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Müller: Die Endspielkunst der Weltmeister Band 2 - von Petrosjan bis Carlsen
Mittels QR Codes bei jedem Diagramm können Sie die Stellung direkt auf Ihr Smartphone holen und diese analysieren oder nachspielen, je nach Bedarf. Das umständliche und fehlerbehaftete Eingeben per Hand entfällt und die analoge und digitale Welt gehen direkt ineinander über. Da die Schachweltmeister natürlich in allen Bereichen des Spiels herausragen, kann man von ihrem Können am meisten lernen, und es versteht sich von selbst, dass das Endspiel diesbezüglich keine Ausnahme bildet. Ganz gleich, ob sie renommierte Taktiker oder hervorragende Positionsspieler waren – ganz gleich, ob sie ihre Eröffnungen in aller Tiefe analysierten oder diese eher intuitiv spielten: Es ist vollkommen ausgeschlossen, dass einer von ihnen den höchsten Titel hätte erlangen können, wenn er nicht auch die Endspielphase weltmeisterlich beherrscht hätte. Und um seinen Lesern zu ermöglichen, von den Weltmeistern zu lernen, hat der Autor sein Augenmerk vorneweg auf deren individuell gegebene Spezialgebiete gerichtet – wie z.B. auf Petrosjans untrügliches Gespür in Fragen des richtigen Abtauschs, auf Spasskis Umgang mit der Initiative, Fischers Präzision in dem nach ihm benannten 'Fischer-Endspiel' mit 'Turm + Läufer gegen Turm + Springer', auf Karpows Dominanz- und Restriktionsmethoden, Kasparows Königsangriffe bei reduziertem Material, Kramniks strategisches Powerplay, auf Anands nicht nachlassendes aktives Druckspiel und – last but not least – Carlsens Technik in dem nach ihm benannten 'Carlsen-Endspiel' mit Türmen und gleichfarbigen Läufern. Darüber hinaus werden allerlei „immergrüne Klassiker" der einzelnen Spieler geboten, von denen einige dank aktueller Analysen in neuem Licht erscheinen. Auch erhält der Leser die optimale Trainingsmöglichkeit, sich anhand zahlreicher Aufgaben in die Lage der Weltmeister zu versetzen und selbst nach Lösungen zu suchen. Da am Rande auch auf das Modell der 4 Spielertypen eingegangen wird, können zusätzlich Aufschlüsse über die Bedeutung dieses Themas speziell im Endspiel erlangt werden. Und in diesem Sinne spricht der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in seinem Geleitwort die Einladung aus, sich mit den herausragendsten Endspielleistungen der Weltmeister nicht einfach nur zu beschäftigen, sondern diese durchaus auch zu genießen.   234 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Christian Koschetzki im November 2021Die zwei Schachbücher „Die Endspielkunst der Weltmeister“ in der 1. Auflage 2021 von Dr. Karsten Müller erschienen in 2021 im Joachim Beyer Verlag.Es werden dem Leser alle 16 Schachweltmeister seit 1886 bis heute zum Thema Endspiel nähergebracht.Beide Bücher sind zu jedem der 16 Weltmeister in zwei Abschnitte gegliedert.  Der 1. Abschnitt handelt von den besonderen Fertigkeiten im Endspiel. Darüber hinaus werden mehrere Aufgaben präsentiert.  Der 2. Abschnitt handelt von den Klassikern in ihren Partien oder Endspiel, ebenfalls versehen mit mehreren Aufgaben.    Der Verfasser hält die Anreicherung der Endspiele mit zusätzlichen Aufgaben für nützlich und erforderlich, um so den geneigten Leser mitzunehmen und ihn zur aktiven Mitarbeit zu inspirieren.Des Weiteren sind die Aufgabenstellungen und die Buchgliederungen durch zwei Vorbemerkungen hinsichtlich ihres Spielertypen benannt.Dr. Karsten Müller greift damit auf sein 2020 erschienenes Beyer Buch „Spielertypen“ zusammen mit Luis Engel zurück, wo vier Spielertypen benannt werden, der Aktivspieler,   der Theoretiker, der Reflektor und der Pragmatiker mit ihren jeweiligen Stärke- und Schwächeprofilen.Wer die Bücher von Dr. Karsten Müller kennt, weiß, dass der Aufbau seiner Bücher in diesem „Stil“ erfolgt. Somit bleibt er seinem Stil treu.Die Bücher können als Trainingsbücher gut verwendet werden. Der Leser erfährt alles Wesentliche über die 16 Weltmeister in diesem komplexen Themenbereich „Endspiel“.Interessant erscheint der Aspekt, dass jeder Weltmeister unterschiedlich in seiner Spielweise war. So sind neben Taktikern und sehr guten Strategen auch PositionsspielerWeltmeister Wilhelm Steinitz:Der 1. Weltmeister hat bis zum heutigen Tage gültige Prinzipien der Strategie und des Positionsspiels formuliert, welche er in den Schachmagazinen „The Field“ und dem „Chess Magazine“ den Lesern preisgibt.Seine Theorien basierten auf der Selbstverteidigung des Königs, dem Läuferpaar und der Kunst der Bauernführung aufgrund der Steinitzschen Restriktionsmethode.Der Leser erhält zu zwei Beispielen einen Gesamteindruck zur Spiel- und Denkweise des 1. Weltmeisters, angereichert mit zahlreichen Partien und Aufgaben.Weltmeister Emanuel Lasker:Der 2. Weltmeister galt als Pragmatiker und Kämpfer, so wurde für ihn der Bereich der aktiven Turmverteidigung dargestellt.Lasker legte mehr Wert auf das Endspiel als die Eröffnung, dort war er unübertroffen.Weltmeister Jose Raul CapablancaDer 3. Weltmeister war als Reflektor bekannt, der besonders in dem strategischen Endspiel mit aktivem König seine Spielstärken besaß.Die gezeigten Partien behandeln nicht nur die technischen, sondern auch strategischen Endspiele.Weltmeister Alexander AljechinEr war als Aktivspieler bekannt und wurde als Angriffsgenie bezeichnet. Daneben galt er als Virtuose in den Endspielen, die in einem Königsangriff endeten.Weiterhin wird in dem Buch der Themenkomplex Umwandlung in eine neue Dame und Dame und Turm gegen Dame und Turm ihm gewidmet.Weltmeister Max EuweSein Spielstil entsprach dem Pragmatiker. Ein Augenmerk bildet die beherrschende Rolle von Freibauern im Endspiel.Aufgezeigt werden u. a. Klassiker aus seinem WM-Kampf.Weltmeister Michail BotwinnikEr galt als Theoretiker. Sein Spielstil wird als logisch und systemhaft beschrieben. Daneben galt er als Strategieexperte.Beispielhaft wird das Endspiel Turm und Springer gegen Turm und Springer aufgezeigt.Weltmeister Wassili SmyslowEr galt als Reflektor und als Endspielvirtuose.Vorgestellt werden einige seiner tiefsinnigen Turmendspiele.Weltmeister Michail TalEr galt als Hyperaktivspieler, er galt als glänzender Taktiker. Durch seine Angriffskunst hat er viele Schachspieler verzaubert.Dr. Müller stellt ihn in seinen Spielen unter den Magischen Endspielen vor.Weltmeister Tigran PetrosjanAls Reflektor prägte er seinen eigenen Spielstil, der prophylaktischer Natur war.Der Auswahl von Partien zu Qualitätsopfer und dem Spiel Turm und Springer gegen Turm und Läufer verleihen diesem Virtuosen seine weltmeisterlichen Stärken.Weltmeister Boris SpasskiAls Aktivspieler bekannt werden in dem Buch Beispiele zum Thema Initiative zuteil. Sein Angriffskunst galt als sehr scharf, denen er auch bereits in der Eröffnung nach Initiative Rechnung trug.Weltmeister Robert James FischerDem spektakulärsten Weltmeister wird als Spielertypus Pragmatiker das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Springer als Kapitel gewidmet.Weltmeister Anatoli KarpowDem zurecht zugesagten Spielertypus Reflektor werden seine Vorzugsthemen Figurendominanz und Restriktionsmethode anhand von Beispielen vorgestellt.Weltmeister Garri KasparowDer neben Emanuel Lasker längste Weltmeister der Welt galt als Angriffsspieler. Seine Partiebeispiele beziehen sich zurecht auf den aktiven Part im Endspiel sowie den Königsangriff.Weltmeister Wladimir KramnikEr gehört dem Spielertypus Theoretiker an. Seine Feinheiten lagen in strategischen Endspielen.Umso interessanter die Partienauswahl Powerplay auf einem Felder- oder Farbkomplex, in den die Schwächen des Gegners ausgenutzt werden.Weltmeister Viswanathan AnandEr gilt als Aktivspieler, so dass Partiebeispiele zum Thema „Aktivität und Initiative“ ausgewählt wurde.Weltmeister Magnus CarlsenAls Spielertyp ist er als Reflektor eingeordnet.  Als Endspielspezialthemen wurden gleichfarbige Turm und Läufer gegen Turm und Läufer ausgewählt, wo die Koordination der Figuren von entscheidender Bedeutung ist.Fazit:Die beiden Bücher sind sehr zu empfehlen, da sie die Spielertypen der 16 Weltmeister anhand ihrer Endspielqualitäten beurteilen.Bislang sind in dieser Kombination keine weiteren Bücher auf dem Markt, die die Weltmeister aus diesem Glanz beleuchten.Gerade für einen schnellen Einstieg und als Trainingsmethode eignen sich die beiden Bände, die mit zahlreichen Beispielen facettiert sind.Dr. Müller hat auf eine einzigartige und sehenswerte Weise es geschafft, dass man sich als Leser wie der Weltmeister fühlt. Seine enormen Fachkenntnisse und sein Verständnis für die Partienauswahl und die Aufgaben führen für jeden Spieler unterschiedlichster Spielstärke zu einem Mehrwert.   Rezension von Christian Hoethe im August 2021 "Der renommierte Endspiel-Experte GM Karsten Müller widmet sich in seiner neuen zweibändigen Reihe der "Endspielkunst der Weltmeister" und deren individuellen Endspiel-Vorlieben und besonderen -stärken. Dabei befasst sich der erste Band detailliert zum Beispiel mit Steinitz´ gekonnten Umgang mit dem Läuferpaar, Laskers Verteidigungskunst, Capablancas Vorliebe für den Einsatz des Königs, Aljechins Angriffskunst im Endspiel, Euwes Nutzung von Freibauern, Botwinniks eiserner Logik und Strategie, Smyslows hochpräzise Behandlung von Turmendspielen und Tals Endspiel-Magie. Im zweiten Band konzentriert sich Müller dann auf Petrosians Gespür für den richtigen Abtausch, Spasskis Spiel mit der Initiative, Fischers Präzision im Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Springer, Karpows Dominanz und Restriktion, Kasparows Angriffe gegen den gegnerischen König, Kramniks Powerplay, Anands Druckspiel sowie Carlsens Technik in Endspielen mit Türmen und gleichfarbigen Läufern. Was mir in der Darstellung dabei besonders gefallen hat, ist, dass jeder Weltmeister eine Kurzvorstellung inklusive Vita und seiner wichtigsten schachlichen Meilensteine bekommt. Anschließend erfolgt die Einteilung des jeweiligen Weltmeisters in den "Spielertyp", sprich in "Aktivspieler", "Theoretiker", "Reflektoren" und "Pragmatiker". Eine Erklärung dieser Spielertypen findet sich gleich hinter dem Geleitwort von GM Mihail Marin. Wer sich genauer mit dieser interessanten Thematik beschäftigen möchte, findet in dem Buch "Spielertypen" von Müller und Engel, das ich an anderer Stelle lobend rezensierte, umfangreichen Input. Großmeister Lars Bo Hansen war übrigens der erste, der sich schachliterarisch mit dieser Thematik in seinem 2005 erschienenen Buch "Foundations of Chess Strategy" beschäftigte. Hochgradig interessant für mich ist insbesondere die Endspielstärke derjenigen Weltmeister, die ich noch während ihrer aktiven Zeit miterleben durfte. Wusste ich doch um die Endspielstärke von Capablanca, Petrosian, Fischer, Karpow und natürlich Carlsen und kannte ich das eine oder andere Beispiel von Steinitz, und Smyslow aus Endspielbüchern und Biographien, so wurde ich an anderer Stelle vielfach überrascht. Besonders mein früheres Idol Kasparow ist nun nicht gerade bekannt für filigrane Endspieltechnik, sondern durch seine Eröffnungsbehandlung, vehemmente Mittelspielkombinationen und Angriffsspiel. Natürlich wird man ohne starkes Endspielkönnen nicht Weltmeister, aber wie stark Kasparow in dieser Partiephase wirklich war - wenn seine Gegner es denn erreichten! - das wurde mir erst durch dieses Buch bewusst. Müllers Partiebeispiele von Kasparow gegen Lutz aus Bled 2002, Polgar aus Dos Hermanas 1996 sowie gegen Kamsky in New York 1994 haben mir besonders imponiert. Ganz ähnlich ging es mir mit den Beispielen zu Lasker, Euwe, Tal und besonders Spasski übrigens! Natürlich war letzterer Ende der 50er und in den 60er Jahren ein schachliches Energiebündel, aber die Partiebeispiele gegen den Endspielexperten Kortschnoi aus Tiflis 1959, gegen Cramling aus London 1996, Ivanovic aus Niksic 1983 und Judit Polgar aus Budapest 1993 sind wahrhaftig faszinierend! Selbiges trifft auf die meisten vorgestellten Beispiele zu, von denen mich persönlich neben den genannten besonders die Partien von Capablanca, Lasker, Smyslow sowie Karpow und natürlich dem modernen Endspiel-Mozart Carlsen gefesselt haben! So beinhalten beide Bände eine Fülle wunderschön instruktiver Endspiel-Behandlungen für das eigene Studium und die eigene Endspiel-Datenbank, wie man sie sich besser kaum wünschen kann. Rudolf Spielmann wird gerne mit dem folgenden Satz zitiert: "Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Magier und das Endspiel wie eine Maschine". Ich gebe zu, dass mich diese Aussage lange Zeit im Hinblick auf das Endspiel deprimiert hat, klang es für mich doch so als gäbe es im Endspiel wenig Möglichkeit, seinen individuellen "Touch" einzubringen. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch eine Aussage Kotows, der schrieb, manche Stellungen müsse jeder Spieler auf dieselbe Weise spielen. Ich bin sehr froh, dass Großmeister Karsten Müller einmal mehr eine Lanze für die Individualität auch im Endspiel gebrochen hat! Schließen möchte ich diese Rezension mit einem Zitat von Großmeister Mihail Marin aus dem Geleitwort: "Das bloße Lesen von Schachbüchern macht nicht automatisch stärker. Auch wenn man diese während des Schlafs unters Kissen legt, wird dieser Effekt nicht erreicht. Vielmehr sollte ein gutes Schachbuch dem Leser einen zuverlässigen Ausgangspunkt für eigenständige Denkarbeit und eigenständiges Analysieren bieten." Genau dies ist Karsten Müller einmal mehr gelungen!"     Rezension von Jörg Palitzsch im August 2021 Autor Karsten Müller sagte 2015 in einem Interview, Endspiele würden schon ein bisschen unterschätzt. In der Regel befasse man sich mit Eröffnungen und kombinatorischen Wendungen. Für einen normalen Turnierspieler komme danach nicht mehr viel. In seinem umfangreichen zweibändigen Werk „Die Endspielkunst der Weltmeister“ wirkt er mit allem, was die Schachwelt aufbietet, gegen eine Verfestigung dieser Einstellung. Der Autor greift dabei nicht auf das Mittelmaß zurück, sondern hat sich an den Weltmeistern abgearbeitet. Im ersten Band von Wilhelm Steinitz bis Michail Tal, im zweiten Band von Tigran Petrosjan bis Magnus Carlsen. Müller ist der Fülle an Informationen mit System begegnet. Jeder Weltmeister hat ein Kapitel erhalten, vorangestellt sind ein ganzseitiges Foto und ein kurzer Einleitungstext. Dies macht es dem Suchenden leicht, verleiht den beiden Büchern jedoch auch ein wenig den Anstrich eines Nachschlagewerkes. Taucht man dann tiefer in die Thematik Endspiele ein, wird dieser Eindruck schnell weggewischt. Zu individuell sind die Weltmeister, jeder in seiner Zeit verhaftet, jeder mit ganz eigenen Vorlieben und Fähigkeiten in einer der schwierigsten Spielphasen, über die sich schon unzählige Schachspieler Gedanken gemacht haben. Etwa der Österreicher Rudolf Spielmann, der eine Anleitung aufstellte. „Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Zauberer und das Endspiel wie eine Maschine.“ Oder wie Stephan Gerzadowicz, der einen fast philosophischen Grundgedanken prägte, „Aus Eröffnungen lernt man Eröffnungen, aus dem Endspiel lernt man Schach.“ Nur – wenn es so einfach wäre. Müllers Bücher zeigen dann auch sehr schnell, wie unterschiedlich die Weltmeister veranlagt sind und teilt sie in vier Spieltypen ein. In Aktivspieler wie Alexander Aljechin und Viswanathan Anand, Theoretiker wie Wilhelm Steinitz und Wladimir Kramnik, die Reflektoren José Rául Capablanca und Magnus Carlsen, sowie die Pragmatiker, zu denen der Autor Bobby Fischer und Emanuel Lasker zählt. Obwohl diese Einteilung eine Sequenzierung darstellt, nimmt das Endspiel einen privilegierten Platz ein, so der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in seinem Geleitwort zu beiden Bänden. Im Endspiel sollte man Marin zufolge analytische Ausgrabungen vornehmen, wenn man kleine Teile der universellen schachlichen Wahrheit entdecken will, denn angesichts des reduzierten Figurenbestandes könne man sich auf die Ergebnisse der eigene Analyse am ehesten verlassen. Exakt an diesem Punkt setzt der Autor an und nimmt den Leser ganz praktisch an die Hand, um mit ihm in die große Welt der figurenreduzierten Endspiele einzutreten. Anhand von einzelnen Partien kann man lernen, wie Steinitz sein Läuferpaar einsetzte, wie das Königsspiel von Capablanca gemeistert wurde und wie präzise Fischer im Endspiel agierte. Ergänzend dazu gibt es zu jeder Partie einen QR-Code, der eine weitere Vertiefung ermöglicht. Um nicht nur nachzuspielen sind an jedem Kapitelende Aufgaben gestellt – ebenfalls mit einem QR-Code versehen –, die die spielerischen Stärken eines jeden Weltmeisters aufgreifen. Bei Max Euwe ist es der Freibauer, bei Wassili Smyslow die Präzision und bei Boris Spasski seine meisterliche Initiative. Abgerundet wird dies mit Schach-Klassikern von Anatoli Karpow, Garri Kasparow und Magnus Carlsen, bei dem der Autor das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Läufer mit gleichfarbigen Läufern ausgewählt hat. Apropos Carlsen: Karsten Müller ist sich sicher, da der Norweger ein typischer Reflektor-Spieltyp ist, dass das Ende seiner Regentschaft zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar ist. Mit den nachspielbaren Partien sowie den Aufgaben, denen sich die Lösungen unmittelbar anschließen, fügen sich an dieser Stelle die Ansprüche, Lern- und Trainingsbuch zu sein zusammen. Wobei man anhand der Fülle von Beispielen durchaus die Qual der Wahl hat. Gleichwohl kann man sich als Schachspieler an jedem der einzelnen Weltmeister orientieren, die in punkto Endspiel auch für jeden Spieler etwas bereit halten. So können die eigenen Schwächen ausgeglichen, im besten Fall zu einer Stärke umgemünzt werden. Im Endspiel, so Mihail Marin, gehe es weniger um abstrakte Themen, und da in dieser Phase viele Partien entschieden werden, bieten die beiden Bände Spielern aller Klassen einen wesentlichen Lern- und Trainingsbereich. Will man sich nicht auf ein Training einlassen, bieten sie auch genügend Stoff, um sich mit den Endspielsituationen der Weltmeister einfach nur gut zu unterhalten. Fazit: Die vielfältigen Möglichkeiten der Bände „Die Endspielkunst der Weltmeister“, unter anderem mit der Einsatzfähigkeit von QR-Codes, macht sie auch für jüngere Schachspieler interessant. Von Weltmeistern lernen, heißt siegen lernen.  

