Konikowski, Bekemann: Schach-WM 2024 - Dammaraju Gukesh - Ding Liren
Produktinformationen "Konikowski, Bekemann: Schach-WM 2024 - Dammaraju Gukesh - Ding Liren"
111 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Andreas Wittek im Februar 2025
Das Buch „Schach-WM 2024" ist eine Schilderung des Wettkampfs um die höchste Schachkrone, zwischen dem Herausforderer Dommaraju Gukesh aus Indien und dem Titelverteidiger Ding Liren aus China, geschrieben in der Art eines informativen Schachlehrwerks.
Ein Druck-Erzeugnis, zu einer Schachweltmeisterschaft zu konzipieren, ist nach meinem Dafürhalten eine gute Sache: Im Internet ist über dieses „Schachliche Ereignis" weltweit sehr zeitnah und ausführlich berichtet worden. Aber eine nachgelagerte Dokumentation hat den Vorteil, zum einen viele Aspekte, die erst nach dem Weltmeisterschaftskampf bekannt werden, mit zu berücksichtigen und zum anderen dieses größte schachliche Ereignis des Jahres 2024 vom Gesamtergebnis her zu betrachten und zu bewerten. Und nicht nur aus dem momentanen Geschehen der einzelnen Wettkampfpartien heraus, wie es hauptsächlich in den tagesaktuellen Meldungen im deutschsprachigen Raum durch die Videokanäle auf „YouTube" beispielsweise von The Big Greek, GM Huschenbeth, JanistanTV geschehen ist.
Das Druckwerk aus dem Joachim Beyer Verlag zur „Schach-WM 2024" umfaßt einhundertelf Seiten: Ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis befindet auf den Seiten fünf und sechs, eine ausführliche Zeichenerklärung auf Seite sieben, ein aussagekräftiges Eröffnungsregister mit Partienummern auf Seite einhundertzehn, ein Quellenverzeichnis auf Seite einhundertelf.
Konikowski / Bekemann schreiben auf Seite neun (Zitat): „Auf dem Weg zur Entscheidung versuchten sich die Kontrahenten gegenseitig mit neuen Ideen und seltenen Eröffnungswegen in die Partie zu überraschen und aus der Vorbereitung zu bringen."
So haben Dommaraju Gukesh und Ding Liren die Schachwelt mit teilweise hochklassigem Schach in unbekannten Stellungen unterhalten, aber desgleichen mit spannenden Situationen, die beide lieber vermieden hätten, wie zum Beispiel einigen Ungenauigkeiten und deutlichen Fehlern in den Partien sowie in den Zeitnotphasen.
Konikowski / Bekemann laden dazu ein, alle WM-Partien am heimischen Brett nachzuspielen oder am eigenen Bildschirm zu verfolgen, sich mit anderen Schachinteressierten darüber zu unterhalten und vielleicht für das eigene Eröffnungsrepertoire inspirieren zu lassen. Ihre Analysen plus Kommentare sollen dabei helfen, möglichst keine Facetten dieses Schachkampfes zu übersehen und ebenso verborgene Möglichkeiten sichtbar zu machen.
Die zwei Autoren weisen darauf hin, daß sie ihre Kommentare zu allen vierzehn Partien jeweils um Varianten aus früher von beiden Kontrahenten ausgetragenen Spielen ergänzen, wobei sie sich allerdings auf den Zeitraum der letzten 2 Jahre konzentrieren.
Konikowski / Bekemann verfolgen hiermit zwei Ziele: Einerseits wollen sie die Beiträge beider Weltklasseschachspieler zur Entwicklung der Eröffnungstheorie würdigen, andererseits möchten sie dem Leser / der Leserin ebenfalls Hinweise geben, welche ihm / ihr einen Einblick in den jeweiligen Stand der Theorie eröffnen und auf diese Weise Repertoireempfehlungen geben.
Die Erklärungen der Partieanalysen hätten meiner Meinung nach ausführlicher sein können, denn dann wären die Pläne / die Konzepte / die Ideen, die hinter einem einzelnen speziellen Zug von Dommaraju Gukesh oder Ding Liren stehen, für die Leser / die Leserinnen noch besser nachvollziehbar.
Wer bereit ist, sich mit der Schachkunst von Dommaraju Gukesh und mit der Schachkunst von Ding Liren in dem Buch „Schach-WM 2024" intensiv zu beschäftigen, der wird sich mithilfe dieser schriftlichen Publikation, in die unterschiedlichen strategischen Perspektiven dieser beiden Spitzenspieler bis zu einem gewissen Grad hineindenken können; er wird aber vor allem einiges dazulernen, was sicher das eigene Schachspiel verbessert.
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