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Müller & Souleidis: Italienisch mit c3 und d3 - solide und giftig

Produktinformationen "Müller & Souleidis: Italienisch mit c3 und d3 - solide und giftig"

Ein Hauptproblem jedes 1.e4–Spielers ist das grundsolide 1...e5. Dagegen gilt Spanisch als Hauptantwort, aber ein Nachteil ist, dass Schwarz viele verschiedene Konzepte zur Verfügung stehen, was zu einem großen Theorieberg führt, der ständig weiter wächst.
Die Autoren Karsten Müller und Georgios Souleidis schlagen mit der Italienischen Eröffnung mit c3 und d3 einen alternativen Weg ein, der eine ähnlich Grundstrategie verfolgt, aber weniger Gegenoptionen zulässt und daher bei vielen Clubspielern sehr beliebt ist. Das ist allerdings keine Überraschung, denn es handelt sich um eine sehr natürliche Eröffnung mit viel Tradition. Weiß entwickelt auf sehr natürliche Weise seine Figuren, bringt schnell seinen König in Sicherheit und kämpft von Beginn an um das Zentrum. Das sind die basalen Regeln fast jeder Eröffnung und das sind die Regeln, die Schachtrainer ihren Schützlingen beibringen sollten. Doch die weiße Strategie ist sogar so nachhaltig, dass immer mehr starke Spieler zu ihr greifen. Selbst Weltmeister Magnus Carlsen hat sie in sein Repertoire aufgenommen.
Neben dem theoretischen Teil, der ein weißes Komplettrepertoire nach 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 bietet, haben die Autoren noch viele lehrreiche Musterpartien analysiert, taktische und strategische Aufgaben eingebaut, typische Endspiele unter die Lupe genommen und explizite Antworten auf die Vorschläge in aktuellen Schwarzrepertoirebüchern ausgearbeitet.
 
Autoren
Großmeister Dr. Karsten Müller wurde 1970 in Hamburg geboren. Er studierte Mathematik und promovierte 2002. Seit 1988 spielt Karsten Müller für den Hamburger SK in der Bundesliga und errang den Großmeister-Titel 1998. Der weltweit anerkannte Endspiel-Experte wurde 2007 als „Trainer des Jahres“ vom Deutschen Schachbund ausgezeichnet.
 
Georgios Souleidis (1972) ist ein Internationaler Meister aus Hamburg, der als Schachtrainer und Autor arbeitet und schon lange erfolgreich Italienisch spielt.

280 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag

 

Rezension von Jörg Palitzsch im August 2019

Die Stellung auf dem Buch-Cover „Italienisch mit c3 und d3“ zeigt auf einen Blick, worum es geht. Nach 1. e2-e4 e7-e5 2. Sg1-f3 Sb8-c6 und 3. Lf1-c4 ist die Startstellung erreicht, wobei die Italienische Partie durch den Zug Lf8-c5 vervollständigt wird. Von dieser Stellung aus, so die Autoren, Großmeister Karsten Müller und Internationaler Meister Georgios Souleidis, wird alles weitere entwickelt – im Mittelpunkt stehen die weißen Folgezüge c3 und d3.

Solide und giftig“ heißt es im Untertitel des Buches. Solide, weil immer mehr Spieler erkannt hätten, dass sie mit Weiß eine Eröffnung finden müssen, wo die Pläne einfach und trotzdem harmonisch sind, schreibt der 25-jährige Schachgroßmeister Anish Giri im Vorwort. Giftig, weil der weiße Läufer anstatt 3. c4 auf b5 zwar direkt mehr Druck ausübt, Schwarz in dieser Eröffnungsphase aber deutlich mehr Auswahl hat, so die Autoren. Die Italienische Partie mit c3 und d3, um später d4 folgen zu lassen, bewahre dagegen für Weiß die Initiative und sei für Schwarz nicht einfach zu handhaben.

Über c3 und d3 gibt es unterschiedliche Auffassungen. Während Paul Keres, einer der stärksten Spieler des 20. Jahrhunderts, d2-d3 als ruhigste Forstsetzung (giuoco pianissimo) bezeichnete, die Schwarz vor die wenigsten Problem stellt, sah Schachtheoretiker Siegbert Tarrasch c2-c3 als starke Drohung für das Zentrum. Ein Sieg-Garant ist c3 und d3 nicht, wie die Partie zwischen dem damals amtierenden Weltmeister Garri Kasparow und dem französischen Schachgroßmeister Joël Lautier 1994 beim Turnier von Linares zeigt. Kasparow (Weiß) verlor die Partie in 29 Zügen und hatte 1. e2–e4 e7–e5 2. Sg1–f3 Sb8–c6 3. Lf1–c4 Lf8–c5 4. c2–c3 Sg8–f6 5. d2–d3 gespielt.

Gleichwohl eine Ausnahme, weil sich die Grundzüge der Italienischen Partie seit den späten 1970er Jahren rapide entwickelt haben, so die Autoren. Das Buch bietet dann auch zahlreiche Nebenvariante, Alternativen, Springertransfers sowie strategische Aufgaben und Taktikaufgaben an, die sich aus c3 und d3 ergeben.

Fazit: Von wegen giuoco pianissimo. Italienisch mit c3 und d3 kann sich zu einem scharfen Schwert entwickeln, weil es Schwarz von Beginn an weniger Gegenoptionen zulässt. Das Buch zeigt die Wege dahin.

 

Rezension von Heinz Däubler im September 2017

Hochaktuell

Italienisch mit c3 und d3

Eine beachtliche Renaissance erlebt die Italienische Eröffnung in der jüngsten Großmeisterpraxis. So bekommt das vor kurzem im Joachim-Beyer-Verlag erschienene hochaktuelle Eröffnungsbuch Karsten Müller/Georgios Souleidis „Italienisch mit c3 und d3 – solide und giftig!“ eine besondere Bedeutung, nicht nur deshalb, weil Weltmeister Magnus Carlsen diese Eröffnung in sein Repertoire aufgenommen hat.

Die Autoren – GM Karsten Müller, der bereits mit einer ganzen Reihe erstklassiger Schachbücher in Erscheinung getreten ist und IM Georgios Souleidis, Schachtrainer, Autor und schon lange erfolgreich Italienisch spielend – bieten ein weißes Komplett-Repertoire für die Eröffnungszüge 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 an, wobei sie die Variante 3…Sf6 4.Sg5 des Zweispringerspiels ausklammern. Ausgehend von der Stammvariante 3…Lc5 4.c3 Sf6 5.d3 d6 6.0-0 0-0 7.Sbd2 a6 8.Lb3 La7 9.h3 h6 10.Te1 Te8 11.Sf1 Le6 12.Sg3 Dd7 13.Lc2 d5 werden Zug für Zug Abweichungen unter die Lupe genommen. So werden in Kapitel 1 und 2 Nebenvarianten im 3. und 4. Zug untersucht. Kapitel 3 befasst sich mit dem Zweispringerspiel ohne 4.Sg5. Frühes …d5 wird in Kapitel 4 behandelt. Kapitel 5 hat die Alternativen …Lg4, …f5 und …a5 zum Gegenstand. Der Springerentwicklung nach g6 und h5 gehen Kapitel 6 und 7 nach. Größeren Raum nimmt …Le6 in Kapitel 8 ein. Kapitel 9 zeigt weiße Alternativen wie 2.Lc4, verzögerte Rochade und frühes a4 auf. In Kapitel 10 gehen die Autoren kurz auf das Schwarz-Repertoire verschiedener Autoren ein. 26 strategische Partien und 59 strategische und taktische Aufgaben und deren Lösung beschließen das hochinteressante Werk, zu dessen besserer Übersichtlichkeit aber Gliederungshinweise in den Kopfzeilen nützlich gewesen wären. Kritikpunkt: Strategische Partien und Aufgaben zeigen fast ausschließlich Weißsiege, obwohl Datenbanken eine weiße Italienisch-Erfolgsquote von nur etwa 60 Prozent zeigen.

Fazit: Ein „Must-have“ für den ambitionierten Klubspieler.

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Angaben zum Hersteller (Informationspflichten zur GPSR Produktsicherheitsverordnung)
Joachim Beyer Verlag
Zur Wallfhrtskirche 5
97483 Eltmann, Deutschland
info@beyerverlag.de

