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Müller: Die Endspielkunst der Weltmeister Band 1 - von Steinitz bis Tal
Da die Schachweltmeister natürlich in allen Bereichen des Spiels herausragen, kann man von ihrem Können am meisten lernen, und es versteht sich von selbst, dass das Endspiel diesbezüglich keine Ausnahme bildet. Ganz gleich, ob sie renommierte Taktiker oder hervorragende Positionsspieler waren – ganz gleich, ob sie ihre Eröffnungen in aller Tiefe analysierten oder diese eher intuitiv spielten: Es ist vollkommen ausgeschlossen, dass einer von ihnen den höchsten Titel hätte erlangen können, wenn er nicht auch die Endspielphase weltmeisterlich beherrscht hätte. Und um seinen Lesern zu ermöglichen, von den Weltmeistern zu lernen, hat der Autor sein Augenmerk vorneweg auf deren individuell gegebene Spezialgebiete gerichtet – wie z.B. auf Steinitz' gekonnten Umgang mit dem Läuferpaar, Laskers Verteidigungskunst, Capablancas Einsatz des Königs, Aljechins Angriffskunst in der 4. Partiephase, Euwes geschickte Nutzung von Freibauern, Botwinniks eiserne Logik und weitsichtige Strategie, Smyslows minutiöse Turmendspiele und Tals Magie, die oft auch im Endspiel zauberhaft zum Zuge kam. Darüber hinaus werden allerlei „immergrüne Klassiker" der einzelnen Spieler geboten, von denen einige dank aktueller Analysen in neuem Licht erscheinen. Auch erhält der Leser die optimale Trainingsmöglichkeit, sich anhand zahlreicher Aufgaben in die Lage der Weltmeister zu versetzen und selbst nach Lösungen zu suchen. Da am Rande auch auf das Modell der 4 Spielertypen eingegangen wird (Aktivspieler, Pragmatiker, Theoretiker und Reflektor), können zusätzlich Aufschlüsse über die Bedeutung dieses Themas speziell im Endspiel erlangt werden. Und in diesem Sinne spricht der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in seinem Geleitwort die Einladung aus, sich mit den herausragendsten Endspielleistungen der Weltmeister nicht einfach nur zu beschäftigen, sondern diese durchaus auch zu genießen. Mittels QR Codes bei jedem Diagramm können Sie die Stellung direkt auf Ihr Smartphone holen und diese analysieren oder nachspielen, je nach Bedarf. Das umständliche und fehlerbehaftete Eingeben per Hand entfällt und die analoge und digitale Welt gehen direkt ineinander über. 234 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Thorsten Kammer im Februar 2022 Auf 226 Seiten stellt GM Karsten Müller die Endspielkunst der ersten acht Weltmeister vor. Dabei bezieht er die Terminologie der Spielertypen (siehe dazu Karsten Müller & Luis Engel: Spielertypen im Schach) mit ein, was eine zumindest für mich neue Sichtweise auf das wichtige, aber oft zu theoriebelastete Thema Endspiele wirft. Der Aufbau der Kapitel, die in der historischen Reihenfolge der Weltmeister angeordnet ist, ist identisch. Das erleichtert die Orientierung, so dass der Leser nach kurzer Zeit weiß, wo er Endspielanalysen (tlw. auch ganze Partien mit Schwerpunkt auf dem Übergang ins oder das Endspiel) sowie die Aufgaben (die sich mittels der im Buch vorhandenen QR-Codes auch auf Smartphones laden lassen) findet. Das Buch ist kein Lesebuch, das man als Bettlektüre nutzen kann. Es ist ein sehr gut aufgebautes Schachbuch, das man von vorne nach hinten durcharbeiten sollte. Wenn man den Wunsch hat zwischen den Weltmeistern „zu springen“, so ist das möglich, aber dazu muss man die Endspielbegriffe, die Karsten Müller benutzt, kennen und verstanden haben. Diese sind so anschaulich erklärt, dass fortgeschrittene Spieler diese leicht verstehen und verinnerlichen können. In meiner Arbeit als Schachtrainer mit einer DWZ knapp unter 2.000 erleichtern es diese Fachbegriffe ungemein, wenn man sich an ihnen orientieren kann, ein Musterbeispiel ist der „Chamäleon-Läufer“. Die Kapitel sind nach Weltmeistern geordnet, aber es gelingt Karsten Müller auch themenbezogene Zusammenhänge darzustellen. Das Thema Läuferpaar im Endspiel wurde aus meiner Sicht noch nie so gut beleuchtet, wie beim ersten Weltmeister Steinitz. Dabei sind es nicht nur die ausgesuchten Beispiele, die nachvollziehbaren Erläuterungen, sondern auch der Bezug zu den Spielertypen die es einfach machen als Leser motiviert zu bleiben und das Buch nicht gleicht wieder in die Ecke zu stellen. Ich habe nicht nur kurzfristig etwas aufgenommen, sondern auch verinnerlicht, so dass es auch die Qualität der eigenen Partien angehoben hat. Noch ein Wort zu der Tiefe der Analysen. Für Vereinsspieler ist es die richtige Mischung, weder wird man mit Varianten überfrachtet noch wird man alleine gelassen. Es wäre allerdings schön gewesen, wenn das Ende der Varianten immer mit einer Stellungsbewertung abgeschlossen würde. Gibt es Kritikpunkte? Ich denke es ist jammern auf höchstem Niveau, aber ich hätte mir persönlich ein Glossar zu den Endspielbegriffen gewünscht und auch eine Übersicht über die Themen (z.B. wie in Bent Larsens: Alle Figuren greifen an). Zusammenfassend eine klare Kaufempfehlung für Vereinsspieler und ambitionierte Hobbyspieler, die in das Endspieluniversum eintauchen wollen. Vor allem für (Jugend-) Trainer gibt es eine Vielzahl von Anregungen, die man gut in das Training einbauen kann.     Rezension von Christian Koschetzki im November 2021Die zwei Schachbücher „Die Endspielkunst der Weltmeister“ in der 1. Auflage 2021 von Dr. Karsten Müller erschienen in 2021 im Joachim Beyer Verlag.Es werden dem Leser alle 16 Schachweltmeister seit 1886 bis heute zum Thema Endspiel nähergebracht.Beide Bücher sind zu jedem der 16 Weltmeister in zwei Abschnitte gegliedert.  Der 1. Abschnitt handelt von den besonderen Fertigkeiten im Endspiel. Darüber hinaus werden mehrere Aufgaben präsentiert.  Der 2. Abschnitt handelt von den Klassikern in ihren Partien oder Endspiel, ebenfalls versehen mit mehreren Aufgaben.    Der Verfasser hält die Anreicherung der Endspiele mit zusätzlichen Aufgaben für nützlich und erforderlich, um so den geneigten Leser mitzunehmen und ihn zur aktiven Mitarbeit zu inspirieren.Des Weiteren sind die Aufgabenstellungen und die Buchgliederungen durch zwei Vorbemerkungen hinsichtlich ihres Spielertypen benannt.Dr. Karsten Müller greift damit auf sein 2020 erschienenes Beyer Buch „Spielertypen“ zusammen mit Luis Engel zurück, wo vier Spielertypen benannt werden, der Aktivspieler,   der Theoretiker, der Reflektor und der Pragmatiker mit ihren jeweiligen Stärke- und Schwächeprofilen.Wer die Bücher von Dr. Karsten Müller kennt, weiß, dass der Aufbau seiner Bücher in diesem „Stil“ erfolgt. Somit bleibt er seinem Stil treu.Die Bücher können als Trainingsbücher gut verwendet werden. Der Leser erfährt alles Wesentliche über die 16 Weltmeister in diesem komplexen Themenbereich „Endspiel“.Interessant erscheint der Aspekt, dass jeder Weltmeister unterschiedlich in seiner Spielweise war. So sind neben Taktikern und sehr guten Strategen auch PositionsspielerWeltmeister Wilhelm Steinitz:Der 1. Weltmeister hat bis zum heutigen Tage gültige Prinzipien der Strategie und des Positionsspiels formuliert, welche er in den Schachmagazinen „The Field“ und dem „Chess Magazine“ den Lesern preisgibt.Seine Theorien basierten auf der Selbstverteidigung des Königs, dem Läuferpaar und der Kunst der Bauernführung aufgrund der Steinitzschen Restriktionsmethode.Der Leser erhält zu zwei Beispielen einen Gesamteindruck zur Spiel- und Denkweise des 1. Weltmeisters, angereichert mit zahlreichen Partien und Aufgaben.Weltmeister Emanuel Lasker:Der 2. Weltmeister galt als Pragmatiker und Kämpfer, so wurde für ihn der Bereich der aktiven Turmverteidigung dargestellt.Lasker legte mehr Wert auf das Endspiel als die Eröffnung, dort war er unübertroffen.Weltmeister Jose Raul CapablancaDer 3. Weltmeister war als Reflektor bekannt, der besonders in dem strategischen Endspiel mit aktivem König seine Spielstärken besaß.Die gezeigten Partien behandeln nicht nur die technischen, sondern auch strategischen Endspiele.Weltmeister Alexander AljechinEr war als Aktivspieler bekannt und wurde als Angriffsgenie bezeichnet. Daneben galt er als Virtuose in den Endspielen, die in einem Königsangriff endeten.Weiterhin wird in dem Buch der Themenkomplex Umwandlung in eine neue Dame und Dame und Turm gegen Dame und Turm ihm gewidmet.Weltmeister Max EuweSein Spielstil entsprach dem Pragmatiker. Ein