mit erst später folgendem e4 jedoch den Vorteil, dass sowohl den offenen Spielen als auch den unzähligen Varianten der Sizilianischen Verteidigung aus dem Wege gegangen werden könne. „Ich will mit diesem Buch nicht nur zeigen, dass 1.d4 Sf6 2.f3 spielbar ist, sondern auch, dass es sich hier um eine durchaus vollwertige und korrekte Eröffnung in dem Sinne handelt, dass bei stärkster Spielweise auf beiden Seiten eine zumindest ausgeglichene Stellung entsteht, Weiß aber in vielen Varianten auch in Vorteil kommt“, schreibt Egner in seinem Vorwort. Er selbst lebte von 2008 bis 2011 in Bolivien wo er bei den Spielern der Asociación Departamental de Ajedrez de La Paz bei den wöchentlich veranstalteten Blitzturnieren in ihrem Spiellokal das Blackmar-Diemer-Gambit testen konnte. Bei allem ist „Neue Wege im Blackmar-Diemer-Gambit“ kein einfaches Lehr-Buch. Es braucht Erfahrung und vor allem den Willen, sich mit dieser ungewöhnlichen Eröffnung längere Zeit auseinanderzusetzen. Wagt man sich allerdings in dieses von David Egner erforschte Neuland, lassen sich in der Spielpraxis überraschende Spielzüge auf das Brett zaubern.
bestehend aus: Schachfiguren Champion im HolzkastenSchachfiguren der Meister-Klasse ! Staunton-Form, Palisander und Buchsbaum, König 95 mm, mit Filz und doppelter Gewichtseinlage, einteiliger geschnitzter Springer, FIDE-Norm Schachbrett „Champion“Ein Schachbrett der Meister-Klasse ! Mahagoni- / Ahorn- Intarsie, Feld 55 mm, Brettgrösse 500 x 500 mm, mit Zahlen und Buchstaben, weiße Zierader, rückseitig 4 runde Filzscheiben, Turniermaße Schachuhr DGT2010 Sonderedition "Schachversand Ullrich"Kunststoffgehäuse rot, FIDE-Gütesiegel, rückseitiger Werbeaufdruck unseres Hauses
Was braucht der Schachspieler, wenn er die Spielregeln beherrscht, aber oft bereits in der Eröffnungsphase in Schwierigkeiten gerät? Diese Frage stand im Mittelpunkt, als unsere Autoren eine dreibändige Buchreihe über die Englische Eröffnung geschrieben haben. Im ersten Band haben sie 2024 bereits die über 1.c4 c5 eingeleitete Symmetrievariante sowie selten gespielte Nebenwege vorgestellt. In diesem zweiten Band behandeln sie die über 1.c4 e5 entstehenden Systeme. Die Theorie im Anschluss an 1.c4 Sf6 wird im folgenden Band 3 behandelt. Unsere Autoren stellen die Theorie der Englischen Eröffnung durchgehend getreu dem Leitfaden dieser Buchreihe, „lesen – verstehen – spielen", vor. Die jeweiligen Eröffnungswege werden ausführlich erläutert, wobei die Autoren einen besonderen Wert auf die Darstellung der Ideen und Pläne gelegt haben, denen sie folgen. Der Leser soll die Chance erhalten, die jeweilige Eröffnung richtig zu verstehen. Selbst der einzelne Zug wird nach Sinn und Zweck erläutert, soweit dies für das Verständnis wichtig ist. Mit den Kenntnissen, die sich der Leser mit diesem Buch verschafft, wird es ihm ein Leichtes sein, die behandelten Systeme der Englischen Eröffnung mit den weißen wie mit den schwarzen Steinen sinnvoll anzuwenden. Das Werk bietet zugleich die eine oder andere neue Idee an, die auch einen erfahrenen Spielpartner überraschen kann und interessante, unterhaltsame wie auch spannende Duelle verspricht. Zugleich geben unsere Autoren dem Leser ein Grundrepertoire für Weiß und für Schwarz an die Hand, das die wichtigsten Linien der behandelten Systeme umfasst. Sie haben dieses Buch mit dem Ehrgeiz geschrieben, Ratgeber für beide Seiten zu sein. Auf ihre Empfehlungen gestützt finden deshalb Weiß und Schwarz in gleicher Qualität ihre Wege ins Mittelspiel. Die rechnerische Korrektheit der behandelten Varianten haben die Autoren zusätzlich mit leistungsstarken Engines überprüft. 