Weteschnik: Tatwaffe Springer

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Produktinformationen "Weteschnik: Tatwaffe Springer"

Anfänger halten ihn für tückisch, fürchten, ja hassen ihn, selbst Meister hält er oft genug auf Trapp und legt sie herein – der Springer. Er ist der Offizier vom geringsten Wert, was ihn aber nicht davon abhält, oft die entscheidende Rolle zu spielen, ob selbst als Angreifer oder als unentbehrlicher Unterstützer für andere Figuren.
Der Springer mit seinen L-förmigen "Winkelzügen" hält unser Gehirn auf Trapp, erschwert die Vorausberechnung und erfordert höchste Aufmerksamkeit und Konzentration. Welche Figur wäre also besser geeignet, unsere Wettkampfstärke zu verbessern und unsere Kreativität anzuregen? Oder, wenn wir Schach eher genießen als wettkampfmäßig praktizieren wollen, uns zu überraschen und zu unterhalten?
228 Stellungen aus verschiedenen Phasen der Partie zeigen das Wirken eines oder mehrerer Springer und laden zum Lösen oder zum Nachspielen ein. Aber es werden nicht nur rein technische Inhalte geboten. Der Leser erhält eine Menge von interessanten und erstaunlichen Informationen über den Springer.
Auch dem unterhaltsamen Aspekt genügt dieses Buch und wird dem Leser ein verschmitztes Lächeln entlocken! Denn manche Lösung ist, wie das wahre Leben auch, oft genug unerwartet und zugleich überraschend.
Begleiten Sie Martin Weteschnik, den bekannten Autor und Verfasser zahlreicher Publikationen, auf seiner Reise durch die Welt der L-förmigen Springerzüge.

 2. überarbeitete und ergänzte Auflage 2020

152 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

 

Rezension von Martin Weteschchnik im September 2020

Keine Schachfigur ist so sagenumwoben wie der Springer. Für den Anfänger ist er geheimnisvoll, für den fortgeschrittenen Spieler voller Überraschungen und für den Meister oftmals die Lieblingsfigur, die vor dem etwa gleichstarken Läufer bevorzugt wird. Weteschnik bezeichnet den Springer, hier schon in 2. Auflage, als Tatwaffe. Schon seine vielen Namen und Bezeichnungen (Springer, Rössel, Ross, Hüpfer, Springbock, Fallada usw.) deuten darauf hin, dass diese Figur zwar der schwächste Offizier im Schachspiel, aber die vielseitigste ist. Zweifellos ist er eine Tatwaffe, die schon manchem Spieler eine unangenehme Überraschung bereitet hat. Selbst große Meister nannten ihn ihre Lieblingsfigur.

In der Einleitung weist der Autor darauf hin, dass er nicht nur klassische Springermanöver, sondern auch Partiestellungen vorstellt, die den erfolgreichen Springereinsatz nicht von vornherein verraten. Das Sammeln und Auswählen einschlägiger Stellungen und Partien gestaltete sich unerwartet viel schwieriger als er gedacht hatte. Seine Hoffnung, dass der Leser mit seiner Auswahl zufrieden sein wird, kann durchaus bestätigt werden.

Erste Übungen, von alters her bekannt, führen weiter über wissenschaftlich-mathematische Aufgabenstellungen, mit denen sich berühmte Mathematiker, etwa Euler, befasst haben. Dazu zählt beispielsweise die sog. Springertour, bei der alle Felder des Schachbretts erreicht werden sollen, ohne dass eins wiederholt berührt werden darf. Fragen, ( „Wie viele Springer können aufs Schachbrett gestellt werden, ohne dass sie sich gegenseitig bedrohen?“ Oder: „Wie viele Springer brauchen wir, damit wir alle Felder des Brettes kontrollieren?“) aus der Schachgeschichte werden instruktiv beantwortet mit übersichtlichen Skizzen. Dazu dient auch z. B. die „scherzhafte und erstaunliche“ Figur. Die Aufzählung und Benennung aller 28 Kapitel würde allerdings den Rahmen sprengen.

Sehr schön finde ich „Der Springer und seine tückischen Gabeln“ (S. 29 ff.) und „212 mal Taktik mit dem Springer“ (S. 40 ff.). Auch die zeitlose Frage, ob Läufer oder Springer stärker seien, wird auf den Seiten 126/127 abgehandelt. Selbstverständlich fehlen auch Endspiele und Studien nicht , in denen der Springer eine dominierende Rolle spielt. Dass die Lösungen der Aufgaben jeweils auf den gegenüber liegenden Seiten gegeben werden, mag manchem Schachfreund gefallen, der nicht unnötig hin und her blättern möchte. Dieses Prinzip wird am Ende („Die Springer in der Meisterklasse“) aufgehoben; denn Meister Weteschnik sind diese Kombinationen erst nach Ende des Redaktionsschlusses der 1. Auflage aufgefallen, wie er bekennt. So folgen die Lösungen der „16 Fälle für den Springer-Flüsterer“ erst einige Seiten später. Es sind klassische Kombinationen aus alter und neuerer Zeit.