Zubehör

Tipp
Meyer & Müller: Magie der Schachtaktik
Schach gilt als ein Kampfspiel, das zu 99% aus Taktik besteht – so ein verbreitetes und wohl auch legitimes Zitat. Denn nahezu jeder Zug in einer Schachpartie ist mit taktischen Elementen oder Motiven verknüpft. Folgerichtig ist das ständige Trainieren der Taktik auf hohem Niveau unverzichtbar für ambitionierte Spieler, die sich im Turnierkampf behaupten und dort Erfolg haben wollen. Das vorliegende Trainingswerk beabsichtigt keineswegs die Vermittlung fundamentalen Taktikwissens. Vielmehr richtet es sich an fortgeschrittene Spieler, die sich intensiv mit komplizierten und tiefgründigen taktischen Themen befassen wollen, um ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet zu optimieren.  Die ausgewählten Beispiele und Übungen zu Angriffstechniken und Transformationen sind teilweise so komplex, dass zur Wahrheitsfindung  langwierige und im Kampf am Brett nicht mehr kalkulierbare Analysen erforderlich sind. In solchen Fällen gewinnen die im Untertitel genannten Qualitäten „Intuition, Fantasie & Präzision" zunehmend an Bedeutung. Es ist das ausdrückliche Anliegen der Autoren, diese Fertigkeiten beim Leser zu entwickeln und so weit wie möglich zu vervollkommnen. Dieser Lernprozess wird angefacht durch die Freude an kreativen und brillanten taktischen Ideen sowie durch die Erwartung an resultierende Erkenntnisgewinne.  Ein fortgeschrittenes Studium der Taktik, das Ihnen zahlreiche magische Stunden verspricht!   Claus Dieter Meyer, geboren 1946 in Bremen, FIDE-Meister (1983), ist ein bekannter Schachjournalist und -autor. Er spielte für die Schachabteilung des SV Werder Bremen und war deren langjähriger hauptamtlicher Schachtrainer. Großmeister Dr. Karsten Müller wurde 1970 in Hamburg geboren. Er studierte Mathematik und promovierte 2002. Seit 1988 spielt Karsten Müller für den Hamburger SK in der Bundesliga und errang den Großmeister-Titel 1998. Der weltweit anerkannte Endspiel-Experte wurde 2007 vom Deutschen Schachbund als „Trainer des Jahres" ausgezeichnet.   384 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Gerald Jung im September 2018 Jetzt erschien dann das prächtige Werk im Joachim-Beyer-Verlag, zugleich einen neuen Zugriff auf den Leser bildend. Im funkelnden und bisweilen auch blendenden Kosmos der Schachliteratur ist „Mittelspiel“ ja eher dasjenige Feld (die „neutrale Zone“ ?!), auf dem relativ zu Eröffnung oder Endspiel sehr vieles noch lückenhaft, unstrukturiert oder gar schwach präsentiert wird. Genau diese „Mittelspiel-Lücke“ bearbeiten Müller und Meyer nun bereits zwei Jahrzehnte akribisch im Projekt miteinander. Der Leser bekommt keine gestopfte Textwüste, nein, jede Seite atmet in angenehm platz-lassendem Layout. Alle Diagramme tragen ausführliche Informationen und nicht nur im Aufgabenteil ist stets genügend Raum für eigene Bleistift-Notizen. Die Themen werden detailliert entwickelt und mit dem angenehmen Bezug „aus der Praxis – für die Praxis“, besser noch „aus dem Training – für die eigenen Studien und für eigene Trainingsprojekte“ präsentiert. Das vorliegende Werk arbeitet intensiv bestimmte Mittelspiel-Themen ab wie „Angriff mit Dame + Springer“ oder „Angriffe bei ungleichfarbigen Läufern“. Präsentiert werden allerdings auch thematisch passende und faszinierende Beispiele der Meister Aljechin, Tal, Kasparow, Anand und Carlsen, die sich sogar als separates Buch im Buch lesen, bestaunen und genießen lassen. Mir persönlich ist das am Besten erscheinende Kapitel der seminaristische Abschnitt über Abtauschfragen und Transformationen (Transformationen & Abtäusche), hier, in diesem schwierigen Komplex liegt der Hauptfokus des „MoCT"-Projekts. Mit der Verwendung einerseits großmeisterlicher Arbeitsproben als auch andererseits von Amateurpartien aus dem Vereinsleben erreicht dieses unverzichtbare Trainings-Kompendium eine fundierte und besondere Authentizität. Deutlich wird dem interessierten Leser: die beiden DVDs sind der zugängliche Gold-Speicher mit einer mehrfachen Material- und Beispiel-Fülle; die Bücher (und hier ganz klar das jetzt nagelneu erschienene in bester Manier) hingegen sind gefällige Einstiege in das Gesamtprojekt, sind täglich nutzbare Anlässe für das eigene Tätigwerden im Selbststudium unseres tiefgründigen Brettspieles oder für die Vorbereitung auf eigene Turnierpartien.   Rezension von Dr. Klaus Robert Münch im Oktober 2018 Betr. Anmerkungen zu: Claus Dieter Meyer und Karsten Müller, Magie der Schachtaktik – Intuition, Fantasie & Präzision, Eltmann 2018 (Joachim Bayer Verlag) (ISBN 978-3-95920-072-1) A. Vorbemerkungen Im Jahr 2002 erschien von beiden Autoren das Buch The Magic of Chess Tactics. Chess Discourses: Practice and Analysis, A Training Book for Advanced Players bei Russell Enterprises, Milford (USA). Man könnte – so die eine oder andere kritische Stimme – meinen, jetzt sei davon eine Übertragung ins Deutsche erschienen. Dem ist aber nicht so! Fast durchweg handelt es sich um andere, neuere Beispiele aus der Turnier- und Großmeisterpraxis der vergangenen Jahre. So findet man z. B. beim Vergleich der jeweiligen Inhalte des „Allerweltskapitels“ über Fesselungen (Pins) vor allem hochwertiges Material aus den letzten sieben Jahren, aber zu Recht keine auf Anfänger ausgerichteten Elementarbeispiele. Im neuen Buch geht es den beiden Autoren, nach ihrer eigenen Aussage, darum, eine Auswahl und Ergänzung der vor rund fünf Jahren auf der außerordentlich kompakten und facettenreichen ChessBase-DVD Magic of Chess Tactics 2 erschienenen anspruchsvollen Beispiele in Buchform zu präsentieren. Diese zurückhaltende Formulierung ist untertrieben und ehrt beide Autoren ob ihrer Bescheidenheit. Bei ihrer neuen Buchpublikation handelt es sich um weit mehr als nur um die Transformation dieser DVD in eine gedruckte Fassung. Der Leser findet darin auch wesentlich mehr als nur etliche zusätzliche Beispiele, wie die Autoren fast selbstverleugnend meinen. B. Lesegenuss bei der Lektüre Das Buch bietet vielfältige Beispiele mit tief durchdachten taktischen und positionellen Wendungen aus der modernen Meisterpraxis. Beim Lesen kommt dabei einfach Freude auf, beispielsweise bei der Partie Adly – Cordes (S. 26 ff.) zum königsindischen Angriff. XABCDEFGHY9r+r+-+k+(9+lwqnvlpzpp'9-+n+p+-+&9+pzpNzP-+-%9p+-+-vL-zP$9zP-+P+NzP-#9-zPP+-zPL+"9tR-+QtR-mK-!xabcdefghy (Schwarz am Zug) Man wird an den flotten Angriffssieg von Wasjukow gegen Uhlmann (Berlin 1962) erinnert: XABCDEFGHY9r+-+-+k+(9tr-wqnvlp+p'9l+n+p+pzP&9+-zpNzP-+-%9pzp-+-vL-+$9+P+P+NzP-#9P+P+QzPL+"9tR-+-tR-mK-!xabcdefghy (Schwarz am Zug) Dass bei einem solchen Buch auch einige herausragende historische taktische Leistungen nicht fehlen dürfen, ist nahezu eine Selbstverständlichkeit. So findet sich auf S. 152 f. der in der Literatur vielfach zitierte Angriffssieg Aljechins (über die h-Linie) aus einer Simultanpartie gegen Van Mindeno. XABCDEFGHY9r+-wq-trk+(9zppzp-vlpzp-'9-+lzp-sn-zp&9+-+N+-vL-%9-+-wQP+-zP$9+-+-+N+-#9PzPP+-zPP+"9+-mKR+-+R!xabcdefghy (Schwarz am Zug) Dieses Beispiel ist nicht nur sehr instruktiv, sondern beim Nachvollzug auch insofern reizvoll, als in vielen Publikationen lediglich Aljechins Analysen ungeprüft rekapituliert werden. Diese sind jedoch ergänzungs- bzw. verbesserungsbedürftig. Wie Meyer und Müller nachweisen, hätte Van Mindeno nicht verlieren müssen, sondern sogar gewinnen können. Nicht zuletzt ist diese Partie gutes Übungsmaterial zum Thema verpasste Gelegenheiten bzw. Kandidatenzüge. Mit Rotlewi – Rubinstein ist ein weiteres Beispiel (auf S. 183 f.) aus dem Fundus klassischer Partien angesprochen, das in einem Taktikbuch einfach nicht fehlen darf. XABCDEFGHY9-+rtr-+k+(9+l+-wqpzpp'9pvl-+psn-+&9+p+-zP-+-%9-zP-+-zP-+$9zP-sNL+-+-#9-vL-+Q+PzP"9tR-+-+R+K!xabcdefghy (Schwarz am Zug) Hierzu ließe sich für historisch interessierte Leser allenfalls noch ergänzen, dass es mit Marshall – Schlechter (Ostende 1907) farbvertauscht eine beinahe identische Vorläuferpartie gibt. XABCDEFGHY9-+r+-tr-mk(9+l+-wq-zpp'9p+nvl-+-+&9+p+-+p+-%9-zP-+p+-+$9zP-+-zPN+-#9LvL-+QzPPzP"9+-tRR+-mK-!xabcdefghy (Weiß am Zug) Im Unterschied zu Rotlewi – Rubinstein steht der Läufer auf a2 statt auf b3, was unerheblich ist, und der Turm bereits auf c1 statt auf a1, wodurch sich die schwarzen Verteidigungschancen erhöhen, allerdings nicht entscheidend. Weiß gewann in einer Weise, die alternativ auch Rubinstein zur Verfügung gestanden hätte. C. Sicht des Trainers Ein wichtiger Gesichtspunkt ist für mich die Betrachtung eines Schachbuchs durch die Brille des Trainers. Hier bietet das neue Buch von Meyer und Dr. Müller eine ganze Menge hervorragender Partie- und Stellungsbeispiele. Auf einige sei im Folgenden hingewiesen: aa) Gleich das erste Kapitel behandelt mit dem Zusammenwirken von Dame und Springer im Angriff ein Thema, das für die Praxis immer relevant sein kann. Leider finden sich dazu in der Literatur bislang eher verstreute sporadische Beispiele, aber keine 30seitige Abhandlung mit instruktiven modernen Beispielen, wie bei Meyer/Müller. (Nur einige davon sind von der angeführten DVD übernommen.) bb) Zum wichtigen Thema Transformation (Abwicklung) wird auf S. 217 f. die Endphase der Partie Sokolov – Iwantschuk (Wijk aan Zee 2006) aufbereitet, XABCDEFGHY9-+-+-+-+(9+-+-+-+-'9-+-mk-+-+&9+-zp-vl-+-%9p+P+R+-+$9zP-+rsN-+-#9-+-+-+-+"9+-mK-+-+-!xabcdefghy (Schwarz am Zug) die in dem bekannten Bauernendspiel Fahrni - Alapin kulminiert. XABCDEFGHY9-+k+-+-+(9+-+-+-+-'9p+P+-+-+&9zP-+K+-+-%9-+-+-+-+$9+-+-+-+-#9-+-+-+-+"9+-+-+-+-!xabcdefghy (Weiß am Zug) Iwantschuks Stellungsverwertung taugt auf instruktive Weise dazu, die heute vielfach vertretene Auffassung„gute Endspielkenntnisse sind nicht so wichtig, denn die meisten Partien werden heutzutage vorher kombinatorisch im Mittelspiel entschieden“ ad absurdum zu führen. Für das Training handelt es sich zudem um ein wichtiges Beispiel, mit dem man die erfolgreiche Anwendung von Grundlagenkenntnissen in der modernen Großmeisterpraxis illu­strieren kann. cc) Im letzten aufgegriffenen Beispiel (S. 272) ist die Endphase der Partie Basta – Sarapu (Olympiade Melbourne 1956) angesprochen. XABCDEFGHY9-+-trr+k+(9zpp+-+pzp-'9-wq-zplvl-zp&9+-zp-+-+-%9PsnP+PzP-+$9+P+L+N+-#9-+-wQ-vLPzP"9+R+-+RmK-!xabcdefghy (Schwarz am Zug) Das wenig bekannte Beispiel zeigt auf, wie durch ein überraschendes Vorziehen des rückständigen d-Bauern eine Stellung taktisch aussichtsreich zum Explodieren gebracht und letztlich erfolgreich transformiert werden kann. Ein sehenswertes frühes Beispiel zu dieser Thematik! D. Resümee Zusammenfassend kann man sagen, dass es ein Genuss ist, das Buch zu lesen. Die modernen Hilfsmittel Bildschirm und Partiendatei mit Datenbankprogramm und Engine machen da vergleichsweise viel weniger Spaß, auch wenn man diese Medien für analytische Zwecke vielfach gut einsetzen kann. Angesichts knapper Zeit für organisiertes Training könnte und sollte das Buch bei vorwärts strebenden Spielern im Eigenstudium zum Einsatz gelangen. Intuition, kombinatorische Fantasie und Präzision bei der Umsetzung lassen sich damit trefflich schulen und verbessern. Das Buch vermag nicht zuletzt demjenigen Trainer, der sich nicht auf seinen bisherigen Beispielen ausruhen will, eine wertvolle Bereicherung zu sein. Nicht zuletzt lässt sich mit neueren Beispielen die Aufmerksamkeit junger Talente stärker wecken als mit bekanntem Alten. Insgesamt handelt es sich einfach um ein tolles Buch, das ich bei meinen Schachbüchern in die Rubrik „Best Books“ einsortiert habe.     Rezension von Jörg Palitzsch im August 2018 Claus Dieter Meyer, Karsten Müller Magie der Schachtaktik - Intuition, Fantasie & Präzision Über die Taktik im Schachspiel haben sich viele kluge Köpfe Gedanken gemacht. Max Euwe, Weltmeister von 1935 bis 1973, brachte es auf eine einfache Formel: „Strategie braucht Denken, Taktik braucht Beobachtung.“ Savielly Grigoriewitsch Tartakower, polnisch-französischer Schachmeister, der in die Schachgeschichte mit der nach ihm benannten Tartakower-Variante eingegangen ist, sagte: „Taktik ist zu wissen, was zu tun ist, wenn es etwas zu tun gibt. Strategie ist zu wissen was zu tun ist, wenn es nichts zu tun gibt.“ In dem Buch „Magie der Schachtaktik – Intuition, Fantasie & Präzision werden diese Denkansätze über Beobachtung und die Techniken des Angriffs, die auf dem Studium der Taktik beruhen, zusammengeführt. Die Autoren Claus Dieter Meyer (FIDE-Meister) und Großmeister Dr. Karsten Müller bauen dabei auf ihr Werk „The Magic of Chess Tactics“ auf, haben spezielle Spielabläufe für das Training zusammengestellt, gegliedert und erweitert, vor allem um Taktikbeispiele der Weltmeister Aljechin, Tal, Kasparow, Anand und Carlsen. Ergänzend dazu werden die Themen Dame und Springer im Angriff, der Springer im Angriff, dargestellt als eine „Monsterkrake“ auf d5, Fesselung und der Angriff mit ungleichfarbigen Läufern hervorgehoben. Folgt man diesem üppig ausgestatteten Trainingsbuch, kommt dem Springer aus taktischer Sicht eine entscheidende Rolle auf dem Schachbrett zu, die in gut einem Drittel des Buches ausgeleuchtet wird. Der Springer begünstige aufgrund seiner Gangart Verwicklungen und der gekonnte Umgang mit ihm zähle zu den schwierigsten Aufgaben für einen Schachspieler. Auf engem Raum sehr wendig, sorge er, vor allem im Mittelspiel, für unliebsame Überraschungen, während er im Endspiel dem Läufer auch unterlegen sein kann, heißt es im Kapitel „Der Springer im Angriff“. Wie ein roter Faden zieht sich der Begriff „Transformation“ durch das Buch. Für einen Schachspieler, der seine Züge lediglich als Abfolge von Fragen und Antworten, von Aktion und Reaktion versteht, mag die komplette Umwandlung der eigenen Partie, hin zum Gewinn, ein schwieriges Unterfangen sein. Die Aufgabenstellung ist komplex: Die Einschätzung des Zusammenspiels der eigenen Figurenstärke, die Bewertung der eigenen Stellung, der angestrebte Abtausch, die Stellung des Gegners, sowie die Gesamtkomposition soll sich in ein Bild transformieren, in dem sich die einzelnen Komponenten auf dem Schachbrett auflösen und in ein taktisches Manöver münden. Genau an diesem Punkt setzt die im Buchtitel angesprochene Magie an, wobei die Autoren keine Zauberlehrlinge sind. Meyer und Müller beschreiben die Transformation einer Partie als eine einschneidende Veränderung auf dem Brett, die dem Charakter des Kampfes, der Pläne und Ideen des Spieler eine neue Richtung geben. Dies kann durch einzelne Spielzüge ausgelöst werden. Etwa beim Materialtausch, bei der Umwandlung von Bauern, bei einer Veränderung der Bauernstruktur, beim Öffnen oder Schließen von Linie, Reihen und Diagonalen, beim Materialopfer und schließlich bei den Übergängen von der Eröffnung ins Mittelspiel hin zum Endspiel. Transformation, im Sinne von Taktik, bringt eine Veränderung der Komponenten Stärke, Raum und Zeit mit sich, die einer beträchtlichen schachlichen Kompetenz bedarf. Die Autoren führen den russischen Großmeister und Schriftsteller Alexander Suetin ins Feld, der Umgestaltungen keineswegs als willkürlich bezeichnete. „Sie liegen vielmehr im Wesen der Strategie und Taktik des Schachkampfes.“ So zählt die Transformation einer Stellung zu den schwierigsten Aufgaben im Schach. Im letzten Teil des Buches bekommt der Spieler dann Ratschläge an die Hand, um sich der Thematik grundlegend zu nähern. Beim Abtausch gelte etwa, dass man selbst mehr davon profitiere als der Gegner. Eine Erkenntnis, die ein erfolgreiches Handeln nach sich ziehen kann, ist auch, dass die Springer nach statischer Kontrolle, die Läufer aber nach Dynamik streben. Wenn man statische Vorteile hat, so der Rat der Autoren, sollte man Komplikationen meiden und durch Manövrieren die Stellung verstärken, bis sie reif für die Transformationen eines Vorteils in einen anderen ist. Wenn man statisch im Nachteil ist, sollte man Dynamik anstreben. Die Beispiele, wie dies praktisch umgesetzt werden kann, sind mannigfaltig und werden mit Analysen und Kommentaren untermauert. Vielleicht schafft man dann auch Feuerwerke der Transformationen, wie sie, voller Überraschungen, in zwei Partien beschrieben werden. Darunter ein Materialopfer, das zu einer Angriffschance wird. Die radikalste Transformation. Und die schönste. Fazit: „Magie der Schachtaktik“ ist kein Zauberbuch. Um die richtigen Erkenntnisse, vor allem im Bezug auf die Transformation, zu ziehen, bedarf es vieler Übungsstunden. Das Buch mit seinen Lehrbeispielen und Partien ist dafür der richtige Begleiter.