226 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag Rezension von Andreas Wittek im Juni 2025 „Englische Eröffnung" – Band 2 Der vorliegende zweite Teilband betrachtet die häufig gespielten Varianten, welche aus der Hauptantwort von Schwarz 1...e5 entstehen. Konikowski / Bekemann haben das Buch, den Teilband 2 zur Englischen Eröffnung, für diese drei Zielgruppen geschrieben: I) Anfänger der Schachkunst, die bereits die Regeln sehr gut können und ebenfalls von den Grundzügen einer geordneten Spielführung Kenntnis haben. II) Schachspieler mit etwas Erfahrung, die mit einem begrenzten Aufwand ihr Eröffnungsrepertoire verbessern wollen. III) Freizeitspieler, die über eine akkurat gespielte Eröffnung möglichst einfache Stellungen anstreben, aus denen heraus sich interessante und unterhaltsame Partien ergeben können. Das Schachbuch beinhaltet zweihundertsechsundzwanzig Seiten. Die beiden Autoren schreiben in einer klaren, nachvollziehbaren Sprache. Auf diese Weise werden die Pläne und die Ideen, der einzelnen speziellen Züge, sowohl von Weiß als auch von Schwarz, für die Leser / die Leserinnen gut nachvollziehbar. Am Ende jedes Kapitels erfolgt eine kurze Zusammenfassung. Eine relativ ausführliche Einführung, von Seite zehn bis Seite vierundvierzig, legt den schachinteressierten Lesern / Leserinnen die Theorie der „Englischen Eröffnung" mit den Systemen nach 1. c4 e5 2. Sc3 dar. Konikowski / Bekemann stellen gleich zu Anfang ihres Buches auf Seite neun ihre Zielsetzung dar (Zitat): Wir wünschen Ihnen viel Freude an unserem Buch und viel Spaß und Erfolg in Ihren Partien! Wenn wir ein wenig beim Erreichen Ihrer Ziele helfen können, hat sich unsere Arbeit gelohnt." Rezension von Jörg Palitzsch im April 2025 Die Englische Eröffnung beginnt mit dem Zug 1. c4 und ist eine der wichtigsten Eröffnungen im Schach. Sie hat einige besondere Merkmale, die sie von anderen Eröffnungen wie etwa 1. e4 oder 1. d4 unterscheiden. Die Englische Eröffnung ist sehr flexibel – Weiß legt sich noch nicht sofort auf eine bestimmte Bauernstruktur fest. Hinzu kommt eine indirekte Kontrolle über das Zentrum und bietet eine Vielfalt an Systemen. So kann die Englische Eröffnung in viele verschiedene Systeme übergehen, etwa in eine symmetrische Variante (Schwarz spielt ebenfalls c5), Übergänge in Katalanisch, Damenbauernspiel, oder sogar Königsindisch – je nach Spielweise und sie erlaubt eine sehr tiefe Vorbereitung auf bestimmte Varianten, besonders im Profi-Schach. Was braucht aber ein Schachspieler, der die Regeln beherrscht, aber immer wieder schon in der Eröffnung ins Straucheln gerät? Genau diese Frage steht im Zentrum der dreibändigen Buchreihe zur Englischen Eröffnung – und Band 2 liefert darauf jetzt eine überzeugende Antwort. Nachdem Band 1 bereits die Variante 1.c4 c5 sowie weniger gängige Nebenvarianten abdeckte, widmet sich der nun erschienene zweite Band konsequent den daraus folgenden Systemen nach dem Zug 1.c4 e5. Der didaktische Ansatz der Autoren – „lesen – verstehen – spielen“ – zieht sich als roter Faden durch das gesamte Werk von Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann. Lobenswert ist, wie detailliert und zugleich verständlich die verschiedenen Eröffnungsvarianten erklärt werden. Nicht bloß Züge, sondern ihre dahinterliegenden Ideen, Pläne