Die Übersicht als sog. Kurzlösungen in Tabellenform auf den Seiten 138 und 139 kann zum Nachschlagen benützt werden. Ich halte sie jedoch für überflüssig, da sie bereits in den vorausgegangenen Texten aufgenommen sind. Dass sie für erfahrene Spieler dienlich sein sollen,um vom Blatt zu lösen, kann ich nicht bestätigen. Eher kann ich dem Autor zustimmen, wenn er meint, der Leser könnte sich durch die Übungen verbessern oder sein erreichtes Niveau aufrechterhalten. Jeden Tag 2-3 Stunden Taktikaufgaben lösen, hilft sich weiterzubilden, mindestens aber jeden Tag die eine oder andere taktische Aufgabe vorzunehmen. Dies soll das Schachniveau heben, gibt der Autor dem fleißigen Leser mit auf den Weg. Aber wer kann das schon, Herr Weteschnik? Das Buch soll doch nicht nur von Rentnern oder Pensionären gekauft und benutzt werden, oder?

FAZIT: Die Würdigung der Schachfigur ist dem Autor gelungen. Der Springer wird in allen möglichen Facetten dargestellt und abgehandelt. So gesehen, ist es ein schönes Schachbuch. Die einleitenden Worte sind lesenswert, der Aufbau des Buches ist gekonnt. Ihm wäre nur noch ein Spieler- und Themenverzeichnis am Ende zu wünschen gewesen.

 

Rezension von Jörg Palitzsch im August 2020

Der Springer hat bei vielen Schachspielern eine ganz unterschiedliche Wirkung und Ausrichtung. „Im Blitz ist der Springer stärker als der Läufer“, meint Vlastimil Hort. „Nur weil ein Springer sich vorübergehend am Rand befindet, hat das nichts zu bedeuten“, ist sich Anatoli Karpow sicher. Und Emanuel Lasker hat einen Grundsatz zu den allgemeinen Schachprinzipien hinzugefügt: „Entwickle beide Springer vor den beiden Läufern, insbesondere dem Damenläufer.“ Für Martin Weteschnik, Autor des Buches „Tatwaffe Springer“, das jetzt in überarbeiteter und ergänzter zweiter Auflage vorliegt, ist der Springer der „Offizier vom geringsten Wert“, was diesen aber nicht davon abhält, oft eine entscheidende Rolle auf dem Schachbrett zu spielen. Anfänger würden die wendige Figur mit ihren L-förmigen „Winkelzügen“ deshalb fürchten, ja gar hassen, und Profispieler auf Trapp halten. Nun kann man dem international renommierten Schachbuchautor Weteschnik wahrlich keine Boshaftigkeiten unterstellen, weil er mit seinem Buch fachkundig dem Schach-Novize als auch dem Profi Springer-Wissen vermittelt, um den Gegner unter Druck zu setzen. Nach einer kurzen Einleitung und einigen spielerischen Übungen wird der Leser mit den Droh- und Angriffsmöglichkeiten des Springers vertraut gemacht. Vor allem die Möglichkeiten des Doppelangriffs zeigen die Figur als brandgefährlich, die jede noch so gut durchdachte Stellung in den Ruin treiben kann. Der Springer, so Weteschnik, ist ein Entfesselungskünstler par excellence, der schon in der Eröffnung Fallen aufstellen und Figuren erobern kann, die sich zu weit aus der Deckung wagen. Der Autor führt des Leser an diese mannigfaltigen Optionen heran. Diagramme, als auch Diagrammausschnitte ergänzen anschaulich diese Beispiele. Wie die „Tatwaffe Springer“ auf dem Schachfeld gewinnbringend eingesetzt wird, zeigen über 200 Stellungen aus verschiedenen Partiephasen, die der Autor aus allen Zeiten, aus der ganzen Welt und aus unterschiedlichen Spielstärken zusammengestellt hat. Die Konzentration auf das Wirken der Springer, visualisiert mit Diagrammen, macht das Buch gleichzeitig spannend und unterhaltsam.
Fazit: Der Springer ist eine scharfe Waffe. Martin Weteschnik zeigt, wie man sie gewinnbringend einsetzt.

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1. Februar 2021 07:38

Ein sehr nettes Buch, das sowohl für Schachfreunde geeignet ist, die Taktik trainieren wollen als auch für solche, für die Unterhaltung und Originalität im Vordergrund stehen. Auch Trainer können aus dem Buch sowohl Material für den Unterricht (die Übunge

Ein ausgezeichnetes Buch. Es sollte mehr Bücher in dieser Art geben!