Augenmerk bildet die beherrschende Rolle von Freibauern im Endspiel.Aufgezeigt werden u. a. Klassiker aus seinem WM-Kampf.Weltmeister Michail BotwinnikEr galt als Theoretiker. Sein Spielstil wird als logisch und systemhaft beschrieben. Daneben galt er als Strategieexperte.Beispielhaft wird das Endspiel Turm und Springer gegen Turm und Springer aufgezeigt.Weltmeister Wassili SmyslowEr galt als Reflektor und als Endspielvirtuose.Vorgestellt werden einige seiner tiefsinnigen Turmendspiele.Weltmeister Michail TalEr galt als Hyperaktivspieler, er galt als glänzender Taktiker. Durch seine Angriffskunst hat er viele Schachspieler verzaubert.Dr. Müller stellt ihn in seinen Spielen unter den Magischen Endspielen vor.Weltmeister Tigran PetrosjanAls Reflektor prägte er seinen eigenen Spielstil, der prophylaktischer Natur war.Der Auswahl von Partien zu Qualitätsopfer und dem Spiel Turm und Springer gegen Turm und Läufer verleihen diesem Virtuosen seine weltmeisterlichen Stärken.Weltmeister Boris SpasskiAls Aktivspieler bekannt werden in dem Buch Beispiele zum Thema Initiative zuteil. Sein Angriffskunst galt als sehr scharf, denen er auch bereits in der Eröffnung nach Initiative Rechnung trug.Weltmeister Robert James FischerDem spektakulärsten Weltmeister wird als Spielertypus Pragmatiker das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Springer als Kapitel gewidmet.Weltmeister Anatoli KarpowDem zurecht zugesagten Spielertypus Reflektor werden seine Vorzugsthemen Figurendominanz und Restriktionsmethode anhand von Beispielen vorgestellt.Weltmeister Garri KasparowDer neben Emanuel Lasker längste Weltmeister der Welt galt als Angriffsspieler. Seine Partiebeispiele beziehen sich zurecht auf den aktiven Part im Endspiel sowie den Königsangriff.Weltmeister Wladimir KramnikEr gehört dem Spielertypus Theoretiker an. Seine Feinheiten lagen in strategischen Endspielen.Umso interessanter die Partienauswahl Powerplay auf einem Felder- oder Farbkomplex, in den die Schwächen des Gegners ausgenutzt werden.Weltmeister Viswanathan AnandEr gilt als Aktivspieler, so dass Partiebeispiele zum Thema „Aktivität und Initiative“ ausgewählt wurde.Weltmeister Magnus CarlsenAls Spielertyp ist er als Reflektor eingeordnet.  Als Endspielspezialthemen wurden gleichfarbige Turm und Läufer gegen Turm und Läufer ausgewählt, wo die Koordination der Figuren von entscheidender Bedeutung ist.Fazit:Die beiden Bücher sind sehr zu empfehlen, da sie die Spielertypen der 16 Weltmeister anhand ihrer Endspielqualitäten beurteilen.Bislang sind in dieser Kombination keine weiteren Bücher auf dem Markt, die die Weltmeister aus diesem Glanz beleuchten.Gerade für einen schnellen Einstieg und als Trainingsmethode eignen sich die beiden Bände, die mit zahlreichen Beispielen facettiert sind.Dr. Müller hat auf eine einzigartige und sehenswerte Weise es geschafft, dass man sich als Leser wie der Weltmeister fühlt. Seine enormen Fachkenntnisse und sein Verständnis für die Partienauswahl und die Aufgaben führen für jeden Spieler unterschiedlichster Spielstärke zu einem Mehrwert. Rezension von Christian Hoethe im August 2021 "Der renommierte Endspiel-Experte GM Karsten Müller widmet sich in seiner neuen zweibändigen Reihe der "Endspielkunst der Weltmeister" und deren individuellen Endspiel-Vorlieben und besonderen -stärken. Dabei befasst sich der erste Band detailliert zum Beispiel mit Steinitz´ gekonnten Umgang mit dem Läuferpaar, Laskers Verteidigungskunst, Capablancas Vorliebe für den Einsatz des Königs, Aljechins Angriffskunst im Endspiel, Euwes Nutzung von Freibauern, Botwinniks eiserner Logik und Strategie, Smyslows hochpräzise Behandlung von Turmendspielen und Tals Endspiel-Magie. Im zweiten Band konzentriert sich Müller dann auf Petrosians Gespür für den richtigen Abtausch, Spasskis Spiel mit der Initiative, Fischers Präzision im Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Springer, Karpows Dominanz und Restriktion, Kasparows Angriffe gegen den gegnerischen König, Kramniks Powerplay, Anands Druckspiel sowie Carlsens Technik in Endspielen mit Türmen und gleichfarbigen Läufern. Was mir in der Darstellung dabei besonders gefallen hat, ist, dass jeder Weltmeister eine Kurzvorstellung inklusive Vita und seiner wichtigsten schachlichen Meilensteine bekommt. Anschließend erfolgt die Einteilung des jeweiligen Weltmeisters in den "Spielertyp", sprich in "Aktivspieler", "Theoretiker", "Reflektoren" und "Pragmatiker". Eine Erklärung dieser Spielertypen findet sich gleich hinter dem Geleitwort von GM Mihail Marin. Wer sich genauer mit dieser interessanten Thematik beschäftigen möchte, findet in dem Buch "Spielertypen" von Müller und Engel, das ich an anderer Stelle lobend rezensierte, umfangreichen Input. Großmeister Lars Bo Hansen war übrigens der erste, der sich schachliterarisch mit dieser Thematik in seinem 2005 erschienenen Buch "Foundations of Chess Strategy" beschäftigte. Hochgradig interessant für mich ist insbesondere die Endspielstärke derjenigen Weltmeister, die ich noch während ihrer aktiven Zeit miterleben durfte. Wusste ich doch um die Endspielstärke von Capablanca, Petrosian, Fischer, Karpow und natürlich Carlsen und kannte ich das eine oder andere Beispiel von Steinitz, und Smyslow aus Endspielbüchern und Biographien, so wurde ich an anderer Stelle vielfach überrascht. Besonders mein früheres Idol Kasparow ist nun nicht gerade bekannt für filigrane Endspieltechnik, sondern durch seine Eröffnungsbehandlung, vehemmente Mittelspielkombinationen und Angriffsspiel. Natürlich wird man ohne starkes Endspielkönnen nicht Weltmeister, aber wie stark Kasparow in dieser Partiephase wirklich war - wenn seine Gegner es denn erreichten! - das wurde mir erst durch dieses Buch bewusst. Müllers Partiebeispiele von Kasparow gegen Lutz aus Bled 2002, Polgar aus Dos Hermanas 1996 sowie gegen Kamsky in New York 1994 haben mir besonders imponiert. Ganz ähnlich ging es mir mit den Beispielen zu Lasker, Euwe, Tal und besonders Spasski übrigens! Natürlich war letzterer Ende der 50er und in den 60er Jahren ein schachliches Energiebündel, aber die Partiebeispiele gegen den Endspielexperten Kortschnoi aus Tiflis 1959, gegen Cramling aus London 1996, Ivanovic aus Niksic 1983 und Judit Polgar aus Budapest 1993 sind wahrhaftig faszinierend! Selbiges trifft auf die meisten vorgestellten Beispiele zu, von denen mich persönlich neben den genannten besonders die Partien von Capablanca, Lasker, Smyslow sowie Karpow und natürlich dem modernen Endspiel-Mozart Carlsen gefesselt haben! So beinhalten beide Bände eine Fülle wunderschön instruktiver Endspiel-Behandlungen für das eigene Studium und die eigene Endspiel-Datenbank, wie man sie sich besser kaum wünschen kann. Rudolf Spielmann wird gerne mit dem folgenden Satz zitiert: "Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Magier und das Endspiel wie eine Maschine". Ich gebe zu, dass mich diese Aussage lange Zeit im Hinblick auf das Endspiel deprimiert hat, klang es für mich doch so als gäbe es im Endspiel wenig Möglichkeit, seinen individuellen "Touch" einzubringen. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch eine Aussage Kotows, der schrieb, manche Stellungen müsse jeder Spieler auf dieselbe Weise spielen. Ich bin sehr froh, dass Großmeister Karsten Müller einmal mehr eine Lanze für die Individualität auch im Endspiel gebrochen hat! Schließen möchte ich diese Rezension mit einem Zitat von Großmeister Mihail Marin aus dem Geleitwort: "Das bloße Lesen von Schachbüchern macht nicht automatisch stärker. Auch wenn man diese während des Schlafs unters Kissen legt, wird dieser Effekt nicht erreicht. Vielmehr sollte ein gutes Schachbuch dem Leser einen zuverlässigen Ausgangspunkt für eigenständige Denkarbeit und eigenständiges Analysieren bieten." Genau dies ist Karsten Müller einmal mehr gelungen!"   