und strategischen Konzepte werden beleuchtet. Damit gelingt es dem Buch, weit mehr zu sein als ein bloßes Theoriewerk: Es wird zum verständnisorientierten Leitfaden für ambitionierte Schachfreunde. Der Band richtet sich gezielt an drei Spielertypen: Anfänger, die über die Grundkenntnisse hinauswachsen wollen, fortgeschrittene Hobbyspieler, die ihr Repertoire effizient ausbauen möchten, und Freizeitspieler, denen es vor allem um den Zugang zu spannenden, ausgeglichenen Stellungen geht. Für alle bietet das Buch eine Fülle an praxisnahen Varianten, verständlichen Kommentaren und überraschenden Ideen, mit denen sich auch erfahrene Gegner aus dem Konzept bringen lassen. Fazit: Ein durchdachtes, lehrreiches und dabei angenehm lesbares Buch, das sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Freizeitspielern einen sicheren Einstieg in die Varianten nach 1.c4 e5 ermöglicht – und dabei auch dem fortgeschrittenen Leser die ein oder andere neue Perspektive bietet. Wer sein Eröffnungsspiel auf fundierte Beine stellen will, wird mit Band 2 dieser Reihe bestens bedient.
Was braucht der Schachspieler, wenn er die Spielregeln beherrscht, aber oft bereits in der Eröffnungsphase in Schwierigkeiten gerät? Diese Frage stand im Mittelpunkt, als unsere Autoren eine dreibändige Buchreihe über die Englische Eröffnung geschrieben haben. Im ersten Band haben sie 2024 bereits die über 1.c4 c5 eingeleitete Symmetrievariante sowie selten gespielte Nebenwege vorgestellt. Die Theorie im Anschluss an die einleitenden Züge 1.c4 e5 haben sie im ebenfalls 2025 erschienenen zweiten Band behandelt. In diesem dritten Band behandeln sie die über 1.c4 Sf6 entstehenden Systeme. Dabei stellen sie die Theorie der Englischen Eröffnung durchgehend getreu dem Leitfaden dieser Buchreihe, „lesen – verstehen – spielen", vor. Die jeweiligen Eröffnungswege werden ausführlich erläutert, wobei die Autoren einen besonderen Wert auf die Darstellung der Ideen und Pläne gelegt haben, denen sie folgen. Der Leser soll die Chance erhalten, die jeweilige Eröffnung richtig zu verstehen. Selbst der einzelne Zug wird nach Sinn und Zweck erläutert, soweit dies für das Verständnis wichtig ist. Mit den Kenntnissen, die sich der Leser mit diesem Buch verschafft, wird es ihm ein Leichtes sein, die behandelten Systeme der Englischen Eröffnung mit den weißen wie mit den schwarzen Steinen sinnvoll anzuwenden. Das Werk bietet zugleich die eine oder andere neue Idee an, die auch einen erfahrenen Spielpartner überraschen kann und interessante, unterhaltsame wie auch spannende Duelle verspricht. Zugleich geben unsere Autoren dem Leser ein Grundrepertoire für Weiß und für Schwarz an die Hand, das die wichtigsten Linien der behandelten Systeme umfasst. Sie haben dieses Buch mit dem Ehrgeiz geschrieben, Ratgeber für beide Seiten zu sein. Auf ihre Empfehlungen gestützt finden deshalb Weiß und Schwarz in gleicher Qualität ihre Wege ins Mittelspiel. Die rechnerische Korrektheit der behandelten Varianten haben die Autoren zusätzlich mit leistungsstarken Engines überprüft. 