Müller: Typisch Königsindisch - Effektives Mittelspieltraining
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Produktinformationen "Müller: Typisch Königsindisch - Effektives Mittelspieltraining"
168 Seiten, kartoniert Joachim Beyer Verlag
Rezension von Uwe Bekemann im Januar 2025
In „Typisch Königsindisch“, im Jahr 2024 im Joachim Beyer Verlag erschienen, hat sich GM Karsten Müller mit der Königsindischen Verteidigung das nächste Schwergewicht in der Eröffnungslandschaft vorgenommen, für das er dem Leser, dem Untertitel des Buches entsprechend, ein effektives Mittelspieltraining anbietet. Es geht also nicht um eine Darstellung der Eröffnungstheorie zu diesem System, sondern um die Spielführung in den Stellungen, die typischerweise aus ihm entstehen. Müller deckt dabei die Stellungen mit weißen Bauern auf c4, d4 und e4 ab, soweit Schwarz auf den Gegenstoß e7-e5 setzt, sowie daraus entstehende Positionen. Der Bereich der Königsindischen Verteidigung mit einem schwarzen Vorstoß c7-c5 wird nicht behandelt.
Auf den Buchseiten 10 bis 12 findet der Leser 12 Diagramme mit den behandelten Bauernstrukturen.
Müller vermittelt sein Knowhow methodisch, indem er dem Leser 100 Aufgaben stellt, die er über ein Diagramm zur Ausgangsstellung und eine Fragestellung definiert. Diese Fragestellungen können sehr konkret sein, beispielsweise „Ist 19.Kh1 oder 19.Le3 besser?“, aber im Gegenteil auch ganz unbestimmt wie beispielsweise „Wie holt Schwarz am meisten aus seiner aktiven Stellung heraus?“. Diese beiden Beispiele zeigen zugleich auf, dass „Typisch Königsindisch“ unabhängig davon, ob man sich für das Spiel mit Schwarz oder mit Weiß rüsten möchte, gezielt genutzt werden kann.
Die Fragestellungen sind kategorisiert, so dass die Aufgaben entsprechend blockweise abgebildet sind. Dies gibt dem Leser nicht nur Hinweise, in welche Richtung er denken kann, sondern dient auch einer abwechslungsreichen und unterhaltsamen Darbietung, worauf der Rückentext aufmerksam macht. Beispiele für diese Kategorien sind: Konkrete Frage, Kandidaten, Gewaltmaßnahme oder Drucksteigerung?, Abstiegskandidat etc.
In Klammern hinter diesen Kategorienamen erfährt der Leser, ab welcher Seite er die Lösungen der aktuellen Aufgaben erfährt. Diese sind gesammelt ab Seite 40 abgebildet und sehr ausführlich gehalten. Da alle Aufgaben praktischen Partien entnommen sind, werden die Lösungen anhand dieser Partien präsentiert. Die Züge bis zur Aufgabenstellung sind abgebildet, so dass der Leser auch erkennen kann, wie es zur zu behandelnden Stellung gekommen ist. Sobald die Lösung vollständig ist, endet die Betrachtung der jeweiligen Partie.
Karsten Müller legt nicht fest, ab welcher Kragenweite eines Spielers das Buch geeignet ist. So gibt er jedem den Rat, die Aufgabenstellungen ernsthaft zu behandeln, die Arbeit aber nicht zur Folter werden zu lassen. Wenn man sich von einer Aufgabe überfordert sieht, soll man die Lösung aufschlagen und das Werk zu einem Lehrbuch umzufunktionieren.
Alle Aufgaben sind mit einem QR-Code versehen. Diesen kann der Leser mit Smartphone oder Tablet einscannen und der Lösung dann online bei Chessbase folgen.
Fazit: "Typisch Königsindisch" ermöglicht als Praxisbuch ein gezieltes Mittelspieltraining für beide Farben und für bestimmte Stellungsmuster, die aus der Königsindischen Verteidigung entstehen. Die Methodik ist darauf ausgerichtet, den Leser zunächst mit Aufgabenstellungen arbeiten zu lassen, für die im Anschluss Musterlösungen gegeben werden. Das Werk kann auch als Lehrbuch genutzt werden, soweit sich der Leser von Aufgaben überfordert sieht.
Entsprechend möchte ich es dem Spieler ab Klubniveau empfehlen.
Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise von der Firma Schachversand Ullrich (www.schachversand-ullrich.de) zur Verfügung gestellt.