Rezension von Jörg Palitzsch im August 2021 Autor Karsten Müller sagte 2015 in einem Interview, Endspiele würden schon ein bisschen unterschätzt. In der Regel befasse man sich mit Eröffnungen und kombinatorischen Wendungen. Für einen normalen Turnierspieler komme danach nicht mehr viel. In seinem umfangreichen zweibändigen Werk „Die Endspielkunst der Weltmeister“ wirkt er mit allem, was die Schachwelt aufbietet, gegen eine Verfestigung dieser Einstellung. Der Autor greift dabei nicht auf das Mittelmaß zurück, sondern hat sich an den Weltmeistern abgearbeitet. Im ersten Band von Wilhelm Steinitz bis Michail Tal, im zweiten Band von Tigran Petrosjan bis Magnus Carlsen. Müller ist der Fülle an Informationen mit System begegnet. Jeder Weltmeister hat ein Kapitel erhalten, vorangestellt sind ein ganzseitiges Foto und ein kurzer Einleitungstext. Dies macht es dem Suchenden leicht, verleiht den beiden Büchern jedoch auch ein wenig den Anstrich eines Nachschlagewerkes. Taucht man dann tiefer in die Thematik Endspiele ein, wird dieser Eindruck schnell weggewischt. Zu individuell sind die Weltmeister, jeder in seiner Zeit verhaftet, jeder mit ganz eigenen Vorlieben und Fähigkeiten in einer der schwierigsten Spielphasen, über die sich schon unzählige Schachspieler Gedanken gemacht haben. Etwa der Österreicher Rudolf Spielmann, der eine Anleitung aufstellte. „Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Zauberer und das Endspiel wie eine Maschine.“ Oder wie Stephan Gerzadowicz, der einen fast philosophischen Grundgedanken prägte, „Aus Eröffnungen lernt man Eröffnungen, aus dem Endspiel lernt man Schach.“ Nur – wenn es so einfach wäre. Müllers Bücher zeigen dann auch sehr schnell, wie unterschiedlich die Weltmeister veranlagt sind und teilt sie in vier Spieltypen ein. In Aktivspieler wie Alexander Aljechin und Viswanathan Anand, Theoretiker wie Wilhelm Steinitz und Wladimir Kramnik, die Reflektoren José Rául Capablanca und Magnus Carlsen, sowie die Pragmatiker, zu denen der Autor Bobby Fischer und Emanuel Lasker zählt. Obwohl diese Einteilung eine Sequenzierung darstellt, nimmt das Endspiel einen privilegierten Platz ein, so der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in seinem Geleitwort zu beiden Bänden. Im Endspiel sollte man Marin zufolge analytische Ausgrabungen vornehmen, wenn man kleine Teile der universellen schachlichen Wahrheit entdecken will, denn angesichts des reduzierten Figurenbestandes könne man sich auf die Ergebnisse der eigene Analyse am ehesten verlassen. Exakt an diesem Punkt setzt der Autor an und nimmt den Leser ganz praktisch an die Hand, um mit ihm in die große Welt der figurenreduzierten Endspiele einzutreten. Anhand von einzelnen Partien kann man lernen, wie Steinitz sein Läuferpaar einsetzte, wie das Königsspiel von Capablanca gemeistert wurde und wie präzise Fischer im Endspiel agierte. Ergänzend dazu gibt es zu jeder Partie einen QR-Code, der eine weitere Vertiefung ermöglicht. Um nicht nur nachzuspielen sind an jedem Kapitelende Aufgaben gestellt – ebenfalls mit einem QR-Code versehen –, die die spielerischen Stärken eines jeden Weltmeisters aufgreifen. Bei Max Euwe ist es der Freibauer, bei Wassili Smyslow die Präzision und bei Boris Spasski seine meisterliche Initiative. Abgerundet wird dies mit Schach-Klassikern von Anatoli Karpow, Garri Kasparow und Magnus Carlsen, bei dem der Autor das Endspiel Turm und Läufer gegen Turm und Läufer mit gleichfarbigen Läufern ausgewählt hat. Apropos Carlsen: Karsten Müller ist sich sicher, da der Norweger ein typischer Reflektor-Spieltyp ist, dass das Ende seiner Regentschaft zum aktuellen Zeitpunkt nicht absehbar ist. Mit den nachspielbaren Partien sowie den Aufgaben, denen sich die Lösungen unmittelbar anschließen, fügen sich an dieser Stelle die Ansprüche, Lern- und Trainingsbuch zu sein zusammen. Wobei man anhand der Fülle von Beispielen durchaus die Qual der Wahl hat. Gleichwohl kann man sich als Schachspieler an jedem der einzelnen Weltmeister orientieren, die in punkto Endspiel auch für jeden Spieler etwas bereit halten. So können die eigenen Schwächen ausgeglichen, im besten Fall zu einer Stärke umgemünzt werden. Im Endspiel, so Mihail Marin, gehe es weniger um abstrakte Themen, und da in dieser Phase viele Partien entschieden werden, bieten die beiden Bände Spielern aller Klassen einen wesentlichen Lern- und Trainingsbereich. Will man sich nicht auf ein Training einlassen, bieten sie auch genügend Stoff, um sich mit den Endspielsituationen der Weltmeister einfach nur gut zu unterhalten. Fazit: Die vielfältigen Möglichkeiten der Bände „Die Endspielkunst der Weltmeister“, unter anderem mit der Einsatzfähigkeit von QR-Codes, macht sie auch für jüngere Schachspieler interessant. Von Weltmeistern lernen, heißt siegen lernen.  

29,80 €*
Euwe: Schach von A bis Z
Dieser Klassiker unter den Schachlehrbüchern bietet eigentlich alles, was man als Lernender über das königliche Spiel wissen sollte. Dass es sich als schulender Leitfaden eher an Erwachsene richtet, äußert sich sowohl im Aufbau als auch im Stil, die nämlich beide eine gewisse Reife des Lesers voraussetzen. Nach und nach werden grundlegende Themen wie das Mattsetzen, der Wert der Figuren, das taktische Arsenal und schließlich auch das Positionsspiel behandelt. Alles in allem also eine gute Einführung, die das Fundament dafür liefert, sich eigene Gedanken zu machen und bei Interesse zu vertiefender Literatur zu greifen.   Max Euwe war von 1935 bis 1937 fünfter Schachweltmeister. Als Präsident des Weltschachbundes (FIDE) leistete er von 1970 bis 1978 einen unermesslichen Beitrag für die Schachwelt – und als Autor vieler Lehrbücher einen nicht minder geringen für die Lernenden aller nachfolgenden Generationen. 252 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im August 2020 Schach von A bis Z Der Erfolg des 1981 verstorbenen niederländischen Schachspielers und Weltmeisters Max Euwe begeisterte in den dreißiger Jahren nicht nur viele Landsleute für das Schachspiel. Er gilt nach wie vor als der erfolgreichste Niederländer im Schach und schrieb zahlreiche Lehrbücher, sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene, die bis heute vielfach genutzt werden. Dazu zählt auch „Schach von A bis Z“, das den Titel „Ein Schachlehrbuch der Sonderklasse“ im Untertitel trägt. Die holländische Ausgabe des Buches erschien Ende der 1950er Jahre, die deutsche Übersetzung gibt in vielen Neuauflagen dem Leser einen tiefen Einblick ins Schachspiel – und in die publizistische Arbeitsweise von Max Euwe. Er beschrieb die Probleme, Aufgaben und Lösungen des königlichen Spiels nicht als durchgehenden Leitfaden. Er spaltete das Spiel, wie in „Schach von A bis Z“, praktisch in viele einzelne Themen auf und bot jeweils eine tiefergehende Analyse. So erhebt das Buch mit seinen 262 Diagrammen den Anspruch „Eine vollständige Anleitung zum Schachspiel“ zu sein. „Fast unmerklich wird der Anfänger zu einem fortschrittlichen Spieler. Gut gerüstet kann der Leser seine Schachlaufbahn beginnen“, vermerkte Kurt Richter in seinem Geleitwort schon 1958. Max Euwe ergänzte in der dritten Auflage selbst, als Leitsatz habe er „Mach es dem Leser nicht allzu schwer“ ausgewählt. Euwe erkannte auch, dass noch vor einem Jahrhundert alle Schacherkenntnisse in einem Buch zusammengefasst werden konnten, heute benötige man jedoch – etwa zur Eröffnung – ein Vielfaches an Literatur. Transportiert man diese Erkenntnisse in die heutige Zeit, haben diese auch die 9. Auflage nichts von ihrer Aussagekraft und Lernwirkung verloren. In sechs Kapiteln führt das Buch einen Schachspieler an schwierige Themen heran wie den Wert und die Verwendung von Figuren, die Grundlagen des Positionsspiels und Eröffnungen, mit denen man sich, so Euwe, möglichst frühzeitig beschäftigen sollte. Ein kurzer Abriss der Schachweltmeisterschaften runden das Buch ab. Fazit: Max Euwes Klassiker bietet alles, was man als Schachnovize wissen sollte. Die durchnummerierten Stellungsbilder dieses lesenswerten Buches bilden einen schnellen Einstieg in die einzelnen Probleme.   Rezension von Heinz Däubler im September 2020  Gerade während der Corona-Pandemie könnte man die Zeit nutzen, das Schachspiel zu erlernen.  Zum Studium bietet sich der unlängst im Joachim-Beyer-Verlag erschienene Klassiker Max Euwe „Schach von A bis Z“ an. Der Untertitel „Ein Schachlehrbuch der Sonderklasse“ übertreibt nicht. Doch setzen Aufbau und Stil eine gewisse Reife des Lesers voraus, weshalb es den Erwachsenen anspricht.  Dem Anfänger wird alles Nötige geboten: Es schildert Brett und Figuren und deren Wert, das Mattsetzen, beschreibt Positions- und Kombinationsspiel und steigt in Eröffnungen ein.  Fazit: Für den Lernenden sehr nützlich!

