Richter: Kombinationen
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248 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag
Rezension von Jörg Palitzsch im Januar 2019
Kombinationen haben im Schachspiel ganz unterschiedliche taktische Zielsetzungen. Die wirksamste Kombination ist diejenige, an deren Ende ein Schachmatt steht. Andere Kombinationen zielen alleine darauf ab, einen Materialvorteil herauszuspielen oder sich einen positionellen Vorteil zu verschaffen, der in ein Patt oder in ein Dauerschach führen kann. Gut durchdachte Kombinationen stellen den Gegner aber stets vor große Probleme, deren Wirkung in jedem Fall ihre Spuren im Spielverlauf hinterlassen.
In Kurt Richters Buch „Kombinationen“, das jetzt bereits in der elften Auflage erschienen ist, veranschaulicht anhand von 399 Partien welche Wirkungen Züge haben, die abgestimmt sind – und eben nicht nur auf die Gegenzüge des Gegners reagieren. Der 1969 verstorbene Kurt Richter, im Grunde ein bescheidener Mensch, trug den etwas martialischen Beinamen „Scharfrichter von Berlin“. Am Brett spielte er ohne Kompromisse, mit seinen Büchern und Schachkompositionen hat er viel für die Verbreitung des königlichen Spiels getan. Im vorliegenden Buch werden die Kombinationen von allen Seiten beleuchtet, kein Manöver wird ausgelassen, und selbst dem geübten Spieler werden überraschende Züge an die Hand gegeben, um auf die Siegerstraße einbiegen zu können.
Aufgefächert in fünf Hauptkapitel, geht Kurt Richter auf vielfältige Möglichkeiten ein. So kann etwa nach dem Aufbau eines Mattnetzes, der König langsam erstickt werden. Der Kraft und der Wirkung der Steine werden sehr viel Platz eingeräumt. Dies reicht von „fernhin zielende Läufer“, über „unscheinbare“ Bauer, bis hin zu ungeschützten und eingeengten Figuren. Ein kürzeres Kapitel beschäftigt sich mit der Wirkung und der Kraft der Schachzüge und von A bis Z geht es von Ablenkungen bis hin zu Zwischenzügen – alles Bestandteile von Kombinationen. Mit dem Schlusskapitel „Menschliche Unzulänglichkeiten“ konfrontiert Richter einen mit den von Dr. Savielly Tartakower formulierten sieben Erbübeln des Schachspiels. Die da sind Oberflächlichkeit, Gefräßigkeit, Furchtsamkeit, Inkonsequenz, Zeitvergeudung, Verrammelung und Friedenssinn. Gegen all diese Übel hat Kurt Richter angeschrieben
Fazit: Die elfte Auflage des Buches „Kombinationen“ zeigt, dass das Interesse an diesem Thema ungebrochen ist. Besonders lesenswert sind die Partiekommentare von Kurt Richter.
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