29,80 €*
Tipp
Konikowski: Quick Course of Chess Openings
Each section of a chess game – opening, middlegame and endgame – has a special significance. In the case of a material or positional disadvantage at the beginning of the fight, it's not easy to master the middlegame, and mostly there will be no endgame at all. This means that without convincing play in the opening you will not be successful in chess. For this reason, opening books enjoy great popularity. However, since building an individual opening repertoire requires reviewing a lot of material, it makes sense to look for a time-saving approach like the one offered by this quick course. The author has tried to present all the important openings objectively and without paying particular attention to fashion trends. His work is based on the evaluation of a lot of games from tournament practice, supplemented by many of his own analyzes and those of well-known theorists. It can therefore be assumed that, after studying this book, readers will treat their preferred openings with greater understanding and will be rewarded with corresponding successes.   The author, FIDE Master Jerzy Konikowski, is a recognized trainer and chess theorist. His numerous books and articles have been translated into several languages and published in many countries. 332 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag 

27,80 €*
Bargsten: The Italian Opening for White
The Italian Opening is one of the oldest in chess history, mentioned as early as the 15th century, but is still a frequent guest today, even at the highest level, most recently in the 2021 world championship match between Magnus Carlsen and Ian Nepomniachtchi. Although the challenger lost this game, the use of the Italian Opening alone shows that it's a serious weapon even among top grandmasters. Many white players choose it because they want to obtain a sub-   stantial game. The positions are often less concrete and tactical than in other openings, and because they are also less analyzed, the modern Italian offers a good mix of uncharted territory and positional understanding. With this work, the author aims to illustrate the modern ideas of the Italian Opening to players at a medium level. It deals with positions  based on White's 'slow' plan, i.e. if he chooses a calm approach characterized by positional ideas. The author does not attempt to offer the reader a complete repertoire, but rather to explain the ideas of the emerging middlegame positions. The material primarily includes the systems 1.e4 e5 2.Nf3 Nc6 3.Bc4 Nf6 4.d3 Bc5 5.c3 h6 6.0–0 d6 7.Re1 a6 8.a4 Ba7 9.Nbd2 0–0 10.h3 and 1.e4 e5 2.Nf3 Nc6 3.Bc4 Nf6 4.d3 Bc5 5.c3 d6 6.0–0 0–0 7.h3 h6 8.Re1 a5, where especially the latter has gained enormous popularity in current practice. 122 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   

19,80 €*
Blübaum; Müller & Krallmann: Chess Training with Matthias Blübaum
Together with his longtime trainer Matthias Krallmann, GM Matthias Blübaum describes his path from his early youth to the title of European champion. According to his own statement, he particularly benefited from the 'Group of Princes' of the German Chess Federation, which was founded in 2008 by national youth coach IM Bernd Vökler. In this actually not so long journey of an outstanding young talent to the German top player, the reader is not only taken along, but he can also learn a lot for his own practice 'on the way' and is offered all kinds of instructive tips and tricks. In his foreword, IM Bernd Vökler writes: "...a special highlight has been achieved: Renowned endgame guru, Dr. Karsten Müller, dissects selected endgames by Matthias Blübaum ... A double delight for the reader! – In the next part, a look into the treasury of every grandmaster is granted, namely into his opening repertoire. Matthias Krallmann notes that even former world champion Alexander Khalifman once praised Matthias' complete and self-contained repertoire. – The following chapter offers some of Matthias Blübaum's games against the top stars of the scene, annotated by himself. It's mouth-watering! – At the end, the reader is once again challenged himself. The big tactics test invites you to puzzle and calculate. Matthias Krallmann and Matthias Blübaum don't offer easy reading! Typically East Westphalian, labour-intensive, exhausting, honest and straight – the portrait of the chess worker, the chess grandmaster, the chess practitioner Matthias Blübaum. You don't become number one in Germany in a sprint, but in a marathon!"304 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

29,80 €*
Neu
Konikowski & Bekemann: Openings - The English Opening Vol 1: Symmetrical Variation
What does a chess player need who is familiar with the rules, but often gets into trouble right away in the opening? This question was the starting point for the authors before they began to compile the material for a book about the English Opening. As their work progressed, they realized that there was too much material to be accommodated in a single work. That's why they decided to divide it into two volumes. Volume 1 deals with the Symmetrical Variation, which is characterized by the moves c2-c4 and c7-c5. It is presented in an introduction and 6 following chapters, which are designed according to the guidelines of the series 'read – understand – play'. The opening lines are explained in detail, with the authors paying special attention to the presentation of the inherent ideas and plans to ensure that the reader understands them properly instead of just playing moves learned by heart. Even the meaning and purpose of a single move may be explained, insofar as it is important for understanding. Based on the knowledge that the reader will surely acquire by studying this book, he will be able to use the discussed Symmetrical Variation with the white and the black pieces in an appropriate way. At the same time, the work offers one or the other new idea that can surprise even an experienced opponent and promises interesting, entertaining and – last but not least – successful chess games. The correctness of the treated lines was checked with the help of leading engines. FM Jerzy Konikowski has published a large number of excellent opening books. Uwe Bekemann is a national master in correspondence chess. He is the author of books on gambits and the co-author of many others. 180 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag 

23,00 €*
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Lossa: So lernt man Schach
Ein Leitfaden für Anfänger des königlichen Spiels10 Fotos Grundlagenwerk für Anfänger geeignetSchach gilt als das vollkommenste Brettspiel, das wir kennen. Phantasie, strategisches Geschick und taktisches Einfühlungs-vermögen sind erforderlich, um eine gute Partie Schach spielen zu können. Diese Eigenschaften werden neben dem gründlichen Erlernen der Spielregeln durch dieses Buch geweckt und geschult. Nicht langatmige theoretische Erläuterungen sondern praktisches Nachspielen ausgesuchter Lehrbeispiele in zusammenhängenden Spielabläufen machen dem Anfänger jeden Alters die tiefgründigen Gedankengänge der Figurenbewegung auf den 64 Feldern leicht verständlich.Schachspielen ist in jedem Alter für Körper und Geist eine erstaunliche Bereicherung; denn Beherrschung, Konzentration, Einfallsreichtum und Kreativität werden weiterentwickelt und gestärkt. Immer mehr Kinder lernen deshalb auch in der Schule Schach, überall in Deutschland entstehen neue Schachgruppen. Nach Aussage der Deutschen Schulschachstiftung haben wissenschaftliche Studien bewiesen, dass schachspielende Kinder besser denken können, weil Schach die Konzentration, Intelligenz und das räumliche Wahrnehmungsvermögen erhöht, und sie Denkstrukturen aufbauen lernen. Aber auch für Menschen bis ins hohe Alter ist das Training dieser Eigenschaften unerlässlich; sie werden beim Schachspiel besonders intensiv und nachhaltig gefördert und erhalten so den Geist beweglich und frisch.Der Autor:Günter Lossa spielte mit dem Schachclub 1868 Bamberg mehr als 15 Jahre in der höchsten Spielklasse und errang mit diesem die Deutsche Meisterschaft im Jahre 1966. Er ist als Autor, Mitherausgeber, Lektor und Gestalter zahlreicher Schachbücher, langjähriger Schriftleiter einer Schachzeitung, jahrzehntelanger Dozent an der Volkshochschule und in Schachvereinen, tätig gewesen.108 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag

7,95 €* 12,80 €* (37.89% gespart)
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Matheiowetz: Schach-Analytik
SCHACHANALYTIK befasst sich mit der objektiven Bewertung von Spielstellungen und daraus gewonnenen theoretischen Kenntnissen für die Behandlung der darauf folgender Spielabläufe. Sie umfasst alle Vorgänge von der Eröffnung über das Mittelspiel bis zum Endspiel und erläutert die ständige Umwandlung mit wechselndem Wert der Elemente Raum, Kraft und Zeit. Hierbei wurden zahlreiche unklare Positionen geklärt und fehlerhafte Abwicklungen bereits publizierter Partiepositionen berichtigt.Die umfassende Darstellung schachlicher Vorgänge ist auf Spielpositionen, die aus der Ausgangsstellung hervorgehen, beschränkt und verzichtet auf konstruierte Ausnahmefälle. Sie ist nach substanziellen Erfordernissen geordnet und systematisch und übersichtlich gegliedert. Alle Bewertungen und Abfolgen unterliegen strengen erkenntnistheoretischen Bedingungen und basieren auf der exakten Bewertung der Steine und ihren Wirkungsgrad in der jeweiligen Position.Die behandelten Partiestellungen sind typisch für das jeweils behandelte Thema, wobei auch die historische Entwicklung beachtet wurde. SCHACHANALYTIK ist somit nicht nur ein Nachschlagewerk für geübte Schachspieler, sondern auch ein Lehr- und Handbuch für Übungsleiter in den Vereinen.   348 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag

9,95 €* 59,00 €* (83.14% gespart)
Nunn: Geheimnisse des Großmeisterschachs
Geheimnisse des Großmeisterschachs aus der Feder eines der weltbesten Schachautoren, des britischen Großmeisters John Nunn, lässt den Leser teilhaben an der Entwicklung eines Schachprofis vom Anfänger bis zum Internationalen Meister und schließlich Spitzengroßmeister. Dem unterhaltsamen autobiografischen Teil sind zahlreiche Partiebeispiele aus der eigenen Turnierpraxis zur Seite gestellt: Eine Auswahl von 24 sehr ausführlich und tiefgründig kommentierten Partien aus dem Zeitraum 1974 bis 1985, ergänzt um eine Reihe kurz kommentierter Partien und Partiefragmente, illustriert seine steil verlaufende Schachkarriere und gestattet faszinierende Einblicke in die großmeisterliche Gedankenwelt. Das grundsätzlich anspruchsvolle Werk ist im bekannt klaren und verständlichen Stil des Autors geschrieben und lässt daher ein Studium auch für Leser zu, die keine höheren Meistergrade erzielt haben. Diese großartige Partiesammlung, die bereits anlässlich ihrer Erstausgabe (1997) als richtungsweisend herausgestellt wurde, liegt nun in einer 2., neu durchgesehenen und korrigierten Auflage vor. Die Leserschaft ist am Zug, ihr die weiterhin gebührende Anerkennung zu erweisen. Dr. John Nunn (*1955), GM 1978, gehörte Ende der 1980er Jahre zu den Top 10 der Weltrangliste und hat als Schachbuchautor einen hervorragenden Ruf erlangt. Im Jahre 1997 beendete er seine aktive Turnierlaufbahn, blieb der Schachwelt aber als Autor und Publizist erhalten. Herausragend sind seit jeher seine Fähigkeiten im Lösen von Schachproblemen, hier konnte er dreimal (2004, 2007 und 2010) den Weltmeistertitel erringen, und noch in diesem Jahr (2015) wurde er mit minimalem Rückstand Mannschafts-Vize-WM sowie erstmals, als nunmehr 60-jähriger, Senioren-Weltmeister.   344 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag           Rezension von Uwe Bekemann im März 2016       Der Buchtitel „Geheimnisse des Großmeisterschachs“ zählt zu jenen, denen es besonders gelungen ist, meine auf den Inhalt des Werkes gerichteten Erwartungen komplett auf eine falsche Fährte zu locken. Ich kannte es bisher noch nicht, auch wenn es mit seiner Erstausgabe bereits 1997 auf den Markt gekommen und nun mit einer überarbeiteten und korrigierten neuen Auflage aus dem Jahre 2015 wieder verfügbar ist. Sein Verfasser ist John Nunn, früherer Weltklasse-Großmeister und Autor mehrerer sehr renommierter Schachbücher, erschienen ist die neue Ausgabe als Imprint des Schachverlags Ullrich im Joachim Beyer Verlag.   Die Erstausgabe von 1997 basierte ihrerseits auf dem 1987 in englischer Sprache erschienenen Vorgänger „Secrets of Grandmaster Play“.   Hatte ich erwartet, eine Art Lehrbuch der Schachstrategie und / oder –taktik für den gehobenen Anspruch in die Hände bekommen zu haben, so ist es mehr ein autobiografisches Werk John Nunns mit der zentralen Schwertpunktsetzung auf kommentierte Partien, gewissermaßen somit auch eine Partiensammlung. Stehen lassen kann ich aber das Prädikat „für den gehobenen Anspruch“, denn dieser bestätigt sich in 24 sehr ausführlich, der Rückentext spricht darüber hinaus von tiefgründig, kommentierten Partien. Diese Zahl der behandelten Praxisbeispiele ist zu ergänzen um viele weitere kommentierte Partien und Partiefragmente, die weniger intensiv behandelt werden.   „Geheimnisse des Großmeisterschachs“ ist in vier Kapitel mit den folgenden Überschriften gegliedert:       1. Frühe Jahre 1955 – 73   2. Internationaler Meister 1974 – 76   3. Großmeister 1977 – 81   4. Berufsspieler 1981 – 85.       Wie unschwer zu erkennen ist, hat Nunn die Chronologie in seinem Leben zur ordnenden Richtschnur seines Buches gewählt. So beginnen seine autobiografischen Erzählungen mit seinem Geburtsjahr 1955. Er räumt ein, dass er hierbei natürlich auf fremde Erinnerungen und Aussagen zurückgreifen muss, was mich zumindest etwas mehr überrascht hat als wenn diese Aussage aus der Feder eines anderen Autoren gekommen wäre. Nunn hat sein Genie immerhin schon in sehr jungen Lebensjahren unter Beweis gestellt, wenn auch nicht im Schach so auffällig wie in der Mathematik. Ein Mathematik-Studium hat er bereits im Alter von 15 Jahren in Oxford aufgenommen und mit 18 abgeschlossen, was ihn zum jüngsten Absolventen seit ca. 300 Jahren machte.   Schon mit den ersten Zeilen, also jenen, die nicht auf seinen eigenen Erinnerungen basieren, wird erkennbar, dass Nunn es nicht an Humor mangeln lässt. Sein älterer Bruder ging mit der Gelegenheit seiner Geburt opportunistisch um, indem sie ihm die Gelegenheit zur Frage bot, ob er da nicht eine Eiskreme erhalten könne. Der Witz bleibt durchgehend britisch dezent, selbst wenn es mal etwas derbere Sachverhalte zu schildern gibt. Sehr schön ist beispielsweise an späterer Stelle auch die Schilderung, warum Nunn nach einer Erfahrung nie wieder irische Spieler unterschätzt hat, auch nicht im Zusammenhang mit dem Genuss von Alkohol.   Beginnend mit den frühen Jahren seiner Karriere zeigt Nunn seinen Karriereverlauf nach, spricht Erfolge wie Misserfolge und wichtige Stationen an. Dabei lässt er immer wieder auch Passagen zur Zeitgeschichte einfließen, konzentriert auf Aspekte des Schachspiels, beispielsweise zur Jugendförderung, zur damaligen Spiel-und Turniersituation in England und manches mehr. Im weiteren Verlauf des Werkes fügen sich die (auto-)biografischen Ausführungen vor allem zwischen den schon erwähnten 24 besonders ausführlich kommentierten Partien ein.   Diese sind ab dem 2. Kapitel im Buch zu finden. Die Beispiele aus der Jugend sind ebenfalls grundsätzlich mit Erläuterungen im Werk abgebildet, aber eben mit reduzierten Kommentaren und Analysen. Diese zweite Kategorie von Partien ist optisch jeweils dadurch gekennzeichnet, dass sie von einem Textrahmen umfasst ist. Der Leser kann die Partien somit auf den ersten Blick erkennen und damit dann auch den Erzählungstext nach einer Partieunterbrechung immer wieder sofort aufnehmen. Die 24 „Gala-Partien“ sind nicht entsprechend gekennzeichnet. Auch bei diesen aber hat sich der Verlag etwas einfallen lassen, um dem Leser den Umgang mit den Partien zu erleichtern. Die Hauptzüge sind durch Fettdruck hervorgehoben. Sobald Analysen über einen schmalen Umfang hinausgehen, werden sie im Schriftbild abgesetzt. Zudem arbeitet das Werk dann mit einer geringeren Textgröße. Initialzüge innerhalb der Varianten sind ebenfalls durch Fettdruck kenntlich gemacht.   Mit diesen Maßnahmen hat es der Verlag erreicht, dass man als Leser ohne bemerkenswerte Probleme immer genau weiß, wo man sich in einer Partie befindet, insbesondere nicht irrtümlich eine Nebenvariante als Partiefortgang annimmt.   In seinem Vorwort zur neuen Auflage rät Dr. Ralf Binnewirtz dem Leser, sich bei den 24 ausführlich kommentierten Partien das herauszuziehen, was für ihn relevant und machbar ist. Diesen Hinweis halte ich für den Leser wichtig, der noch keine erhebliche Spielstärke entwickelt hat. Die kommentierten Partien sind anspruchsvoll, sie dürften das Verständnis des noch recht ungeübten Lesers überfordern.   Abgeschlossen wird das Werk durch Verzeichnisse der Gegner in den Buchpartien und der zur Ausführung gelangten Eröffnungen.   Fazit: „Geheimnisse des Großmeisterschachs“ ist eine gelungene Mischung aus Autobiografie und Partiensammlung „von und mit“ John Nunn. Sie ist zugleich unterhaltsam und eine Einladung an den Leser, über anspruchsvoll kommentierte Partien sein eigenes Schachverständnis zu qualifizieren.   Das Buch ist eine durchgesehene und korrigierte Fassung der Erstauflage aus dem Jahre 1997.              