22,80 €*
Tipp
Konikowski & Bekemann: Eröffnungen - Sizilianische Verteidigung
Was braucht der Schachspieler, wenn er die Spielregeln beherrscht, aber in zu vielen Partien bereits in der Eröffnungsphase in Schwierigkeiten gerät? Diese Frage stand im Mittelpunkt, als unsere Autoren das Material für dieses Buch zusammengestellt und ihre Arbeit begonnen haben. Herausgekommen ist ein Buch, das für den Bereich der mit 1.e4 c5 beginnenden Sizilianischen Verteidigung Erklärungen und Anleitungen gibt und nicht auf ein Studium von Varianten setzt. Mit diesem Buch erhält der Schachfreund ein Werk, das einen auf ihn zugeschnittenen leichten Einstieg in das schwierige und umfassende Umfeld der Eröffnungstheorie ermöglicht. Dabei ist es ohne Bedeutung, ob er sich wenig oder noch gar nicht mit der Eröffnungstheorie des Schachspiels befasst hat. Die hinter den einzelnen Systemen der Sizilianischen Verteidigung stehenden Ideen und Pläne werden ausführlich erklärt. Der Leser soll die Chance erhalten, die jeweilige Spielweise richtig zu verstehen und diese nicht nur mit auswendig gelernten Zugfolgen abzuspulen. Selbst der einzelne Zug wird nach Sinn und Zweck erläutert, soweit dies nicht ganz offensichtlich ist. Mit den Kenntnissen, die sich der Leser mit diesem Buch verschafft, wird es ihm leichtfallen, gut in seine praktische Partie zu kommen und ein interessantes, unterhaltsames wie auch den Erfolg versprechendes Schach zu spielen. Zugleich geben die Autoren dem Leser ein Grundrepertoire für Weiß und für Schwarz an die Hand, das die wichtigsten Linien der Sizilianischen Verteidigung enthält. 160 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Rolf Raschka (für EKZ Bibliotheksservice) im August 2017 Die sizilianische Eröffnung, in der Schwarz auf e2-e4 mit c7-c5 antwortet, ist sowohl bei Vereinsspielern als auch bei Großmeistern sehr beliebt. Deshalb erscheint es für ausgebaute Schachbestände sinnvoll, nach allgemeiner Eröffnungs-Literatur wie Konikowskis "Schnellkurs der Schacheröffnungen"oder auch "Eröffnung offene Spiele" ein Buch über Sizilianisch einzustellen .... Die Zielgruppe sind ehrgeizige Spieler, die ihr Eröffnungs-Repertoire verbessern wollen. Das wie "Eröffnung offene Spiele" solide aufgemachte, mit deutlichen Stellungsdiagrammen und Lesefädchen ausgestattete Buch kann auch ohne den Vorläufer empfohlen werden, das Preis-Leistungsverhältnis ist gut!   Rezension von Heinz Däubler im Juli 2017  Im Joachim-Beyer-Verlag ist mit Jerzy Konikowski/Uwe Bekemann „Eröffnungen, Sizilianische Verteidigung“ das zweite Werk aus der Reihe „Lesen, Verstehen, Spielen“ erschienen. Der Ansatz des bewährten Autorenpaares ist gleich geblieben. Adressat ist der die Regeln sicher beherrschende Anfänger, der erfahrenere Spieler mit Defiziten in der Eröffnung sowie Freizeitspieler, die besseres Schach spielen wollen. Gegenstand des Werkes ist die häufig gespielte Eröffnung „Sizilianisch“, die durch das Zugpaar 1.e4 c5 gekennzeichnet ist. Eine einleitende Einführung lenkt didaktisch vorteilhaft nicht nur auf diese Eröffnung hin. Sie dient auch sehr nützlich als Orientierungshilfe. Die Übersichtlichkeit wird noch dadurch gesteigert wird, dass die Balkenüberschrift jeder Seite Kapitel und behandelten Stoff benennt. Die ersten der 31 Kapitel sind den weniger gebräuchlichen Sizilianisch-Abspielen wie Alapin-Variante, Morra-Gambit, Grand-Prix-Angriff und der geschlossenen Variante gewidmet. Mit zunehmender Bedeutung steigt auch die Kapitelzahl. So behandeln die Kapitel 5 bis 14 die Paulsen-Variante, die Kalaschnikow-Variante, die Löwenthal-Variante, die Sweschnikow-Variante, den Richter-Rauser-Angriff, die Sosin-Variante, das Boleslawski-System, den Maroczy-Angriff, das Scheveninger-System und die Drachenvariante. Von Kapitel 15 an werden die verschiedenen Abspiele der Najdorf-Variante untersucht. Bei einem derart breit aufgestellten Werk versteht es sich von selbst, dass die Autoren auf Tiefgang verzichten und sich im Wesentlichen auf Hauptvarianten beschränken. Herausgekommen ist ein reines Eröffnungsbuch, das – der Intention entsprechend – vollständig auf praxisorientierte Unterlegung durch Turnierpartien verzichtet. Immerhin bietet das Buch eine wertende Zusammenfassung an jedem Kapitelende. Fazit: Ein Überblick über „Sizilianisch“ und nützlich für den Anfänger und ungeübten Fortgeschrittenen.