190 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag Rezension von Andreas Wittek im Juni 2025 „Englische Eröffnung" – Band 3 Der vorliegende dritte Teilband beleuchtet die ausschlaggebenden Fortsetzungen, welche aus der Hauptantwort von Schwarz 1...Sf6 entstehen. Konikowski / Bekemann haben das Buch, den Teilband 3 zur Englischen Eröffnung, für diese drei Zielgruppen konzipiert: I) Anfänger der Schachkunst, die bereits die Regeln sehr gut können und ebenso von den Grundzügen einer geordneten Spielführung Kenntnis haben. II) Schachspieler mit etwas Erfahrung, deren Anliegen es ist, mit einem begrenzten Aufwand ihr Eröffnungsrepertoire zu verbessern. III) Freizeitspieler, die über eine akkurat gespielte Eröffnung möglichst einfache Stellungen anstreben, aus denen heraus sich interessante und unterhaltsame Partien ergeben können. Das Schachbuch enthält einhundertneunzig Seiten. Die beiden Autoren formulieren in einer klaren, nachvollziehbaren Sprache. Auf diese Weise werden die Ideen und die Pläne, der einzelnen speziellen Züge, sowohl von Weiß als auch von Schwarz, für die Leser / die Leserinnen gut nachvollziehbar. Am Ende jedes Kapitels steht eine kurze Zusammenfassung. Eine zweiseitige Einführung auf Seite zehn und Seite elf skizziert den schachinteressierten Lesern / Leserinnen die Theorie der „Englischen Eröffnung" mit den Systemen nach 1. c4 Sf6 2. Sc3. Konikowski / Bekemann umreißen gleich zu Anfang ihres Buches auf Seite neun ihre Zielsetzung (Zitat): „Wir wünschen Ihnen viel Freude an unserem Buch und viel Spaß und Erfolg in Ihren Partien! Wenn wir ein wenig beim Erreichen Ihrer Ziele helfen können, hat sich unsere Arbeit gelohnt."
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Die Weltmeisterschaften sind zweifelsohne sportliche Höhepunkte des Schachkalenders. Dabei wurden diese Wettkämpfe in höherem Sinne manchmal nur durch eine einzige Partie entschieden. Diese goldenen Partien sind daher mehr als nur großartige Siege oder tragische Niederlagen. Sie sind Meilensteine, die oft auch entscheidende Wendepunkte in der Entwicklung der Theorie und der Spielpraxis markieren. Sie zeigen, wie kreative Ideen, innovative Strategien und tiefes Verständnis für das Spiel zu Momenten führen können, die in die Schachgeschichte eingehen. Diese Partien sind daher nicht nur für die Spieler selbst von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Schachgemeinschaft, die bis heute aus ihnen lernt und inspiriert wird. In diesem Buch werden einige der herausragenden Partien untersucht. Wir analysieren gemeinsam die strategischen Ideen und brillanten Züge, die von den größten Schachmeistern ihrer Zeit gespielt wurden. Jede dieser Partien erzählt dabei auch eine Geschichte von Rivalität, psychologischem Druck und der stetigen Suche nach Perfektion. Darüber hinaus wird die Bedeutung dieser Partien im Kontext ihrer Zeit betrachtet. Wie haben sie die Schachtheorie beeinflusst? Welche neuen Ideen und Konzepte wurden geboren? Wie haben sie das Verständnis des Spiels verändert und die nächste Generation von Schachspielern geprägt? Die Antworten auf diese Fragen geben einen tiefen Einblick in die Evolution des Schachs und die Rolle, die diese Meisterwerke dabei gespielt haben. Lassen Sie uns also auf eine Reise durch die faszinierende Welt der Schachweltmeisterschaften gehen und Partien erkunden, die nicht nur die Schachgeschichte geprägt haben, sondern auch weiterhin Generationen von Spielern und Schachenthusiasten inspirieren werden. Der Autor, Ulrich Geilmann, wurde 1963 in Essen geboren und wohnt am Niederrhein. Er ist diplomierter Raumplaner und im öffentlichen Dienst tätig. Als profunder Hobbyschachspieler, ehemaliger Schachfunktionär sowie Mitglied der Emanuel Lasker Gesellschaft kennt sich Geilmann in der Schachszene gut aus und hat inzwischen mehrere Schachbücher veröffentlicht.300 