29,80 €*
Tipp
Müller: Karsten Müller - Positionsspiel
Teste und verbessere Deine positionellen Fähigkeiten Das Positionsspiel unterscheidet sich grundlegend vom Kombinationsspiel, das durch taktische Manöver einen schnellen Materialgewinn oder das Matt anvisiert. Das Positionsspiel zielt hingegen darauf ab, die Stellung allmählich zu verbessern, bis diese für einen entscheidenden Schlag reif ist. Bei dieser Schritt-für-Schritt-Strategie ist in der Regel keine präzise Berechnung oder abschließende Bewertung der Abspiele möglich. Zudem besteht oft eine Wahl zwischen verschiedenen gesunden Fortsetzungen, die dem Spieler eine schwierige Entscheidung abverlangt. Meist kann diese Entscheidung nur aufgrund eines tiefen Verständnisses des Stellungsspiels getroffen werden, zuweilen lediglich intuitiv aus einem Positionsgefühl, das erst durch eine mehrjährige Spielpraxis ausgebildet und erworben werden muss. Das vorliegende Werk will die Fähigkeiten des Spielers im Stellungsspiel verbessern, den Positionsblick schärfen und helfen, ein Gefühl für die richtigen strategischen Entscheidungen zu entwickeln. Zu diesem Zweck präsentiert der Autor eine Vielzahl von sorgfältig ausgewählten, instruktiven Übungs- und Testaufgaben. Der Leser ist aufgefordert, sich mit diesen intensiv zu befassen und die Lösungen zu erarbeiten, die nachstehend im Buch angegeben werden (häufig weiter ausgeführt bis zum Partieende). Zahlreiche dem Positionsspiel zugehörigen Motive werden thematisiert: Schlechte Läufer, Domination, Unterminierung, Prophylaxe, Blockade, positionelle Qualitätsopfer, Farbkomplex-Schwächen, u.a.m. Sicherlich richtet sich dieses Trainingsprogramm an den fortgeschrittenen Spieler, der bereits auf ein solides Grundwissen zurückgreifen kann. Wer dieses Training seriös absolviert hat, wird im Kampf am Brett merklich besser gewappnet sein bei der Konfrontation mit positionellen Problemstellungen, deren Bewältigung für eine erfolgreiche Spielführung unabdingbar ist.   Großmeister Dr. Karsten Müller wurde 1970 in Hamburg geboren. Er studierte Mathematik und promovierte 2002. Seit 1988 spielt Karsten Müller für den Hamburger SK in der Bundesliga und errang den Großmeister-Titel 1998. Der weltweit anerkannte Endspiel-Experte wurde 2007 als „Trainer des Jahres“ vom Deutschen Schachbund ausgezeichnet.354 Seiten, gebunden, mit Leseband, Joachim Beyer Verlag  Rezension von Gerd Schowalter im März 2017 Der Hamburger Großmeister Karsten Müller ist promovierter Mathematiker und erfolgreicher Autor. Er gilt nicht nur als Endspielexperte, sondern er wagt sich auch an andere Themen des königlichen Spiels heran, etwa an Schachtaktik und hier an das Positionsspiel. Das grundsolide Werk aus dem renommierten Beyer Verlag ist auf 354 Seiten ein beachtenswertes Lehrbuch für fortgeschrittene Vereinsspieler. Es ist seit 2017 auf dem deutschen Buchmarkt. Es war aber schon im Jahre 2008 in Amerika bei Russels Enterprise, Milford in englischer Sprache, unter dem Titel „Chess Cafe Puzzle Book 2“ erschienen. Es beginnt mit einem kurzen Vorwort von Susan Polgar. Es folgt ein weiteres Vorwort des Autors, bevor er mit einer ausführlichen Einleitung seine Absichten erklärt, wie der Schachfreund das Werk am besten nutzen soll. Er weist darauf hin, dass es viel mehr Taktikbücher gibt als Bücher, die sich auf positionelle Aufgaben und Übungen konzentrieren. Warum ist das so? Er gibt darauf die Antwort, die er mit Gevatter Computer begründet. Dieses nicht mehr wegzudenkende technische Hilfsmittel kann Lösungen auf Korrektheit und Einzigartigkeit präzise überprüfen. Hingegen können positionelle Übungen durch verschiedene Computer-Programme in ihren Lösungen sehr unterschiedlich bewertet werden. Das ist jedoch bei taktischen Aufgaben nicht der Fall. Daher ist es bei positionellen Problemen schwierig, genau die einzige Lösung zu finden. Der Großmeister ist daher großzügig, wenn er bei den Tests der Übungen stets erwähnt, wenn er auch alternative Züge für das Erreichen von Punkten anerkennt. Er ist der Ansicht, dass der gewissenhafte Leser durch das Buch sein Positionsspiel verbessern und seine Spielstärke heben kann. Er soll durchaus seine Intuition nutzen um klare Beurteilungen herbeizuführen. Den Leser erwarten zwei Teile des Buches. Im ersten Teil geht es auf 88 Seiten um 14 unterschiedliche Motive. Dazu gehören u. a. „Blockade, gute und schlechte Läufer, Vorposten, Stellungsöffnung, Verbesserung der Figurenstellung, Schaffung einer zweiten Front, positionelles Qualitätsopfer, Vereinfachung“ usw. Zu jedem Motiv gibt es ca. fünf Übungsaufgaben. Im zweiten Teil finden sich auf weiteren 90 Seiten 21 Tests mit unterschiedlichen Testaufgaben, die vom Diagramm gelöst werden sollten. Dafür sollte man sich jeweils zwei Stunden Zeit lassen. Weiterhin empfiehlt der Großmeister, man sollte nur einen Test pro Tag durchführen und die eigene Lösung schriftlich festhalten. Die Hinweise unter den sauber abgedruckten Diagrammen haben klare Fragenstellungen, geben aber wenige Ratschläge zum Knobeln. Der Schlussteil nimmt fast die Hälfte des Buches ein. Er bringt die Lösungen mit angemessener Beschreibung und Ansage der erreichten Punkte. Diese werden in sog. Positionelle Elopunkte umgerechnet. Der Autor mahnt aber selbst, dass die erreichte „positionelle Elozahl“ mit Vorsicht zu genießen sei, da auch die Taktik im Schach eine extrem wichtige Rolle spielen würde. Fazit: In gewohnt gewissenhafter Weise legt unser Hamburger Großmeister ein weiteres Lehrbuch vor, das den lernwilligen Schachfreund weiterbringen will. Seine Aufgaben sind wiederholt überprüft, auch von dem skandinavischen Meister Jacob Aagaard. Leicht sind sie allerdings nicht; man muss sich schon in die Materie reinbeißen! Das ganze Buch ist professionell gestaltet. Es hat ein hilfreiches Lesebändchen. (Vielleicht hätte man noch ein zweites dazubinden können, um das Blättern nach der Lösung zu erleichtern.) Wer dieses Werk gewissenhaft durcharbeitet, kann gewiss seine Spielstärke heben. So gesehen, kann es nur empfohlen werden!   Rezension von Heinz Däubler im Januar 2017 Eröffnungs- und Taktikbücher gibt es wie Sand am Meer. Viel seltener trifft man Bücher an, die das Positionsspiel zum Gegenstand haben. Ein solches hat der Joachim Beyer Verlag mit Karsten Müller – „Positionsspiel“ Anfang des Jahres auf den Markt gebracht. In für den Verlag bekannt guter Buchqualität hat sich der Autor – deutscher Großmeister und 2007 vom Deutschen Schachbund als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet – mit dem Werk zum Ziel gesetzt, das Stellungsspiel des fortgeschrittenen Vereinsspielers zu verbessern, seinen Positionsblick zu schärfen und so ein Gefühl für die richtigen strategischen Entscheidungen zu treffen. Dies wird mit Sicherheit die Spielstärke des Lesers verbessern. Das Werk untergliedert sich in zwei Hauptteile. Teil 1: Der erste mit 88 Seiten eher knapp ausgefallene Teil ist der Beschreibung und Erklärung von 14 strategischen Motiven, wie zum Beispiel „gute/schlechte Läufer, Domination, Vorposten, Unterminierung, Blockade, Prophylaxe, zweite Front, Vereinfachung, Schwächen“, um nur einige zu nennen, gewidmet. Jedem Motiv sind circa fünf Übungsaufgaben angefügt. Als Quelle der Motive und Übungen dienen per Diagramm übersichtlich angebotene Partiestellungen zumeist aus der Großmeisterpraxis. Teil 2 des Werks ist auf 90 Seiten 21 praxisnahen Tests mit jeweils 16 gemischten Testaufgaben gewidmet. Auch diese werden per Diagramm angeboten. Der Autor empfiehlt, nur einen Test pro Tag zu absolvieren und sich dafür rund zwei Stunden Zeit zu gönnen. Im letzten Abschnitt des Buches sind auf 170 Seiten die ausführlich kommentierten Lösungen der Übungs- und Testaufgaben zu finden. Als Test-Bewertungshilfe rechnet der Autor die Punktausbeute des Lesers in „positionelle Elopunkte“ um. Fazit: Ein praxisnahes Testbuch zur Verbesserung der positionellen Fähigkeiten und jedem aufstrebenden Vereinsspieler zu empfehlen!