16,80 €*
Tipp
Konikowski & Bekemann: Eröffnungen - Damengambit
Was braucht der Schachspieler, wenn er die Spielregeln beherrscht, aber in zu vielen Partien bereits in der Eröffnungsphase in Schwierigkeiten gerät? Diese Frage stand im Mittelpunkt, als unsere Autoren dieses Buch über das Damengambit geschrieben haben.Herausgekommen ist ein Werk, das nach 1.d4 d5 2.c4 ein facettenreiches System sehr unterschiedlicher Spielweisen, die teilweise zu den beliebtesten im Turniergeschehen zählen, von Grund auf erklärt. Selbst der einzelne Zug wird nach Sinn und Zweck erläutert, soweit dies nicht ganz offensichtlich ist. Der Leser erhält die Chance, die Theorie des Damengambits ohne besondere Vorkenntnisse richtig zu verstehen, um so gut in seine praktische Partie zu kommen und erfolgreich ein interessantes und unterhaltsames Schach zu spielen.Zugleich geben unsere Autoren dem Leser ein Grundrepertoire für Weiß und für Schwarz an die Hand, das die wichtigsten Linien des Damengambits inklusive der Slawischen Verteidigung enthält.Sie haben dieses Buch mit dem Ehrgeiz geschrieben, Ratgeber für beide Seiten zu sein. Auf ihre Empfehlungen gestützt finden deshalb Weiß und Schwarz in gleicher Qualität ihre Wege ins Mittelspiel.Jerzy Konikowski ist FIDE-Meister und als Autor einer großen Zahl exzellenter Eröffnungsbücher bekannt.Uwe Bekemann ist Nationaler Fernschachmeister (Bronze), Correspondence Chess Master (ICCF) und ebenfalls mehrfacher Buchautor.320 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Gerd Schowalter im Oktober 2020 Das Damengambit, eine der häufigsten Schacheröffnungen, ist seit dem 15. Jahrhundert bekannt. Es fand bereits in der Göttinger Handschrift Erwähnung und wurde auch von den Meistern G. C. Polerio und A. Salvio (Italien) und dem Syrer Ph. Stamma schon früh praktiziert. Es gibt eine Fülle von theoretischem Material darüber. Jetzt haben sich die beiden bekannten Autoren Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann in diesem Jahr damit befasst. In aller Bescheidenheit wollen sie sich an „den unerfahrenen und noch weniger spielstarken Schachfreund“ wenden. Damit meinen sie auch den Anfänger, der gerade die Schachregeln gelernt hat und den Spieler mit etwas Erfahrung, der mit geringem Aufwand seine Eröffnungskenntnisse verbessern möchte. Sie erwähnen auch den Freizeitspieler, der mit einer ordentlich gespielten Eröffnung einfache Stellungen erreichen und schlichtweg unterhaltsame Partien spielen könnte. Vor einer umfassenden Einführung (S. 14- 41) findet man die obligatorische Zeichenerklärung und ein professionelles Vorwort. Ebenso werden diverse Bauernstrukturen vorgestellt, wie sie im Damengambit vorkommen. Dann erst folgen 18 gut strukturierte Kapitel. Ich nenne explizit das erste und längste mit folgenden Abspielen der Slawischen Verteidigung: Winawer- Gambit, Slawisches Gambit, Abtauschvariante, die Fortsetzung 4...) dxc4 und das Botwinnik- System. Die folgenden 17 Kapitel sind nicht so umfangreich, weisen aber jeweils eine gekonnte Zusammenfassung für den Leser auf. Erklärt werden auch die Namen anderer Erfinder und Orte, wie beispielsweise Albins Gegengambit, Tarrasch-Verteidigung, Ragosin- Verteidigung, Moskauer Variante, Cambridge- Springs-Verteidigung usw. Das Bemühen, an manchen Orten die Lage für Schwarz und Weiß zu erörtern, kann gefallen. Da aber keine kompletten Partien aufgenommen wurden, entfällt leider auch das Personenverzeichnis. Fazit: „Eröffnungen Damengambit lesen – verstehen -spielen“ ist ein umfassendes Werk über eine der häufigsten Eröffnungen. Am Ende gibt es ein Quellenverzeichnis, aber leider keine Zuordnung zu den praktizierenden Meistern. Somit gibt es auch kein wünschenswertes Personenverzeichnis. Ansonsten kann man sich über die kompakte und solide Aufmachung des stabilen Buches erfreuen.    Rezension von Jörg Palitzsch im September 2020  Die Grundidee des Damengambits ist es, nach der Hauptzugfolge 1. d2–d4 d7–d5  2. c2–c4, den weißen c-Bauern gegen den etwas stärkeren schwarzen d-Bauern zu tauschen und sich mit nachfolgendem e2–e4 eine Bauernmajorität im Zentrum zu verschaffen. Der Bauer c4 ist ungedeckt und kann geschlagen werden. Diese Vorgehensweise ist bei vielen Schachspielern beliebt, wobei das kenntnisreiche Autorenduo Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann in ihrem Buch „Eröffnungen Damengambit“ die Möglichkeiten des Gambits in seiner großen Bandbreite auffächert. Dabei richtet sich das Buch ausdrücklich nicht an den Schachprofi. Sondern gezielt an Anfänger, die die Regeln sicher beherrschen, an Spieler mit etwas Erfahrung, die mit einem begrenzten Aufwand ihr Eröffnungsrepertoire verbessern wollen, und schließlich an Freizeitspieler, die über Eröffnungen Stellungen erreichen wollen, aus denen sie heraus interessante und unterhaltsame Partien spielen können. Die Autoren führen zunächst auf 27 Seiten in das Thema ein, behandeln kurz einzelne Varianten – die in weiteren Kapiteln vertieft werden – stellen Zugumstellungen, Zugalternativen und Zugentwicklungen vor. Anschließend gliedert sich das Buch in zwei Schwerpunktkapitel auf: in die Slawische Verteidigung und das Angenommene Damengambit. Mit der Erläuterung weiterer Varianten, einer klassischen und modernen Form der Lasker-Verteidigung, einer verbesserten Tarrasch-Verteidigung und der ungewöhnlichen Westphalia-Variante sind die Autoren durchaus auf Nebenwegen des Damengambits unterwegs, liefern dem Nicht-Profi damit jedoch viele Hinweise für eine alternative Spielführung, die sich nach der Hauptzugfolge ergibt. Hilfreich sind auch die Zusammenfassungen am Ende eines jeden Kapitels, die historischen Einschübe lesenswert. Für geeignete Situationen habe man nach vielversprechenden Ideen gesucht, die noch nicht so oft in einer praktischen Partie ausgespielt wurden, so das Autorenteam. Ziel: Gut vorbereitete Überraschungen erhöhen die Chancen und steigern den Spielspaß am Schachbrett. Fazit: Wer seinen Gegner nach einer sehr gängigen Eröffnung aus dem Konzept bringen will, bekommt mit diesem Buch, egal ob mit weißen oder schwarzen Figuren, das nötige Werkzeug an die Hand.

19,80 €*
Tipp
Konikowski & Bekemann: Eröffnungen - Damenbauernspiele
  Was braucht der Schachspieler, wenn er die Spielregeln beherrscht, aber in zu vielen Partien bereits in der Eröffnungsphase in Schwierigkeiten gerät? Diese Frage stand im Mittelpunkt, als unsere Autoren das Material für dieses Buch zusammengestellt und ihre Arbeit begonnen haben. Herausgekommen ist ein Buch, das für den Bereich der Damenbauernspiele Erklärungen und Anleitungen gibt und nicht auf ein Studium von Varianten setzt. Mit diesem Werk verschafft sich der Leser den Zugang zu heutzutage sehr populären Systemen wie u.a. dem Trompowsky-Angriff und dem Londoner System, zu Überraschungswaffen wie beispielsweise der Weressow-Eröffnung und auch zu Spielweisen wie dem Blackmar-Diemer-Gambit, die aufgrund einer langjährigen treuen Anhängerschaft eine ganz eigene Aura umgibt. Die Hauptsysteme werden jeweils in einem der 11 Kapitel im Buch vorgestellt, die getreu dem Leitfaden dieser Buchreihe „lesen – verstehen – spielen" gestaltet sind. Die Eröffnungen werden ausführlich erläutert, wobei die Autoren einen besonderen Wert auf die Darstellung der Ideen und Pläne gelegt haben, denen sie folgen. Der Leser soll die Chance erhalten, die jeweilige Eröffnung richtig zu verstehen und diese nicht nur mit auswendig gelernten Zugfolgen in einer eigenen Partie abzuspulen. Selbst der einzelne Zug wird nach Sinn und Zweck erläutert, soweit er für das Verständnis wichtig ist. Mit den Kenntnissen, die sich der Leser mit diesem Buch verschafft, wird es ihm ein Leichtes sein, die behandelten Damenbauernspiele mit den weißen wie mit den schwarzen Steinen sinnvoll anzuwenden. Das Werk bietet zugleich die eine oder andere neue Idee an, die auch einen erfahrenen Spielpartner überraschen kann und interessante, unterhaltsame wie auch spannende Duelle verspricht. 352 Seiten, gebunden, Leseband, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im Oktober 2022 Der Trompowsky-Angriff ist eine dynamisch komplexe Eröffnung mit vielen taktischen Möglichkeiten. Durch asymmetrische Bauernstrukturen und Ungleichgewichte stehen beiden Seiten eine Vielzahl von taktischen Ideen zur Verfügung. Es ist vor allem eine perfekte Eröffnung für Spieler, die es vorziehen, strategisch vorzugehen. Der Trompowsky-Angriff ist ein System, das in dem Buch „Eröffnungen Damenbauernspiele, lesen – verstehen – spielen“ vorgestellt wird. Darüber hinaus haben die Autoren, der FIDE-Meister Jerzy Konikowski und Schachbuchautor Uwe Bekemann, noch Überraschungswaffen wie die Weressow-Eröffnung im Köcher, die nach den Zügen 1. d2–d4 d7–d5 2. Sb1–c3 Sg8–f6 3. Lc1–g5 entsteht. Außerdem gibt es auf 30 Seiten einen Einblick in das Blackmar-Diemer Gambit mit komplexen Varianten nach 1. d2–d4 d7–d5 2. e2–e4 d5xe4 3. Sb1–c3 Sg8–f6 und 4. f2–f3 e4xf3. Das Buch widmet sich somit allen Eröffnungen, in denen Weiß mit d2-d4 beginnt und damit die Kontrolle über die Felder c5 und e5 übernimmt – ohne bald den Zug c2-c4 folgen zu lassen. Diese „Damenbauernspiele“ sind für Anfänger gedacht, die eine erste Basisausstattung ihrer Eröffnungen brauchen. Das Buch richtet sich ebenso an erfahrene Spieler, die bei den Eröffnungen noch Defizite sehen und diese – mit einem begrenzten Aufwand – schnell aufarbeiten wollen. Uns schließlich zielt das Buch auch auf sogenannte Freizeitspieler ab, die nach der Eröffnung eine Stellung auf dem Brett haben wollen, aus der sich eine spannende Partie ergibt. Die Autoren bringen dies einem mit reichhaltig kommentierten und mit Diagrammen ausgestatteten Partien näher, stellen ebenso ausführlich Abspiel-Varianten vor und bieten immer wieder Zusammenfassungen, die zum Innehalten und Überprüfung der Stellung dienen. Konikowski und Bekemann raten an, die jeweiligen Kapitel von vorne durchzuarbeiten, um so das Wissen stetig zu erweitern. Hinzu kommt: Wenn es sich anbot, gibt es auch Spielmöglichkeiten, die noch nicht so oft auf Turnierbühnen gespielt wurden, ein weiterer Gewinn für Spieler, die damit ihre Gegner in die Ecke zwingen können. Freilich hat dieses Buch seinen Preis – die Zeit. Man kann dieses Buch abarbeiten, noch besser ist es aber, behutsam durchzuarbeiten.    