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Andreas Wittek im April 2025 Das Buch „Goldene Partien – Entscheidende Momente der Schachweltmeisterschaften“ von Ulrich Geilmann verfolgt die Idee, die überragende historische Bedeutung einzelner Weltmeisterschaftspartien herauszustellen. Dies gelingt ihm meiner Meinung nach ziemlich gut, weil Geilmann jeder dargestellten Schachpartie jeweils Kurzbiographien der beiden Kontrahenten voranstellt. Eine große Anzahl von Schachpartien ist in dieser Sammlung sehr ausführlich analysiert und erklärt worden, wodurch sowohl langjährige Schachspieler aus einem Verein als auch ambitionierte Schachanfänger mit guten Grundkenntnissen angesprochen werden. Nach meinem Dafürhalten eignet sich dieser fast dreihundertseitige Text von Geilmann ebenfalls exzellent dazu, eine Neugier bei Menschen mit eher wenig schachlichem Interesse bezüglich der Schachkunst zu wecken, denn Geilmann lässt die Protagonisten / die „Schachhelden“ auf den Seiten seines Buches in einer angenehmen, menschlichen Weise lebendig werden. Das „Historische Schachlehrwerk“ ist in die folgenden fünf Kapitel gegliedert: Kapitel 1 – Schachhistorische Meisterleistungen Kapitel 2 – Neuzeitliche Schachwettkämpfe Kapitel 3 – Moderne Weltklasse Kapitel 4 – Perlen der Neuzeit Kapitel 5 – Hypermoderne Schachzeiten Mir persönlich haben in diesem Lehrbuch die Erklärungen zu der zehnten Partie des Weltmeisterschaftskampfes 2016, Spanische Partie (C65), zwischen Sven Magnus Øen Carlsen und Sergei Alexandrowitsch Karjakin am besten gefallen. Geilmann legt in einem detaillierten Text von Seite 253 bis zu der Seite 263, welcher ebenso vier Schachdiagramme beinhaltet, die Pläne / die Konzepte / die Ideen, die hinter einem einzelnen speziellen Zug jeweils von Carlsen und Kajarkin stehen, für die Leser / die Leserinnen in einer ausgezeichneten, nachvollziehbaren Weise dar, so wie ich es vorher in noch keinem anderen Buchtext habe lesen können. Auf den Seiten 295 bis 297 thematisiert Geilmann in einem Abschnitt mit dem Titel „Nachwort, Danksagungen und Widmung“ seine Beweggründe zu diesem Schachbuch, dass heißt, er erzählt dessen genaue Entstehungsgeschichte. Für Geilmann waren vor allem solche Partien berichtenswert, „die einerseits eine besondere sportliche Bedeutung hatten und andererseits zugleich eine gewisse schachtheoretische Relevanz aufwiesen.“ (Seite 296, Geilmann) Bei den „Weltmeisterschaften“ war der Autor dann fündig geworden und untersuchte insbesondere Partien, die zum einen wettkampfentscheidend gewesen waren und zum anderen schachlich herausragend. In der vorliegenden Form vom Verfasser aufbereitet, eignen sich die sechzig kommentierten Schachpartien ausgezeichnet als Trainingsmaterial. Rezension von Jörg Palitzsch im April 2025 In seinem neuen Buch widmet sich Ulrich Geilmann einem der faszinierendsten Kapitel der Schachgeschichte: den herausragenden Partien der Schachweltmeisterschaften. Dabei gelingt ihm nicht nur eine eindrucksvolle Sammlung legendärer Spiele, sondern auch eine tiefgründige Reflexion über die kreative und historische Dimension des königlichen Spiels. Geilmann geht es nicht allein um die Analyse brillanter Züge oder das Nachzeichnen glorreicher Siege. Vielmehr versteht er die sogenannten „goldenen Partien“ als Meilensteine – als Momente, in denen sich nicht nur der sportliche Wettkampf entschied, sondern auch die Theorie, das Verständnis und die Praxis des Spiels nachhaltig veränderten. Jede Partie, die