27,80 €*
Tipp
Müller & van Delft: Karsten Müller - Verteidigung
Die Verteidigungskunst hat in der Schachliteratur generell weniger Aufmerksamkeit erfahren als das Angriffsspiel. Die Autoren haben sich in diesem Buch der Verteidigung in besonderer Weise angenommen, indem sie den Leser nicht nur anhand instruktiver Beispiele in die einzelnen Themen einführen, sondern ihn gleichzeitig motivieren, als Löser von ausgewählten Übungen und Denksportauf- gaben an die „Grenzen seiner Komfortzone“ zu gehen. Zu den behandelten Themen gehören: Prinzipien und Methoden des Verteidigers Verteidigung gegen einen Königsangriff Neutralisierung einer Initiative Rettung des Remis Passive oder aktive Verteidigung die Entwicklung von Gegenspiel aber auch sonst nur stiefmütterlich behandelte Fragen wie die der Verteidigung gegen den Minoritätsangriff. Einem der findigsten und zähesten Verteidiger unter den Weltmeistern, Tigran Petrosjan, ist ein eigenes Kapitel gewidmet, zudem ist die deutsche Ausgabe um ein neues Kapitel mit aktuellen Beispielen und Testaufgaben erweitert worden. Die Übungen richten sich an versierte Vereinsspieler, bei der ernsthaften Beschäftigung mit diesen „Herausforderungen“ winkt als Lohn, die eigenen Fähigkeiten in der Verteidigung erheblich verbessert und gefestigt zu haben. Nur derjenige, der auch die Verteidigung beherrscht und bis zum Partieende nicht aus den Augen verliert, wird letztlich beim Kampf am Brett reüssieren! Großmeister Dr. Karsten Müller wurde 1970 in Hamburg geboren. Er studierte Mathematik und promovierte 2002. Seit 1988 spielt Karsten Müller für den Hamburger SK in der Bundesliga und errang den Großmeister-Titel 1998. Der weltweit anerkannte Endspiel-Experte wurde 2007 als „Trainer des Jahres“ vom Deutschen Schachbund ausgezeichnet. Der internationale Meister Merijn van Delft (1979) lebt in Hamburg und arbeitet als Schachautor und Trainer. Seine Erfahrungen hat er zusammen mit seinem Vater Karel in Developing Chess Talent festgehalten.  262 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Heinz Däubler im Mai 2017 Verteidigung - Ein Testbuch Endlich ist das 2010 bei Russel Enterprises, Milford (USA), erschienene Buch „Chess Cafe Puzzle Book 3“ ins Deutsche übersetzt worden. Der Joachim-Beyer-Verlag legte es als Karsten Müller „Verteidigung“ auf. Dass bei vielen Spielern Defizite bei der Verteidigung zu sehen sind, war für den Autor Dr. Karsten Müller – Großmeister und 2007 vom Deutschen Schachbund als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet – eigentliche Motivation zum Schreiben dieses Werkes. Sollten auch Sie das Gefühl haben, ihre Verteidigungsfähigkeiten verbessern zu müssen, so kommt dieses Buch gerade recht. Der Autor wagt einen breiten Ansatz und geht umfassend auf Verteidigungen ein. Nach dem einleitenden Kapitel über Prinzipien und Methoden des Verteidigens unterteilt er den zu behandelnden Stoff in die Kapitel „Gegen Königsangriff verteidigen“ (25 Seiten), „Gegen Initiative kämpfen“ (15 Seiten), „Dauerschach“ (3 Seiten), „Patt“ (10 Seiten), „Richtiger Abtausch“ (13 Seiten), „Qualitätsopfer“ (22 Seiten), „Gegen Minoritätsangriff verteidigen“ (9 Seiten) und „Schlechte Endspiele“ (15 Seiten). Dem großartigen Verteidigungskünstler Tigran Petrosjan ist ein separates Kapitel gewidmet. Durchgängig erläutert der Autor das zu Behandelnde anhand von per Diagramm dargebotenen Stellungen aus Großmeisterpartien und erläutert die Verteidigungsressourcen ausführlich. Jedes Kapitel beschließen umfangreiche Übungsaufgaben, die im Index gründlich gelöst werden. So ist schon bei der Durcharbeitung des Stoffes aktive Mitarbeit angesagt. Den Erläuterungsteil schließt Kapitel 11 mit 24 Aufgaben als Aufwärmübung für die abschließenden Tests ab. In Kapitel 12 kann der Leser seine Fortschritte auf dem Gebiet der Verteidigung anhand von 16 Tests zu je 8 Testaufgaben bewerten. Fazit: Ein mitarbeitsorientiertes Werk, mit dem der Leser zweifellos seine Fähigkeiten in der Verteidigung entscheidend verbessert.   Rezension"Karsten Müller - Verteidigung" ist eine bemerkenswerte Neuerscheinung aus dem laufenden Jahr 2016, die schon im Untertitel verdeutlicht, was sie will. "Teste und verbessere deine Fähigkeiten in der Verteidigung" ist die Aufforderung an den Leser. Das Werk ist eine Übersetzung des 2010 in englischer Sprache von Russell Enterprises herausgegebenen Buches "Chess Cafe Puzzle Book 3". Die deutsche Ausgabe ist dabei allerdings um das Kapitel 13 erweitert worden, das neue Verteidigungsbeispiele enthält und damit eine Aktualisierung des Stoffes erreicht. Auch wenn der deutsche Spitzenspieler und Experte der Verteidigungskunst im Schach Karsten Müller alleine im Titel vorkommt, handelt es sich doch um eine Koproduktion des Autorenduos Karsten Müller und Merijen van Delft. Es hat aber wohl eine unterschiedliche Schwerpunktsetzung zwischen beiden gegeben. Während Müller für die ausgewählten Stellungen und Analysen ganz überwiegend den Hut aufhatte, war van Delft, in Hamburg lebender IM, vor allem für das geschriebene Wort zuständig. Sie betonen im Vorwort, dass "Karsten Müller - Verteidigung" dennoch eine echte Gemeinschaftsarbeit ist, weil beide Autoren alle Inhalte Punkt für Punkt durchgegangen sind. Eine der wichtigsten Voraussetzungen des Spielers, sich gut in der Partie zu verteidigen, bezeichnen die Verfasser schon auf den ersten Seiten. Er muss Spaß an der Verteidigung haben, nur dann findet er mit der richtigen Einstellung den richtigen Weg auf dem Brett. Unabhängig davon, ob man "heroisch" eine Verluststellung zu retten hat oder "alltäglich" defensive Techniken einsetzen muss - der Spieler muss die richtige Einstellung verkörpern, um sich am Brett als leistungsstarker Verteidiger beweisen zu können. In der Rangliste der Möglichkeiten, sich zu einem besseren Verteidiger zu entwickeln, sehen die Autoren das Spielen schlechterer Stellungen gegen stärkere Gegner mit der anschließenden Analyse vorne. Dann aber kommt bereits das Erlernen der Verteidigungsstrategien mit anschließenden Lösungsaufgaben und Tests. Und genau hier hakt "Karsten Müller - Verteidigung" ein. Das Werk ist in 13 Kapitel gegliedert. Man könnte auch von deren 14 sprechen, denn es gibt noch einen umfangreichen Lösungsteil im Anschluss, der nicht als Kapitel mitgezählt worden ist. Die Stoffvermittlung beginnt mit grundlegenden Techniken im Kapitel 1, in der Folge spezialisiert sie sich dann in den Kapiteln 2 bis 9. Eine Sonderstellung nimmt das Kapitel 10 ein, in dem die Verteidigungskunst des früheren Weltmeisters Tigran Petrosjan ins Scheinwerferlicht genommen wird. Der Darstellung der Verteidigungstechniken folgen Übungen und Tests. Die Lösungen darauf sind am Ende des Buches zu finden, zwischen ihnen und den Tests ist noch die Erweiterung der deutschen Ausgabe eingeordnet worden, wie schon erwähnt als Kapitel 13. Auf die Kapitelüberschriften reduziert sieht das Inhaltsverzeichnis hinsichtlich der Kernbereiche wie folgt aus: 1. Prinzipien und Methoden des Verteidigens 2. Gegen einen Königsangriff verteidigen 3. Gegen die Initiative kämpfen 4. Dauerschach 5. Patt 6. Der richtige Abtausch 7. Qualitätsopfer 8. Gegen den Minoritätsangriff verteidigen 9. Schlechtere Endspiele verteidigen 10. Der großartige Tigran Petrosjan 11. Einfache Aufgaben 12. Tests 13. Verteidigungsbeispiele. Die einzelnen Theoriekapitel sind identisch aufgebaut. Einer kurzen Einführung in die jeweilige Thematik folgt die Darstellung des zu behandelnden Verteidigungsmanövers anhand von Diagrammen und Partiefragmenten. Zumeist unterteilt sich der Stoff weiter und zwar in mehrere Elemente der Verteidigungstechnik, die dann entsprechend in Unterpunkten behandelt werden. Auch zu diesen findet der Leser regelmäßig wieder eine zumindest kurze Einführung vor, bevor die Autoren dann nach dem beschriebenen Muster fortfahren. Die Art und Weise, wie die Mittel der Verteidigung erörtert werden, halte ich für mustergültig. Die Autoren arbeiten mit kleinen Portionen, erklären und erläutern so gut wie alles, was stattfindet. Sie erreichen bei dem Spieler, der intensiv auf das Werk eingeht, ganz sicher die Entwicklung eines Spaßgefühls im Umgang mit der Verteidigungspflicht, neben der für mich unzweifelhaft eintretenden Verbesserung des Leistungsvermögens. Zu den maßgeblichen Prinzipien des Buches gehört der extensive Einsatz von Aufgaben, die der Leser lösen soll. Sie sind zu den einzelnen Themen innerhalb der Kapitel, als einfache Aufgaben im Kapitel 11 und als Tests im Kapitel 12 zu finden. Die Autoren handeln hierdurch intensiv nach einem Aphorismus von Konfuzius: "Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich." Soweit diese Aufgaben innerhalb der einzelnen Kapitel gestellt werden, tragen sie unmittelbar zum Lernen des aktuell behandelten Stoffes bei. Der Leser konsumiert nicht nur die Ausführungen, sondern hat die daraus gewonnenen Erkenntnisse sogleich anzuwenden, wobei er wie in seiner eigenen Partie Lösungen sucht, verwirft oder anwendet und dabei die Qualität seiner Analysen an Erfolg oder Misserfolg messen kann. Gerade die zuvor schon genannten Tests, die weit vorgerückt im Werk verortet sind und das gesamte Stoffgebiet umfassen, haben es in sich. Der Leser soll sich jeweils eine Stunde lang mit ihnen beschäftigen und möglichst eine Schachuhr dabei einsetzen, um ein Partie-Feeling zu erzeugen. Je nach seinem Lösungserfolg darf er sich Punkte gutschreiben, die schließlich mit ihrer Summe darüber entscheiden, ob er noch einmal von vorne anfangen sollte, den Weltmeister herausfordern bzw. Stufen zwischen diesen beiden Extremen für sich reklamieren darf. Auch dieses Leistungsregister beweist, dass "Karsten Müller - Verteidigung" die Vermittlung von Spaß an der "Arbeit" zu einem Hauptanliegen erklärt hat. Ganz zum Schluss gibt es noch ein Quellenverzeichnis und zwei Fotos von den Autoren. Das Buch hat einen festen Einband, ist gebunden und hält als besonderen Pfiff ein Lesebändchen bereit, so dass man immer weiß, wo es zum nächsten Lernhäppchen weitergeht. Fazit: "Karsten Müller - Verteidigung" ist ein ausgezeichnetes Lehr- und Testbuch zur Verteidigung im Schach. Der Leser, der das Werk konzentriert durcharbeitet und diszipliniert die an ihn gerichteten Aufgaben löst, wird seine Spielstärke zweifellos heben. Der Spieler soll Freude an der Verteidigung zu entwickeln lernen, das Buch hilft ihm dabei.Uwe Bekemann, Oktober 2016, (Fernschachpost BDF und Rochade Europa)

22,80 €*
Tipp
Müller: Karsten Müller - 4er Bundle
Unsere Bestseller der Reihe "Karsten Müller" im Paket zum Schnäppchenpreis! Buch 1: Karsten Müller - Schachtaktik Buch 2: Karsten Müller - Schachstrategie Buch 3: Karsten Müller - Verteidigung Buch 4: Karsten Müller - Positionsspiel Die detaillierten Beschreibungen und einen Blick ins Buch entnehmen Sie bitte den einzelnen Titeln. Danke.

90,00 €*
Müller & Konikowski: Taktische Endspiele
In diesem umfangreichen Werk über taktische Endspiele – mit den Schwerpunktthemen aktiver König, Mattangriff, Freibauer und Zugzwang – betrachten die Autoren anhand von 100 beispielhaften Stellungen (je 20 zu jedem Thema) etliche typische Szenarien und nehmen dabei allerlei Faustregeln unter die Lupe, wobei sie es allerdings nicht versäumen, auch auf die mitunter fast noch wichtigeren Ausnahmen hinzuweisen.Fast alle Beispiele stammen aus aktuellen Turnieren, woraus zu schließen ist, dass die behandelten Themen – im klaren Unterschied zu solchen in der Eröffnungsphase – nicht etwa einem Zeitgeist unterliegen, sondern dass sie beständig und häufig vorkommen und quasi zum ‚täglichen Brot' jedes Schachspielers gehören. Da es entsprechend wichtig ist, sich damit vertraut zu machen, um am Brett dafür gerüstet zu sein, erhalten die Leser im Anschluss die Gelegenheit, ihr bereits vorhandenes sowie ihr neu hinzugekommenes Wissen und Können an 50 Übungsbeispielen auf die Probe zu stellen.Darüber hinaus werden zu Übungszwecken auch 100 durchweg faszinierende Studien geboten, wobei Wert darauf gelegt wurde, dass es sich um praxisnahe Stellungen handelt, die durchaus auch einer gespielten Partie entnommen sein könnten und deren Lösungen klar nachvollziehbar sind.An sämtliche Übungsaufgaben kann man entweder unter turniernahen Bedingungen herangehen, oder man kann das Buch als reines Lehrbuch ansehen und sich ohne übermäßige Anstrengung direkt mit den Lösungen beschäftigen, denn selbst bei diesem Herangehen ist sichergestellt, dass bereits vorhandenes Wissen um viele typische Endspielmotive bereichert wird. Wie auch immer können die Leser sicher sein, dass der Zauber aus dem Reich der Endspiele auch sie in seinen Bann ziehen wird und dass sie die Faszination der letzten Partiephase genießen werden. 200 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Jörg Palitzsch im Novermber 2024 In dem 200 Seiten starken Buch „Taktische Endspiele“ behandeln die Autoren Großmeister Dr. Karsten Müller und FIDE-Meister Jerzy Konikowski eindrucksvoll die komplexe und faszinierende Welt der Endspiele, die im Schach oft den entscheidenden Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Dieses Buch richtet sich dabei nicht nur an fortgeschrittene Spieler, die ihre Endspieltechniken verfeinern wollen, sondern auch an ambitionierte Amateure, die ein tiefes Verständnis für Schachendspiele entwickeln möchten. Ein Thema sind unter anderem den Freibauern gewidmet, die als eines der wichtigsten taktischen Elemente im Endspiel gelten. Ein Freibauer, der die gegnerische Stellung durchbricht und zur Umwandlung strebt, kann oft nicht nur materiellen Gewinn, sondern auch den Sieg bringen. Die Autoren erklären mit vielen anschaulichen Beispielen, wie ein Freibauer optimal vorangetrieben wird, wann er durch die Unterstützung der Figuren besonders stark ist und wie man ihn gegen eine blockierende Verteidigung durchsetzt. Besonders hilfreich sind die detaillierten Analysen aus aktuellen Turnieren, in denen ein Freibauer das Spiel entscheidet. Anhand von Beispielen wird die richtige Strategie gezeigt, um einen Freibauern erfolgreich durchzubringen und den gegnerischen König in Bedrängnis zu bringen. Hierbei werden auch verschiedene technische und taktische Motive behandelt, die in vielen Endspielstellungen auftreten, wie etwa der Einsatz der Königsaktivität und die Blockade von Freibauern durch den Gegner. Ein weiteres Thema ist unter anderem der Zugzwang, eine Situation, in der der Spieler am Zug gezwungen ist, seine Stellung zu verschlechtern. Es zählt zu den faszinierendsten Ideen im Schach und ist vor allem in Endspielen von großer Bedeutung. Beleuchtet werden Zugzwangsituationen sowohl in einfachen als auch in komplexen Endspielstellungen. Erklärt wird, wie und wann Zugzwang angewendet werden kann, um den Gegner in eine ausweglose Lage zu bringen. Themen wie die Rolle des Königs, Mattangriff und Mattmotive, sowie verschiedene Taktikmotive runden das Tableau ab. Das Buch macht deutlich, dass das Verständnis des Zugzwangs elementar ist, um in schwierigen Endspielen präzise zu spielen. Zugzwangsituationen werden ausführlich analysiert, um die Logik hinter jedem Zug und jedem Zugzwangsmotiv nachvollziehbar zu machen. Besonders hilfreich sind Diagramme und Erläuterungen, die Schritt für Schritt den Übergang in eine Zugzwangposition zeigen. Hinzu kommen QR-Codes zu den Diagrammen, die ein Nachspielen auf dem Handy ermöglichen. Anhand von 50 Übungsbeispielen kann man das eigene Wissen und Können auf die Probe stellen. „Taktische Endspiele“ ist eine wertvolle Ressource für jeden Schachspieler, der seine Fähigkeiten im Endspiel verbessern möchte. Die klaren Erklärungen, die durchdachten Beispiele und die systematische Herangehensweise der Autoren machen dieses Buch zu einem ausgezeichneten Lehrmittel. Die einzelnen Abschnitte bieten dem Leser tiefe Einblicke und wertvolle Anleitungen, die nicht nur theoretisch sind, sondern auch in der Praxis leicht angewendet werden können. Zusammengefasst ist das Buch eine unverzichtbare Lektüre für alle, die im Endspiel mehr Durchblick und strategisches Verständnis gewinnen wollen. Durch den Einsatz von Beispielen und praktischen Übungen gelingt es den Autoren, die Leser für die Komplexität und auch die Schönheit des Endspiels zu begeistern und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um selbst in entscheidenden Partien die Oberhand zu behalten. Rezension von Stefan Liebig im November 2024 Fragt man Trainer, worauf Lernende sich konzentrieren sollten, hört man zwei Antworten: Taktik und Endspiele. In diesem umfassenden Werk über taktische Endspiele widmen sich die Autoren beiden zentralen Themen. Sie blicken auf folgende Aspekte des Schach-Endspiels: aktiver König, Mattangriff, Freibauer und Zugzwang. Anhand von 100 exemplarischen Stellungen – je 20 für jedes der vier Themen – analysieren sie typische Szenarien und beleuchten wichtige Faustregeln. Dabei weisen sie jedoch stets auch auf die entscheidenden Ausnahmen hin, die oft genauso wichtig sind wie die Regeln selbst. Die Beispiele stammen überwiegend aus aktuellen Turnieren, was darauf hindeutet, dass diese Endspielthemen zeitlos und unverändert relevant sind. Im Gegensatz zu vielen Eröffnungsvarianten, die je nach Trend oder Mode schwanken können, gehören die hier behandelten Konzepte zu den grundlegenden Werkzeugen eines jeden Schachspielers. Sie treten immer wieder auf und sind daher essenziell, um auf dem Schachbrett sicher zu agieren. Die Leser bekommen die Gelegenheit, ihr vorhandenes Wissen durch 50 Übungsaufgaben zu testen und zu vertiefen. Ein weiteres Highlight des Werkes sind die 100 Studien, die es dem Leser ermöglichen, seine Fähigkeiten zu trainieren. Die Studien sind praxisnah und stammen oft aus realen Partien, was die Lösungen besonders nachvollziehbar macht. Die Studien sind so gewählt, dass sie sowohl als anspruchsvolle Übung als auch als anschauliche Lehrmittel dienen. Das Buch lässt sich flexibel nutzen: Entweder man arbeitet die Aufgaben unter nahezu turnierähnlichen Bedingungen durch oder nähert sich den Lösungen direkt, um den eigenen Kenntnisstand zu erweitern. Auch ohne tiefgehende Auseinandersetzung mit jeder einzelnen Übung wird der Leser viele wertvolle Endspielmotive kennenlernen und in seine Schachpraxis integrieren können. Egal, wie man sich dem Material nähert, eines ist sicher: Dieses Werk wird die Faszination für die letzten Züge einer Schachpartie wecken und den Leser auf eine spannende Entdeckungsreise durch die Welt der Endspiele führen. Rezension von Andreas Wittek im November 2024 In dem umfassenden Schachlehrwerk von Karsten Müller und Jerzy Konikowski mit dem Titel „Taktische Endspiele" wird von den beiden Autoren das Thema „Endspiele" unter dem Aspekt der „Taktik" genauer untersucht. Der erste Teil des Schachbuchs mit der Überschrift „Taktische Hauptmotive im Endspiel" wird aus den fünf folgenden Kapiteln gebildet: Kapitel 1: Die Rolle des Königs Kapitel 2: Macht der Bauern Kapitel 3: Zugzwang Kapitel 4: Mattangriff und Mattmotive Kapitel 5: Verschiedene Taktikmotive Zu jedem einzelnen speziellen aufgeführten Thema werden jeweils zwanzig beispielhafte Stellungen genauer betrachtet, aus denen sich zahlreiche typische Szenarien herauskristallisieren lassen. In dem zweiten Teil des Schachlehrwerks mit dem Titel „Übung macht den Meister" bekomme ich als Leser / Leserin die Gelegenheit, aufgrund meines bisherigen Wissens und den neu hinzugewonnenen Erkenntnissen aus dem ersten Teil des Buchs, mein schachliches Verständnis nun zu überprüfen. Für einen Schachanfänger / Für eine Schachanfängerin kann sich die eine oder andere Lösungsfindung auf den ersten Blick durchaus als etwas knifflig gestalten. In dem dritten Teil des Lehrbuchs werden einhundert spannungsreiche Schachkompositionen gezeigt, weil „die meisten taktischen Endspielideen am deutlichsten und lehrreichsten in dieser schachlichen Kunstform hervortreten". (Seite 6, Müller / Konikowski) Gut gefallen hat mir persönlich insbesondere die Einleitung dieses dritten Kapitels auf Seite 144 mit einer sehr berühmten Schachkomposition von Richard Réti (1889 – 1929) aus dem Jahr 1921, welche mit dem „Réti-Manöver" ein wichtiges Schachmotiv beispielhaft veranschaulicht: Ein weißer König nähert sich durch das Ziehen entlang einer Diagonale zwei Zielen gleichzeitig und erzwingt auf diese Weise das Erreichen von einem der beiden Ziele, entweder den eigenen weißen Bauern zu unterstützen oder den gegnerischen schwarzen Bauern abzufangen. Dieses „Réti-Manöver" beruht auf der Eigenheit der Schachbrettgeometrie, dass der „Weg eines Königs über eine Diagonale" genauso lange dauert wie über eine Gerade. Für mich als Lernender / Lernende liegt der besondere Wert des Schachbuchs darin, daß die beiden Autoren darauf geachtet haben, möglichst praxisnahe Stellungen zu behandeln, welche in der Tat ebenso einer gespielten Partie entnommen sein könnten und deren Lösungen, bei genauerer Betrachtung, klar nachvollziehbar werden. Wer bereit ist, dieses Schachbuch konzentriert durchzuarbeiten, wird meines Erachtens sicher einen Gewinn daraus erzielen, das heißt, sein schachliches Endspielkönnen deutlich verbessern. Es empfiehlt sich daher, die gestellten Aufgaben sowie die präsentierten Schachkompositionen mithilfe eines Schachbretts und den dazu benötigten Figuren + Steinen sorgfältig zu studieren. Ein besonderer Service vom Joachim Beyer Verlag und von ChessBase ist die Verwendung von QR-Codes in dem Schachbuch, welche eine Verknüpfung eines jeweiligen einzelnen speziellen Schachdiagramms zur Verfügung stellt. Das ist sicher, für viele Menschen, ein richtiger Mehrwert bei der schachlichen Analyse!