24,80 €*
Uhlmann: Französisch - richtig gespielt
Die Französische Verteidigung (1.e4 e6), die erstmals in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts merklich ins Blickfeld der Schachgemeinde geriet, zählt bis heute zu den wichtigsten und populärsten Eröffnungen im Schach. Der Autor des vorliegenden Buchs, der deutsche Großmeister Wolfgang Uhlmann, ist ein weltweit angesehener Französisch-Experte, der diese Eröffnung über seine gesamte Schachkarriere praktisch erprobt und ihre Theorie bereichert hat. Eine Auswahl von 76 überwiegend eigenen Partien dokumentiert die beachtlichen Erfolge, die er als Schwarzspieler mit seiner Lieblingseröffnung erzielt hat, häufig gegen stärkste Gegnerschaft. Dabei erhält der Leser mit den eröffnungstheoretischen Ausführungen, die in die Partiekommentare integriert sind, eine fundierte Anleitung zur Behandlung dieser Eröffnung. Es ist nicht Uhlmanns Anliegen, eine lückenlose Darstellung von Systemen und Varianten zu liefern, vielmehr stehen Stellungsbeurteilung und Planfindung im Vordergrund. Zugleich wird in dieser Zusammenstellung der Werdegang nachvollziehbar, den der Autor mit seinen bevorzugten Französisch-Varianten genommen hat. Uhlmanns Werk liegt nun in der 4. aktualisierten und ergänzten Auflage vor. Insbesondere hat der Autor fünf neue Partien von anderen Französisch-Spezialisten aus jüngerer Zeit aufgenommen. Der Dresdner IGM Wolfgang Uhlmann (geb. 1935) war von 1958 bis 1989 der stärkste Spieler der DDR und nahm an 11 Schacholympiaden teil (10-mal am Spitzenbrett). Zu seiner besten Zeit gehörte er zur erweiterten Weltspitze und feierte herausragende Erfolge in vielen nationalen und internationalen Turnieren. Nicht zuletzt war er auch als Bundesligaspieler aktiv und ist als Autor zahlreicher Veröffentlichungen hervorgetreten.   198 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag 

19,80 €*
Tipp
Konikowski & Bekemann: Reti-Eröffnung - richtig gespielt
Die Réti-Eröffnung wird über die Züge 1. Sg1-f3 d7-d5 2. c2-c4 eingeleitet, soweit sie nicht unter Zugumstellungen auf dem Brett entsteht. Sie führt das Spiel regelmäßig in ruhige und positionell geprägte Stellungen und vermeidet frühe und taktisch dominierte Schlagabtäusche. Damit ist sie eine ideale Wahl für den Spieler, der seine Fähigkeiten besonders im Positionsspiel sieht und vor frühen taktischen Überraschungen geschützt sein möchte. Mit der Réti-Eröffnung geht der Spieler mit Weiß zahlreichen Eröffnungssystemen aus dem Weg, sodass er einen großen Einfluss auf die Partieentwicklung nehmen kann. Über Zugumstellungen können allerdings andere Eröffnungen erreicht werden, die Kenntnis der Übergänge ist – für beide Seiten – wichtig. Dieses Werk richtet sich besonders an den Amateurspieler, dem es ein System mit den folgenden Vorzügen anbietet: - Leicht zu erlernen, indem es sich an zentralen Ideen und allgemeinen Aufbauplänen orientiert und lange Variantenketten nicht auswendig gelernt werden müssen. - Aufbau eines Spezialwissens durch Konzentration auf bestimmte Fortsetzungen. - Solides Stellungsspiel ab der Mittelspielphase und Schutz vor den schon erwähnten scharfen taktischen Überraschungen. - Nach Möglichkeit neue und noch nicht ausgetretene Zugpfade, die dem Spieler im Wissen auch einem erfahrenen Gegner gegenüber Chancengleichheit gewähren und Raum für die Erprobung neuer Ideen geben. Unsere Autoren haben dieses Buch unter dem Anspruch geschrieben, gleichermaßen für den Spieler mit Weiß wie mit Schwarz die besten Varianten zu finden, die den beschriebenen Kriterien entsprechen. Auf dieses Buch gestützt finden deshalb beide Seiten in gleicher Qualität ihre Wege ins Mittelspiel. Alle Empfehlungen und im Werk aufgezeigten Pläne basieren auf sorgfältigen Erwägungen, die sich auch den Erkenntnissen aus der Praxis bedienen, nicht nur in den Duellen am Brett, sondern auch auf der Bühne des Fernschachspiels. Analysen, die zumeist durch den Einsatz moderner Spitzen-Engines überprüft worden sind, ergänzen die Beispiele aus dem praktischen Spiel.   324 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Christian Hoethe im September 2022Wirkliche Eröffnungsbücher sind heutzutage leider eine Rarität geworden. Und damit meine ich keine Repertoire-Bücher, sondern old-school -Eröffnungsbücher, die dem Leser eine Komplett-Übersicht über eine bestimmte Eröffnung geben,. Warum ist das so? Weil das Eröffnungsstudium in digitaler Form heute womöglich einfacher ist? Aber trifft das wirklich zu? Wenn ich mich durch den gesamten Eröffnungsbaum eines Computerprogramms quälen muss, macht das nicht unbedingt Spaß und ist an Trockenheit kaum zu überbieten. Dagegen ist für mich das Lernen mit einem greifbaren Eröffnungsbuch gar nicht mal so unspannend. Wenn es gut ist, erklärt es, warum welche Variante gut oder schlecht ist. Und wenn man sogar seltene Nebenvarianten findet, die den Gegner womöglich überraschen könnten, der Hauptvariante aber nur in puncto Popularität nachstehen, ist es richtig gut! Mehr oder weniger gute Repertoire-Bücher gibt es dagegen wie Sand am Meer. Deshalb verdient jeder Autor, der sich an eine Eröffnungs-Monographie wagt, heutzutage schon einmal per se meinen Respekt! Eine tolle Aufgabe, eine schwierige, ja, manchmal ziemlich undankbare Aufgabe, die sich gut und gern schon einmal über Jahre hinziehen kann. Alle Achtung, wenn dann noch etwas von Wert dabei herauskommt! Besonders eine Variante, die jahrzehntelang als gut für Weiß galt und die in diversen Eröffnungs-Monographien (u.a. von Marin, Davies, Kosten) empfohlen wurde, wird hier einer dringend nötigen Aktualisierung unterzogen:1.Sf3 d5 2.c4 c6 3.g3 Sf6 4.Lg2 Lf5 5.cxd5 cxd5 6.Db3 stöt auf die moderne Engine-Erwiderung 6...Sc6! 7.Dxb7 Ld7 8.Db3 e5! und Schwarz steht dank des Bauernopfers besser entwickelt und zum Angriff bereit. In meiner Datenbank holt Schwarz nach 6...Sc6 satte 60 Prozent, Remispartien nicht eingerechnet. Weiß mag dem kritischen Test mit 7.d3 ausweichen, aber wozu dann überhaupt inkonsequent auf b7 losgehen?IM Breutigam schlägt auf seiner Réti-DVD als Alternative 7.0-0 vor, findet aber nach 7...e5 für Weiß auch nur Ausgleich. Großmeister Bologan weicht dem Abspiel auf seiner DVD gänzlich und offenbar wohlwissend aus und empfiehlt stattdessen 5.0-0, um erst auf d5 zu tauschen, wenn Schwarz e7-e6 gezogen hat. Dies wiederum kann jedoch mit einem erneut kritischen Bauernopfer auf c4 verbunden sein, etwas, das nicht jedem Anziehenden zu solch frühem Zeitpunkt passen wird. Es verwundert, dass so viele zeitgenössische Eröffnungsautoren dieses Abspiel für Weiß auch noch nach 2015 empfohlen haben, als bereits mehr als deutlich wurde Black is okay , wie Adorjan es auszudrücken pflegte. Aus der Perspektive des Jahres 2022 ist es einfach, Folgendes festzustellen: Meines Wissens nach nicht enthalten ist die Spielweise 1.Sf3 d5 2.c4 d4 3.b4 g5!?, die gemä meiner Datenbank unter Großmeistern 2015 erstmals gehäuft (nämlich 7 mal) gespielt wurde und die damit in die Finalisierungsphase des Buches fiel. Neue Engine-Entdeckungen prasseln seit geraumer Zeit und regelmäig auf uns ein, kaum ein Superturnier, das nicht die neuesten Computerzüge thematisiert. Jedes Buch kann nur den bis dato aktuellen Stand widerspiegeln. Insofern hat Réti-Eröffnung - richtig gespielt den Stand der Zeit gut zusammengefasst. Schussfolgerungen zu jeder Variante erleichtern es dem Leser, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Besonders gefallen hat mir zudem, dass die Autoren aktuelle mit historischen Partien zum Réti-System kombinieren. So finden sich sowohl Partien von Kramnik, Rapport und Carlsen als auch von Capablanca, Botwinnik und natürlich von Réti selbst in dem Buch. Ausführliche 315 Seiten und das angenehme Hardcover aus dem Joachim Beyer-Verlag machen diesen Titel abrundend zu einem sehr guten Referenzwerk zur Réti-Eröffnung.   Rezension von Heinz Däubler im Januar 2018 Im Joachim-Beyer-Verlag ist mit Jerzy Konikowski/Uwe Bekemann „Reti-Eröffnung…richtig gespielt“ ein umfangreiches Werk erschienen. Es hat mit der Réti-Eröffnung – gekennzeichnet durch die Züge 1.Sf3 d5 2.c4 – eine auch heute noch sehr populäre Eröffnung zum Gegenstand, die in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts von den jungen Wilden um Richard Réti und Aaron Nimzowitsch eingeführt wurde. Profitieren wird von diesem Werk in erster Linie derjenige Partiespieler, der einen ruhigen, positionellen Spielaufbau liebt und gerne taktische Überraschungen meidet. Es richtet sich an Weiß- und Schwarzspieler. Absicht der Autoren ist es, dem Amateurspieler den Aufbau eines Spezialwissens durch Konzentration auf bestimmte Fortsetzungen anzubieten, der sich an zentralen Ideen und allgemeinen Aufbauplänen orientiert. Es kann konstatiert werden, dass dies den Autoren gut gelungen ist. Die vorangestellte Einführung dient der Orientierung und bietet bereits einen Streifzug durch die behandelte Materie. Bevor die Autoren wesentliche Abspiele der Réti-Eröffnung untersuchen, machen sie in den beiden ersten Kapiteln einen Abstecher in die Abweichungen 2.g3 und 2.b3, bevor sie sich von Kapitel 3 an die sich nach 1.Sf3 d5 2.c4 ergebenden Varianten vornehmen. Kapitel 3 bis 5 haben die Entgegnungen 2…d4, 2…e6 und 2…dxc4 zum Gegenstand, wobei Kapitel 3 (1.Sf3 d5 2.c4 d4) wegen seiner praktischen Bedeutung und der relativ hohen schwarzen Erfolgsquote mit 48 Seiten besonders viel Raum einnimmt. Die Kapitel 6 bis 11 nehmen sich den nach 2…c6 ergebenden Abspielen an. Was sonst noch gefällt: - Hinweise auf Turnierpartien in allen Abspielen. - fleißige und gründliche Partierecherche. - Variantenkontrolle durch Spitzen-Engines. - Wertende Zusammenfassung nach jedem Abspiel. - 28 kommentierte Partiebeispiele aus der Turnierpraxis 1923 - 2015.

