Konikowski & Schulenburg: Fischers Vermächtnis

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Produktinformationen "Konikowski & Schulenburg: Fischers Vermächtnis"

Bobby Fischer (1943-2008), der 11. Weltmeister der Schachgeschichte, hat in seiner Laufbahn manchen bahnbrechenden Rekord aufgestellt. Auch wenn er während seiner kurzen Regentschaft 1972-75 und im Zeitraum danach bis 1992 keine einzige offizielle Partie gespielt hat, es ist über niemanden in der Schachwelt so viel geschrieben und kontrovers diskutiert worden wie über dieses exzentrische Genie. 1972 brach er als „einsamer Wolf“ die jahrzehntelange russische Vorherrschaft im Schach und löste zugleich einen einzigartigen weltweiten Schachboom aus. Der so apostrophierte „Wettkampf des Jahrhunderts“ in Reykjavik bleibt ein unvergesslicher Meilenstein der Schachgeschichte.
Das vorliegende Buch, das nach gründlicher Überarbeitung nun in der 3. Auflage vorliegt, zeichnet einleitend nochmals die Schachkarriere Bobby Fischers nach. Im Anschluss wird eine Auswahl von 73 kommentierten Partien präsentiert, die sämtlich der Turnier- und Matchpraxis Fischers bis 1972 entnommen sind und in ihrer Gesamtheit ein Lehrwerk der schachlichen Spielführung bilden. Die Autoren geleiten den Leser durch alle Phasen der Partie von der Eröffnung bis ins Endspiel, Taktik und Positionsspiel des großen Meisters werden lehrbuchartig und in leicht verständlicher Kommentierung erläutert. Inbegriffen natürlich die verschiedenen Formen und Facetten des Königsangriffs, der als ausgesprochene Domäne Fischers galt. Oder die Vorgehensweise, wie man einen positionellen Vorteil zum Sieg verdichtet. In 28 abschließenden Übungsaufgaben kann der Leser schließlich den Kombinations- und Endspielkünsten Fischers nacheifern und die eigenen schachlichen Fähigkeiten auf den Prüfstand stellen. Das Buch wendet sich an aufstrebende Schachspieler und an alle, die sich mit dem Schacherbe Bobby Fischers vertraut machen wollen, eines Ausnahmespielers, der schon zu Lebzeiten eine Legende war.

 248 Seiten, kartoniert

 

Rezension von Jörg Palitzsch im März 2018

Schach ist Krieg auf dem Brett. Das Ziel ist es, die Gedanken des Gegners zu zerstören“. Dieses Zitat stammt von Bobby Fischer, dem 11. Weltmeister in der Schachgeschichte, der wie kein anderer die Kriegskunst im Schach perfektioniert hat und heute noch als der beste Spieler aller Zeiten gilt. Das Autorenduo Jerzy Konikowski und Pit Schulenberg hat sich in einer aktuell erweiterten Ausgabe des Buches „Fischers Vermächtnis“ aus dem Joachim Beyer Verlag dem 2008 verstorbenen Ausnahmespieler auf eine ungewöhnliche Weise genähert. In rund 70 Fischer-Partien wird man an die Spielweise des Schach-Genies herangeführt. Dies reicht vom Angriff auf den König, dem Positionsspiel, den Spanischen Duellen bis hin zum Endspiel. Im letzten Kapitel hat der Leser die Möglichkeit, anhand von 28 Aufgaben in Fischers Kombinationen einzutauchen und selbst nach Lösungen zu suchen.

Bobby Fischer spielte zum größten Teil geniales Schach, die Auswahl der Partien zeigt dann auch die ganze Bandbreite: Vom unbändigen Willen zum Sieg, von kleinen Wendungen, die er zu seinem Vorteil nutzt, und das immerwährende Ziel, seinen Gegner zu zerbrechen. Zwei Beispiele. 1959 spielte der 16-jährige Fischer in Jugoslawien gegen Francico Benkö, der nach dem Zweiten Weltkrieg zu den 100 besten Schachspielern der Welt zählte. Mit Leichtigkeit treibt Fischer den mit Schwarz spielenden Benkö erst an den Abgrund, reißt dann dessen Königsflügel mit zwei Abtauschkombinationen weit auf, um seiner weißen Dame vor die zerstörte Festung in Position zu bringen. Benkö blieb nur die Aufgabe. In einem Buch über Fischer ist es zwingend, auch Partien vom Schachmatch des Jahrhunderts in Reykjavik 1972 aufzuführen. In „Fischers Vermächtnis“ ist es die 6. Partie. Bobby Fischer entfachte einen wahren Sturm auf die schwarze Stellung von Boris Spasskij, der schließlich aufgab. Fischer leitete mit diesem Gewinn nicht nur seinen historischen Sieg ein, Spasskij reichte seinem Herausforderer unter dem Applaus des Publikums auch die Hand.