24,80 €*
Müller & Konikowski: Tactical Endgames
In this comprehensive work on tactical endgames – with the main topics of ­active king, mating attack, passed pawn and zugzwang – the authors use 100 exemplary positions (20 for each topic) to examine a number of typical scenarios and all kinds of rules of thumb, although they do not neglect to point out the exceptions, which are sometimes almost more important.Almost all of the examples come from current tournaments, from which it can be concluded that the topics covered – in clear contrast to those in the opening phase – are not subject to a zeitgeist, but that they occur consistently and frequently and are practically part of every chess player's daily bread. Since it is important to familiarize yourself with them in order to be prepared at the board, readers are then given the opportunity to put their pre-existing and newly acquired knowledge and skills to the test with 50 exercises.In addition, 100 fascinating studies are offered for practice purposes, with emphasis on the fact that these are positions that could well have been taken from a practical game and whose solutions are clearly under- standable.All of the practice exercises can either be approached under tournament conditions, or you can view the book as a pure textbook and deal directly with the solutions without undue effort, because even with this approach it is guaranteed that existing knowledge will be enriched with many typical endgame motifs. In any case, readers can be sure that the magic of the realm of endgames will cast its spell over them too and that they will enjoy the fascination of the final phase of the game. 198 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

24,80 €*
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Müller: Magnus Carlsen - The Chess DNA of a Genius
Since there is already so much literature about Magnus Carlsen, one wonders why the author added yet another book. – Because he found it extremely interesting to look at the strategic play of a genius through the lens of the so-called 'model of the four types of players'. And as a result, he actually managed to illustrate both the outstanding strengths and the universality of the 16th world champion. But even if the reader isn't necessarily interested in this approach, he might as well consider the book an extremely useful 'textbook on strategy' given how instructive Magnus Carlsen's games are. Because according to his style, he masters many strategically indispensable and effective methods (for example active prophylaxis, strategic pressure play, etc.) like no other. In order to go deeper, the author has formulated numerous clear and meaningful rules of thumb on the various topics. However, he does not fail to point out that in chess, knowing this or that rule by heart is not the most important thing. Rather, it's crucial to train your intuition to recognize as reliably as possible when you are dealing with a standard case and when with an exception. And since Magnus Carlsen's skills can also be described as absolutely brilliant in this respect, it goes without saying that any reader who delves a little deeper into Carlsen's games can learn a great deal about the subtleties of chess from one of the greatest players of all time Each chapter is rounded off with topic-related exercises. And practical QR codes make it easier to work directly on your smartphone whenever there's no board at hand. 156 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

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Müller: Karsten Müller - Angriff
Man verrät nichts Neues mit der Feststellung, dass die meisten Spieler bei Weitem lieber angreifen, als sich zu verteidigen. Auch ist es nicht verwunderlich, dass sich verschiedenste Autoren schon seit mehr als einem Jahrhundert in etlichen Büchern dem populären Thema 'Angriff' gewidmet haben. In diesem Buch versucht der Autor nunmehr, die stets wiederkehrenden Mechanismen des Angriffsspiels so kompakt wie möglich darzustellen, indem er sich auf eine begrenzte Anzahl wichtiger Motive sowie die Beschreibung typischer Bausteine der Angriffsstrategie beschränkt. Zur Vertiefung werden zahlreiche anschauliche und aussagekräftige Faustregeln zu den verschiedenen Themenbereichen formuliert. Mit Blick auf die Praxis wird dabei allerdings der Hinweis nicht versäumt, dass es im Schach nicht darauf ankommt, diese oder jene Regel auswendig zu kennen, sondern dass es vielmehr von entscheidender Bedeutung ist, seine Intuition dahingehend zu schulen, möglichst sicher zu erkennen, wann es sich um einen Regelfall und wann um eine Ausnahme handelt. Behandelt werden beispielsweise solch unverzichtbare Themen wie: 'Ungleichfarbige Läufer bevorteilen den Angreifer', 'Abtausch von Angriffspotenzial vermeiden', 'Typische Angriffsstrukturen', 'Angriff auf einem schwachen Felderkomplex'. Sodann wird in einem eigens einem der größten Angriffskünstler aller Zeiten gewidmeten Kapitel Michail Tals diesbezügliches Genie anhand einiger seiner ebenso markanten wie pointierten Zitate dargestellt – wie beispielsweise „Zentralisiere und opfere!", "Greift der Gegner eine deiner Figuren an, greife zwei von ihm an!" Ein Kapitel zum Mattangriff im Endspiel, ein Blick auf einige eindrucksvolle Angriffssiege des Autors sowie allerlei themenbezogene Aufgaben zu den einzelnen Kapiteln runden das Ganze ab. Außerdem ermöglichen praktische QR-Codes das Nachspielen direkt am Smartphone, wenn gerade mal kein Brett zur Hand ist. 142 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Christian Höthe im Juli 2023 "Angriff - Faustregeln für die Praxis"  Es ist kein großes Geheimnis, dass die meisten Schachspieler lieber angreifen als sich zu verteidigen. Das erklärt auch das deutliche schachliterarische Ungleichgewicht im Hinblick auf Angriff und Verteidigung. Angreifen macht einfach mehr Spaß! Unter Anwendung bestimmter geläufiger Prinzipien wird eine Schwäche in der gegnerischen Stellung als Angriffsziel ausgemacht (beispielsweise eine ungedeckte Figur oder eine Bauernschwäche) – und schon kann der Angriff losgehen! Wobei der Spaßfaktor ungleich höher ausfällt, wenn man den gegnerischen König ins Visier eines Mattangriffs nehmen kann. Unter dem Einsatz von Bauern- oder gar Figurenopfern werden die Verteidiger aus dem Weg geräumt, der gegnerische König wird seines Schutzes beraubt, ins Freie getrieben und dort im Idealfall mattgesetzt. Ja, so wünscht man es sich nur zu oft! Die Realität aber sieht leider häufig anders aus: Man schleudert unternehmungslustig 1.e4 aufs Brett und der Gegner stellt sich unverzüglich als unkooperativer Spielverderber heraus, indem er die solide Caro Kann Verteidigung wählt. Um sich im Dschungel der strategischen Langeweile nicht frühzeitig zu verirren, entsinnt man sich eines Spruches des Angriffs-Genies Mischa Tal: „Es gibt zwei Arten von Opfern – korrekte und meine". Also opfert man für nebulöse Kompensation einen oder gleich zwei Bauern mit der Aussicht auf einen etwaigen Königsangriff, bloß um nach wenigen Zügen festzustellen, dass Schwarz die ja nur gutgemeinten Angriffsabsichten mit beneidenswerter Leichtigkeit abprallen lässt und sich den vollen Punkt angelt. Ernüchternd, aber doch sehr vertraut, oder? Nun eilt der Hamburger Großmeister Karsten Müller mit seinem neuen Buch „Angriff – Faustregeln für die Praxis" zu Hilfe, wobei es ihm darum geht sicherzustellen, dass Ihre (und natürlich auch meine) Angriffe zukünftig eben nicht mehr im Sande verlaufen, sondern dass man konkret anhand bestimmter „Faustregeln" erkennen kann, wie erfolgversprechend die Angriffsabsichten wirklich sind. Die Themen befassen sich dabei mit einem bunten Mix des taktischen Einmaleins wie beispielsweise: „Alle Figuren in den Angriff einbeziehen", „Der Angreifer tauscht kein Angriffspotenzial", „Die Öffnung von Angriffsrouten", „Typische Angriffsmotive" oder „Ungleichfarbige Läufer, die den Angreifer begünstigen". Dabei beschäftigt sich Großmeister Müller in jedem dieser Oberthemen detailliert mit vielfältigen Unterkapiteln und liefert einprägsame Beispiele und eben auch konkrete Faustregeln für die Praxis jedes Angreifers. So befasst sich das Thema „Typische Angriffsstrukturen" mit typischen Methoden beim Angriff mit dem Isolani, mit dem schwarzen Königsflügelangriff im klassischen Königsinder, dem königsindischen Angriff aus weißer Perspektive und der Frage, wie man dem Winawer-Franzosen (1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4) Blößen zufügen kann, die einen anschließenden Angriff unwiderstehlich machen. Weitere für mich besonders spannende Kapitel behandeln das Angriffsspiel auf einem Farb- bzw. Felderkomplex, die Aufrechterhaltung des Angriffspotenzials sowie die Kernkompetenz von Karsten Müller: das Endspiel. Teilweise überraschende Mattangriffe in der Schlussphase runden das Werk auf instruktive Weise ab. Fazit: Hier findet sich jede Menge Inspiration für alle eingefleischten Angriffsspieler und solche, die es werden wollen! Rezension von Uwe Bekemann im Juli 2023 Eine Faustregel besagt, dass man die Entfernung eines Gewitters in Kilometern ermitteln kann, indem man ab dem Blitz die Sekunden bis zum Donner zählt und diese durch 3 teilt. Bei der Prüfung, wann und wie man im Schach seine Kräfte wie einen Blitz in die gegnerische Stellung einschlagen lassen kann, so dass der Gegenüber wie vom Donner gerührt auf das Brett starrt, hilft diese Faustregel natürlich nicht. Dafür gibt es aber etliche andere, die der Spieler kennen und anzuwenden wissen sollte. In seinem Buch „Karsten Müller – Angriff“, 2023 als Erstauflage im Joachim Beyer Verlag erschienen, stellt der deutsche Großmeister etliche „Faustregeln für die Praxis“ vor. Er zeigt dabei auf, wann sie helfen und wann nicht, und wie auf sie gestützt der Angreifer vorgehen kann. In 10 Kapiteln, die Überschriften wie „Möglichst alle Figuren in den Angriff einbeziehen“, „Der Angreifer vermeidet den Abtausch von Angriffspotenzial“ oder auch „Angriff mit ungleichfarbigen Läufern“ tragen, bereitet er den Stoff auf. In einer zumeist kurzen, ausnahmsweise auch etwas längeren Einleitung führt Müller den Leser in das jeweilige Thema ein. Es folgen mehrere veranschaulichende Beispiele aus der Praxis, entweder als vollständige Partie oder als Fragment aufgenommen. Dem schließen sich vom Leser zu lösende Aufgaben zum im Kapitel behandelten Stoff und die Lösungen dazu an. Natürlich kann Müller in einem rund 140 Seiten umfassenden Buch nur auf ausgewählte Faustregeln und die Situationen, in denen sie eventuell angewendet werden können, eingehen. Hierauf macht er auch ausdrücklich zum 4. Kapitel („Typische Angriffsmotive“) aufmerksam. „Allein die Fülle der gängigsten Angriffsmotive bietet offenbar genug Material für ein eigenständiges Buch“, führt er aus. „Karsten Müller – Angriff“ richtet sich meines Erachtens vor allem an den Spieler auf Klubniveau, der schon Knowhow zur Theorie der Angriffsführung aufgebaut hat. Diesem sind die Regeln und Empfehlungen zum Angriff im Schach grundsätzlich bekannt. Diese werden ihm mittels Faustregeln in Erinnerung gerufen, verbunden mit einer Schärfung des Verständnisses und des Auges für die Situation in der eigenen Partie. Müller verbindet in den Beispielen die Theorie mit der Praxis und benutzt dabei Faustregeln als Brücke. Unterhaltsam geschrieben ist das Werk nebenbei auch. Die Beispiele sind zumeist der Meisterpraxis entnommen, aber nicht nur. Auf Seite 69 beispielsweise findet sich ein Auszug eines Duells von Spielern mit der Kragenweite 1532 bzw. 1828. Das gelungene Handeln nach einer geeigneten Faustregel setzt keine meisterliche Spielfertigkeit voraus. Müller hat eine bei Chessbase erschienene eigene DVD als Grundlage für sein Buch genutzt. Dies hat die Chance eröffnet, das Buch mit der DVD online zu verbinden. Zu den Beispielen im Buch wird jeweils ein QR-Code angeboten. Über diesen wird der Leser ins Onlineangebot geleitet, wenn er ihn mit Smartphone oder Tablet einscannt, wo er den Stoff bequem am virtuellen Brett behandeln kann. Fazit: „Karsten Müller – Angriff“ ist ein empfehlenswertes Buch, das wichtige Faustregeln zur Angriffsführung aufgreift und zur Anwendung in der Praxis aufbereitet. Es richtet sich besonders an den Klubspieler, der sich schon ein gewisses theoretisches Rüstzeug zum Thema aufgebaut hat. Rezension von Jörg Palitzsch im Mai 2023 Es ist kein großes Geheimnis, dass die meisten Schachspieler lieber angreifen, als sich zu verteidigen. Das erklärt auch das deutliche schachliterarische Ungleichgewicht im Hinblick auf die Themen 'Angriff' und 'Verteidigung'. Angreifen macht einfach mehr Spaß! Unter Anwendung bestimmter geläufiger Prinzipien wird eine Schwäche in der gegnerischen Stellung ausgemacht oder provoziert – und dann angegriffen. Dies kann beispielsweise eine ungedeckte Figur oder eine Bauernschwäche sein. Wobei der Spaßfaktor ungleich höher ausfällt, wenn man den gegnerischen König ins Visier eines Mattangriffs nehmen kann. Unter dem Einsatz von Bauern- oder gar Figurenopfern werden die Verteidiger aus dem Weg geräumt, der gegnerische König wird seines Schutzes beraubt, ins Freie genötigt und dort im Idealfall matt gesetzt. Ja, so wünscht man es sich nur zu oft! Die Realität aber sieht leider allzu oft anders aus: Man schleudert unternehmungslustig 1.e4 aufs Brett und der Gegner mutiert innerhalb von wenigen Minuten zum größten aller Spielverderber, indem er die solide Caro-Kann Verteidigung wählt. Um sich im Dschungel der strategischen Langeweile nicht frühzeitig zu verirren, entsinnt man sich eines Spruches des Angriffs-Genies Mischa Tal: „Es gibt zwei Arten von Opfern – korrekte und meine“. Also opfert man für nebulöse Kompensation einen oder gleich zwei Bauern in der Hoffnung auf etwaigen Königsangriff, um allerdings nach wenigen Zügen festzustellen, dass Schwarz die ganzen schönen Angriffsabsichten mit beneidenswerter Leichtigkeit zunichtemacht und den vollen Punkt einsackt. Ernüchternd, aber doch sehr vertraut, oder? Nun eilt der Hamburger Großmeister Karsten Müller mit seinem neuen Buch „Angriff – Faustregeln für die Praxis“ zur Hilfe. Damit die Angriffe seiner Leser zukünftig eben nicht mehr im Sande verlaufen, sondern sie anhand bestimmter „Faustregeln“ ganz konkret erkennen können, wie erfolgversprechend die Angriffsabsichten wirklich sind. Dabei befassen sich die Themen mit einer bunten Mischung aus dem taktischen Einmaleins – wie z.B. „Alle Figuren in den Angriff einbeziehen“, „Der Angreifer tauscht kein Angriffspotenzial“, „Die Öffnung von Angriffsrouten“, „Typische Angriffsmotive“ oder „Ungleichfarbige Läufer, die den Angreifer begünstigen“. Im Rahmen dieser Oberthemen beschäftigt sich Großmeister Müller in vielfältigen Unterkapiteln mit allerlei Details, liefert jeweils einprägsame Beispiele und eben auch konkrete Faustregeln für die Praxis des Angriffsspielers. So befasst er sich beispielsweise beim Thema „Typische Angriffsstrukturen“ mit charakteristischen Methoden beim Angriff in Isolani-Stellungen, mit dem schwarzen Königsflügelangriff im klassischen Königsinder, dem königsindischen Angriff aus weißer Perspektive und der Frage, wie man dem Winawer-Franzosen Schwächen zufügen kann, die einem anschließenden Angriff nicht mehr standhalten. Weitere für mich besonders spannende Kapitel behandeln das Angriffsspiel auf einem Farbkomplex, die Erhaltung des Angriffspotenzials sowie die Kernkompetenz von Karsten Müller: das Endspiel. So runden häufig überraschende Mattangriffe im Endspiel das Werk auf instruktive Weise ab. Fazit: Hier findet sich jede Menge Inspiration für alle Angriffsspieler – und zwar auch für die zukünftigen!