24,80 €*
Tipp
Müller & Engel: Spielertypen
Spielstile im Schach sind ein wichtiges und entsprechend oft diskutiertes Thema. GM Dr. Karsten Müller und GM Luis Engel greifen ein auf 4 Spielertypen beruhendes Modell von GM Lars Bo Hansen auf – und zwar 'Aktivspieler', 'Pragmatiker', 'Theoretiker' und sogenannte 'Reflektoren'. Deren jeweilige Stärken und Schwächen werden anhand vieler Beispiele erläutert und durch zahlreiche Aufgaben ergänzt, anhand derer der Leser versuchen kann, sich dem einen oder anderen Spielertypus zuzuordnen. „Im Rahmen der Vorbereitung auf meinen nächsten Gegner ... spielen immer wieder bestimmte Charakterzüge eine Rolle, die ich diesem Spieler zuzuordnen versuche. ... Hier kann es hilfreich und zeitsparend sein, beispielsweise durch gespielte Eröffnungen Rückschlüsse auf den Spielertypus und damit auch auf Stärken und Schwächen zu ziehen – oder über bekannte Spielereigenschaften Hinweise auf die Wahrscheinlichkeit betreffs der Wahl bestimmter Eröffnungsvarianten zu bekommen. Diese und zahlreiche weitere Überlegungen werden in dem vorliegenden Buch gebündelt und systematisch dargestellt. Die Einteilung in vier prototypische Spielernaturen ist ausgesprochen hilfreich bei der Beantwortung von Fragen, die nicht nur die Partievorbereitung betreffen, sondern beispielsweise auch die Bestimmung der eigenen Charakteristik als Schachspieler. Darüber hinaus gibt das Werk Amateuren und Schachinteressierten einen hilfreichen Leitfaden an die Hand, um sich ein eigenes Bild von diesem oder jenem Spieler machen zu können." (Auszüge aus dem Vorwort von GM Vincent Keymer) 248 Seiten, gebunden, Leseband, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Christian Hoethe im Februar 2021 Im Jahr 2005 stellte Großmeister Lars Bo Hansen in seinem beachtenswerten Buch „Foundations of Chess Strategy“ sein Konzept der „Spielertypen“ vor. Darin unterteilte er Schachspieler in sogenannte Aktivspieler, Reflektoren, Pragmatiker und Theoretiker. Er beschäftigte sich damit als Erster intensiv mit der Frage, wie sehr der individuelle Spielstil Einfluss auf unsere Entscheidungsfindungen am Brett hat. Hansen nannte das „The role of the human factor in chess“ und forderte seine Leser auf, den eigenen Schachstil anhand persönlicher Charakteristika und Vorlieben analog seiner Vorgaben zu definieren. Diese Eigenschaften wurden entsprechend der jeweiligen Spielertypen in den Kapiteln mit konkretem Inhalt gefüllt, so dass man sich letztlich selbst einem bestimmten Spielertyp zuordnen konnte. Ich fand dies damals durchaus aufschlussreich und hilfreich. Dieses schachtheoretisch und -philosophisch vernachlässigte Thema interessiert mich seitdem weit mehr als so manche Eröffnungsvariante oder Mittelspielkombination. Deshalb nahm ich mit Begeisterung zur Kenntnis, dass sich die Großmeister Dr. Karsten Müller und Luis Engel dieser Thematik in ihrem neuen Buch „Spielertypen – Ihre Stärken und Schwächen“ aus dem Joachim Beyer Verlag intensiv annahmen. Müller und Engel greifen das 2005 von Hansen vorgestellte Konzept auf und erweitern es umfangreich anhand zahlreicher Beispiele aus dem Schaffen solcher Schwergewichte wie Tal, Kasparow, Carlsen, Kramnik, Anand usw. Denn sobald ich selbst erkannt habe, welcher Spielertyp ich bin, möchte ich doch schließlich auch wissen: – welches sind die Stärken und Schwächen der jeweiligen Spielertypen? – wie und gegen wen hebe ich die Stärken besonders hervor bzw. wie kaschiere ich die Schwächen am besten? – wie spiele ich idealerweise gegen Vertreter anderer Stile oder gar gegen Vertreter des eigenen? – wie konzentriere ich mich stärker auf meine Stärken und werde insgesamt zu einem schachlichen „Allrounder“? Es sind insbesondere diese Fragen, die Müller und Engel zum Herzstück ihrer Arbeit machen. Hier finden sich detailliert zahlreiche Stärken und Schwächen der einzelnen Spielertypen. Seien es beispielsweise anhand von Beispielen untermauerte Thesen wie „Aktivspieler rechnen gut bzw. wertschätzen Initiative höher als strukturelle Schwächen“ als auch solche für das Spiel gegen den jeweiligen Spielertypus bzw. für dessen relative Verteidigungs- und Endspielschwächen, wie dies zum Beispiel in der Partie zweier Aktivspieler Polgar-Anand zur Geltung kam. Ich bin mir nach langem Zaudern noch immer unsicher, wie thesenkräftigend es ist, in einem Buch, das gerade die verschiedensten Spielweisen und Herangehensweisen thematisiert, Aufgaben zu stellen, die nur eine einzige, nicht Spielertyp-individuelle Lösung verlangen. Widerspricht das nicht dem eigentlichen Thema des Buches? Und bedeutet das nicht, es gäbe nur den einen richtigen Weg, wenn man gerade aufzeigen möchte, wie unterschiedlich die Wege doch sein können, die zum selben Ziel bzw. Sieg führen sollen? Natürlich verstehe ich die Absicht der Autoren dahinter: es ermöglicht es beispielsweise einem Pragmatiker, sich in die Denkweise eines Theoretikers hinein zu versetzen und sich dessen Herangehensweise anzueignen. Andererseits suggeriert eine Aufgabenstellung wie „Tal entkorkte 16. Dd4 - War das korrekt?“ (auf Seite 18), dass es eben doch nur eine richtige Lösung – und zwar unabhängig vom Spielertyp – gibt. Dies mag natürlich auf reine Taktikaufgaben zutreffen, gibt jetzt aber nicht Aufschluss darüber, wie unterschiedlich Fischer, Euwe und Botwinnik beispielsweise dieselbe Mittel- oder Endspielstellung behandeln würden. Hier wäre es womöglich interessant gewesen zu erfahren, wie unterschiedlich unsere Autoren Müller und Engel – je nach persönlichen Vorlieben und Spielertyp – eine identische Stellung gegen CM-, IM- oder GM-Gegnerschaft behandeln würden. Würden sie hier unterschiedlich vorgehen und woran würden sie sich orientieren? Eine für mich durchaus interessante Fragestellung. Ich erinnere mich an eine Aussage des großen Einstein-Freundes Emanuel Lasker, der, auf einen eher fragwürdigen und letztlich doch zum Sieg führenden Zug angesprochen, weise antwortete: „Gegen Schlechter wäre dieser Zug ein grober Fehler gewesen, gegen Tarrasch allerdings war es der richtige.“ Zeigt nicht insbesondere diese Aussage anschaulich, wie man den konkreten Spielertyp des Gegners am besten ins Kalkül einbezieht und schließlich bekämpft? Vielleicht hätte ich mir auch ein paar derartiger Beispiele wie jenes von Lasker gewünscht als Taktikaufgaben, aber das ist eine persönliche Präferenz. Immerhin hat mich das Buch – wie zuvor schon das von Hansen – wieder sehr dazu inspiriert, mich auch mehr mit derartigen inhaltlichen, ja fast hochgradig schachphilosophischen Fragestellungen abseits von Eröffnung, Mittel- und Endspiel auseinander zu setzen. Last, but not least ein kurzer Verbesserungsvorschlag für eine mögliche nächste Auflage: Das für meinen Geschmack zu knapp gehaltene Inhaltsverzeichnis finde ich etwas verwirrend. Dafür ein Beispiel: Das Kapitel 1 beschäftigt sich mit "Aktivspielern", weitere Unterkapitel finden sich hier nicht gelistet. Liest man sich dann jedoch schließlich in das entsprechende Kapitel ein, finden sich hier doch Unterkapitel wie „1.1 Hyperaktiv-Spieler“, „1.2 Aktivspieler“ mit weiteren Unterkapiteln wie „C) Initiative für strukturelle Schwächen“, die man doch gern im Inhaltsverzeichnis aufgeführt gesehen hätte. Ähnliches gilt für die Struktur der einzelnen Kapitel. So finden sich auf Seite 11 die „Stärken“ der Aktivspieler, auf Seite 19 der Punkt „1.2 Aktivspieler“ mit A) Opfer für den direkten Königsangriff und auf Seite 43 erneut ein „A) Stärken von Aktivspielern“. Hier wäre es sicherlich möglich gewesen, die Stärken und Schwächen in einem Kapitel zusammenzufassen und dies im Inhaltsverzeichnis entsprechend zu listen, damit sich der Leser einfacher orientieren kann. Von dieser Kleinigkeit abgesehen: Insgesamt ein tolles Buch zu einer sträflich vernachlässigten Thematik, von dem ich problemlos noch zahlreiche Folgebände studieren könnte! Im Gegensatz zu Jonathan Rowson´s „Die sieben Todsünden des Schachspielers“ jedoch – wie Großmeister Sadler seinerzeit kritisierte – nicht nur rein theoretisch-philosophischer Natur, sondern vorliegend mit einer starken praktischen Komponente, die es jedoch selbständig zu ergründen gilt!   Nach Munzerts „Schachpsychologie“, Webbs „Schach für Tiger“ und oben genannten Titel von Rowson endlich wieder ein deutschsprachiges Buch, das sich der menschlich-psychologischen Komponente widmet und sich nicht nur auf die reinen Züge beschränkt. Müller und Engel erklären anschaulich, warum welcher Spieler(typ) auch zu welcher Vorgehensweise tendieren würde und welches die diesbezüglichen Vor- und Nachteile in der konkreten Spielsituation sein können. Ich denke, wem daran gelegen ist, sein Spiel auf allen Ebenen runder im Sinne von „vollkommener“ zu gestalten, sollte zu dem neuen Buch von GM Müller und Engel greifen. Hier findet sich sowohl das theoretische Rüstzeug, mit dem man seinen eigenen Stil auch schachphilosophisch auf Effizienz hinterfragen kann und sicherlich die eine oder andere vorhandene Schwäche auf der spielpraktischen Ebene in eine Spielertypische Stärke verwandeln zu können! Und ich bin mir sicher, diese Anschaffung lohnt sich weit mehr als der Blick in die neueste Eröffnungsmonographie!       Rezension von von Dariusz Gorzinski im Dezember 2020   Inspiriert durch das 2005 erschienene und bereits vergriffene Buch von Lars Bo Hansen „Foundations of Chess Strategy“, haben Karsten Müller und Luis Engel uns Schachspielern mit dem vorliegenden Werk „Spielertypen im Schach – Ihre Stärken und Schwächen“ ein Werkzeug in die Hand gelegt, das es uns erleichtert, strategische Entscheidungen zu treffen.   Lars Bo Hansen nutzt bereits weit entwickelte Elemente aus der Wirtschaftsstrategie, die er auf das Schach überträgt. Er geht davon aus, dass es in einer Partie nicht nur einen einzigen Plan gibt, sondern eine Kette von aufeinanderfolgenden Plänen, bei denen auch die Reaktionen des Gegners berücksichtigt werden müssen. In seinem Modell möchte er diese Abhängigkeit daher so gering wie möglich halten, indem er die Faktoren „äußere Randbedingungen (environmental factors)“, „Materialverhältnisse“, „Spielereigenschaften (the human factor)“, „Stellungsbewertung (positional factors)“ und „Initiative“ charakterisiert, welche seiner Meinung nach die Schachstrategie formen.   Anders als bei Lars Bo Hansen, haben Karsten Müller und Luis Engel das Thema „human factor“ aus dem Komplex des Strategiemanagements isoliert und diesem ein eigenständiges Buch mit dem Titel „Spielertypen im Schach“ gewidmet, um so die Bedeutung der Thematik nochmals besonders hervorzuheben. Während Lars Bo Hansen die Rolle der vier Spielertypen anhand von vielen Partien diskutiert, gehen Karsten Müller und Luis Engel einen Schritt weiter und binden den Leser aktiv in den Prozess mit ein. Anhand von Aufgaben wird dieser nicht nur dazu ermuntert, das Verständnis des Gelernten zu überprüfen, um selbst Spieler charakterisieren zu können, sondern vielmehr erhält er die Möglichkeit, beim Lösen der Aufgaben seine eigenen Sympathien oder Antipathien sowie eventuelle Stärken und Schwächen für bestimmte Partiesituationen zu erkennen und sich durch diese Reflektion entsprechend einem oder vielleicht sogar mehreren Spielertypen zuzuordnen. Die so gewonnene Erkenntnis kann dann entweder als Vorbereitung auf den nächsten Gegner oder als Trainingsmotivation zur Korrektur der eigenen Schwächen bestens genutzt werden.   Wie ich finde, haben die Autoren uns Amateurspielern mit dem vorliegenden Werk Zugang zu einem Thema verschafft, das uns bisher eher selten vor Augen geführt worden ist.   Die Fans von Karsten Müller müssen zum Kauf dieses Buch wohl kaum überredet werden. Es ist wie immer ein Muss! Sonst ist die Lücke im Regal zu sehr sichtbar.   Luis Engel als Co-Autor und junger GM (der sich übrigens zu dem Spielertypus Pragmatiker zählt) erhält hier eine Möglichkeit, Einblicke in seine bisheriges schachliches Schaffen zu gewähren. Die Analysen und die Aktualität seiner Partien bzw. Fragmente verleihen dem Thema Frische und stellen den Bezug zur Praxis her. Auf weitere herausragende Leistungen von Luis kann man gespannt sein.   Und sollte der eine oder andere Leser an der Theorie der Spielertypen Zweifel hegen, so kann das Buch trotzdem als kurzweilige Lektüre empfohlen werden, zumal es in gewohnter Müllerscher Qualität viele Beispiele zum Thema „Elemente der Schachstrategie“ bietet – wie z.B. intuitive Opfer, Variantenberechnung, Dominanz und Restriktionsmethoden und viele mehr.   Zusammengefasst: Alle Daumen hoch (5/5) und Kaufempfehlung!!         Rezension von Jörg Palitzsch im Dezember 2020 Es ist Gold wert, wenn man weiß, was für ein Spielertyp der jeweilige Gegner ist. Herausfinden kann man dies durch das Studium seiner Partien und durch Beobachtungen im Wettkampf. In dem aufschlussreichen Buch „Spielertypen – Ihre Stärken und Schwächen“ stellt das Autorenduo GM Karsten Müller und GM Luis Engel vier Spielertypen mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen vor. Dem Leser eröffnen sich dadurch ganz unterschiedliche Zugänge, wobei die Autoren darauf hinweisen, ein gewisses „Schubladendenken“ gelegentlich überbetont zu haben, weil dies zu klareren Bildern führt.  In vier Kapiteln werden die Spielertypen vorgestellt, auf die man in der Schachgeschichte immer wieder stößt: Aktivspieler, Theoretiker, Reflektoren und Pragmatiker. Aufschlussreich wird nicht nur beschrieben, wie es bezüglich ihrer Risikobereitschaft, ihrer Trainingsoptionen und Eröffnungsvorlieben aussieht, sondern auch, wie man als ihr Gegner auf sie eingehen sollte. Auch einem „Ausreißer“ widmen sich die Autoren - dem jungen Hyperaktiv-Spieler Michail Tal, der seine spannende Spielweise auf einfache Formeln brachte wie z.B.: „Greift der Gegner eine deiner Figuren an, so greife zwei von seinen an!“  Ganz anders die Theoretiker, zu denen in dem Buch Wilhelm Steinitz, Michail Botwinnik und Wladimir Kramnik gezählt werden. Sie sehen Schach als konkretes Spiel an, in dem ausschließlich Varianten berechnet werden. Ein Einwand bleibt allerdings: Keine Theorie ist auf Dauer ganz überzeugend, denn sonst würde das Königliche Spiel ja auf einen Teil der Mathematik reduziert.Im Unterschied dazu stehen die sogenannten Reflektoren (oder „Nachdenker“) wie etwa Weltmeister Magnus Carlsen und Ex-Weltmeister Anatoli Karpow. Sie zeichnet ein tiefes Spielverständnis aus, gepaart mit einem Gespür für Harmonie und Koordination. Ihre Hauptschwäche besteht darin, dass der Gegner sie mit dynamischem Spiel konfrontieren kann, dem zu begegnen viel Zeit kostet. Bleiben Pragmatiker wie Bobby Fischer, die von Anfang an auf konkretes Spiel aus sind und dieses schon in der Eröffnungsphase strategisch vorantreiben.  Mit Partieausschnitten und vom Leser zu lösenden Aufgaben werden die einzelnen Spielertypen weiter charakterisiert und vertiefend dargestellt. Fazit: Das Werk „Spielertypen“ ist für jeden Leser wirklich wertvoll, egal in welchem Typus er sich selber wiederfindet. Es ist ein nützliches Lehrbuch zur Erweiterung des eigenen Spektrums. 

27,80 €*
Karpow: Karpows Schachschule
  Anatoli Karpow (*1951)m der zwölfte Schach-Weltmeister von 1975 bis 1985 und FIDE-Weltmeister von 1993 bis 1999, hat den Ruf eines überragenden Positionsspielers. Seine Erfolge sind legendär, so hat er in seiner glanzvollen Laufbahn den einsamen Rekord von über 100 Turniersiegen erzielt und zudem neun Mal den Schach-Oscar als bester Spieler eines Jahres entgegengenommen. Karpows Schachschule präsentiert eine Auswahl von Partien und Partiefragmenten, die teilweise der eigenen Turnierpraxis entstammen und alle lehrbuchhaften Charakter tragen. Sämtliche Phasen der Schachpartie werden beleuchtet, wobei der Autor eine ausgewogene Mischung von strategischen und taktischen Elementen angestrebt hat. Dass ein gewisses Übergewicht bei der Eröffnungsbehandlung liegt, ist der wachsenden Bedeutung dieses Partieabschnitts geschuldet. Von den eingehenden Kommentaren und Analysen Karpows werden zweifellos Spieler unterschiedlichster Stärke profitieren können.   116 Seiten, gebunden, Verlag Joachim Beyer

14,80 €*
Tipp
Müller: Typisch Sizilianisch - Effektives Mittelspieltraining
Wer diese oder jene Eröffnung lernen will, kann unter vielen oder gar Dutzenden von Lehrbüchern auswählen. Aber wie sieht es aus, wenn man sich mit der Mittelspielstrategie vertraut machen will, die in Stellungen angewendet werden sollte, die aus genau dieser oder jener Eröffnung hervorgegangen sind? Oder anders ausgedrückt: in Stellungen, die für diese oder jene Eröffnung typisch sind. Natürlich gibt es in jedem Mittelspiel-Lehrbuch die ein oder andere Stellung, die eindeutig dieser oder jener Eröffnung zugeordnet werden kann. Allerdings ist deren Zahl verschwindend gering im Umfeld von Stellungen aus all den anderen Eröffnungen, die dort exemplarisch behandelt werden. Und somit von lauter Stellungen, deren strategische Behandlung der Leser eigentlich gar nicht erlernen will. Ist beispielsweise – so fragt der Autor durchaus begründet – die Behandlung der Themen Hängebauern und Minoritätsangriff für einen e4-Spieler nicht ebenso verzichtbar, wie sie für einen d4-Spieler unerlässlich ist? – Warum sollte ein eingefleischter Anhänger indischer Eröffnungen sich für die strategischen Feinheiten von Stellungen interessieren, die aus all diesen komplizierten Damengambit-Systemen resultieren? Und natürlich auch umgekehrt: Was kann ein Spieler mit all diesen Feinheiten indischer Stellungen anfangen, der um Fianchetto-Eröffnungen prinzipiell einen großen Bogen macht? Und genau dieses ebenso auffällige wie verblüffende Vakuum im Bereich der Mittelspiel-Literatur hat den Autor zu einem Verbesserungsversuch inspiriert: Wer beispielsweise Sizilianische Mittelspielstrategie lernen will, der bekommt ein Lehr- und Übungsbuch, in dem ausschließlich Sizilianer behandelt werden. Dabei geht es allerdings in diesem Buch zunächst nur um Stellungen vom Typ 'offener Sizilianer' – und zwar um solche mit dem aus den Bauern d6 und e6 bestehenden 'kleinen Zentrum', das für die allermeisten sizilianischen Systeme typisch ist.. Besondere Erwähnung verdient noch die Tatsache, dass die über 150 Übungen zwecks abwechslungsreicher und entsprechend unterhaltsamer Darbietung bestimmten Themen zugeordnet wurden – beispielsweise 'Aufstiegskandidat', 'Abstiegskandidat', 'Gewaltmaßnahme oder Druck- steigerung' und dergleichen mehr. 162 Seiten, kartoniert Joachim Beyer Verlag Rezension von Christian Hoethe im Dezember 2022 Als jemand, der schon immer gern von einer Eröffnung zur nächsten wechselte, um frische Stellungen aufs Brett zu bekommen, hatte ich stets einen "soft spot" für die legendäre Sizilianische Verteidigung. Eine Eröffnung, die Schwarz die statistisch besten Siegeschancen verspricht, dem Anziehenden frühe Vereinfachungen vorenthält und die spannende strategische wie taktische Mittelspielpläne enthält, ist einfach zu gut, um wahr zu sein! Auch die kämpferischsten Weltmeister wie Fischer, Kasparow und Carlsen haben auch den Sizilianer in ihrem Arsenal. Seine große Popularität ist dafür verantwortlich, dass der Sizilianer auch literarisch so beliebt ist wie keine andere Eröffnung. Aber wirklich gleichermaßen fesselnde wie instruktive Bücher zum Sizilianer sind leider selten. Spontan fallen mir Polugajewskis zwei Bände "Im sizilianischen Labyrinth" ein, Ksieskis "Sizilianisch mit e6 und d6 - Mittelspielpraxis", Zellers "Sizilianisch im Geiste des Igels" und erneut Polugajewskis "Sicilian Love". Großmeister Karsten Müller hat sich der Aufgabe gestellt, ein weiteres Buch zur sizilianischen Mittelspielpraxis herauszubringen, das sich allerdings doch wesentlich von den vorgenannten Werken unterscheidet. Analog der Reihe "Gezielte Mittelspielstrategie" aus den frühen 90er Jahren von Lothar Nikolaiczuk richtet sich das Buch Müllers gezielt an Fans einer konkreten Eröffnung, hier: der Sizilianischen Verteidigung. Gegenüber herkömmlichen Mittelspielbüchern hat das den enormen Vorteil, dass man sich ausschließlich "einer großen Sache" widmet und keinen unnötigen Ballast anhäuft, der aus Eröffnungen entsteht, die man womöglich gar nicht im eigenen Repertoire hat. Im Gegensatz zu den vorgenannten Werken jedoch ist Müllers Buch nicht nur vorwiegend "einfaches" Lesevergnügen. Denn wie gleich zu Beginn der Lektüre klar wird, handelt es sich um ein intensives Arbeitsbuch zur Sizilianischen Verteidigung mit mehr als 150 Aufgaben, die aus dem offenen Sizilianer entstanden sind Wer sich mit Schwarz mit Sizilianisch verteidigt oder mit Weiß 1. e4 spielt und entsprechend häufig auf 1...c5 trifft, der ist nach dem Studium dieses neuen Titels aus der Feder von GM Karsten Müller sehr viel besser mit typisch sizilianischen Mittelspielverfahren vertraut! 