Fazit: „Fischers Vermächtnis“ wird von den Autoren als Lehrbuch bezeichnet, ein biografischer Abriss Fischers gibt es dazu. Es ist auch eine Reise in eine Schachwelt voller Präzision, die dem fortgeschrittenen Spieler viele neue Anreize geben kann.

 

Rezension von Gerd Schowalter im Juli 2017

Die Autoren hielten eine 3. Auflage nach der zweiten von 2003 für nötig, wie sie im Vorwort darlegen. Nicht nur seine Fans, sondern viele Schachfreunde halten Bobby Fischer für den größten Schachmeister aller Zeiten. Sein allzu früher Tod im Januar 2008, mit nicht einmal 65 Jahren, sorgte für weltweite Trauer, ließ aber seine Anhänger und Bewunderer eher noch anwachsen. Das beweisen nicht nur die zahlreichen Werke über den genialen Amerikaner, sondern seine immer noch aktuellen Partien. Leider beendete er seine große Karriere nach Erringung der Weltmeisterschaft 1972. Erst 20 Jahre später erschien er bekanntlich wieder auf der Weltbühne, als er mit seinem Vorgänger Spasski im ehemaligen Jugoslawien zu einem verspäteten, aber dennoch stark beachteten Rückkampf antrat. Gerade aus diesem spektakulären, aber auch umstrittenen Wettkampf ergänzten die Autoren wesentliche Fragmente der Eröffnungstheorie für seine Anhänger.

Das Buch zeigt einen Abriss von Fischers Lebensweg sowie etliche Partien, will aber keine Partiensammlung und keine Biografie sein. Es soll vielmehr als Lehrbuch dienen, das die einzigartige Klarheit von Fischers Schaffen dokumentiert. Im Eingang wird Fischers Schachlaufbahn gründlich dargestellt. Dann folgt der Teil "Robert James Fischer ist Weltmeister!" bevor seine wichtigsten Erfolge aufgelistet werden.

Sehr übersichtlich sind die fünf Hauptkapitel mit den Untertiteln:" Angriff auf den König", "Entgegengesetzte Rochaden" und "Gleichseitige Rochaden" als Lehrmaterial dargestellt. Sie beinhalten die Partien 1-31. Im 2. Kapitel geht es um das Positionsspiel, mit den Teilen "Der Freibauer", "Der Doppelbauer", "Der isolierte Bauer", "Die hängenden Bauern" und "Verschiedene Motive" (Partien 32- 46). Das 3. Kapitel bringt "Spanische Duelle", war Fischer doch ein großer Experte der Spanischen Eröffnung (Partien 47- 60). Im 4. Kapitel folgt "Das Endspiel", das Fischers großartige Endspielkunst dokumentiert (Partien 61- 73). Schließlich heißt es in Kapitel 5 "Spiele wie Fischer". Dort findet der lernwillige Leser 28 Diagramme, die zum Lösen auffordern. Erst im Anschluss daran werden Fischers Züge verraten. Am Ende gibt es ein Eröffnungsverzeichnis sowie die Auflistung seiner Gegner in den vorgestellten Partien und in den Übungsaufgaben. Selbst ein Literaturverzeichnis fehlt nicht in diesem wohlgestalteten Lehrbuch. Gibt es denn auch etwas daran zu kritisieren? Ein bekannter Verleger sagte mir einmal: "Es gibt kein Buch, das ohne Fehler wäre..."

Fazit: Die beiden bekannten Autoren, die bei der Überarbeitung und Gestaltung der Analysen von Meister Lothar Nikolaiczuk unterstützt wurden, haben ein großartiges Werk vorgelegt! Die minimalen Ungenauigkeiten können vom Leser erraten werden. Sie schmälern den Wert des Lehrbuches für den Nachspielenden nicht. Sehr schön sind auch die Fotos der meisten Gegner am Anfang der Musterpartien. "Spiele wie Fischer!" wird uns normal Sterblichen nicht gelingen, aber von ihm zu lernen, ist durch dieses Buch möglich.

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