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Müller: Magnus Carlsen - Die Schach-DNA eines Genies
Über Magnus Carlsen gibt es schon so viel Literatur. Warum hat der Autor dem noch ein weiteres Buch hinzugefügt? – Weil er den Gedanken hochinteressant fand, das strategische Spiel eines Genies durch die Brille des sogenannten 'Modells der vier Spielertypen' zu betrachten. Und im Ergebnis ist es ihm tatsächlich gelungen, sowohl die herausragenden Stärken als auch die Universalität des 16. Weltmeisters deutlich herauszuarbeiten. Aber selbst wenn sich der Leser nicht unbedingt für diesen Ansatz interessiert, kann er das Buch ebenso gut als äußerst nützliches 'Lehrbuch der Strategie' ansehen, so instruktiv sind die Partien von Magnus Carlsen. Denn seinem Stil gemäß beherrscht er viele strategisch unverzichtbare und effektive Methoden (beispielsweise aktive Prophylaxe, strategisches Druckspiel usw.) wie kein Zweiter. Zur Vertiefung hat der Autor zahlreiche anschauliche und aussagekräftige Faustregeln zu den verschiedenen Themen formuliert. Dabei versäumt er allerdings nicht den Hinweis, dass es im Schach nicht darauf ankommt, diese oder jene Regel auswendig zu kennen, sondern dass es vielmehr von entscheidender Bedeutung ist, seine Intuition dahingehend zu schulen, möglichst sicher zu erkennen, wann es sich um einen Regelfall und wann um eine Ausnahme handelt. Und da Magnus Carlsens Fähigkeiten auch in dieser Beziehung als absolut genial bezeichnet werden können, versteht es sich von selbst, dass jeder Leser, der sich etwas eingehender mit Carlsen-Partien beschäftigt, sehr viel über die Feinheiten des Schachspiels von einem der besten Spieler aller Zeiten lernen kann. Jedes Kapitel wird mit themenbezogenen Aufgaben abgerundet. Und praktische QR-Codes erleichtern das Nachspielen direkt am Smartphone, wenn gerade mal kein Brett zur Hand ist. 156 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Christian Höthe im Juli 2023 Magnus Carlsen - Die Schach-DNA eines Genies  Das neue Buch aus der Feder von Karsten Müller hat den mittlerweile Ex-Weltmeister Magnus Carlsen und einmal mehr die Besonderheiten seiner praktischen Spielweise zum Thema. Dabei ist dem Autor selbstverständlich klar, dass es über Carlsen eine Fülle an Literatur gibt. So fragt der Hamburger Großmeister im Vorwort selbst, welchen Mehrwert ein weiteres Buch über Carlsen für den interessierten Schachliebhaber haben sollte. Wer sich gern mit Schachliteratur beschäftigt, dem wird nicht entgangen sein, dass sich Karsten Müller in einigen seiner jüngsten Titel schon mehrfach mit dem Modell der vier „Spielertypen" nach Großmeister Lars Bo Hansen befasst hat. Man kann zweifelsfrei und ohne jede Übertreibung behaupten, dass Müller dabei die maßgeblichen Inhalte und Resümees des dänischen Autors nicht nur in den Details intensiviert und präzisiert hat, sondern dass es ihm somit gelungen ist, das gesamte Spielertypen-Modell auf ein neues Level zu heben. Und genau das ist ja etwas, was auch Carlsen mit dem Schachspiel an sich getan hat. Müller gelingt es im vorliegenden Werk auf vorbildliche Weise, die praktische Spielweise Carlsens unter dem Aspekt des Spielertypen-Models genauer zu betrachten. Dabei ist es keinesfalls einfach, die Stärken eines so universellen Spielers wie Carlsen besonders herauszuarbeiten. Spezielle Kapitel befassen sich mit dem Spiel gegen Schwächen, der Ausnutzung eines Raumvorteils, dem Spiel mit dem Läuferpaar, dem richtigen Abtausch, Prophylaxe usw. Es fiel mir schwer, aus der Fülle von instruktiven Beispielen einige gesondert hervorzuheben, dennoch möchte ich es versuchen. Besonders wuchtig fand ich Carlsens Partien gegen Ivan Sokolov (Wijk aan Zee 2013), Peter Leko (Nanjing 2009) und Levon Aronian (Saint Louis 2017), die Müller allesamt nachvollziehbar gut kommentiert. Wie auch in seinen vorangegangen Büchern sieht GM Müller sich dabei nicht nur in der Position des Lehrers, der seine Leser unterhält. Nein, der Schüler wird wiederholt anhand von Aufgaben dazu animiert, sich selbst aktiv einzubringen und sich die Lösungen selbst zu erarbeiten, was selbstverständlich den Lerneffekt ungleich erhöht. Damit der Leser die Inhalte des Buches auch auf Reisen oder anderweitig „unterwegs“ genießen kann, werden QR-Codes bei jedem Diagramm verwendet, die bei Müllers Büchern längst zum Standard gehören. Fazit: Die Beispiele sind hochgradig instruktiv und auf den Punkt gebracht. Nach dem Studium dieses Buches versteht man die „Schach-DNA" Carlsens insbesondere unter dem Aspekt des Spielertypen-Modells noch besser! Rezension von Jörg Palitzsch im Mai 2023 Es gibt unzählige Bücher über Magnus Carlsen und noch viel mehr, in denen seine Partien analysiert werden. Kein Lehrbuch, keine Sammlung, in der der Schachweltmeister (von 2013 bis 2023) und aktueller Weltmeister im Schnell- und Blitzschach nicht vertreten wäre. Somit stellt sich die Frage, warum der Autor, Großmeister Dr. Karsten Müller, der bereits zahlreiche Schachbücher geschrieben hat, nun noch ein weiteres Buch über Carlsen vorlegt. Müller gibt die Antwort selbst. Weil er das Spiel des Weltmeisters unter dem „Modell der vier Spielertypen“ betrachtet. Dieses Modell geht auf den Wirtschaftsfachmann und dänischen Großmeister Lars Bo Hansen zurück, der unter dem Oberbegriff „Human Resources“ die menschliche Typologie auf Schachspieler übertragen und sie in Gruppen eingeteilt hat. Autor Müller räumt zwar ein, dass dieses „Schubladendenken“ Gefahren mit sich bringt, denn das Ziel sollte immer sein, am Brett so universell wie möglich zu sein. So sind die vier Spielertypen – die einem in Schachbüchern immer wieder begegnen – der Aktivspieler, zu denen sich der Autor selbst zählt, die Theoretiker, wie Hansen, die Reflektoren, wie Magnus Carlsen, und schließlich die Pragmatiker wie der neue Schachweltmeister Ding Liren. Karsten Müller zählt unter anderem die Stärken und Schwächen, als auch die Risikobereitschaft und typische Eröffnungen auf, was dem Leser bereits einen großen Einblick in die Spieltechniken bekannter Schachmeister gibt. Der Autor bezeichnet sein Werk selbst als ein „Lehrbuch der Strategie“. Über anschauliche Beispiele zu den verschiedenen Themen wie etwa der Nutzung offener Linien, Vorteile im Raum und mit dem Material, Abtausch, Verteidigung und Endspiel, gelingt es auch festzustellen, zu welchem Spielertyp man selbst neigt – einer der großen Vorteile des Buches. Wenn man dies auch noch quasi über den Weltmeister Carlsen vermittelt bekommt, ist dies ein echter Gewinn. Wie sollte es anders sein, ist auch das vorliegende Buch nicht nur Leselektüre. Karsten Müller hat themenbezogene Aufgaben eingestreut, die einen stärken können, aber auch die Genialität von Magnus Carlsen vor Augen führen. Inklusive der Möglichkeit, die Partien über einen QR-Code nachzuspielen.