22,80 €*
Tipp
Schmücker: Das Londoner System - richtig gespielt
Vor etwa einem Jahrzehnt wurde das Londoner System fast ausschließlich unter Amateuren gespielt. Doch hat sich in den vergangenen Jahren viel ereignet und es hat sogar eine Art Durchbruch auf höchstem Niveau gegeben! Denn immerhin hat kein Geringerer als Weltmeister Magnus Carlsen eine solche Vorliebe für das Londoner System entwickelt, dass er es auch in wichtigen Partien einsetzt und damit eine Reihe schöner Siege erzielen konnte. Und er ist bei Weitem nicht der einzige Top-Spieler, da auch Kramnik, Grischuk und andere es in ihr Repertoire aufgenommen haben. Der absolute Guru des Londoner Systems ist und bleibt jedoch GM Gata Kamsky. Er vertraut ihm und wendet es sozusagen seit seiner Kindheit an, und er sieht keinen Grund, daran etwas zu ändern. Mittlerweile ist das Londoner System aus seinem Schattendasein hervorgetreten, so dass der Überraschungsfaktor etwas an Bedeutung verloren hat. Jedoch hat diese zunehmende Bekanntheit keinen Einfluss auf seineallgemeine Zuverlässigkeit gehabt, denn all seine Vorteile sind erhalten geblieben: – Es ist leicht zu erlernen – Es ist äußerst solide – Es wird oft unterschätzt – Es führt zu interessanten Stellungen – Es lässt Raum für eigene Ideen Vor allem aufgrund der Qualität von Computeranalysen hat sich die Eröffnungstheorie des Londoner Systems enorm weiterentwickelt. So sind in fast jedem Kapitel Verbesserungen zu finden, die nur auf eine Chance warten, in der Praxis ausprobiert zu werden! Buch, 186 Seiten, gebunden mit Leseband, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im Dezember 2019 Marcus Schmücker - Das Londoner System - richtig gespielt Das Londoner System (LS) ist derzeit stark in Mode. Autor Marcus Schmücker verweist in seinem Buch „Das Londoner System...richtig gespielt“ darauf hin, das es unter anderem Weltmeister Magnus Carlsen anwendet. Er gewann damit bei den Tata-Steel-Schachturnieren Anfang 2016 gegen Jewgeni Tomaschewski und ein Jahr später gegen Wesley So. Allerdings ist in der Einleitung der zweiten Auflage des Buches auch zu lesen, dass sich in den letzten Jahren sehr viel in Bezug auf das LS getan habe, schon allein wegen des Einsatzes von Computern. Schmücker war sehr schnell klar, dass es für die Neuauflage mit der Beseitigung einiger Fehler nicht getan ist. So gibt es um 80 Prozent neues Material, was für den Spieler des Londoner Systems dementsprechend viele Neuheiten mit sich bringt. Das Buch wird diesen Neuheiten durchaus gerecht. Den das LS hat zuverlässige Vorteile, die Schachspieler, die weniger überraschen, aber dafür solide und ruhig gewinnen wollen, sehr schätzen. Das System ist leicht zu erlernen, wird dabei unverständlicherweise oft unterschätzt, es führt zu interessanten Stellungen und lässt Raum, um eigene Ideen am Brett umsetzen zu können. Das Hauptmerkmal des Londoner Systems ist nach dem Aufbau von Weiß mit d4, e3 und Sf3 (mit der Kontrolle des Schlüsselfeldes e5) der Läuferzug f4. Dies ermöglicht eine maximale Kontrolle über die schwarzen Felder. Zudem löst Weiß das Problem des „schlechten“ Läufers, indem er ihn vor die Bauernkette stellt. Dann kann Weiß, wenn Schwarz nichts entgegensetzt, auch seine restlichen Leichtfiguren entwickeln. Nach diesen Grundgerüsten zeigt das Buch in 14 Kapiteln auf, wie das Eröffnungssystem gewinnbringend weitergeführt werden kann. Dazu gibt es viel Text und Diagramme, ergänzt durch fast unzählige Haupt- und Nebenvarianten. Weitere Varianten sind hell- und mittelgrau unterlegt, was eine noch tiefer gehende Analyse ermöglicht. Deutlich wird – das LS kann wie ein Bunker aufgebaut werden, besonders, wenn man sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Schwarz kann dem nur mit einem frühen Vorstoß von c7 nach c5 begegnen. Fazit: Wer dem Londoner System folgt, dem wird in diesem Buch das nötige Handwerksmaterial an die Hand gegeben. Wenn man seine Hausaufgaben auch für das Mittelspiel gemacht hat, kann sich Schwarz nur noch ins Endspiel retten.

22,80 €*
Konikowski & Bekemann: Königsgambit – richtig gespielt
Das Königsgambit ist eine scharfe Eröffnung, in der Weiß über die Züge 1.e4 e5 2.f4 Material für andere Vorteile opfert. Die Verteidigung gegen das aggressive Vorgehen seines Gegners fällt Schwarz nicht leicht. Deshalb verspricht die Eröffnung Weiß schöne Erfolge, zumal sie auch als Überraschungswaffe eingesetzt werden kann. Weiß verfolgt das strategische Hauptziel, durch das Bauernopfer auf f4 das Zentrum über d2-d4 zu besetzen, um über eine schnelle Figurenentwicklung zügig einen Königsangriff aufziehen zu können. Das Königsgambit wurde bereits in den Werken von Lucena (1497) und Ruy Lopez (1561) erwähnt. Seine höchste Blüte feierte es in der Zeit der Romantik im Schach. Aus dieser stammt auch die „Unsterbliche Partie" zwischen Anderssen und Kieseritzky, die im Buch nicht fehlen durfte. Über die Jahrzehnte hinweg und bis in die Gegenwart haben sich selbst Weltmeister des Königsgambits bedient. Auch aktuell gehört die Eröffnung zum Repertoire einiger Spieler der Weltspitze. Beliebt ist es zudem im Fernschach. Mit diesem Buch legen die Autoren eine vollständig überarbeitete, erweiterte und aktualisierte Fassung ihrer Erstausgabe aus dem Jahr 2012 vor. Jerzy Konikowski ist FIDE-Meister und als Autor einer großen Zahl exzellenter Eröffnungsbücher weltweit bekannt. Uwe Bekemann ist Correspondence Chess Master, (Co-)Autor zahlreicher Eröffnungsbücher und hat viele Jahre dem Vorstand des Deutschen Fernschachbundes angehört. Durch das Königsgambit werden Sie mit einer interessanten Eröffnungswaffe ausgerüstet, die in der Praxis viel Freude bereitet und zudem schöne Erfolge in Aussicht stellt.320 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

24,80 €*
Brunthaler: 365 x Endspiel für Einsteiger
Das Endspiel ist einer der schwierigen Bereiche des Schachspiels und schreckt mit seinen vielen Techniken und Methoden und den variantenreichen Positionen viele Schachfreunde ab. Das ist sehr schade, denn schon ein kleiner Fehler im Endspiel verdirbt oft sofort den im Verlauf einer Partie mühsam erkämpften Vorteil. Doch nur wenige Schachspieler trainieren das Endspiel, schon weil sie sich den scheinbar grossen Zeitaufwand, der damit verbunden ist, einfach nicht leisten. Wer aber täglich auch nur eine Endspielaufgabe anschaut, wird schon nach einigen Wochen eine ganze Menge über das Endspiel erfahren haben und zwar ohne allzu großen Trainingsaufwand. Dieser Zuwachs an Wissen und Endspieltechnik verbessert die Spielstärke und das Verständnis des Schachspiels. Gleichzeitig wird die "mentale Fitness" verbessert - Schach ist ja bekanntlich das beste Gehirnjogging ! Das ist das Ziel der Reihe "365 x Endspiel - Eine Aufgabe für jeden Tag". Der vorliegende Band richtet sich an Hobbyspieler und Klubspieler unterer Spielklassen, die sich bisher noch wenig mit dem Endspiel befasst haben und dies nachholen möchten. Wir beginnen mit Aufgaben aus dem Bereich der elementaren Bauern- und Turmendspiele, so dass der Einstieg einfach und auch ohne besondere Vorkenntnisse möglich ist. Danach folgen Endspielaufgaben aus den verschiedensten Bereichen in bunter Folge - darunter auch manche verblüffend einfache Lösung einer scheinbar schwierigen Stellung ! 128 Seiten, kartoniert, Grossformat Rezension: Viele Schachfreunde und vor allem Anfänger machen um das Endspiel einen großen Bogen. Natürlich ist es oft einfacher und vielversprechender, Taktik und Eröffnungstheorie zu studieren, weil diese in einer praktischen Partie recht häufig vorkommen. Wer braucht schon Endspielwissen, wenn man den Gegner bereits in der Eröffnung schlagen kann? Eine durchaus berechtigte Frage die aber schnell ad absurdum geführt wird, wenn man gegen stärkere Gegnerschaft anzutreten hat. Ohne grundlegendes Endspielwissen kann man es vielleicht bis zu einem bestimmten Level schaffen, darüber hinaus ist man vollkommen chancenlos. Gerade deswegen sollte jeder Schachspieler, der sich verbessern will und mehr vom Schach verstehen lernen will, die verschiedenen Endspieltechniken in ihren Grundzügen verstehen lernen. Man braucht auch nicht gleich soweit gehen wie der ukrainische Meistertrainer Alexander Vaisman, der für einen starken Spieler das Wissen von mindestens 3000 Endspielstellungen als Grundvoraussetzung hält! Genauso wenig muss man unbedingt dicke Endspiel-Enzyklopädien studieren als normaler Schachspieler, ein Buch wie das vorliegende genügt vollkommen, um ein gesundes Endspielwissen auf einer festen Grundlage zu besitzen. Heinz Brunthaler, Autor von zahlreichen Trainingsbüchern, legt mit diesem Buch den Grundstein für das vernünftige Endspieltraining. Vernünftig deshalb, weil er seinen Leser nicht gleich mit zu schwierigen oder langweiligen Stellungen demotiviert. Brunthaler geht in seinem Buch von den einfachsten und elementarsten Stellungen hin zu etwas komplexeren Aufgaben, die aber nie überfordernd wirken, also genau der richtige Einstieg und Aufbau für den Endspieleinsteiger. Das Buch ist hervorragend geeignet für ein Selbststudium oder für ein Training im Schachverein. Die Benutzerfreundlichkeit und der günstige Preis sind weitere positive Argumente, die für eine Kaufempfehlung meinerseits sprechen. Fazit:365x Endspiel für Einsteiger kann jedem Anfänger empfohlen werden! Natürlich auch für alle anderen zu empfehlen, dazu fällt mir noch eine Geschichte ein: Michail Tal, Schachweltmeister von 1960 bis 1961, erzählte einmal in einem Interview, dass er sich mit Vorliebe Schach-Anfängerkurse im russischen Fernsehen ansieht. Auf die Frage, dass er als starker und berühmter Großmeister das doch gar nicht nötig hätte, erwiderte Tal ruhig: „durch solche Sendungen für Anfänger wird man oft wieder an das einfachste erinnert, dass man im Laufe der Zeit vergessen hat!“. Martin Rieger, November 2007

14,95 €*
Konikowski: Damengambit - richtig gespielt
Konikowski: Damengambit - richtig gespielt Das Damengambit (1. d4 d5 2. c4) ist eine sehr alte Eröffnung, die bereits in Handschriften des späten 15. Jahrhunderts erwähnt wird, allerdings erst mit dem Aufkommen des Positionsspiels nach Steinitz erheblich an Beliebtheit gewann und in den 1920er und 30er Jahren einen Höhepunkt der Popularität erlebte. Auch wenn später andere Systeme die führende Rolle übernommen haben, ist das Damengambit immer noch sehr häufig in Turnieren aller Klassen anzutreffen. Es gilt als gesunde und zuverlässige Eröffnung für Spieler, die eine solide Partieanlage anstreben. Dabei erscheint die Einstufung als Gambit kaum gerechtfertigt, denn Weiß geht kein wirkliches Wagnis ein: Bei Annahme des Gambits kann der Mehrbauer von Schwarz nicht ohne ernsthafte Nachteile behauptet werden. Mit 2. c4 beginnt Weiß den Kampf um die Zentralfelder d5 und e4, bedingt durch die schwarzen Antwortzüge haben sich verschiedene Eröffnungssysteme herausgebildet: Die drei wichtigsten sind 2... dxc4 (angenommenes Damengambit), 2... e6 (abgelehntes Damengambit) und 2... c6 (Slawisch). Sie stehen naturgemäß im Mittelpunkt dieses Buchs, aber auch andere schwarze Fortsetzungen im zweiten Zug, wie Albins Gegengambit (2... e5) oder die Tschigorin-Verteidigung (2... Sc6), wurden aufgenommen. Gleichfalls berücksichtigt sind Abweichungen im zweiten weißen Zug, die zur Gruppe der Damenbauernspiele führen, wie das Colle-System oder das abenteuerliche Blackmar-Diemer-Gambit (2. e4). Ein so ausgedehntes Eröffnungssystem wie das Damengambit kann in einem Buch dieses Umfangs natürlich nicht erschöpfend behandelt werden. Der Autor musste sich darauf beschränken, die wichtigsten Abspiele und die mit diesen verknüpften Besonderheiten darzulegen. Dies geschieht in einer ausführlichen Einleitung sowie in 21 Kapiteln, die noch um eine Auswahl von 60 kommentierten Partien aus der Turnierpraxis ergänzt wurden. Die vorliegende überarbeitete Neuauflage richtet sich vornehmlich an Vereinsspieler und Amateure, die sich einen fundierten Überblick zu diesem Eröffnungskomplex verschaffen möchten, ohne auf die vielfach vorhandenen Monografien einzelner Untersysteme zurückgreifen zu müssen. 248 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Heinz Däubler, November 2016Im Joachim-Beyer-Verlag ist in diesem Jahr in 3. überarbeiteter und ergänzter Auflage Jerzy Konikowski „Damengambit…richtig gespielt“ erschienen. Das schon im 15. Jahrhundert gespielte solide und gesunde Damengambit ist ein sehr häufiger Gast bei Schachturnieren und wird von Spielern aller Spielstärken sehr gerne angewandt.Die Theorie des Damengambits ist mittlerweile derart umfangreich, dass es in einem Buch nicht darzustellen ist. Deshalb kann das Werk nur einen Einblick über die vielfältigen Varianten des Damengambits geben. Es richtet sich deshalb in erster Linie an den Vereins- und Amateurspieler, der sich einen Überblick über die strategischen und taktischen Merkmale dieser Eröffnung verschaffen will.Nachdem in der Praxis weit überwiegend das orthodoxe Damengambit (2…e6), das angenommene Damengambit (2…dxc4) und Slawisch (2…c6) anzutreffen sind, stehen diese in der Einleitung sowie den Kapiteln 4 und 5 abgehandelten Eröffnungssysteme im Mittelpunkt der Untersuchung.Zuvor geht der Autor in den Kapiteln 1 bis 3 auf die absoluten Nebenabspiele Colle-System, die Richter-Weressow-Eröffnung und das Blackmar-Diemer-Gambit ein. In den Kapiteln 7 bis 21 gibt der Autor einen Einblick in eine ganze Reihe von Abspielen, aus der vom Umfang her dieWiener Variante, die Tarrasch-Variante, die Abtauschvariante und die Variante mit 5.Lf4 herausragen.Es gefällt, dass der Autor jedes Kapitel per Notation und Diagramm einleitet und das Ergebnis seiner Untersuchung am Ende eines jeden Kapitels zusammenfasst.Sehr nützlich für den Lernenden ist die Darstellung der im Damengambit entstehenden Bauernstrukturen, die dem Lernenden hilft, die strategischen und taktischen Nuancen dieser Eröffnung aufzunehmen. Den Abschluss bilden 60 instruktiv erläuterte Partien aus der Großmeisterpraxis der Jahre 1983 bis 2015.  Rezension von Uwe Bekemann im Dezember 2015 Mit seiner 3. überarbeiteten und ergänzten Auflage ist das Werk "Damengambit … richtig gespielt" von Jerzy Konikowski ganz frisch wieder in den Markt gekommen. Erschienen ist es als Imprint des Schachverlags Ullrich im Joachim Beyer Verlag. Auch wenn der Buchtitel ausschließlich das Damengambit als Inhalt benennt, erhält der Leser auch Stoff außerhalb dessen in die Hand, was gemeinhin unter dieser Bezeichnung läuft. Zu den weiteren Inhalten zählen beispielsweise die Slawische Verteidigung, das Colle-System, das Blackmar-Diemer-Gambit, die Tschigorin Verteidigung und mehr. Ein so weiter Streifzug durch die Systeme kann diese natürlich nicht erschöpfend darstellen, was auch der Rückentext deutlich herausstellt. Dort steht: "Die vorliegende überarbeitete Neuauflage richtet sich vornehmlich an Vereinsspieler und Amateure, die sich einen fundierten Überblick zu diesem Eröffnungskomplex verschaffen möchten, ohne auf die vielfach vorhandenen Monografien einzelner Untersysteme zurückgreifen zu müssen. Ich denke, dass "Damengambit … richtig gespielt" genau diesen selbst gesetzten Anspruch erfüllt. In einem einleitenden Teil stellt Konikowski zunächst "Bauernstrukturen im Damengambit" vor. Auf rund 20 Seiten wird der Leser mit dem Rüstzeug ausgestattet, die wesentlichen Stellungsmerkmale in den sich anschließenden Theoriekapiteln hinsichtlich der Bauernkonstellationen mit angezeigten Formen einer Behandlung in Verbindung zu bringen. Eine typische Formation kann er wiedererkennen und seine Entscheidung auch auf der Basis seiner Erkenntnisse aus den einleitenden Ausführungen treffen. Diesem allgemeinen Teil folgt eine Einleitung. Diese ähnelt im Erscheinungsbild den nachfolgenden Theoriekapiteln, enthält tatsächlich auch Abweichungen von überwiegend nachrangier Bedeutung, zeigt vor allem aber auf, wie sich das theoretische Material auf die folgenden Kapitel verteilt. Der Einleitung schließen sich 21 Kapitel an, die sich jeweils einem bestimmten Eröffnungssystem widmen. Ein 22. Kapitel folgt mit insgesamt 60 Beispielpartien. Diese beziehen sich inhaltlich auf alle vorhergehenden Kapitel und dienen der ganzheitlichen Betrachtung einer Eröffnung im Partieeinsatz. Die Kommentierung setzt sich aus Textkommentaren und Analysen bzw. als Varianten genutzten Partiefragmenten zusammen. Die jüngsten der abgebildeten Partien stammen aus dem Jahr 2015. Die Aktualisierung des Werkes ist auch an dem Partienteil nicht vorbeigegangen. Die 21 Kapitel "reinen" Theoriekapitel sind inhaltlich identisch aufgebaut. Die Initialzugfolge wird abgebildet, regelmäßig mit einigen erklärenden Worten. Dann geht es sogleich in die Besprechung der Theorie. Diese erfolgt an einem Baum aus Hauptvariante und Abzweigungen. Konikowski erklärt viel, spart aber auch nicht an Varianten. Dieser Aspekt ist für den Fernschachspieler von Bedeutung, der diese Varianten in seiner Partie unmittelbar einsetzen kann. Aufgefallen ist mir an ausgesuchten Beispielen, dass Konikowski gerne auch mal eine weniger gängige Empfehlung "herauskitzelt", die der Gegner in einer fortlaufenden Partie vielleicht nicht erwartet hat, sofern er auf die Hauptvarianten fixiert ist. Statistisch relevantes Material gibt es in diesen Fällen kaum und beruht dann oft nur auf ca. fünf bis sechs Beispielpartien. Der Leser bekommt so durchaus Erfolg versprechendes Material in die Hand, ohne dass der Gegner die Partie darauf hat zusteuern sehen. Er kann es in seiner Partie im Wissen einsetzen, dass es von Konikowski gut geprüft worden ist. Der Käufer erhält "Damengambit … richtig gespielt" in einer gebundenen Fassung und einem festen Einband. Den "besonderen Pfiff" macht dabei auch ein Lesebändchen aus, dass dem im Werk arbeitenden Leser immer anzeigt, wo er sich gerade befindet. Fazit: "Damengambit … richtig gespielt" ist ein sehr guter Allrounder, um das Damengambit, die Slawische Verteidigung und einige weitere weniger breite Systeme für den Einsatz im Klubspiel oder eben auch in der privaten Partie am heimischen Brett zu erlernen. Damit ist das Werk zugleich eine gute Grundausstattung, auf deren Basis der Spieler seine Entscheidungen treffen kann, für welche Systeme er sich bedarfsweise Spezialliteratur beschaffen möchte.   Ich kann den Kauf des Buches bis in den Klubbereich hinein empfehlen.  

