Knaak & Starke: Ein langes Schachjahrhundert 2001 - 2020
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Produktinformationen "Knaak & Starke: Ein langes Schachjahrhundert 2001 - 2020"
404 Seiten, gebunden, Grossformat, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Uwe Bekemann im Dezember 2023
Mit „Ein langes Schachjahrhundert 2001-2020" von Rainer Knaak und Burkhard Starke (+ 23.2.2021), Joachim Beyer Verlag 2022, möchte ich heute ein ganz besonderes Schachbuch besprechen. Es verbindet die allgemeine Zeitgeschichte mit der Geschichte des Schachspiels und hat mich in Vorbereitung dieser Rezension komplett in seinen Bann gezogen.
Zunächst zum Titel: Auf den fast 400 Seiten des Werkes findet der Leser, in chronologischer Reihenfolge der Jahre, eine Zusammenfassung wichtiger zeitgeschichtlicher Ereignisse wie auch aus der Welt des Schachspiels. Aus dieser sind es u.a. Turniere, Partien und (Spieler-)Persönlichkeiten, über die die Autoren schreiben, und zwar allesamt aus dem Zeitraum 2001-2020 und nicht etwa aus 100 Jahren. Es gibt jedoch aus 2002 schon einen ersten Band „Ein langes Schachjahrhundert 1894-2000", der die Namensgebung somit erklären kann.
Man fragt sich, wo die Jahre geblieben sind, wenn man liest, dass die Geschichte für 2001 mit den Terroranschlägen „nine eleven" eingeführt wird, für 2002 mit der Euro-Einführung und für 2003 mit der Erweiterung der Europäischen Union um 10 Länder sowie mit der Katastrophe der US-Raumfähre Columbia. Dies gilt aber nicht nur für das Weltgeschehen allgemein, sondern auch für das Schachspiel. Liegt es wirklich schon 18 Jahre zurück, dass Garri Kasparow mit Linares 2005 sein letztes Turnier bestritten hat, und die Weltmeisterschaft zwischen Viswananthan Anand und Wladimir Kramnik in Bonn und die Schacholympiade in Dresden, beide 2008, vor 15 Jahren in Deutschland ausgetragen worden sind?
Die Autoren haben ein Buch zum Schmökern, zum Nachschlagen, zum Sich-Erinnern und nicht zuletzt zur unterhaltsamen Entspannung geschaffen.
Neben viel Lesestoff und Tabellen enthält es über die Seiten hinweg 100 denkwürdige Partien, wobei deren entscheidende Momente als Kurzkommentar vorangestellt sind. Zahlreiche Diagramme unterstützen beim Nachspielen mit und ohne Brett.
Es ist als echter Allrounder auch als anspruchsvolles Geschenk für passionierte Schachspieler geeignet.
Fazit: Wie meiner Besprechung unschwer zu entnehmen sein wird, bin ich von diesem Buch begeistert. Entsprechend kann ich es demjenigen, der sich von meiner Beschreibung angesprochen fühlt, ohne Wenn und Aber empfehlen.
Ein Nachschlagewerk zur Zeitgeschichte, ein spannendes Lesebuch, ein Schachbuch, in dem die wichtigsten Turniere und Partien zu finden sind. Die Fortsetzung des opulenten Werkes „Ein langes Schachjahrhundert 1894-2000“ ist nicht nur für Leser historischer Ereignisse, sondern auch für Schachhistoriker interessant, die sich mit Tabellen, Diagrammen und Endständen informieren wollen. „Ein langes Schachjahrhundert 2001-2020“ der beiden Autoren Rainer Knaak und Burkhard Starke, er verstarb im Februar 2021, weist allerdings einige Änderungen auf. Dem Schachspiel wurde weitaus mehr Platz eingeräumt als im ersten Band, neu sind Schachnachrichten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auf fast jeder Seite gibt es Diagramme und Einführungen in ausgewählte Partien, die ein Nachspielen möglich machen. Am Ende sind alle 100 Partien aufgelistet. Eingebettet sind diese Partien in kurze und knapp gehaltene Ereignisse aus aller Welt. Dabei werden der Tourismus, die Weltraumforschung und selbst die Nobelpreise nicht ausgespart. Selbst ein Blick wird auf die Bildung, die Wirtschaftskriminalität und Migration geworfen. Hinzu kommen kurze Biografien verstorbener Schachspieler. Sehr umfangreich ist die Sport-Rubrik, die sich, außer den Notizen zu den Schachereignissen, erfreulicherweise im Rahmen halten. Wenn auch die Anordnung der einzelnen Kapitel auf den ersten Blick etwas ungeordnet wirkt, so folgt sie doch einem einfachen Prinzip. Kein Jahr ist wie das andere, es wurden in der Auswahl unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt und erhebliche Erweiterungen hinzugefügt. Hier gleicht dieses Werk ganz dem Abspiel einer Schachpartie, die sich nach den ersten Zügen immer weiter aufbaut. Elo-Listen und vor allem die informativen Spielerbiografien sind ein echter Lesergewinn. Dabei sind Anand, Carlsen, Caruana, Karjakin, Kramnik und Topalow, über die man viel erfahren kann.
Fazit: „Ein langes Schachjahrhundert 2001-2020“ hat die Ausstrahlung eines Lexikons, geht mit seinen umfangreichen Informationen allerdings einen großen Schritt weiter. Mit dem Vorgängerband wird ein Bogen in die Schachwelt der Gegenwart geschlagen, die nicht minder spannend ist. Darüber hinaus hat das Buch auf 400 Seiten einen hohen Unterhaltungswert.
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