Rezension von Jörg Palitzsch im Dezember 2024
In seinem Buch „Typisch Königsindisch - Effektives Mittelspieltraining“ widmet sich der renommierte Großmeister und Schachautor Dr. Karsten Müller einer der spannendsten und dynamischsten Bauernstrukturen, die im Königsindischen Verteidigungssystem auftreten: die weißen Bauern auf c4, d4 und e4, die durch den schwarzen Vorstoß ...e5 herausgefordert werden. Müller bleibt seiner bewährten Methodik treu und führt die Leser durch ein thematisch fokussiertes Mittelspieltraining, das tiefes Positionsverständnis mit praxisorientierter Schacharbeit verbindet.
Die Gliederung bietet einen didaktischen Aufbau, der besonders für Vereinsspieler und ambitionierte Amateure geeignet ist. Müller erklärt die Grundidee der Bauernkette c4-d4-e4 und die typischen Pläne auf beiden Seiten. Dabei wird deutlich, dass das Verständnis dieser Struktur der Schlüssel zu erfolgreichem Spiel gegen Königsindisch ist – oder für Schwarz, um das Maximum aus diesem aggressiven System herauszuholen. Der zentrale Bestandteil des Buches ist die Untersuchung des Zuges ...e5, der eine hohe Spannung in der Stellung erzeugt. Müller analysiert typische Reaktionen wie den Abtausch auf e5, das Überspielen des Springers nach d5 oder das Ignorieren des Bauernvorstoßes zugunsten langfristiger Entwicklungspläne.
Die Stellungen werden in verschiedene Typen unterteilt. Offene Zentren: Nach einem schnellen Dxe5 entstehen dynamische Stellungen mit taktischen Möglichkeiten. Zu jedem Stellungstyp bietet Müller tiefgehende Analysen und erläutert typische Strategien: Figurenplatzierung, Angriffspunkte, und wie die Dynamik der Stellung ausgenutzt werden kann. Schwarz-Spieler lernen, den Druck am Königsflügel zu verstärken, während Weiß-Spieler erfahren, wie sie das Zentrum kontrollieren und Gegenspiel am Damenflügel einleiten können.
Ein
besonderes Merkmal des Buches ist die Sammlung von insgesamt 100
Trainingsaufgaben, die aus praktischen Partien stammen und jeweils
mit einem QR-Code versehen sind. Müller fordert die Leser auf,
aktive Entscheidungen zu treffen und ermutigt zur Reflexion, indem er
typische Fehler und Denkansätze analysiert.
Sein Schreibstil
ist klar, didaktisch und zugänglich. Wie in seinen vorherigen
Büchern der Reihe – „Typisch Sizilianisch“, „Typisch
Damengambit“ und „Typisch Französisch“ – steht die
systematische Vermittlung von Stellungsplänen im Vordergrund. Er
erklärt nicht nur die Züge, sondern auch die dahinterstehenden
Ideen, was das Buch sowohl für Spieler, die Königsindisch lernen
wollen, als auch für Gegner dieses Systems nützlich macht.
Die Diagramme sind übersichtlich gestaltet, und die Anmerkungen zu den Partien präzise. Müller gelingt es, komplexe Stellungen verständlich aufzubereiten, ohne dabei die Tiefe zu opfern.
Das Buch richtet sich an Spieler mit einer Spielstärke ab etwa 1600 Elo, die ihr Mittelspielverständnis verbessern möchten. Die gründliche Analyse der Königsindischen Bauernstruktur ist sowohl für Liebhaber der Eröffnung als auch für ihre Gegner von großem Wert.
„Typisch Königsindisch - Effektives Mittelspieltraining“ ist ein weiteres Werk von Karsten Müller, das sich nahtlos in seine „Typisch“-Reihe einfügt. Es bietet eine perfekte Mischung aus strategischem Verständnis und praktischen Tipps, die für jeden Schachspieler von Nutzen sind, der sich mit den Dynamiken des Königsindischen Mittelspiels auseinandersetzen möchte. Eine Empfehlung für alle, die ihre Fähigkeiten in der Königsindischen Verteidigung vertiefen oder sich besser darauf vorbereiten möchten. Sollte man auf größere Schwierigkeiten stoßen, so der Autor augenzwinkernd, soll man sich einfach die Freiheit nehmen, das Testbuch in ein Lehrbuch umzuwandeln.