24,80 €*
Tipp
Konikowski & Bekemann: Eröffnungen - Königsindische Verteidigung
Was braucht der Schachspieler, wenn er die Spielregeln beherrscht, aber in zu vielen Partien bereits in der Eröffnungsphase in Schwierigkeiten gerät? Diese Frage stand im Mittelpunkt, als unsere Autoren das Material für dieses Buch zusammengestellt und ihre Arbeit begonnen haben. Herausgekommen ist ein Werk, das die Königsindische Verteidigung von Grund auf erklärt. Diese Eröffnung wird von vielen Schachfreunden als „Perle der geschlossenen Spiele" bezeichnet. Unsere Autoren leiten den Leser an, diese anspruchsvolle Verteidigung gut und erfolgreich zu spielen, ohne dass er in ein tiefes Studium der Varianten eintreten müsste. Mit diesem Buch erhält der Schachfreund eine Grundlage, die einen auf ihn zugeschnittenen leichten Einstieg in das schwierige und umfassende Umfeld der Eröffnungstheorie ermöglicht. Dabei ist es ohne Bedeutung, ob er sich wenig oder noch gar nicht mit der Eröffnungstheorie des Schachspiels befasst hat. Die hinter den einzelnen Systemen der Königsindischen Verteidigung stehenden Ideen und Pläne werden ausführlich erklärt. Der Leser soll die Chance erhalten, die jeweilige Spielweise richtig zu verstehen und diese nicht nur mit auswendig gelernten Zugfolgen abzuspulen. Selbst einzelne Züge werden nach Sinn und Zweck erläutert, soweit diese nicht ganz offensichtlich sind. Mit den Kenntnissen aus diesem Buch wird es dem Leser leicht fallen, gut in seine praktische Partie zu kommen, um auf dieser Grundlage interessantes, unterhaltsames und Erfolg versprechendes Schach zu spielen. Zugleich geben die Autoren dem Leser ein Grundrepertoire für Weiß und für Schwarz an die Hand, das die wichtigsten Systeme und Varianten der Königsindischen Verteidigung enthält.   280 Seiten, gebunden, Leseband, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Gerd Schowalter im September 2019 Jerzy Konikowski/ Uwe Bekemann: Eröffnungen. Königsindische Verteidigung, J. Beyer Verlag Die beiden bekannten Autoren legen erneut ein beachtliches Eröffnungsbuch vor. Es ergänzt ihre Reihe: lesen - verstehen - spielen, in der z. B. auch „Offene Spiele“ erschienen ist, um die „Perle der geschlossenen Spiele“. Das ist die Königsindische Verteidigung. Seit sich der russische Großmeister E. Geller vor fast 40 Jahren mit einem Standardwerk hervortat gab es zahlreiche weitere „Königsindisch-Bücher“, die die Entwicklung in dieser soliden Verteidigung, die dem Nachziehenden späten, aber erfolgreichen Ausgleich und Gegenchancen verspricht, weiter verfolgt haben. Was ist nun neu an diesem Werk? Nun, die Autoren wollen für Schachspieler jeder Leistungsstärke Grundlagen schaffen, um diese geschlossene Eröffnung mit ihren diversen Systemen zu verstehen. Das bewirken sie, wie im Vorwort erläutert, durch „allerhöchsten Wert auf die Darstellung der Ideen und Pläne, die sich mit der Eröffnung verbinden, gelegt“ zu haben. Der Leser soll die einzelnen Spielweisen verstehen lernen, und das sowohl aus Sicht des Schwarz- als auch des Weißspielers. Sie nennen drei Ziele ihrer umfassenden Arbeit: – einen Überblick schaffen über das facettenreiche System, das sich hinter der Eröffnung, die oft als „Königsinder“ bezeichnet wird, – sie wollen zeigen, wie sie ihr Buch auf geschickte Weise strukturiert haben, – sie veranschaulichen, wie sie ihre Ausführungen zu den verwandten vorhandenen Spielweisen dargestellt haben. Dazu dient eine gut 20-seitige Einführung mit sauberen Diagrammen, guten Vorschlägen und Tipps für die Praxis. Die folgenden 20 Kapitel umfassen die verschiedensten Systeme mit klaren Darstellungen und geschickten Erläuterungen. Die leserfreundliche Bearbeitung gipfelt in jeweiligen Zusammenfassungen am Ende eines jeden Kapitels. So zeigt sich hier natürlich kein Lesebuch, sondern ein anspruchsvolles Lehrbuch, das Schachfreunde jeder Kategorie immer mal wieder zur Hand nehmen werden. Fazit: Der Beyer Verlag hat sich wieder mal um das deutsche Schach verdient gemacht. Die beiden renommierten Autoren haben äußerst gründliche Arbeit geleistet, um dem lernwilligen Schachfreund weiterzuhelfen. Der übersichtlich gestaltete Lehrstoff lädt zum Erfolgversprechenden Studium bei. Kurz: Freundliche Empfehlung!     Rezension von Jörg Palitzsch im August 2019 Die Königsindische Verteidigung wurde schon Ende des Neunzehnten Jahrhunderts gespielt aber erst Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts populär, als man sie in den Komplex der Indischen Verteidigungen einordnete. Dabei besetzt Schwarz das Zentrum nicht mit Bauern, sondern versucht es mit Figuren zu beherrschen. Die Züge 1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 leiten diese Verteidigung ein. Zu den frühesten Verfechtern dieser Verteidigung gehörten Richard Réti und Max Euwe. Nach 1945 erhielt die Königsindische Verteidigung starke Impulse von sowjetischen Meistern wie David Bronstein und Efim Geller. Die Autoren Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann gehen in ihrem Buch „Eröffnungen, Königsindische Verteidigung“ weit in die Varianten-Tiefe. In 20. Kapiteln werden Fortsetzungen und Spielweisen abgearbeitet, die die komplexe Wirkung dieser Verteidigung aufzeigen. Die Fülle an Möglichkeiten bedarf eines intensiven Studiums der Eröffnung, wobei das Autorenduo sich davon hat leiten lassen, was ein Einsteiger braucht. So ist das Buch für Anfänger geschrieben, die die Grundzüge einer geordneten Spielführung kennen, für Spieler mit etwas Erfahrung, die mit einem begrenzten Aufwand ihr Eröffnungsrepertoire verbessern wollen und für Freizeitspieler, die über die Eröffnung eine Stellung erreichen wollen, aus der sie heraus ein unterhaltsames Spiel vor sich haben. Dieser Anspruch wird in den einzelnen Kapiteln mit Abspielvarianten erfüllt, hinzu kommen Zusammenfassungen, in denen die erreichten Stellungen bewertet und hilfreiche Tipps für den weiteren Spielverlauf gegeben werden. So ermöglicht das Buch einen leichten Einstieg in eine doch schwierige Materie, deren Reichtum sich allerdings durch die Darstellung und Kommentierung nach und nach zeigt. Ziel ist es auch, den an der Königsindischen Verteidigung interessierten Schachspieler so weit zu bringen, Zugfolgen nicht abzuspulen, sondern diese Eröffnung mit ihrem ganzen Repertoire zu verinnerlichen. Fazit: Dem Autorenteam Konikowski/Bekemann ist es (erneut) gelungen, ein doch etwas schwierigeres Schach-Thema so aufzuarbeiten, dass auch das Interesse eines unbefangenen Spielers geweckt wird, und seine Erkenntnisse in der Praxis verwerten kann.  

