Geilmann: Goldene Partien
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Produktinformationen "Geilmann: Goldene Partien"
300 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Andreas Wittek im April 2025
Das Buch „Goldene Partien – Entscheidende Momente der Schachweltmeisterschaften“ von Ulrich Geilmann verfolgt die Idee, die überragende historische Bedeutung einzelner Weltmeisterschaftspartien herauszustellen.
Dies gelingt ihm meiner Meinung nach ziemlich gut, weil Geilmann jeder dargestellten Schachpartie jeweils Kurzbiographien der beiden Kontrahenten voranstellt.
Eine große Anzahl von Schachpartien ist in dieser Sammlung sehr ausführlich analysiert und erklärt worden, wodurch sowohl langjährige Schachspieler aus einem Verein als auch ambitionierte Schachanfänger mit guten Grundkenntnissen angesprochen werden.
Nach meinem Dafürhalten eignet sich dieser fast dreihundertseitige Text von Geilmann ebenfalls exzellent dazu, eine Neugier bei Menschen mit eher wenig schachlichem Interesse bezüglich der Schachkunst zu wecken, denn Geilmann lässt die Protagonisten / die „Schachhelden“ auf den Seiten seines Buches in einer angenehmen, menschlichen Weise lebendig werden.
Das „Historische Schachlehrwerk“ ist in die folgenden fünf Kapitel gegliedert:
Kapitel 1 – Schachhistorische Meisterleistungen
Kapitel 2 – Neuzeitliche Schachwettkämpfe
Kapitel 3 – Moderne Weltklasse
Kapitel 4 – Perlen der Neuzeit
Kapitel 5 – Hypermoderne Schachzeiten
Mir persönlich haben in diesem Lehrbuch die Erklärungen zu der zehnten Partie des Weltmeisterschaftskampfes 2016, Spanische Partie (C65), zwischen Sven Magnus Øen Carlsen und Sergei Alexandrowitsch Karjakin am besten gefallen.
Geilmann legt in einem detaillierten Text von Seite 253 bis zu der Seite 263, welcher ebenso vier Schachdiagramme beinhaltet, die Pläne / die Konzepte / die Ideen, die hinter einem einzelnen speziellen Zug jeweils von Carlsen und Kajarkin stehen, für die Leser / die Leserinnen in einer ausgezeichneten, nachvollziehbaren Weise dar, so wie ich es vorher in noch keinem anderen Buchtext habe lesen können.
Auf den Seiten 295 bis 297 thematisiert Geilmann in einem Abschnitt mit dem Titel „Nachwort, Danksagungen und Widmung“ seine Beweggründe zu diesem Schachbuch, dass heißt, er erzählt dessen genaue Entstehungsgeschichte.
Für Geilmann waren vor allem solche Partien berichtenswert, „die einerseits eine besondere sportliche Bedeutung hatten und andererseits zugleich eine gewisse schachtheoretische Relevanz aufwiesen.“ (Seite 296, Geilmann)
Bei den „Weltmeisterschaften“ war der Autor dann fündig geworden und untersuchte insbesondere Partien, die zum einen wettkampfentscheidend gewesen waren und zum anderen schachlich herausragend.
In der vorliegenden Form vom Verfasser aufbereitet, eignen sich die sechzig kommentierten Schachpartien ausgezeichnet als Trainingsmaterial.
Rezension von Jörg Palitzsch im April 2025
In seinem neuen Buch widmet sich Ulrich Geilmann einem der faszinierendsten Kapitel der Schachgeschichte: den herausragenden Partien der Schachweltmeisterschaften. Dabei gelingt ihm nicht nur eine eindrucksvolle Sammlung legendärer Spiele, sondern auch eine tiefgründige Reflexion über die kreative und historische Dimension des königlichen Spiels.
Geilmann geht es nicht allein um die Analyse brillanter Züge oder das Nachzeichnen glorreicher Siege. Vielmehr versteht er die sogenannten „goldenen Partien“ als Meilensteine – als Momente, in denen sich nicht nur der sportliche Wettkampf entschied, sondern auch die Theorie, das Verständnis und die Praxis des Spiels nachhaltig veränderten. Jede Partie, die in diesem Buch behandelt wird, steht exemplarisch für die Genialität und Innovationskraft ihrer Zeit und birgt zugleich universelle Lehren, die über das konkrete Spiel hinausgehen.
Bemerkenswert
ist die Herangehensweise des Autors: Mit Leidenschaft bringt Geilmann
sowohl die technischen Feinheiten als auch die psychologische Tiefe
der Duelle zur Geltung. Die Leser werden nicht nur Zeugen brillanter
Kombinationen, sondern auch der inneren Kämpfe großer Meister –
Rivalitäten, Drucksituationen und der ewige Drang zur Perfektion
werden eindrucksvoll nachgezeichnet. Dabei ist der Autor kein
distanzierter Chronist. Als erfahrener Schachspieler, ehemaliger
Funktionär und Mitglied der Emanuel Lasker Gesellschaft bringt
Geilmann seine persönliche Perspektive mit ein, ohne jemals ins
Subjektive abzudriften. Sein Fachwissen und seine Begeisterung für
das Spiel schlagen sich in einer lebendigen, gut verständlichen
Sprache nieder, die auch ambitionierten Laien den Zugang zu komplexen
Zusammenhängen ermöglicht.
Ein besonderes Plus ist die
historische Einordnung der Partien. Geilmann beleuchtet, wie einzelne
Spiele die Entwicklung der Schachtheorie beeinflusst haben, welche
Konzepte daraus hervorgingen und wie sie die nächste Generation von
Schachspielern prägten. So wird das Buch zu einem wertvollen Beitrag
zur Schachliteratur – nicht nur als Sammlung großartiger Partien,
sondern als Gesamtschau eines lebendigen kulturellen Erbes.
Fazit: Ulrich Geilmann legt mit diesem Werk eine kenntnisreiche und zugleich inspirierende Reise durch die Geschichte der Schachweltmeisterschaften vor. Wer sich für Schach interessiert – sei es als Spieler, Historiker oder einfach als Bewunderer menschlicher Genialität – wird in diesem Buch fündig.
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