in diesem Buch behandelt wird, steht exemplarisch für die Genialität und Innovationskraft ihrer Zeit und birgt zugleich universelle Lehren, die über das konkrete Spiel hinausgehen. Bemerkenswert ist die Herangehensweise des Autors: Mit Leidenschaft bringt Geilmann sowohl die technischen Feinheiten als auch die psychologische Tiefe der Duelle zur Geltung. Die Leser werden nicht nur Zeugen brillanter Kombinationen, sondern auch der inneren Kämpfe großer Meister – Rivalitäten, Drucksituationen und der ewige Drang zur Perfektion werden eindrucksvoll nachgezeichnet. Dabei ist der Autor kein distanzierter Chronist. Als erfahrener Schachspieler, ehemaliger Funktionär und Mitglied der Emanuel Lasker Gesellschaft bringt Geilmann seine persönliche Perspektive mit ein, ohne jemals ins Subjektive abzudriften. Sein Fachwissen und seine Begeisterung für das Spiel schlagen sich in einer lebendigen, gut verständlichen Sprache nieder, die auch ambitionierten Laien den Zugang zu komplexen Zusammenhängen ermöglicht. Ein besonderes Plus ist die historische Einordnung der Partien. Geilmann beleuchtet, wie einzelne Spiele die Entwicklung der Schachtheorie beeinflusst haben, welche Konzepte daraus hervorgingen und wie sie die nächste Generation von Schachspielern prägten. So wird das Buch zu einem wertvollen Beitrag zur Schachliteratur – nicht nur als Sammlung großartiger Partien, sondern als Gesamtschau eines lebendigen kulturellen Erbes. Fazit: Ulrich Geilmann legt mit diesem Werk eine kenntnisreiche und zugleich inspirierende Reise durch die Geschichte der Schachweltmeisterschaften vor. Wer sich für Schach interessiert – sei es als Spieler, Historiker oder einfach als Bewunderer menschlicher Genialität – wird in diesem Buch fündig.
bestehend aus: Schachfiguren 2030 im StoffsäckchenStaunton-Form, Vollkunststoff, elfenbein und schwarz, König 93 mm, mit Filz zusätzliche Dame je Farbe Schachuhr DGT1001 schwarz Schachplan faltbarbeige mit dunkelbraunen Aufdruck, mittig faltbar, Brettgröße 490 x 490 mm, Feld 55 mm, verschweißter Weich-PVC mit starker Kartoneinlage Schachlehrbuch für Kinder - Anfänger Aufkleber Schach macht Spaß Schlüsselanhänger mit Holzfigur
Wer diese oder jene Eröffnung lernen will, kann unter vielen oder gar Dutzenden von Lehrbüchern auswählen. Aber wie sieht es aus, wenn man sich mit der Mittelspielstrategie vertraut machen will, die in Stellungen angewendet werden sollte, die aus genau dieser oder jener Eröffnung hervorgegangen sind? Oder anders ausgedrückt: in Stellungen, die für diese oder jene Eröffnung typisch sind. Natürlich gibt es in jedem Mittelspiel-Lehrbuch die eine oder andere Stellung, die eindeutig dieser oder jener Eröffnung zugeordnet werden kann. Allerdings ist deren Zahl verschwindend gering im Umfeld von Stellungen aus all den anderen Eröffnungen, die dort exemplarisch behandelt werden. Und somit von lauter Stellungen, deren strategische Behandlung der Leser eigentlich gar nicht erlernen will. Ist beispielsweise – so fragt der Autor durchaus begründet – die Behandlung der Themen Hängebauern und Minoritätsangriff für einen e4-Spieler nicht ebenso verzichtbar, wie sie für einen d4-Spieler unerlässlich ist? – Warum sollte ein eingefleischter Anhänger indischer Eröffnungen sich für die strategischen Feinheiten von Stellungen interessieren, die aus all diesen komplizierten Damengambit-Systemen resultieren? Und natürlich auch umgekehrt: Was kann ein Spieler mit all diesen Feinheiten indischer