19,80 €*
Tipp
Schnider: Lehrreiche Kinder- und Jugendpartien
Lehrreiche Kinder- und Jugendpartien ist eine Sammlung von Partien aus dem Kinder- und Jugendschach. Dabei hat sich der Autor ausschließlich auf Material aus dem Bereich der ‚Offenen Spiele' beschränkt, also auf Partien, die mit den Zügen 1.e4 e5 eröffnet werden. Selbstredend gibt es hier keine perfekten Partien auf höchstem Niveau zu sehen, sondern nur solche, in denen sich der Leser selbst wiederfinden kann. Es werden typische Fehler und verfehlte Pläne gezeigt, wie sie speziell in Partien von Lernenden häufig vorkommen. Durch die Beschäftigung mit diesen Partien kann sich der Leser viele Rückschläge in eigenen Partien ersparen. Außerdem kann er anhand der zahlreichen in diesem Buch enthaltenen Übungsaufgaben seine taktischen Fähigkeiten verbessern, kann spannende Angriffsideen kennenlernen und eine allgemeine Verbesserung seiner Spielstärke anstreben, die ihn in die Lage versetzt, die Fehler quasi anderen zu überlassen. Die Partien sind nach Eröffnungen geordnet und in jedem Kapitel finden sich Beispiele von Spielern unterschiedlicher Spielstärke. Entsprechend kann der Leser nachvollziehen, wie sich der Umgang mit den jeweiligen Varianten mit zunehmender Spielstärke verbessert. Er erhält nicht nur die Möglichkeit, sich mit den diversen Stellungsproblemen und den entscheidenden Kombinationen eingehend selbst zu beschäftigen, sondern er wird auch dazu ermutigt. Am Ende jeder Partie gibt es auf den Punkt gebrachte Merksätze, damit er sich die wesentlichsten darin behandelten Dinge leichter einprägen kann. Im Zusammenhang mit den am Ende jedes Kapitels aufgeführten Konzepten bietet dies viele Anhaltspunkte zur sicheren Orientierung in eigenen Partien. Außerdem finden sich auch einige der erfolgreichsten Eröffnungsideen sowie verschiedene trickreiche Ansätze, mit denen die Schüler des Autors viele Medaillen und Titel bei nationalen und internationalen Kinder- und Jugend- Meisterschaften gewonnen haben. Diese kann der Leser selbst anwenden, oder er kann das Spiel von Gegnern parieren, die eben diese Ideen und Ansätze gegen ihn anzuwenden versuchen. Einige Partien von stärkeren Jugendspielern und auch ein paar vom Autor selbst gespielte vermitteln einen Eindruck davon, was auch auf höherem Spielniveau noch funktionieren – oder was unter Umständen von starken Spielern widerlegt werden kann. Der Autor trägt den Titel ‚Internationaler Meister' und ist ein staatlich geprüfter und renommierter Schachtrainer, der seit mehr als 20 Jahren einige der besten Jugendspieler Österreichs betreut und trainiert. 232 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im Juni 2022 Schach altersgerecht zu vermitteln, ist keine leichte Aufgabe. Kinder und Jugendliche in der heutigen Zeit der Medienüberflutung längere Zeit für etwas zu begeistern, bedarf Verständnis und die Fähigkeit zu begeistern gleichermaßen. Gerd Schnider, Internationaler Meister und staatlich geprüfter Schachtrainer hat mit dem Buch „Lehrreiche Kinder- und Jugendpartien“ ein wohlgeordnetes Werk vorgelegt, das jungen Schachspielerinnen und Spielern Partien bietet, die dem Niveau, sprich der Spielstärke des Lernenden entsprechen. Es sind nicht die großen Weltmeisterpartien, sondern vielmehr Schüler- und Jugendpartien, die mit ganz unterschiedlichen Spielstärken bei Turnieren unter der Betreuung des Autors gespielt wurden. Darin liegt der Schlüssel des Erfolges. Schnider hebt nicht den erhobenen pädagogischen Zeigefinger, er ist vielmehr sachkundiger Begleiter seiner Schüler. Er vermittelt in seinen Lehrstunden exakte Problemstellungen, die auch mal mit einem saloppen Spruch aufgelöst werden. Das Buch vermittelt diesen sprichwörtlich spielerischen Ansatz sehr gut, stellt Spielerinnen und Spieler mit Fotos vor, was für die Lernenden eine Nähe zu den Partien herstellt. Die doch kurzen Darstellungen mit Diagrammen und Kommentierungen sind dabei überschaubar, verlieren sich nicht in zig Varianten des Abspiels – auch dies kommt jüngeren Schachspielern entgegen. Dienlich ist ebenso die Konzentration auf die „Offenen Spiele“, die mit e4-e5 eröffnet werden, und in die Italienische Eröffnung, Schottisch, das Vierspringerspiel und Spanisch münden. Jeder dieser Eröffnungen werden die Vorteile vorangestellt und interessante Stellungen hinzugefügt, deren Aufgabenstellungen man selbst lösen muss. Eingestreut sind unter der Überschrift „3 Dinge zum Merken“ sehr viele Tipps, die sich auf die einzelnen Kapitel beziehen. Dadurch kann sich ein Lernerfolg einstellen, sofern sie sich jüngere Spieler zu Herzen nehmen und sich damit nicht, und diese Gefahr besteht durchaus, überfrachtet fühlen. Fazit: Das Buch „Lehrreiche Kinder- und Jugendpartien“ vermittelt Spielspaß und Wissen gleichermaßen. Jüngere Spieler können damit Fehler vermeiden und die eigene Spielstärke schärfen.      

27,80 €*
Tipp
Konikowski & Bekemann: Eröffnungen - Offene Spiele
Was braucht der Schachspieler, wenn er die Spielregeln beherrscht, aber in zu vielen Partien bereits in der Eröffnungsphase in Schwierigkeiten gerät? Diese Frage stand im Mittelpunkt, als unsere Autoren das Material für dieses Buch zusammengestellt und ihre Arbeit begonnen haben. Herausgekommen ist ein Buch, das für den Bereich der mit 1.e4 e5 beginnenden Spiele Erklärungen und Anleitungen gibt und nicht auf ein Studium von Varianten setzt. Mit diesem Buch erhält der Schachfreund ein Werk, das einen auf ihn zugeschnittenen leichten Einstieg in das schwierige und umfassende Umfeld der Eröffnungstheorie ermöglicht. Dabei ist es ohne Bedeutung, ob er sich wenig oder noch gar nicht mit der Eröffnungstheorie des Schachspiels befasst hat. Die hinter den einzelnen Eröffnungen und Spielweisen stehenden Ideen und Pläne werden ausführlich erklärt. Der Leser soll die Chance erhalten, die jeweilige Eröffnung richtig zu verstehen und diese nicht nur mit auswendig gelernten Zugfolgen abzuspulen. Selbst der einzelne Zug wird nach Sinn und Zweck erläutert, wenn diese nicht ganz offensichtlich ist. Mit den Kenntnissen, die sich sicher der Leser mit diesem Buch verschafft, wird es ihm ein Leichtes gut in seine praktische Partie zu kommen und ein interessantes, unterhaltsames wie auch den Erfolg versprechendes Schach spielen zu können. Das zugleich vorgestellte Repertoire deckt die anerkannten bzw. als spielbar geltenden Eröffnungen im Bereich der „Offenen Spiele“ ab.   168 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im Mai 2021  „Stückeschreiben ist wie Schach: Bei der Eröffnung ist man frei; dann bekommt die Partie ihre eigene Logik“, so der Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt. Ob dies nach einer Eröffnung tatsächlich so ist, kann man bezweifeln, wenn man das Lehrbuch „Eröffnungen – Offene Spiele“ jetzt in der zweiten Auflage erschienen, zur Hand nimmt.Das Autorenduo Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann hat sich in insgesamt 19 Kapitel jeweils einer ganz bestimmten Eröffnung gewidmet, was allein schon einen guten Grundstock für den Auftakt einer Partie bedeutet. Im Mittelpunkt stehen die Offenen Spiele, die auf beiden Seiten mit dem e-Bauern beginnen. Dies schränkt das Themenfeld allerdings nicht ein, werden dem Schachspieler doch genügend Spielideen und –pläne an die Hand gegeben, um die richtige Figur in dem frühen Stadium zu ziehen. Das Buch richtet sich ausdrücklich an Anfänger, Spieler mit etwas Erfahrung und Freizeitspieler – und dies ist gut so. Es sind genau jene Schachspieler, die nach einigen Misserfolgen, die ihre Ursachen all zu oft in der Eröffnungsphase haben, sich enttäuscht wieder vom Königlichen Spiel abwenden.Es ist ein Verdienst der Autoren, jenen Spielern zu helfen, die noch auf der Suche sind, die unsicher sind, die sich grundlegende Spielzüge aneignen wollen. Egal, ob es sich um ein Mittelgambit handelt, in dem Weiß zum Auftakt energisch den gegnerischen Bauern auf e5 mit einem schnellen Vorstoß über d4 unter Druck setzt, oder die Spanische Partie, die nach e4 e5, Springer jeweils auf f3 und c6, sowie weißer Läufer auf b 5 aufs Brett kommt. Dazu gibt es sieben Abspielvarianten, die, wie alle Partien, Verteidigungen und Varianten sehr ausführlich dargestellt werden. Die Autoren verweisen ausdrücklich darauf, dass für die Eröffnungen alles aufgenommen wurde, was anerkannt ist und als spielbar gilt. Dabei wurden auch ausgetretene Pfade verlassen, die dem Schachspieler neue Horizonte eröffnen und für Überraschungen am Schachbrett sorgen. Fazit: „Eröffnungen – Offene Spiele“ ist nicht überladen und bleibt mit der Eingrenzung auf die Offenen Spiele konzentriert beim Thema. Eine zielgenau Hilfe für jeden Schachspieler.   