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Müller & Konikowski: Karsten Müller - Endgame Magic
A comprehensive work about the magic world of endgames. For starters, 100 interesting and instructive examples on important endgame topics are thoroughly analyzed and extensively commented. Especially those in which not only many useful rules of thumb are ex- plained and illustrated, but above all their not uncommon exceptions. In the chapter 'Practice makes perfect', 100 exercises give the readers the opportunity to check their previous knowledge and what they have learned in the first part. In the following 100 exciting studies, it was ensured that they do not show any artificial constructs, but positions that could well have come from practical games and whose solutions are clearly comprehensible. You can either tackle the given exercises under tournament-like conditions, or you can use the book as a pure textbook and deal directly with the solutions, because even with this approach you can enrich your existing knowledge with many typical endgame motives. Readers can rest assured that the magic from the realm of endgames will cast its spell over them and that they will enjoy the fascination of the final phase of the game. 322 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

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Durchschnittliche Bewertung von 5 von 5 Sternen

Müller & Markgraf: Karsten Müller - Schachstrategie
Im Schach strategisch spielen bedeutet, langfristige Ziele zu planen und diese möglichst auch innerhalb einer begrenzten Partiephase zu erreichen. Das strategische Spiel unterscheidet sich damit im Wesen vom Kombinationsspiel, das die Umsetzung kurzfristiger Zielsetzungen mit taktischen Mitteln betreibt. Es liegt in der Natur der Sache, dass eine Strategie in kleinen Schritten, die meist taktischer Natur sind, zum Erfolg geführt wird. Strategisches und taktisches Vorgehen sind daher eng mit- einander verwoben und nicht scharf voneinander zu trennen. Bekanntlich gilt: Alle guten Züge haben einen strategischen Zweck, und überwiegend weisen sie zugleich taktische Elemente auf.Dies ist der vierte und krönende Schlussband von Karsten Müllers Reihe zu Lehr- und Übungsbüchern, die sich dem Mittel- und Endspiel widmen. Thematisch nahe verwandt mit dem vorhergehenden Band „Positionsspiel“, will dieses Werk weitere Schwerpunkte im Bereich der strategischen Spielführung setzen und wiederum den Leser anleiten, sich anhand zahlreicher Übungs- und Testaufgaben zu verbessern und zu vervollkommnen. Zu den Kernthemen der Autoren gehören Prophylaxe, der richtige Abtausch, Domination, Verwertung eines Vorteils, u.a.. Fraglos richtet sich dieser Trainingskurs an fortgeschrittene Spieler, die bereits auf grundlegende strategische Kenntnisse zurückgreifen können, die aber auch bereit sind, durch eine gewissenhafte Selbstschulung an ihren Fähigkeiten zu arbeiten und diese optimal zu entwickeln. Der so trainierte Spieler wird sicherlich im Prozess der strategischen Entscheidungsfindung am Brett merkliche Fortschritte erkennen lassen und durch die Wahl der jeweils richtigen Strategie seine Erfolgsquote allmählich steigern können. Großmeister Dr. Karsten Müller wurde 1970 in Hamburg geboren. Er studierte Mathematik und promovierte 2002. Seit 1988 spielt Karsten Müller für den Hamburger SK in der Bundesliga und errang den Großmeister-Titel 1998. Der weltweit anerkannte Endspiel-Experte wurde 2007 als „Trainer des Jahres“ vom Deutschen Schachbund ausgezeichnet.Alexander Markgraf ist Internationaler Meister (2011) und spielt in der 1. Bundesliga für den SV Werder Bremen, zudem ist er als Schachtrainer aktiv. 284 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Heinz Däubler im Dezember 2017 In diesem Jahr ist im Joachim-Beyer-Verlag mit Müller/Markgraf „Karsten Müller – Schachstrategie“ – Teste und verbessere deine strategischen Fähigkeiten der vierte und letzte Band aus Karsten Müllers Reihe zu Lehr- und Übungsbüchern erschienen, der sich mit dem Mittel- und Endspiel beschäftigt. Er schließt sich wohltuend an die hohe Qualität der drei Vorgänger an. Das Werk richtet sich ausschließlich an den fortgeschrittenen Spieler und ist bestens geeignet, die auch auf höherem Spielniveau immer wieder anzutreffenden Lücken auf dem Gebiet der Schachstrategie zu schließen. Den angebotenen Lernstoff bereiten die Autoren in sechs Kapiteln auf. Aus Sicht der Lerntechnik als sehr vorteilhaft wird empfunden, dass Schachstrategie nicht nur an exzellenten und kompetent besprochenen Beispielen erklärt wird. Genauso nützlich sind die in die einzelnen Kapitel eingebauten 32 Übungen. Diese regen den Leser zu aktiver Teilnahme an und tragen zur Vertiefung des Lernstoffes bei. In Kapitel 1 gehen die Autoren anhand von 20 Beispielen auf das weite Feld der Prophylaxe ein. Hier wird der Leser lernen, nicht nur über eigene Pläne nachzudenken, sondern denen des Gegners dieselbe Bedeutung beizumessen. Kapitel 2 erläutert das Prinzip der zwei Schwächen und zeigt, wie eine zweite Schwäche erzeugt und ausgenutzt wird. In den Kapiteln 3 bis 6 nehmen sich die Autoren der strategischen Themen „Der richtige Abtausch“ (15 Beispiele), „Domination“ (17 Beispiele), „Nichts überstürzen“ (8 Beispiele) und „Verwertung eines Vorteils“ (15 Beispiele) an. Das Werk ist nicht nur als Lehrbuch, sondern auch als Testbuch konzipiert. Die Autoren bieten 14 Tests mit je 8 Aufgaben an und raten, diese innerhalb einer Bedenkzeit von jeweils einer Stunde „vom Blatt“ zu lösen. So vorgegangen kann der Leser seine „positionelle Elo-Zahl“ ermitteln. Fazit: Ein exzellentes Übungs- und Testbuch, dass mit Sicherheit die strategischen Fähigkeiten des Lesers verbessert     Rezension von Jörg Palitzsch im Dezember 2017 Der Niederländer Max Euwe, von 1935 bis 1937 fünfter Schachweltmeister, hatte eine ganz eigene Meinung über Strategie und Taktik: Strategie braucht Denken, Taktik braucht Beobachtung, so seine Erklärung. Im militärischen Sinne ist Taktik die lokale, also begrenzte Planung, während die Strategie das große Ganze im Auge hat und die globale Planung darstellt. Großmeister Dr. Karsten Müller hat sich in einer Buchreihe im Joachim Beyer Verlag neben der Verteidigung und dem Positionsspiel bereits der Schachtaktik gewidmet und nun mit Co-Autor und dem Internationalen Meister Alexander Markgraf ein Test- und Übungsbuch über die Schachstrategie vorgelegt. In sechs aufschlussreichen Kapiteln zeigt Karsten Müller Wege, wie man die eigenen strategischen Fähigkeiten Zug um Zug verbessern kann. Dem schließt sich ein 110-seitiger Trainingskurs inklusive Lösungen an, der sich an fortgeschrittene Spieler richtet. Ein Schlüsselbegriff des Buches ist „Prophylaxe“. Müller erklärt damit eine Spielweise für alle Bereiche auf dem Schachbrett, in der sich Vorbeugung und Verhinderung ergänzen. Wenn dieses Konzept sorgfältig angewandt wird, kann die Zahl taktischer Versehen, die am Ende in eine Verlustpartie führen, beachtlich reduziert werden. Für den Schachspieler – und dies bedeutet einen Schritt zur Selbstdisziplinierung – muss dabei nicht nur die Beobachtung der eigenen Spielweise im Mittelpunkt stehen, gleichrangig erfordert die Prophylaxe auch eine gleichrangige Beobachtung des Gegners. Dazu gehört das vollkommene Verständnis für den Stellungstyp und die beidseitigen Pläne. „Zum Beispiel sollte der Besitzer des Läuferpaares sich dessen bewusst sein, dass der gegnerischer Hauptplan in der ,Halbierung' des Paares besteht“, erklärt Müller. Auch bei bestimmten Bauernstrukturen sei es wichtig zu wissen, welche Figuren abgetauscht und welche behalten werden sollten. Etwa zu Verwendung für einen Vorposten, so ein weiteres Beispiel Müllers. Nun kann man sich in der Theorie vieles vornehmen, was in emotionalen Spielphasen schnell wieder vergessen wird. Schon allein der Gedanke, über den nächsten oder übernächsten Zug des Gegners nachzudenken, wird in der Regel von der Vorstellung der eigene Spielführung überdeckt, wenn nicht gar verdrängt. Karten Müllers Buch „Schachstrategie“ übt eine andere Sichtweise ein und führt vom Weg der bloßen Taktik in ganz unterschiedlichen Spielphasen zu einer umfangreicheren Spielstrategie am Brett. Vom theoretischen Konzept aus beschreibt der Großmeister zunächst das Prinzip der „zwei Schwächen“. Gemeint sind damit Bauern oder Felder, die, etwa in der Eröffnungsphase, nicht mehr von Bauern verteidigt werden können. Eine Schwäche allein sei in der Regel noch nicht von Belang, als „bedenklich“ stuft der Autor allerdings schon zwei oder gar einen schwachen Farbkomplex ein. Geht man die Lehrbeispiele und die zahlreichen Partiebeispiele durch, wird sehr schnell klar, dass man vor allem in der Verteidigung nicht an allen Fronten präsent sein kann und deshalb die von Müller beschriebene Prophylaxe von Anfang an um so wichtiger ist. Langfristige Manöver könnten nur bewerkstelligt werden, wenn der Gegner kein effektives Gegenspiel hat, so Karsten Müller. Ein weites Feld nimmt das Kapitel über den richtigen Figurenabtausch ein. Müller stellt dazu Richtlinien auf, die in ihrer Ausführlichkeit dem Schachnovize wie dem Schachmeister dienlich sind. So profitiert beim Abtausch immer eine Seite am Brett mehr als die andere. Im Eifer des Gefechts sollte man darauf achten, dass man natürlich selbst der Profiteur ist. Figuren sollte man nicht automatisch abtauschen. Wenn aber doch abgetauscht wird, sei es wichtig, was danach noch auf dem Brett steht. Wohin ein Springer getrieben werden kann, wird im Kapitel „Domination“ beschrieben. Die Figur hat, trotz ihrer Wendigkeit auf dem Brett, mitunter doch Probleme, von einem Punkt zum anderen zu kommen. Strategisches Vorgehen bedeutet jedoch, dass man vielmehr bestrebt sein sollte, den Bewegungsspielraum der Figuren des Gegners so einzuengen, bis sie völlig dominiert werden. Der Springer, so der Autor, ist jene Figur, die mit einer guten Strategie am meisten darunter zu leiden hat. In einem weiteren Kapiteln warnt Autor Müller vor überstürztem Handeln, etwas wenn der Gegner keinerlei nennenswertes Gegenspiel mehr aufzuweisen hat. Im letzten Kapitel wird anhand von 15 Partien nicht nur die Verwertung eines Vorteils aufgezeichnet, es fließen auch alle vorherigen Strategien nochmals ein. Fazit: Das Buch „Schachstrategie“ von Karsten Müller und Alexander Markgraf ist mehr als ein Lehrbuch. Mit einem umfangreichen Testteil kann man die strategischen Lehrstücke der Partien aus den einzelnen Kapiteln vertiefen und sich somit selbst trainieren. Der Erfolg wird sich einstellen. Spätestens dann, wenn man sich vom kleinteiligen Taktiker zu einem Strategen mit Überblick entwickelt hat.   Rezension von Rolf Raschka für EKZ-Bibliothekservice im Juni 2017 Das nach Karsten Müllers "Schachtaktik", "Verteidigung" und "Positionsspiel" vierte Lehr- und Übungsbuch des Großmeisters und renommierten Trainers überzeugt wieder durch eine klare und übersichtliche Aufmachung. Es behandelt anhand von Meisterpartien vorbeugende Maßnahmen gegen gegnerische Pläne, Erzeugen von Schwächen, richtiges Abtauschen und anderes. Jedem Kapitel sind Übungen zugeordnet, und am Schluss folgen Testaufgaben, um die eigene Spielstärke zu bestimmen. Die Lösungen für Aufgaben und Tests werden ausführlich erläutert. Das für ehrgeizige (Vereins-)Spieler gedachte, inhaltlich dem "Positionsspiel" verwandte Buch ist neben den Vorgängern … sehr zu empfehlen!