Rezension von Stefan Liebig im November 2024
Wer sich mit Schacheröffnungen beschäftigt, hat die Qual der Wahl, wenn es um passende Lehrbücher geht. Doch was, wenn man sich nicht nur mit den Eröffnungszügen, sondern auch mit der Mittelspielstrategie befassen möchte, die nach bestimmten Eröffnungen entsteht? Genau hier setzt der Autor an: Statt allgemeine Mittelspielkonzepte zu behandeln, konzentriert er sich auf die Königsindische Verteidigung und die daraus resultierenden typischen Mittelspielstellungen. Das Buch bietet eine präzise Sammlung von 100 Übungen, die sich speziell mit den strategischen Mitteln dieser Eröffnung befassen. Dabei wird der Leser mit Situationen konfrontiert, in denen die weißen Bauern auf c4, d4 und e4 stehen und der zentrale Vorstoß e7-e5 eine Schlüsselrolle spielt.
Die Übungen sind in abwechslungsreiche Themen unterteilt, wie „Aufstiegskandidat“, „Abstiegskandidat“, „Gewaltmaßnahme“ oder „Druckteigerung“. Diese Herangehensweise macht das Lernen nicht nur effektiv, sondern auch unterhaltsam. Abgerundet wird das Ganze durch humorvolle „Scherzartikel“, die das Lernen auflockern.
Trotz des Spaßes ist das Buch aber ein Arbeitsbuch, das den Leser aktiv fordert. Es beginnt mit einer kurzen Einführung und führt dann in die 100 Aufgaben, die allesamt aus der Königsindischen Verteidigung stammen. Besonders hilfreich ist es, die Partien ab dem ersten Zug nachzuspielen, bis hin zur kritischen Mittelspielstellung. So lässt sich der Übergang aus der Eröffnung in das Mittelspiel direkt nachvollziehen.
Die Auswahl der Partien ist hervorragend, und Müller kommentiert präzise, was dem Leser hilft, ein klares Bild der typischen Mittelspielpläne zu erhalten. Dieses Arbeitsbuch richtet sich an Spieler, die sich auf die Königsindische Verteidigung spezialisieren oder ihre Mittelspielstrategie in dieser Eröffnung vertiefen möchten. Es ist eine lohnende Lektüre für ambitionierte Clubspieler und fortgeschrittene Turnierspieler, die von den klar strukturierten Übungen und der tiefgehenden Analyse profitieren werden.
Rezension von Christian Hoethe im August 2024
Großmeister
Karsten Müller setzt seine Reihe der "typischen"
Mittelspielbücher fort und ist nach Französisch, Sizilianisch und
dem Damengambit nun beim faszinierenden Königsinder angekommen.
Auch bei dieser Neuerscheinung handelt es sich um ein
Arbeitsbuch, das den Leser konkret fordert. Der Hamburger Großmeister
setzt auch diesmal ein fortgeschrittenes Spielverständnis
voraus.
Nach einer kurzen Einleitung springt der Autor direkt in
die 100 (!) Aufgaben, die es zu lösen gilt. Dass die besprochenen
Stellungen allesamt dem Königsinder entspringen, sollte dabei
selbsterklärend sein.
Besonders gefällt mir, dass man die
Partien am Brett direkt vom ersten Zug bis zur kritischen
Mittelspielstellung nachspielen kann! Das empfinde ich bis heute als
ideal, muss man so nicht immer wieder mühselig die jeweiligen
Stellungen aufbauen, sondern erfährt auch gleichzeitig etwas über
die Eröffnungsvariante, die zum Diagramm führte. So kann man
beispielsweise das eigene Repertoire teilweise daran orientieren, wie
gut man das jeweilige Mittelspiel zu behandeln verstand.
Die
Auswahl der Partien gefällt mir erneut ausgesprochen gut: Karsten
Müller kommentiert auf den Punkt und verschafft seiner Leserschaft
einen guten Eindruck über die typischen Mittelspiel-Pläne. Genau
das, was man von einem spezialisierten Mittelspielbuch erwartet! Man
merkt es dem Hamburger Großmeister an: er möchte seinen "Schülern"
etwas vermitteln, das im Idealfall noch deren Spielstärke steigert.
Fazit: Auch "Typisch Königsindisch" ist
ein weiteres instruktives Buch dieser Reihe, das hält, was der Titel
verspricht. Was kommt wohl als nächstes? Typisch Nimzo-Indisch,
Spanisch, Grünfeld-Indisch?
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