Stellungen anfangen, der um Fianchetto-Eröffnungen prinzipiell einen großen Bogen macht? Und genau dieses ebenso auffällige wie verblüffende Vakuum im Bereich der Mittelspiel-Literatur hat den Autor zu einem Verbesserungsversuch inspiriert: Wer beispielsweise fürs Damengambit typische Mittelspielstrategie lernen will, der bekommt ein Lehr- und Übungsbuch, in dem ausschließlich das Damengambit behandelt wird. Dabei geht es allerdings in diesem Buch ausschließlich um die 'Orthodoxe Variante' (1.d4 d5 2.c4 e6) bzw. um solche Stellungen, die aus dieser Grundstruktur hervorgehen können (mit Ausnahme der Abtauschvariante, denn diese wurde bereits in einem separaten Band behandelt). Besondere Erwähnung verdient noch, dass die mehr als 100 Übungen zwecks abwechslungsreicher und entsprechend unterhaltsamer Darbietung bestimmten Themen zugeordnet wurden – beispielsweise – Aufstiegskandidat – Abstiegskandidat – Gewaltmaßnahme oder Drucksteigerung – einziger Zug und dergleichen mehr. 180 Seiten, kartoniert Joachim Beyer Verlag Rezension von Jörg Palitzsch im Oktober 2025 Dieses Schachbuch überzeugt durch seine originelle und zugleich augenzwinkernde Herangehensweise an ein scheinbar trockenes Thema: das Mittelspiel im Damengambit, genauer das Orthodoxen Damengambit mit 1. d4 d5 2. c4 e6, und solchen Stellungen, die aus dieser Grundstruktur hervorgehen. Schon der Einstieg von Autor GM Dr. Karsten Müller mit dem Vergleich zum Französischlernen zeigt den leisen Humor und die sprachliche Wendigkeit des Autors. Wer hier ein konventionelles Schachlehrbuch erwartet, wird schnell eines Besseren belehrt – der Autor denkt didaktisch wie sprachlich in Bildern und Analogien, die den Leser sofort in den Bann ziehen. Mit bemerkenswerter Klarheit legt der Verfasser dar, dass es zwar unzählige Werke über Eröffnungen gibt – also über den „Sprachunterricht“ des Schachs –, dass aber eine systematische, strukturierte Behandlung der Mittelspielprinzipien spezifischer Eröffnungen weitgehend fehlt. Gerade dieses „auffällige Vakuum“ will das Buch füllen. Dabei zeigt sich, dass hier jemand schreibt, der nicht nur didaktisches Feingefühl, sondern auch ein tiefes Verständnis für die praktischen Bedürfnisse von Schachspielern besitzt. 102 Aufgaben, jeweils versehen mit einem QR-Code zum Scannen, führen weit ins Thema hinein, bieten eine vom Buch unabhängige Bearbeitung und Analyse. Besonders hervorzuheben ist die Ehrlichkeit des Autors im Umgang mit seinem Publikum. Er verschweigt nicht, dass die Arbeit mit einem reinen Übungsbuch sowohl für schwächere als auch für stärkere Spieler eine Herausforderung sein kann. Er ruft deshalb zu einer Balance aus Ehrgeiz und Gelassenheit auf. Eine wohltuend Perspektive in einer Disziplin, die allzu oft in dogmatische Trainingsmethoden, also starr sowie unflexibel und an bestimmte Glaubenssätze oder Regeln gebunden sind. Die Empfehlung des Autors, das Buch bei Bedarf einfach vom Test- zum Lehrbuch „umzufunktionieren“, wirkt sympathisch und pragmatisch zugleich. Das Buch vermittelt das Gefühl, dass hier kein trockener Theoretiker, sondern ein erfahrener Praktiker am Werk ist. Als erfahrener Schachspieler und Autor vermittelt Karsten Müller für Aufstiegs- und Abstiegskandidaten nicht nur komplexe Inhalte verständlich, sondern auch die Haltung, mit der man Schach – und vielleicht auch das Lernen selbst – angehen sollte: mit Neugier, Geduld und einer Prise Humor.
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