22,80 €*
Konikowski: Modernes Sizilianisch - richtig gespielt
1...c7-c5 als Antwort auf 1.e2-e4 wird bereits 1594 in einem Buch des Italieners Giulio Cesare Polerio (1548-1612) erwähnt, und im 17. Jahrhundert gab ihr sein Landsmann Gioachino Greco (1600-1634) dieser Eröffnung den Namen „Giuoco Siciliano". Zunächst wurde diese Verteidigung nur selten angewandt, aber im Laufe der Zeit erregte sie immer mehr Aufsehen und speziell seit Mitte des 20. Jahrhunderts nahm ihre Popularität deutlich zu. Heutzutage ist die „Sizilianische Verteidigung" die meistgespielte Eröffnung gegen 1.e2-e4 und ihre Beliebtheit wächst unaufhörlich, weil sie zu scharfen und komplizierten Stellungen führt, in denen Schwarz gute dynamische Gegenchancen erhält. Die „Sizilianische Verteidigung" bietet Spielern jeglicher Spielstärke, vom Amateur bis hin zur Weltspitze, einen breiten Anwendungsbereich. Behandelt werden zunächst alle Abweichungen, bevor die Grundstellung nach 1.e4 c5 2.¤f3 d6 3.d4 usw. überhaupt erreicht wird – wie die „Geschlossene Variante", das „Morra-Gambit", die „Alapin-Variante", der „Grand-Prix-Angriff", die Fortsetzung 3.¥b5+ usw. Da es allerdings aus Platzgründen leider nicht möglich ist, alle Hauptsysteme des Sizilianers in einem einzigen Buch vorzustellen, hat sich der Autor entschieden, Ihnen eine der heute populärsten Spielweisen näherzubringen, welche fast immer zu einem kompromisslosem Kampf führt – und zwar das Najdorf-System. Der bekannte Schachautor, FIDE-Meister Jerzy Konikowski, erläutert in diesem Buch die Geheimnisse der „Sizilianischen Verteidigung". Auf der Basis von 18 theoretischen Kapiteln und einem Schlussteil mit 74 ausführlich kommentierten Partien erklärt er ihre strategischen und taktischen Raffinessen und bietet dem Leser somit ein komplettes Repertoire gegen den Eröffnungszug 1.e2-e4. 336 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Jörg Palitzsch im März 2021 Der Zug 1. … c7-c5 gilt als beste Antwort für Schwarz auf die Königsbauerneröffnung e2-e4. Er verspricht Erfolgsaussichten, wenn man mit Schwarz auf Gewinn setzt. Der Zug wird wegen seines Variantenreichtums gespielt, ist je nach Variante etwas defensiv aber nicht zu passiv – und bei allem flexibel. Giulio Polerio war in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts nicht nur der beste Schachspieler Italiens, sondern auch der führende Theoretiker seiner Zeit. Er beschrieb als erster die „Sizilianische Verteidigung“, auch wenn sie damals noch nicht so hieß, im 17. Jahrhundert benannte sein Landsmann Gioachchino Greco sie „Giuoco Siciliano“. In der überarbeiteten und ergänzten vierten Auflage seines Buches „Modernes Sizilianisch...richtig gespielt“ hat FIDE-Meister Jerzy Konikowski alles aufgeboten, um Schachspielern die heute weltweit verbreitete populäre Verteidigung näherzubringen. Er zeigt dabei ein komplettes Repertoire für Schwarz gegen den Eröffnungszug mit dem Königsbauern auf e4. Neben einzelnen Varianten, wie die Geschlossene -, Alapin-, die Bauernraub – und Polugajewski Variante werden allein zehn Fortsetzungen und drei Möglichkeiten des Angriffs präsentiert. Es gibt also reichlich Spielzüge, die genügend Antworten für eine erfolgreiche Fortsetzung mit den schwarzen Figuren in der Frühphase einer Partie. Der Autor weist dann auch darauf hin, dieser Phase genügend zu beachten. Wenn eine Seite schon am Anfang eines Kampfes materiell und positionell in Nachteil gerate, werde es nicht leicht, dies im weiteren Spielverlauf wieder auszubügeln, so Jerzy Konikowski. Die Sizilianische Verteidigung – speziell das Najdorf-System, das nach 1. e2–e4 c7–c5, 2. Sg1–f3 d7–d6, 3. d2–d4 c5xd4, 4. Sf3xd4 Sg8–f6 und 5. Sb1–c3 a7–a6 entsteht, biete jedem Spieler jeder Spielstärke die Möglichkeit, einen kompromisslosen Kampf mit Schwarz zu führen. Berühmte Spieler wie Michail Tal und Bobby Fischer setzten erfolgreich auf dieses System, zu Beginn 1980er Jahre wählte sie Garri Kasparow zu seiner Hauptwaffe mit den schwarzen Steinen und sorgte für eine weitere Popularität. So finden sich im zweiten Teil des Buches insgesamt 74 Beispielpartien aus dem Jahren 1959 (Keres – Fischer) bis 2020 (Sarana – Vachier-Lagrave), die die große Wirksamkeit der Sizilianischen Verteidigung aufzeigen.   Rezension von Heinz Däubler im August 2016 Im Joachim-Beyer-Verlag ist in 2. überarbeiteter und ergänzter Auflage Jerzy Konikowski „Modernes Sizilianisch … richtig gespielt“ erschienen. Dabei hat der Autor dicht gepackt eine Fülle von Informationen zusammengetragen. Das Werk richtet sich an denjenigen Schachfreund, der als Schwarzspieler die Sizilianische Eröffnung in sein Repertoire einbauen will. Dabei ist der Titel „Modernes Sizilianisch“ zunächst etwas verwirrend. Angeboten wird kein Abriss der gesamten Breite dieser Eröffnung, was bei einem Buchumfang von ca. 300 Seiten den Rahmen sprengen würde. Der Autor geht in 19 Kapiteln lediglich auf die Najdorf-Verteidigung des Sizilianers ein, sieht man einmal von den ersten fünf Kapiteln ab, in denen er die frühen Abweichungen 2.Sc3, 2.c3, 2.d4, 2.f4 und die Fortsetzung 3.Lb5+ abhandelt. Von Kapitel 6 an stellt der Autor die Najdorf-Variante zur Diskussion, die durch die Züge 1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 gekennzeichnet ist. So spürt er in den Kapiteln 6 bis 11 baumartig die Verzweigungen auf, die sich nach den 6. weißen Zügen f3, Le3, f4, g3, Le2 und Lc4 ergeben. In den Kapiteln 12 bis 18 bietet der Autor für Schwarz die Abspiele Db6, b5, Dc7, Sbd7, Sc6 und Le7 zum Studium an, die sich nach der für Weiß wohl chancenreichsten Zugfolge 6.Lg5 e6 7.f4 ergeben. Dem 19. und letzten Kapitel sind 70 gehaltvolle Großmeisterpartien (1959-2014) gewidmet. Was sonst noch gefällt: ■ Vorstellung eines jeden Abspiels per Diagramm. ■ Verknüpfung des behandelten Stoffes mit den Partien. ■ Wertende Zusammenfassung am Ende eines jeden Abspiels. ■ Ausführliches Literaturverzeichnis im Anhang. Rezension von Uwe Bekemann, für BDF-Portal + Fernschachpost Rund acht Jahre nach der Erstauflage ist das Werk „Modernes Sizilianisch … richtig gespielt“, geschrieben von Jerzy Konikowski, mit der 2., überarbeiteten und ergänzten Auflage auf den Markt gekommen. Heutzutage ist das Erscheinen einer Neuauflage eines Eröffnungsbuches längst keine Allerweltssache mehr. Es ist im Reigen der zahlreichen Neuerscheinungen jedes Jahr eher eine Ausnahme und unterstreicht die von der zahlreichen Kundschaft mit dem Kauf bestätigte Qualität. Zunächst zum rein Äußerlichen: „Modernes Sizilianisch … richtig gespielt“ erscheint in einem neuen Gewand, aber in der bewährten soliden Aufmachung. Auch als Imprint des Schachverlags Ullrich im Joachim Beyer Verlag sind der Hardcover-Einband, die anspruchsvolle Bindung und das Lesebändchen Merkmale, die der Leser spätestens nach dem fünfzigsten Zugriff zu schätzen wissen wird. Das Buch ist für die häufige Nutzung gemacht, mit seiner Robustheit trotzt es der Abnutzung und einem Zerfleddern. Um es auf den Punkt zu bringen: Mit diesem Werk hat man etwas in der Hand. Und dies gilt auch für den wichtigsten Teil aller Kundenwünsche, den Inhalt. Gegenüber der ersten Auflage ist dieser noch einmal um rund 40 Seiten gewachsen. Nicht nur in den Beispielpartien, von denen es insgesamt 70 im Buch gibt, sondern durchgehend finden sich die Hinweise auf eine vollständige Überarbeitung. Das jüngste Material stammt aus dem laufenden Jahr 2014, aktueller geht nicht. Insgesamt 19 Kapitel verteilen sich über das Werk, die Nr. 19 enthält gesammelt die schon angesprochenen Beispielpartien. Diese beziehen sich auf alle vorhergehenden Kapitel, sind intensiv kommentiert und erfüllen gleich zwei Funktionen. So veranschaulichen sie einerseits die Spielführung und ergänzen andererseits die Ausführungen zur Theorie in den vorangehenden Teilen. Wie Konikowski in seinem Vorwort zurecht bemerkt, kann die Sizilianische Verteidigung nicht hinsichtlich aller ihrer Systeme in einem einzigen Buch dargestellt werden. Er hat sich deshalb auf das Najdorf-System konzentriert, eines der heute beliebtesten Systeme überhaupt. Andere Spielweisen, beispielsweise die Drachenvariante und das Sweschnikow-System, bleiben deshalb außen vor. Dennoch ist es äußerst schwer, auch unter dieser Konzentration ein rundes Repertoire zusammenzustellen, denn auch mit der Najdorf-Variante lassen sich heute mehrbändige Ausarbeitungen füllen. Wer Jerzy Konikowski kennt, der weiß um sein feines Gespür für Varianten, die u.a. die folgenden Qualitäten haben 1.Sie versprechen ein gutes Spiel, wenn auch nicht zwingend einen Vorteil. 2.Sie gehen weiten Gefilden der Theorie aus dem Weg. 3. Sie sind relativ leicht zu verstehen und zu erlernen. Mit diesen Merkmalen sind sie genau das Richtige für den Klubspieler. Das Herzstück von „Modernes Sizilianisch … richtig gespielt“ ist somit die Theorie zum Najdorf-System. Mit dem 6. Kapitel geht er konkret darauf ein. Es liegt auch in der Hand von Weiß, ob der Nachziehende sein Ziel, Najdorf auf das Brett zu bekommen, erreicht. Wenn er vorher das Spiel bestimmend abweicht, muss Schwarz mit einem ausreichenden Rüstzeug antworten können. Dies stellt Konikowski in den ersten fünf Kapiteln und in einem ersten Schritt bereits in seiner Einleitung sicher. Das Werk ist wie folgt gegliedert: Einleitung (Darstellung der Abfolge der theoretischen Behandlung und der „exotischen“ Spielweisen) Kapitel 1: Geschlossene Variante (1.e4 c5 2.Sc3) Kapitel 2: Alapin-Variante (1.e4 c5 2.c3) Kapitel 3: Morra-Angriff, auch Morra-Gambit genannt (1.e4 c5 2.d4 cxd4 3.c3) Kapitel 4: Grand-Prix-Angriff (1.e4 c5 2.f4) Kapitel 5: Die Fortsetzung 3.Lb5+, üblicherweise als Rossolimo-Angriff bezeichnet (1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.Lb5+) Kapitel 6 bis 18: Najdorf-Variante in allen wichtigen Variationen Kapitel 19: Beispielpartien. Ein Variantenindex ist nicht enthalten. Dessen Funktion wird aber zumindest grundlegend vom Inhaltsverzeichnis erfüllt, das eben auch die Züge enthält, über die eine Weichenstellung erfolgt. Jerzy Konikowski hat in einer immens hohen Zahl Eröffnungsbücher geschrieben. Seine Art der Darstellung ist deshalb bekannt. Ihr bedient er sich auch in „Modernes Sizilianisch … richtig gespielt“. Dies bedeutet, dass er eine Mischung aus Text und Varianten in seiner Kommentierung anbietet. Es ist schwer, eine Mengenrelation zu geben. Ich kann mich deshalb nur auf einen persönlichen Eindruck zurückziehen. Nach diesem taxiere ich den Textanteil der Analysen auf etwa ein Drittel bis zu einem Viertel und die konkreten Züge auf etwa zwei Drittel bzw. drei Viertel. Mir persönlich sagt dieses Verhältnis sehr zu, da die Textausführungen jenseits von banalen Aussagen, die den Klubspieler nicht mehr schlauer machen können, einsetzen und genügend Variantenmaterial angeboten wird. Dieses ist gesichtet und auf Qualität geprüft. Auch der Fernschachspieler weiß dies zu schätzen, unterstützt ihn das Werk doch auf diese Weise in seiner Arbeit mit der eigenen Partiendatenbank in der Partie. „Modernes Sizilianisch … richtig gespielt“ offeriert dem Spieler ein „rundes“ Repertoire. Dies bedeutet, dass er nicht mit „Allerweltszügen“ aus seiner Vorbereitung gedrängt werden kann. Auf jede wichtige Weichenstellung seines Gegners mit den weißen Steinen bekommt man als Schwarzer etwas an die Hand. Das Spannungsfeld zwischen der bestmöglichen Vorbereitung und dem Aufwand, den ein Klubspieler sich leisten kann, ist mit diesem Werk sehr gut aufgelöst. Mit den Anleitungen und Hinweisen Konikowskis zur Strategie und zu Eigenheiten in der Spielweise ist er gut präpariert, wenn ihm sein Gegner einen konkreten Zug serviert, der nicht im Buch zu finden ist. Und dass dies passieren wird, ist systembedingt, denn für mehr müsste der Leser umfangreiche Spezialwerke studieren. Es ist schwer, den Adressatenkreis des Werkes nach der Spielstärke zu definieren. So möchte ich keine Eingrenzungen nach der DWZ geben und mehr beschreibend vorgehen. Der Leser sollte, um mit einem ausreichenden Tiefgang mit dem Werk arbeiten zu können, die Anfangsgründe des Schachspiels schon etwas hinter sich gelassen haben. Sein Schachverständnis sollte so weit entwickelt sein, dass er fundiert eine eigene Stellungseinschätzung vornehmen kann. Er sollte also erkennen können, wenn eine Seite beispielsweise den Vorteil eines Läuferpaares hat, eine bessere Bauernstellung oder vielleicht eine offene Linie. Dann kann er es nachvollziehen, wenn Konikowski zum Urteil von „Weiß steht besser“ oder „Schwarz verfügt über die besseren Angriffschancen“ kommt. Es sollte zum Bestandteil einer intensiven Arbeit des Lesers mit „Modernes Sizilianisch … richtig gespielt“ gehören, die Ausführungen des Autors genau zu studieren und nachzuvollziehen. Dann wird er unter dessen Anleitung tatsächlich dem schon im Buchtitel zum Ausdruck kommenden Anliegen nahekommen und die Sizilianisch e Verteidigung auf den ausgesuchten Wegen richtig zu spielen erlernen. Für den Spieler mit Fertigkeiten auf Klubniveau dürfte das Werk den größten Wert haben. Er bekommt ein qualifiziertes und überschaubares Repertoire an die Hand und kann dieses mit einem überschaubaren Aufwand erlernen. Nicht selten sind als Quellen Fernschachpartien im Text genannt. Auch aus dem Reigen der schon erwähnten vollständigen Partien im letzten Kapitel sind zwei im Fernschach gespielt worden. Entwicklungen aus diesem Bereich sind somit erfreulich umfassend aufgenommen. Am Schluss des Werkes ist auch ein Quellenverzeichnis zu finden. Dieses enthält sowohl klassische als auch topaktuelle Werke. Der Leser bekommt neben den altbewährten Linien auch die neuen Ideen aus der Turnierpraxis wie auch der theoretischen Untersuchungen geboten. Dies gilt übrigens auch für den Spieler mit Weiß, aus dessen Perspektive das Repertoire zwar nicht zusammengestellt ist, der die Ausführungen aber ebenfalls gut nutzen kann. Fazit: „Modernes Sizilianisch … richtig gespielt“ ist ein Buch, das ich vor allem dem Klubspieler sehr empfehlen kann. Er erhält ein Repertoire, das er sich mit einem überschaubaren Aufwand zu Eigen machen kann und ihn gut präpariert. Es hat sich bewährt, wie die Möglichkeit einer neuen Auflage beweist, und es ist gegenüber der ersten Auflage weiter verbessert und natürlich aktualisiert worden. Und in unserer Zeit, die davon geprägt ist, dass vor allem englischsprachige Schachliteratur auf unseren Markt kommt, gibt es ein weiteres Kaufargument: „Modernes Sizilianisch … richtig gespielt“ ist in Deutsch geschrieben. Sein Preis ist allemal angemessen, auch unter Berücksichtigung der Qualität seiner Beschaffenheit. Mit ihm hat der Klubspieler sein Geld sehr gut angelegt.