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Müller & Konikowski: Karsten Müller - Endspielzauber
Ein umfangreiches Werk über die zauberhafte Welt der Endspiele. 100 interessante und lehrreiche Beispiele zu wichtigen Themenbereichen im Endspiel werden gründlich analysiert und ausführlich kommentiert. Speziell solche, in denen viele nützliche Faustregeln sowie die nicht selten noch wichtigeren Ausnahmen davon erläutert und veranschaulicht werden. Im Abschnitt 'Übung macht den Meister' erhält der Leser die Möglichkeit, seine bereits vorher gegebenen Kenntnisse sowie das im ersten Teil Hinzugelernte sogleich anhand von 100 Übungsaufgaben zu überprüfen. Sodann werden 100 durchweg faszinierende Studien geboten, wobei Wert darauf gelegt wurde, dass es sich um praxisnahe Stellungen handelt, die durchaus auch einer gespielten Partie entnommen sein könnten und deren Lösungen klar nachvollziehbar sind. An die gebotenen Übungsaufgaben kann man entweder unter turnier- nahen Bedingungen herangehen, oder man kann das Buch als reines Lehrbuch ansehen und sich direkt mit den Lösungen beschäftigen, denn selbst bei diesem Herangehen kann man sein bereits vorhandenes Wissen um viele typische Endspielmotive bereichern. Als Leser können Sie sicher sein, dass der Zauber aus dem Reich der Endspiele auch Sie in seinen Bann ziehen wird und dass Sie die Faszination der letzten Partiephase genießen werden. 340 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von von Christian Hoethe im Juli 2023 Das neue Buch "Endspielzauber" aus der Feder von Großmeister Karsten Müller und Fide-Meister Jerzy Konikowski beinhaltet eine Vielzahl an ebenso lehrreichen wie spannenden Beispiele aus der wunderbaren Welt der Schachendspiele. Beispiele, die allesamt der Meisterpraxis entnommen sind! Besonderen Wert hat das Autoren-Duo dabei auf Praxisnähe bei der Auswahl des Materials gelegt, was mir zugegebenermaßen besonders gut gefällt. Nicht vieles hat früher abschreckender auf mich gewirkt als ein Schachbuch mit einer Unmenge an Studien, die mit der turnierschachlichen Realität so gar nichts zu tun hatten. Dies ist hier zum Glück nicht im Entferntesten der Fall! Das Buch ist aus dem Beyer-Verlag ist wie gewohnt von guter Druckqualität, ordentlich gegliedert und enthält eine Vielzahl typischer Endspielthemen, die sich zugleich hervorragend als Trainings- und Anschauungsmaterial eignen. Hier sogleich ein thematischer Ausschnitt aus dem Inhaltsverzeichnis: Der aktive König Mattangriff im Endspiel Pattrettung Theoretische Bauernendspiele Zugzwang Durchbruch Königsangriff Verteidigung Theoretische Turmendspiele Freibauer Mehrere Freibauern Dauerschach Bodycheck Abwicklung Festung Lehrreiche Endspiele Verpasste Remischancen Taktische Tricks Verschiedenes Ein "Übung macht den Meister" betiteltes Kapitel gibt dem Leser die Möglichkeit, die im ersten Abschnitt erworbenen Fähigkeiten und Erkenntnisse praktisch anzuwenden. Ich persönlich mag es, solche Beispiele gern gegen eine Engine auszuspielen, weil diese auch Wege ausprobiert, die nicht notwendigerweise im Buch erwähnt sind. Ich bilde mir dann gern ein, dass ich an der Höhe der Hürde wachse, die mir die Engine auferlegt. Auf jeden Fall vertieft man sein Verständnis derartiger Beispiele auf diese Weise ganz gut, finde ich. Ich muss gestehen: in diesem neuen Buch hat mir insbesondere die Auswahl an praxisnahen Studien durch GM Müller und FM Konikowski zugesagt! Ich kann ohne schlechtes Gewissen zugeben, dass die meisten dieser Studien absolutes Neuland für mich waren. Und viele haben mich gerade aufgrund ihres hohen Grades an Ästhetik absolut begeistert und mir zugleich aufgezeigt, wieviel Schönes oder Zauberhaftes es noch für mich über das Endspiel zu entdecken gibt! Zwei Tipps: schauen Sie sich doch gleich einmal auf Seite 249 das Beispiel 23 von Smyslov an oder Beispiel 56 auf Seite 257 von Grzeban oder oder oder.... ;-) Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Spaß beim Entdecken des "Endspielzaubers"!!!

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Müller: Karsten Müller - Attack
It's not revealing anything new that most players prefer to attack rather than defend. It's also not surprising that various authors have devoted a number of books to the popular topic of 'attack' for more than a century. In this book, the author tries to present the constantly recurring mechanisms of attacking play as compactly as possible by limiting himself to a few important motives and describing typical elements of the attacking strategy. Numerous clear and meaningful rules of thumb are formulated for the in-depth study of the various subject areas. With regard to practical play, however, the point is not neglected that in chess it's not so important to know this or that rule by heart, but rather to train your intuition to recognize as reliably as possible in which case you are dealing with a rule and in which case with an exception. Among the topics discussed are, for example, such indispensable as: 'Opposite-colored bishops favor the attacker', 'The attacker should not exchange attack potential', 'Typical attack structures', 'Attack on a complex of weak squares'. One of the chapters is devoted to Mikhail Tal, one of the greatest attacking artists of all time, whose genius in this regard is illustrated by reference to some of his striking and pointed quotes – such as 'Centralize and sacrifice', 'If the opponent attacks one of your pieces, attack two of his!' And last but not least there's a chapter on the mating attack in the endgame, a look at some of the author's impressive attacking victories and all sorts of topic-related exercises for the individual chapters. In addition, practical QR codes enable you to replay the game directly on your smartphone if there's no board at hand. 140 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

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Müller: Karsten Müller - Schachtaktik
Teste und verbessere Deine taktischen Fähigkeiten Unter den Übungs- und Testbüchern nimmt GM Karsten Müllers Schachtaktik einen hervorragenden Platz ein, wie man aus dem Erfolg der englischen Erstauflage ableiten darf. Das nun erstmals in deutscher Übersetzung erhältliche Werk versammelt insgesamt 565 Denksport- aufgaben aus dem Bereich der Taktik, wobei sämtliche Phasen der Schachpartie berücksichtigt werden. Der erste Teil des Buchs stellt alle erdenklichen Elemente und Motive der Schachtaktik in kurzer Form vor und verknüpft diese jeweils mit einer Reihe von lehrreichen Übungen, die sich vornehmlich an fortgeschrittene Anfänger richten. Der zweite Teil bietet Testaufgaben variierender Schwierigkeit, die den ambitionierten Vereinsspieler bis hin zum Meister ansprechen. Die Beispiele sind überwiegend der zeitgenössischen Turnierpraxis entnommen und befinden sich häufig auf großmeisterlichem Niveau. Kurze Hinweise (Lösungshilfen) zu den Tests werden in einem separaten Kapitel angeboten. Zwischen den beiden Hauptteilen des Buchs präsentiert der Autor außerdem eine kleine Auswahl der schönsten Kombinationen der Schachgeschichte sowie einige taktische „Perlen“ aus jüngeren Turnieren. Da die Taktik ein essentielles Element des Spiels darstellt, ohne die ein Erfolg nicht möglich ist, erscheint deren Einübung und Verinnerlichung von überragender Bedeutung für jeden aufstrebenden Spieler. Diesem wird durch das vorliegende Buch eine wertvolle Hilfe an die Hand gegeben, um sich auf jegliche Herausforderung taktischer Natur vorzubereiten. Großmeister Dr. Karsten Müller wurde 1970 in Hamburg geboren. Er studierte Mathematik und promovierte 2002. Seit 1988 spielt Karsten Müller für den Hamburger SK in der Bundesliga und errang den Großmeister-Titel 1998. Der weltweit anerkannte Endspiel-Experte wurde 2007 als „Trainer des Jahres“ vom Deutschen Schachbund ausgezeichnet.Unter den zahlreichen Publikationen zählen „Bobby Fischer“ (New In Chess) und die 14-teilige DVD-Reihe „Schachendspiele“ (ChessBase), sowie die Co-Produktion mit Frank Lamprecht „Grundlagen der Schachendspiele“ (Gambit) als Belege seiner erfolgreichen Schaffenskraft.   268 Seiten, gebunden, Leseband, Joachim Beyer Verlag    Rezension von Uwe Bekemann im Mai 2016 "Karsten Müller - Schachtaktik", eine deutsche Übersetzung der englischsprachigen Originalausgabe (USA) "Chess Cafe Puzzles Book 1" aus dem Jahre 2004, zählt zu jenen Werken, die mich ganz schnell von ihrer Qualität überzeugt haben. Verfasser ist der deutsche Großmeister Karsten Müller, was bereits der Buchtitel unschwer erkennen lässt. Das Konzept hinter diesem Buch ist ausgezeichnet durchdacht. Zunächst werden die Elemente der Schachtaktik, vom Grundreihenmatt bis zum Zwischenzug, einzeln vorgestellt. Sie werden anhand von Beispielen entsprechend erläutert. Gleich im Anschluss hat der Leser die Gelegenheit, das frisch Erlernte beim Lösen von Aufgaben anzuwenden. Hierzu bekommt er Ausgangsstellungen via Diagramm angeboten, ergänzt um Hinweise zur Lösung. Ob er richtig liegt, kann er feststellen, wenn er den Bereich mit den gesammelten Lösungen hinten im Buch aufschlägt. Die Beispiele stammen überwiegend aus der Zeit unmittelbar vor dem Erscheinungsjahr der Originalausgabe. Müller hat daneben aber auch eindrucksvolle Fragmente aus historischen Partien verwendet. Grundsätzlich ist es ohne große Bedeutung, ob die Partie, aus der die jeweilige Wendung stammt, aktuell gespielt worden ist oder aus früheren Zeiten stammt. Allein für den erfahrenen Spieler mag dies von einem gewissen Interesse sein, da ihm ältere Beispiele vielleicht schon früher mal begegnet sein können. Zurück zum Konzept: Sobald alle Taktikelemente vorgestellt sind, stößt der Leser auf einen Aufgabenteil, in dem er für eine Lösung alle einzelnen erlernten Methoden anwenden muss. Die Steigerung zu den vorherigen Aufgaben liegt somit darin, dass er das passende Element zunächst identifizieren muss, um die Lösung zu finden. Besondere taktische Anforderungen ergeben sich für den Spieler im Zusammenhang mit dem Endspiel, mit Eröffnungsfallen und generell mit der Verteidigung. Dem tragen entsprechende weitere Abschnitte im Werk Rechnung. Ein Lehr- und Trainingswerk ist nur so gut, wie es den Leser bei der Stange halten kann. Dies weiß auch Karsten Müller. So hat er auch unterhaltsame bzw. den Leser animierende Inhalte eingebaut. Hierzu zählen "Die zehn schönsten Kombinationen" sowie "Taktische Perlen aus aktuellen Turnieren". Vor allem aber kann sich der Leser auf umfangreiche Tests freuen, an denen er sich abschließend beweisen kann. Die einzelnen Aufgaben unterliegen unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Die Tests bestehen aus 16 Teilaufgaben, die in einem Zug und ohne Brett gelöst werden sollen. Aus Zeitgründen kann das Pensum auch gestückelt werden. Müller gibt die aufzuwendende Zeit vor und trifft Regelungen zum Punktesystem. Mit Ausnahme der besonders schwierigen Aufgaben kann sich der Leser Hinweise zur Lösung holen, indem er in eine entsprechende Sammlung vorblättert. Dann aber werden ihm zugleich Punkte abgezogen. Dies stachelt den Ehrgeiz an. Auf den letzten Buchseiten findet der Leser die Eingruppierung seiner Leistung anhand einer Punktetabelle. Der aufstrebende Spieler, der "Karsten Müller - Schachtaktik" konsequent und diszipliniert - vielleicht auch mehrfach - durcharbeitet, wird zweifellos deutlich an Spielstärke gewinnen. Mit seinem robusten Einband und seiner qualifizierten Bindung wird das Werk auch einer intensiven Nutzung standhalten. Das Lesebändchen ist ein besonderer Service, der die Arbeit mit ihm noch ein Quäntchen angenehmer macht. Fazit: "Karsten Müller - Schachtaktik" ist ein ausgezeichnetes Lehr- und Trainingsbuch zur Schachtaktik. Für den Spieler etwas jenseits der reinen Anfangsgründe bis tief in den Bereich der Klubspieler hinein ist es eine klare Empfehlung. Mit einem Werk wie diesem kann man übrigens auch nichts falsch machen, wenn man ein Schachbuch verschenken möchte und hierfür einen "Allrounder" sucht.   Rezension von Heinz Däubler im März 2016 Karsten Müller – Schachtaktik Ein Testbuch Wieder ist es dem Joachim-Beyer-Verlag gelungen, dem geneigten Leser mit dem in diesem Jahr erschienenen Karsten Müller „Schachtaktik“  ein äußerst bemerkenswertes Buch anzubieten. Mit dem Werk begibt sich der Autor – seit 1998 GM, anerkannter Endspielexperte und 2007 vom Deutschen Schachbund als „Trainer des Jahres“ ausgezeichnet – auf für ihn eher ungewohntes Terrain. Dass er die Aufgabe „Taktik“ dennoch hervorragend gemeistert hat, zeigt schon der Aufbau des Werkes, für dessen Inhalt sich der Autor im Wesentlichen aus der Großmeisterpraxis der Jahre 2000 bis 2003 bedient hat. Im ersten Block, der zunächst 233 der insgesamt 565 Aufgaben umfasst, ordnet er Taktikstellungen systematisch 20 verschiedenen Taktikmotiven zu. Diese Vorgehensweise hilft dem Lernenden, den Blick für bestimmte Kombinationsmuster am Brett zu schärfen. Es schließen sich 100 „einfache“ Aufgaben ohne Motivzuordnung an, die derjenige Leser meistern wird, der den ersten Block aufmerksam durchgearbeitet hat. Der zweite Block ist 160 Testaufgaben gewidmet, mit denen der Leser seinen Fortschritt bei der Lösung von Taktikaufgaben testen kann. Dabei empfiehlt der Autor, täglich 16 Aufgaben ohne Brett zu lösen. Die Aufgaben sind nicht klassifiziert und variieren im Schwierigkeitsgrad. Ein vom Autor vorgeschlagenes Bewertungssystem erlaubt die ungefähre elomäßige Einordnung des Lernerfolges. Zwischen die beiden Hauptblöcke hat der Autor 38 Endspiele, 9 Eröffnungsfallen und 20 Beispiele zum Thema „Finde die Verteidigung“ eingeschoben. Die zehn schönsten Kombinationen der Schachgeschichte sowie fünf Partien mit taktischen Perlen runden das Werk trefflich ab. Fazit: Ein ausgezeichnetes Taktikwerk und bestens geeignet, das taktische Gespür des Lernenden nicht unwesentlich weiterzuentwickeln. Rezension von Rolf Raschka im Mai 2016 Der als Endspielexperte bekannt gewordene Großmeister Karsten Müller legt ein hervorragendes Trainingsbuch für starke, ehrgeizige (Vereins-)Spieler vor, die ihre taktischen Fähigkeiten in allen Phasen des Spiels verbessern wollen. In 405 meist aus modernen Großmeisterpartien stammenden, unterschiedlich schwierigen Übungsaufgaben wird der Blick für taktische Motive in der Eröffnung, im Mittel- und Endspiel geschärft. Anhand von weiteren 160 Testaufgaben lässt sich anschließend die taktische Stärke bestimmen. Im Anhang finden sich zu allen Aufgaben die Lösungen.  "Schachtaktik" ist auch angesichts der guten Ausstattung mit deutlichen Stellungsdiagrammen und angenehmem Schriftbild nachdrücklich zu empfehlen.

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