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Blübaum; Müller & Krallmann: Schachtraining mit Matthias Blübaum
Sein Weg zum EuropameistertitelGemeinsam mit seinem langjährigen Trainer Matthias Krallmann schildert GM Matthias Blübaum seinen Weg von der frühen Jugendzeit bis zum Europameistertitel. Dabei hat er laut eigener Aussage besonders von der ‚Prinzengruppe' des Deutschen Schachbunds profitiert, die 2008 von Bundesnachswuchstrainer IM Bernd Vökler ins Leben gerufen wurde. Bei dieser eigentlich gar nicht so langen Reise eines herausragenden jungen Talents zum deutschen Spitzenspieler wird der Leser nicht nur mitgenommen, sondern er kann ‚unterwegs' auch vieles für seine eigene Praxis lernen und bekommt allerlei didaktische Tipps und Kniffe geboten. Zu alldem heißt es im Vorwort von IM Bernd Vökler: „... ein besonderer Clou gelungen. Der Endspiel-Guru, Dr. Karsten Müller, seziert die Endspiele von Matthias Blübaum. Ein doppelter Genuss für den Leser! – Im nächsten Abschnitt wird dann Einblick in die Schatzkammer eines jeden Großmeisters gewährt – nämlich in sein Eröffnungs-Repertoire. Matthias Krallmann merkt an, dass selbst Exweltmeister Khalifman das komplette und in sich geschlossene Repertoire von Matthias Blübaum einst ausdrücklich gelobt hat. – Es folgen kommentierte Partien gegen die Topstars der Szene: Das Kapitel ist zum Zunge schnalzen! – Und zum guten Schluss muss der Leser selbst ran. Der große Taktiktest lädt zum Knobeln und Rechnen ein. Matthias Krallmann und Matthias Blübaum liefern keine leichte Kost! Typisch ostwestfälisch, arbeitsintensiv, anstrengend, ehrlich und gerade – das Portrait des Schacharbeiters, des Schachgroßmeisters, des Schachpraktikers Matthias Blübaum. Der Weg zur Nummer eins in Deutschland ist kein Sprint, sondern ein Marathon!"   308 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Raymund Stolze im August 2022 Wenn man Lektor und/oder Autor ist, dann sind faire Rezensionen wahrlich nicht leicht. Wichtig ist ganz sicherlich, dass es unbedingt zu vermeiden ist, sein eigenes noch nicht geschriebenes Buch zum vorliegenden Thema zu, Maßstab zu machen, was ja die Lektüre sicher herausfordern kann. In jedem Fall sollte spürbar sein, dass der Rezensent eine echte Beziehung zum Stoff hat. Fehlt diese, dann geht einem ein Verriss leicht von der Hand und findet sogar bei den Lesern Beifall. Aber ein solches Herangehen, sich quasi auf Kosten anderer zu profilieren, finde ich mehr als unfair. Hauptautoren des Mitte Juli im Joachim Beyer Verlag erschienenen Bandes Schachtraining mit Matthias Blübaum – Sein Weg zum Europameistertitel sind Matthias Blübaum und sein langjähriger Trainer Matthias Krallmann. Klar ist, dass die schachsportliche Entwicklung des inzwischen 25-jährige Großmeister im Mittelpunkt steht, die er mit Platz 1 bei der EM 2022 im slowenischen Terma Cadez vorerst krönte. Er war bislang in der Chronik dieser Titelkämpfe der erste deutsche Schachspieler, dem dies gelungen ist. Der Titel signalisiert dem Leser, dass er chronologisch diesen für das Schach hierzulande keineswegs typischen Aufstieg verfolgen kann. Das ist auch insofern interessant, weil es ganz persönliche Einblicke in eine zehn Jahre andauernde Zusammenarbeit zwischen Matthias Blübaum und seinem Trainer gibt, die 2017 plötzlich endete. Hier wäre es fraglos interessant gewesen, von seinem Schützling zu erfahren, was ihn beeinflusst hat, nach fünf erfolgreichen Jahren Werder Bremen zu verlassen und zu den SF Deizisau zu wechseln. Mag sein, dass Matthias dazu keine Aussage machen wollte und konnte, weil er eine Verschwiegenheitsklausel unterschrieben hat. Dass Matthias Krallmann zwischen 2005 und 2015 ein sehr gutes Schachtraining geleistet hat, beweist die Bilanz. Begonnen hat alles mit einer DWZ von 1385, zehn Jahre später war Matthias Blübaum bei 2632 angelangt im Ergebnis von ca. 600 Trainingsstunden am Brett und Computer. „Ich kann mich an keine einzige Erinnern, in der er keine Lust auf Schach gehabt hätte“, wird der Trainer zurückblicken. Unbedingt erwähnt werden muss, dass die vom Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler ins Leben gerufene „Prinzengruppe“ des Deutschen Schachbundes ihn leistungssportlich enorm gefördert hat, zu der ja auch Rasmus Svane, Dennis Wagner und Alexander Donchenko gehörten. Sie alle haben das vorgegebene ehrgeizige Ziel erreicht, den Großmeistertitel verliehen zu bekommen. Ein sehr gutes Schachbuch lebt selbstverständlich von seinem Partinteil. Und der ist ziemlich umfangreich. So werden im ersten Kapitel 66 Partien und Partiefragmente von Matthias Krallmann vorgestellt, in denen alle wichtigen Themen behandelt werden, die in praktischen Partien anzutreffen sind wie beispielsweise Königsangriff, Materialopfer, Leichtfigurenkampf, Figurenaktivität, Bauernführung, Kombinationen und Endspiele. In Kapitel 4 kommentiert dann Matthias Blühbaum fünf eigene Gewinnpartien, darunter gegen Exweltmeister Wladimir Kramnik und den WM-Herausforderer Jan Nepomjaschtschi. In Kapitel 7 schließlich sind Blübaum und Krallmann das Kommentatorenduo von EM-Partien 2022. Vielleicht wäre es hier ratsamer gewesen, zumindest die Reihenfolge einzuhalten und das alles entscheidende Remis in Runde 11 gegen Ivan Saric deshalb wegen der Dramatik an den Schluss zu setzen. Konzeptionell gelungen finde ich, dass das Autorenteam mit den Kapiteln Endspieltraining (II), Matthias Blühbaums Eröffnungsvarianten (III) und Dem großen Taktiktest (V) in die für den gebürtigen Lemgoer typische Spielweise tiefere Einblicke gibt. Unbestritten ist das Endspieltraining - dafür konnte vom Autorenduo Großmeister Karsten Müller gewonnen werden - das beste Trainingsmaterial, weil es sehr gut gegliedert ist und dazu einen Aufgabenteil enthält. Das trifft nicht ganz so auf die Eröffnungsvarianten zu. Hier wäre es sicherlich übersichtlicher gewesen, wenn man zwei Teile als Ausgangspunkt genommen hätte, beispielsweise: Matthias mit Weiß Geschlossene Eröffnungen/Katalanisch (E04) mit Weiß 1. d4 d5 2. c4 e6 3. Sf3 Sf6 4. g3; Matthiasmit Schwarz Halboffene Eröffnungen/Französisch (C11) nach 1. e4 e6 2. d4 d5 3. exd5 exd5 4.Sf3 Sc6 (C01); 1. e4 e6 2. d4 d5 3. Sc3 Sf6 4. e5 Sfd7 5. f4 c5 6. Sf3 Sc6 7. Le3 Le7 (7...a6 8. Dd2 b5) 8. Dd2 sowie Geschlossene Eröffnungen/Slawisch (D12) nach 1. c4 c6 2. Sf3 d5 3. e3 Sf6 4. d4 Lf5 bzw. Halbslawisch (D48) nach 1.d4 d5 2. c4 c6 3. Sc3 Sf6 4. Sf3 Sbd7 usw. Sehr zu loben ist jedoch zweifellos das den erwähnten Eröffnungen zugeordneten Partiematerial. Ein anregenden Baustein in einem guten Schachbuch sind sicherlich Textbeiträge. Die steuert im konkreten Fall Matthias Krallmann auch mit Interviews bei, wobei das so mit dem Vater seines Schützlings besonders hervorzuheben ist. Vielleicht wäre Krallmanns Überlegungen „10 Jahre Schachtraining mit Matthias Blübaum – eine Bilanz“ von seinem Schutzbefohlenen „10 Jahre Schachtraining mit Matthias Krallmann – meine Bilanz“ eine originelle Antwort gewesen. Sein Vorwort „Matthias Blübaum – Primus inter Pares“ beendet Bernd Vökler, der seit zwei Jahrzehnten Bundesnachwuchstrainer ist, wie folgt: „Ernest Hemingway schrieb einmal:‘Ein klassisches Werk ist ein Buch, das die Leute loben, aber nie lesen.‘ – In diesem Sinne hoffe ich für das Autorenduo, dass das Buch kein Klassiker wird, sondern dass es eifrig gelesen, bearbeitet und studiert werden möge.“ Diesem Urteil kann ich in jedem Fall zustimmen, denn das Portrait des Schacharbeiters, Schachgroßmeisters und Schachpraktikers Matthias Blübaum ist zu empfehlen!   Rezension von Christian Hoethe im Juli 2022 Sechs Jahre ist es her als der Salzgitter-Schachverein im Juni 2016 die vierte Auflage seines Schnellturniers im Helios Klinikum gab, das stets gut organisiert und besucht wurde - und konstant einhundert Teilnehmer anlockte. In der vierten Runde bescherte mir die Auslosung den relativ frisch gebackenen, 19jährigen Großmeister Matthias Blübaum mit den weißen Figuren. Nach seinem üblichen Eröffnungszug 1. d4 landeten wir recht zügig in einem h3-Benoni. Die Stellung blieb bis zum 20. Zug recht ausgeglichen bis mein junger Gegner seine Dame optimistisch für 2 Türme und einen Bauern gab. In der Folge erhielt ich zu meiner eigenen Überraschung eine überaus aktive Stellung und konnte mit meinen Türmen über die offene a-Linie  auf die zweite Reihe gelangen. Just jedoch als ich die Chance zu einem Remis mittels Dauerschach bekam, haderte ich und wollte mehr. Großmeister Jonathan Rowson nennt es "Wollen", andere nennen es "Größenwahn". Und so kam es wie es kommen musste: der Punkt ging verdientermaßen an Matthias Blübaum, der das Turnier letztlich auch mit 7,5 aus 9 gewann. Ich landete mit 6,5 Punkten immerhin u.a. mit GM Epishin auf den geteilten 7. bis 11. Platz und war alles andere als unzufrieden. Das war meine durchaus prägende Begegnung mit der heutigen deutschen Nummer 1, deren Karriere ich seitdem mit einer gewissen Faszination verfolge. Entsprechend groß war deshalb auch meine Begeisterung als ich hörte, dass der renommierte Joachim Beyer Verlag ein Buch über den schachlichen Werdegang des neuen Europameisters 2022 mit dem Titel "Schachtraining mit Matthias Blübaum - sein Weg zum Europameistertitel" herausgeben würde.  Zusammen mit seinem langjährigen Trainer Matthias Krallmann und dem Endspiel-Experten Karsten Müller zeichnet Blübaum auf mehr als 300 Seiten seinen Weg von der frühen Jugendzeit bis zum Europameistertitel nach. Das ist für mich spannende Lektüre! Blübaum, der Jahrgang 1997 ist, wurde mit 15 Jahren internationaler Meister und schon 2015, nur knapp drei Jahre später, Großmeister. Nach eigener Aussage profitierte er dabei insbesonders von der sogenannten 'Prinzengruppe' des Deutschen Schachbunds, die 2008 von Bundesnachswuchstrainer IM Bernd Vökler ins Leben gerufen wurde.  Zum Inhalt des Buches schreibt IM Vökler dazu selbst im Vorwort:  "Der Endspiel-Guru, Dr. Karsten Müller, seziert die Endspiele von Matthias Blübaum. Ein doppelter Genuss für den Leser! - Im nächsten Abschnitt wird dann Einblick in die Schatzkammer eines jeden Großmeisters gewährt - nämlich in sein Eröffnungs-Repertoire. Matthias Krallmann merkt an, dass selbst Exweltmeister Khalifman das komplette und in sich geschlossene Repertoire von Matthias Blübaum einst ausdrücklich gelobt hat. - Es folgen kommentierte Partien gegen die Topstars der Szene: Das Kapitel ist zum Zunge schnalzen! - Und zum guten Schluss muss der Leser selbst ran. Der große Taktiktest lädt zum Knobeln und Rechnen ein." Wem die Partien von GM Blübaum weniger geläufig sind, dem sei gesagt, dass er mit Weiß üblicherweise geschlossene, strategische Systeme bevorzugt. Im Kapitel zu seinen LIeblingsvarianten finden sich u.a. die Gligoric-Variante gegen Königsindisch, der Nimzo-Inder mit 4. e3 und frühem Ld2, sowie natürlich auch Katalanisch. Mit Schwarz verteidigt er sich gegen geschlossene Spielweisen üblicherweise klassisch-orthodox, gegen 1. e4 ist er als absoluter Französisch-Experte bekannt, spielt gern aber auch Caro Kann und in letzter Zeit auch Russisch. Ich muss gestehen, dass mich dieses Kapitel zum Eröffnungsrepertoire besonders brennend interessiert hat. Hier hätte ich mir trotz der Fülle der Beispiele tatsächlich noch mehr persönlichen Input von Blübaum gewünscht, zum Beispiel warum er welche Stellungstypen bevorzugt, welches seine präferierten Mittelspielideen sind und wie er sich konkret auf seine GM-Kollegen vorbereitet, welche Fragestellungen er dabei berücksichtigt und welchen Stellenwert der Trainer dabei ausfüllt - vielleicht ein Wink für eine zweite Auflage?  Der Klappentext verrät ehrlicherweise, dass die Autoren ihren Lesern keine leichte Kost liefern, sondern das ehrliche Portrait eines reinen Schacharbeiters, des Schachgroßmeisters und Praktikers Matthias Blübaum. Dieser Charakteristik möchte ich mich freimütig ohne Einschränkungen anschließen. Der Taktiktest am Ende des Buches ist umfangreich und hat es in sich! Auch geübte Taktiker werden hier ausreichend gefordert! Blübaum, dessen Schwestern und Vater selbst starke Verfechter des königlichen Spiels sind, steht nach dem Gewinn des Europameister-Titels vor der gewichtigen Frage, welchen Stellenwert er dem Werdegang zum Mathematiker gegenüber eine möglichen Profi-Schachkarriere einräumen möchte. "Aktuell ist meine Tendenz schon, es zumindest für ein, zwei Jahre einfach zu versuchen als Voll-Profi Schach zu spielen", wird er vom WDR zitiert. Wollen wir Schachspieler es hoffen! Damit uns schon bald ein Folgeband in Form einer Biographie und noch umfangreicheren Partiensammlung vorliegt - ich bin gespannt! Insgesamt ein tolles Buch über einen starken und interessanten Spieler, von dem wir zukünftig sicherlich noch sehr viel mehr hören werden!   Rezension von Jörg Palitzsch im Juli 2022 Ein ehrliches Bekenntnis ist für jeden Schachspieler wichtiger, als die Beschreibung von Wolkenkuckucksheimen. Deshalb sollte man sich den Satz, der auf den 1997 in Lemgo geborenen Großmeisters Matthias Blübaum zutrifft, zu Herzen nehmen: „Der Weg zur Nummer eins in Deutschland ist kein Sprint, sondern ein Marathon.“ Blübaum, ausgestattet mit einer ELO-Zahl von 2674, bekleidet die Spitzenposition in der deutschen Schachrangliste. Er kommt aus einer schachbegeisterten Familie, sein Vater Karl-Ernst hat schon einige Profis besiegt, die älteren Schwestern Bettina und Johanna waren in ihrer Jugend bei den deutschen Mädchenmeisterschaften meist in der Spitzengruppe dabei. So liegt das Schachspiel in der Familie, Vergleiche zur schachbegeisterten Familie von Weltmeister Magnus Carlsen sind durchaus berechtigt. Mit der Aufnahme in die „Prinzengruppe“, die Bundesnachwuchstrainer Bernd Völker ins Leben gerufen hat, entwickelte sich Blübaum schachlich weiter. „Wichtig war, dass innerhalb der Gruppe bis zu den Eltern die Chemie stimmte und für ein gutes Umfeld gesorgt hat“, so Vater Blübaum in einem Interview mit Krallmann. Sein Wissen in der Vorbereitung, seinen Spielstil, seine Taktik und sein Kombinationsvermögen teilt Matthias Blübaum jetzt mit Lesern des Buches „Schachtraining mit Matthias Blübaum“. Mitautor Karsten Müller nimmt die Endspiele des Großmeisters unter die Lupe, Matthias Krallmann ist langjähriger Trainer Blübaums und steuert Kommentierungen zu Partien bei. Etwa zu einem Spiel aus dem Jahre 2017 gegen Magnus Carlsen bei den Chess Classic Karlsruhe, ein Höhepunkt der Spielerkarriere von Blübaum. Im Vorfeld sprach er über die Partie: „Es ist auf jeden Fall etwas Besonderes für mich, gegen Magnus Carlsen zu spielen. Ich bin gespannt wie die Partie läuft, und erhoffe mir dadurch zu sehen, wie groß der Spielstärkeunterschied ist.“ Nach 59 Zügen kam es in der Partie zu einem Remis. Schachtraining mit Matthias Blübaum“ ist ganz auf die Person des Großmeisters zugeschnitten, durch die Kommentierungen Krallmanns erhält man tiefe Einblicke in die Spielweise. Nicht fehlen – und inzwischen zählt es zum Standard eines Schachbuches – ist das Einbeziehen des Lesers über zu lösende Aufgaben. Ein Gewinn für Spieler jeder Stärke.  

29,80 €*
Schmücker: Das Sizilianische Flügelgambit
In seinem Werk über das Sizilianische Flügelgambit (SFG) 1.e4 c5 2.b4 cxb4 3.a3 thematisiert Marcus Schmücker ein hochinteressantes System, das lange Zeit als abenteuerlich angesehen wurde oder bestenfalls als eine exotische Option galt, um dem gewaltigen Theoriegebäude der Sizilianischen Verteidigung auszuweichen. Dabei ist die Idee dieses Gambits durchaus seriös: Indem er den schwarzen c-Bauern beseitigt und eine schnelle Entwicklung seines Damenflügels anstrebt, will Weiß positionelle Kompensation für den geopferten Bauern erlangen. Mit der besten Antwort 3… d5, die vom Autor schwerpunktmäßig behandelt wird, kann Schwarz seinerseits die Bildung eines starken weißen Bauernzentrums e4/d4 unterbinden. Die sich hiernach häufig ergebenden wilden taktischen Verwicklungen stellen weithin theoretisches Neuland dar und bieten Chancen auf einen schnellen, eventuell Gewinn bringenden Vorteil des Anziehenden, falls dieser auf einen unvorbereiteten Gegner trifft.   Sicherlich ist nicht zu erwarten, dass das SFG nun verstärkt Einzug auf GM-Turnieren halten wird. Aber vielleicht kann das Buch dazu beitragen, dass mehr (Vereins-)Spieler diese bislang wenig erprobte, aber als gesund beurteilte Anti-Sizilianisch-Waffe in ihr Repertoire aufnehmen. Der Erfolg am Brett wird letztlich darüber entscheiden, ob unser Nebenzweig am sizilianischen Mammutbaum künftig eine wachsende Popularität genießen darf.   Alle Alternativen zum „Standardzug“ 3… d5 will der Autor in einem späteren Folgeband abhandeln.   128 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag

19,80 €*
Lossa: Schach lernen
Schach gilt als das vollkommenste Brettspiel das wir kennen. Phantasie, strategisches Geschick und taktisches Einfühlungsvermögen sind erforderlich, um eine gute Partie Schach spielen zu können. Im ersten Teil dieser erweiterten Ausgabe werden diese Eigenschaften neben dem gründlichen Erlernen der Spielregeln geweckt. Nicht langatmige theoretische Erläuterungen sondern praktisches Nachspielen ausgesuchter Lehrbeispiele in zusammenhängenden Spielabläufen machen dem Anfänger jeden Alters die tiefgründigen Gedankengänge der Figurenbewegungen auf den 64 Feldern leicht verständlich. Im zweiten Teil wird das Auge für gewinnversprechende Wege in der Schachpartie geschult. Anhand ausgewählter Beispiele der wohl schönsten und genialsten Mattangriffe aus der Schachgeschichte wird das Gefühl für Strategie, Taktik und Position vermittelt. Dabei wird der Leser angehalten, den entscheidenden Mattangriff selbst aufzuspüren, bevor ihm das verblüffende Ergebnis verständlich erläutert wird. Schachspielen ist in jedem Alter für Körper und Geist eine erstaunliche Bereicherung; denn Beherrschung, Konzentration, Einfallsreichtum und Kreativität werden weiterentwickelt und gestärkt. Wissenschaftliche Studien beweisen, dass schachspielende Kinder besser denken können, weil Schach die Konzentration, Intelligenz und das räumliche Wahrnehmungsvermögen erhöht. Aber auch für Menschen bis ins hohe Alter ist das Training dieser Eigenschaften unerlässlich; sie werden beim Schachspiel besonders intensiv und nachhaltig gefördert und erhalten so den Geist beweglich und frisch.   Günter Lossa war zu seiner aktiven Zeit langjähriger Bundesligaspieler des SC 1868 Bamberg, mit dem er auch Deutscher Mannschaftsmeister geworden ist. Später arbeitete er als Chefredakteur bei einer großen deutschen Schachzeitung. In dem hier vorliegenden Buch hat er seine langjährige Erfahrung als Dozent zahlreicher Schachlehrgänge in leicht verständlicher Form einfließen lassen. 194 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag     Rezension von Jörg Palitzsch im März 2018 Als Schachanfänger ist man neugierig und für jeden Tipp dankbar, der am Brett zu einem Sieg verhilft. Dabei gilt es, Fallstricke zu umgehen, Figuren im Zusammenspiel in die beste Position zu bringen und den Überblick bis zum siegreichen Ende zu behalten. In dritter Auflage ist jetzt neu das Buch „Schach lernen“ von Günter Lossa erscheinen, das sich im Untertitel als Leitfaden für Anfänger anbietet und auf dem Titel zudem den „entscheidenden Zug zum zwingenden Mattangriff“ verspricht. Autor Günter Lossa, langjähriger Bundesligaspieler und mit dem SC Bamberg Deutscher Meister geworden, bringt nicht nur die Fähigkeit mit, Schach spielerisch zu vermitteln, als Schach-Dozent an der Volkshochschule weiß er auch um die Nöte der Anfänger. Er macht nicht den Fehler, das Brett vollzustellen, sondern erklärt anhand einzelner Figuren, wie diese in den Spielaufbau eingebunden werden können. Der Eröffnung einer Partie widmet er sich genauso intensiv wie der Rochade, der Figurenentwicklung und dem Kampf ums Zentrum. Ein Anfänger, so Lossa, verlange nach einem Wegweiser, der ihm das Zusammenspiel der Figuren aufzeigt und dann in die Lage versetzt, das Kommando zu übernehmen. Diese Schritt für Schritt-Vorgehensweise ist besonders für Anfänger wichtig, die lernen müssen, logische Abläufe, Kombinationen und Taktik in einer Schachpartie unter einen Hut zu bringen. Im zweiten Teil des Buches geht es ausschließlich darum, wie man den König ins Matt setzt. Nicht unbedingt aufbauend auf dem ersten Teil werden dem fortgeschrittenen Anfänger auf 50 Diagrammen ungewöhnliche Schlusskombinationen von Partien präsentiert, die alle in Mattpositionen münden, die abgefragt werden. Darunter ein kurioser Elf-Züger einer Partie zwischen Richard Reti und Dr. Savielly Grigoriewitsch Tartakower aus dem Jahre 1910 sowie eine Partie, die Alexander Aljechin 1925 in Paris blind gespielt hat. Am Ende des Buches werden die Stellungen aufgelöst. Fazit: Übung macht den Meister, dies ist auch im Schach so. „Schach lernen“ gibt auf den ersten 115 Seiten das nötige Rüstzeug an die Hand. Die Mattangriffe im zweiten Teil zeigen dem Schachspieler die Kniffe der Meister und dem Anfänger, was auf dem Brett alles möglich ist.

16,80 €*
Karpow: Caro-Kann-Verteidigung - richtig gespielt
Das moderne Schach wird durch beidseitiges Streben nach möglichst kompliziertem und dynamischem Spiel geprägt. Aus dieser Perspektive mag die Caro-Kann-Verteidigung von ihrer Struktur her etwas passiv wirken. Tatsächlich signalisiert sie dem Gegner in etwa folgende Philosophie: „Ich habe kein Interesse daran, bereits in der Eröffnung zu gewinnen – und womöglich auch noch spektakulär. Allerdings habe ich erst recht kein Interesse daran, aus dem Stand über den Haufen gerannt zu werden." Wer einen solchen Spielansatz mit Begriffen wie ''Feigheit' oder gar 'Remisschieberei' in Verbindung bringt, ist womöglich nur deswegen so negativ gestimmt, weil er solche Schwierigkeiten damit hat, gegen diese verflixte Verteidigung zu gewinnen. Und außerdem werden mit der Caro-Kann-Verteidigung sicherlich nicht weniger Glanzpartien gespielt als mit anderen Eröffnungen.   In diesem Sinne lässt der Autor, Anatoli Karpow, im Hintergrund den unausgesprochenen Kommentar anklingen: „Es ist doch völlig unwichtig, was meine Gegner über meine Eröffnung denken, wenn diese in nicht unerheblichem Maße dazu beigetragen hat, dass ich fast zwanzig Jahre lang Weltmeister und einer der erfolgreichsten Turnierspieler aller Zeiten war." 194 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

19,80 €*
Lasker: Laskers Lehrbuch des Schachspiels
Dr. Emanuel Lasker (1868-1941) war Schachweltmeister von 1894 bis 1921 – und zwar der bislang einzige, den das deutsche Schach hervorgebracht hat. An seine Vorherrschaft über sage und schreibe 27 Jahre hat kein anderer Weltmeister auch nur entfernt heranreichen können. Er hat zahlreiche Bücher über das Spiel geschrieben, wobei sein „Lehrbuch des Schachspiels“ zu den besten Lehrbüchern überhaupt zählt.Der rein didaktische Inhalt wird in folgenden Abschnitten behandelt:„Die Elementarlehre des Schachspiels“;„Die Lehre von den Eröffnungen“;„Die Kombination“;„Das Positionsspiel“;„Beispiele und Muster“.Die Kapitel „Das ästhetisch Wirksame im Schachspiel“ und „Über Erziehung zum Schach“ runden das Meisterwerk ab, indem sie veranschaulichen, was der Autor unter „ganzheitlichem Herangehen an das Schachspiel“ verstand. Und zwar zum anderen, dass Lasker nicht nur ein herausragender Schachspieler war, sondern darüber hinaus ein vielseitig interessierter und gebildeter Mensch, der sich auch auf anderen Gebieten (wie Mathematik und Philosophie) bestens zuhause fühlte., Entsprechend ist es kaum überraschend, dass Albert Einstein von Lasker sagte, er sei einer der interessantesten Menschen gewesen, die er in seinen späten Jahren kennengelernt habe.249 Seiten, ca. 284 Diagramme, kartoniert, Format 24x17cm Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im Mai 2019 2018 ist das Jahr von Emanuel Laser, sein Geburtstag am 24. Dezember 1868 jährt sich zum 150. Mal. Dazu hat Lasker das Privileg, von 1894 bis 1921 der einzigste deutsche Weltmeister zu sein – bis heute. Sein Lehrbuch des Schach erschien 1924 zum ersten Mal, inzwischen gibt es die zehnte Auflage. Mit seinem Lehrbuch hat der Weltmeister erstmals Einblicke in seine Gedankenwelt zugelassen. Wenn dieses Buch im Ton auch etwas antiquiert und schulmeisterlich beim Leser ankommt, vermittelt es elementares Schach-Wissen. Ein geübter Spieler wird zwar verführt, die Kapitel im Ersten Buch, in dem es hauptsächlich um die Regeln geht, zu überspringen. Er würde dann aber die spitzen Anmerkungen des Weltmeisters, über das, was sich auf dem „Zabel“ (Schachbrett) tut, gar nicht kennenlernen. Laskers präzise Anmerkungen, etwa zum Vorteil eines Mehrbesitzes an Steinen, über den Königsangriff oder über deren Tauschwert, haben bis heute Gültigkeit. Anders ist es im Zweiten Buch bei der Lehre der Eröffnungen, die, im Hinblick auf die Möglichkeiten des Schachspiels im Internet, ständig neuen Betrachtungsweisen unterworfen wird. Im Grundsatz hat sich allerdings nicht verändert: „Das Problem lautet: Wie sollen die Steine aus der Anfangsstellung, wo sie ungeordnet und einander hemmend stehen, zum Kampfe aufmarschieren?“, schreibt Laser. So sind seine Lehrsätze verständlich bis heute, auch wenn sie tausendfach verfeinert wurden. Die Hauptsache sei, die gehemmten Steine hinauszuführen, also zu entwickeln, und die Springer solle man eher ziehen als die Läufer, natürlich „ceteres paribus“ – unter sonst gleichen Bedingungen. Lasker führt dazu eine umfangreiche Sammlung von Varianten an. Im Dritten und Vierten Buch werden die Themen Kombination und Positionsspiel behandelt, im Fünften Buch beschäftigt sich Lasker, nach der Zweckmäßigkeit, mit der ästhetischen Wirksamkeit im Schachspiel. Die kann nur zustande kommen, wenn ihr eine Leistung anhaftet. Nach Beispielen und Mustern, gibt es Schlussbetrachtungen. Zum einen über Steinitz, zum anderen über die Erziehung zum Schach. Emanuel Lasker empfiehlt, man solle Methoden und nicht Ergebnisse im Gedächtnis bewahren. Fazit: Ein Lehr- und Lesebuch, das nichts von seinem Reiz verloren hat.

24,80 €*
Brunthaler: 365 x Endspiel für Einsteiger handsigniert
Vom Autor selbst handsigniertes Exemplar d.h. eigenhändige Unterschrift im Innenteil, meist Seite 1 Das Endspiel ist einer der schwierigen Bereiche des Schachspiels und schreckt mit seinen vielen Techniken und Methoden und den variantenreichen Positionen viele Schachfreunde ab. Das ist sehr schade, denn schon ein kleiner Fehler im Endspiel verdirbt oft sofort den im Verlauf einer Partie mühsam erkämpften Vorteil. Doch nur wenige Schachspieler trainieren das Endspiel, schon weil sie sich den scheinbar grossen Zeitaufwand, der damit verbunden ist, einfach nicht leisten. Wer aber täglich auch nur eine Endspielaufgabe anschaut, wird schon nach einigen Wochen eine ganze Menge über das Endspiel erfahren haben und zwar ohne allzu großen Trainingsaufwand. Dieser Zuwachs an Wissen und Endspieltechnik verbessert die Spielstärke und das Verständnis des Schachspiels. Gleichzeitig wird die "mentale Fitness" verbessert - Schach ist ja bekanntlich das beste Gehirnjogging ! Das ist das Ziel der Reihe "365 x Endspiel - Eine Aufgabe für jeden Tag". Der vorliegende Band richtet sich an Hobbyspieler und Klubspieler unterer Spielklassen, die sich bisher noch wenig mit dem Endspiel befasst haben und dies nachholen möchten. Wir beginnen mit Aufgaben aus dem Bereich der elementaren Bauern- und Turmendspiele, so dass der Einstieg einfach und auch ohne besondere Vorkenntnisse möglich ist. Danach folgen Endspielaufgaben aus den verschiedensten Bereichen in bunter Folge - darunter auch manche verblüffend einfache Lösung einer scheinbar schwierigen Stellung ! 128 Seiten, kartoniert, Grossformat

14,95 €*