Rezension von Heinz Däubler im Oktober 2017 Im Joachim-Beyer-Verlag ist mit Jerzy Konikowski/Uwe Bekemann „Eröffnungen, Offene Spiele“ das erste Werk aus der Reihe „Lesen, Verstehen, Spielen“ erschienen. Das Buch richtet sich nicht nur an den die Regeln sicher beherrschenden Anfänger, sondern auch an erfahrenere Spieler mit Defiziten in der Eröffnung und an Freizeitspieler, die einfach besseres Schach spielen wollen. Gegenstand sind diejenigen Eröffnungen, die sich nach dem Zugpaar 1.e4 e5 ergeben können. Eine einleitende Einführung lenkt didaktisch vorteilhaft auf die Eröffnungen hin. Sie dient auch sehr nützlich als Orientierungshilfe, zeigt sie doch auf, in welchen Kapiteln die jeweiligen Eröffnungen zu finden sind. Die Übersichtlichkeit wird durch eine Balkenüberschrift auf jeder Seite verbessert. Die Autoren geben in 19 Kapiteln Einblick in die offenen Spiele. So werden der Reihe nach das Mittelspiel (2.d4), das Nordische Gambit (2.d4 exd4 3.c3), das Läuferspiel (2.Lc4), die Alapin-Eröffnung (2.Se2), das Königsgambit (2.f4), die Wiener Partie (2.Sc3), die PhilidorVerteidigung (2.Sf3 d6), das Lettische Gambit (2.Sf3 f5), das Mittelgambit im Nachzug (2.Sf3 d5), Russisch (2.Sf3 Sf6), das Dreispringerspiel (2.Sf3 Sc6 3.Sc3), das Vierspringerspiel (2.Sf3 Sc6 3.Sc3 Sf6), die Ponziani-Eröffnung (2.Sf3 Sc6 3.c3), Schottisch (2.Sf3 Sc6 3.d4), das Zweispringerspiel im Nachzug (2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Sf6), Italienisch (2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5), das Evans-Gambit (2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5 4.b4), die Ungarische Partie (2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Le7) und Spanisch (2.Sf3 Sc6 3.Lb5) vorgestellt. Bei einem derart breit aufgestellten Werk versteht es sich von selbst, dass die Autoren auf Tiefgang verzichten und sich im Wesentlichen auf Hauptvarianten beschränken. Sie erhalten ein reines Eröffnungsbuch, das auf praxisorientierte Unterlegung durch Turnierpartien verzichtet. Doch sehr nützlich ist eine wertende Zusammenfassung an jedem Kapitelende. Fazit: Ein Überblick über die offenen Spiele und nützlich für Anfänger und ungeübte Fortgeschrittene.   Rezension von Klaus im August 2016 Kürzlich ist im Joachim Beyer Verlag eine interessante Zusammenfassung zu den Offenen Spielen mit dem Untertitel „lesen-verstehen- spielen“ erschienen. Das eingespielte Autoren Duo Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann hat es sich bei ihrer neuen Publikation zur Aufgabe gemacht, dem interessierten Leser auf wenig Raum möglichst viel Grundlegendes über die offenen Spiele an die Hand zu geben. Als Ziel haben sich die beiden Autoren nach eigener Aussage gesteckt, „eine Basisausstattung zur Welt der Eröffnungen“ für regelfeste Anfänger und Freizeitspieler zu liefern. Und genau diese Intention lösen die beiden sehr überzeugend ein, denn das im Untertitel aufgeführte Wort „Verstehen “ wird in diesem Werk im wahrsten Sinne des Wortes großgeschrieben. Konikowski und Bekemann zeigen nämlich nicht nur Varianten, sondern erklären sehr ausführlich und zudem in gut verständlicher Textform. In insgesamt 19 Kapiteln werden sämtliche offenen Eröffnungen abgehandelt, wobei die spanische Verteidigung mit sieben Abspielen naturgemäß am umfangreichsten vertreten ist. Dass auf gut 160 Seiten nicht jede Variante tief dargelegt werden kann, liegt sicher auf der Hand, aber was die absoluten Grundlagen angeht, so leisten die Autoren Bemerkenswertes. Häufig beginnen nach einem kurzen geschichtlichen Exkurs die ausführlichen Hinweise bereits im zweiten oder dritten Zug und den Abschluss bildet zu jedem Abspiel jeweils eine kurze Zusammenfassung.Trotz der Fülle des Stoffes verliert man nie den Überblick und besonders sympathisch wirken die häufig eingestreuten Tipps, denen man – ganz im Vertrauen auf das erfahrene Autorenduo – gerne folgen wird. Neben all den genannten Vorteilen lädt auch die äußere Aufmachung zur Beschäftigung mit diesem empfehlenswerten Buch ein, denn Aufmachung, Druck, das sehr handliche Format und last not least ein praktisches Lesebändchen lassen auch für den Bücherästheten keine Wünsche offen. Dieses zudem preisgünstige Werk eignet sich ausgezeichnet zum Selbststudium, doch auch für Übungsleiter und Schulschachgruppenleiter kann es ein wertvoller Ideengeber sein.   Rezension von Rolf Raschka im Juli 2016 In den offenen Spielen beginnt die Partie mit den Bauernschritten „e2 - e4“ und „e7 - e5“, woraus sich wichtige Eröffnungen entwickeln. Einige haben die Autoren schon tiefschürfend in „Italienische Partie - richtig gespielt“  und „Königsgambit - richtig gespielt“ behandelt. Jetzt bieten sie Vereinsmitgliedern und lernwilligen Hobbyspielern gut verständliche, besonders auf allgemeine Prinzipien hinweisende Analysen von 19 offenen Eröffnungen. Am meisten Raum nimmt die sehr verbreitete „Spanische Partie“ mit ihren Varianten ein. Das didaktisch gelungene Werk erfreut durch eine für den moderaten Preis, gute Ausstattung mit deutlichen Stellungsdiagrammen, klarer Textgestaltung und Lesefädchen.

16,80 €*
Tipp
Konikowski & Bekemann: Eröffnungen - Halboffene Spiele
Was braucht der Schachspieler, wenn er die Spielregeln beherrscht, aber in zu vielen Partien bereits in der Eröffnungsphase in Schwierigkeiten gerät? Diese Frage stand im Mittelpunkt, als unsere Autoren das Material für dieses Buch zusammengestellt und ihre Arbeit begonnen haben. Herausgekommen ist ein Buch, das für den Bereich der Halboffenen Spiele wie beispielsweise die Französische Verteidigung und die Caro-Kann-Verteidigung Erklärungen und Anleitungen gibt und nicht auf ein Studium von Varianten setzt. Mit diesem Buch erhält der Schachfreund ein Werk, das einen auf ihn zugeschnittenen leichten Einstieg in das schwierige und umfassende Umfeld der Eröffnungstheorie ermöglicht. Dabei ist es ohne Bedeutung, ob er sich wenig oder noch gar nicht mit der Eröffnungstheorie des Schachspiels befasst hat. Die hinter den einzelnen Eröffnungen und Spielweisen stehenden Ideen und Pläne werden ausführlich erklärt. Der Leser soll die Chance erhalten, die jeweilige Eröffnung richtig zu verstehen und diese nicht nur mit auswendig gelernten Zugfolgen abzuspulen. Selbst der einzelne Zug wird nach Sinn und Zweck erläutert, soweit er für das Verständnis wichtig ist. Mit den Kenntnissen, die sich der Leser mit diesem Buch verschafft, wird es ihm ein Leichtes sein, gut in seine praktische Partie zu kommen und ein interessantes, unterhaltsames wie auch den Erfolg versprechendes Schach spielen zu können. Das zugleich vorgestellte Repertoire deckt die anerkannten bzw. als spielbar geltenden Eröffnungen im Bereich der „Halboffenen Spiele" (ohne die Sizilianische Verteidigung, die in einem eigenen Band behandelt wird) ab und bietet zugleich die eine oder andere neue Idee an, die auch einen erfahrenen Spielpartner überraschen kann. 256 Seiten, gebunden, Leseband, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Heinz Däubler im August 2018In diesem Jahr ist im Joachim-Beyer-Verlag mit Jerzy Konikowski/Uwe Bekemann „Eröffnungen, Halboffene Spiele“ein weiteres Werk aus der Serie „Lesen, Verstehen, Spielen“ erschienen. Das Buch richtet sich an erfahrenere Spieler mit Defiziten in der Eröffnung sowie an Freizeitspieler, die einfach besser Schach spielen wollen. Gegenstand des Werkes sind diejenigen Eröffnungen, bei denen Weiß mit 1.e4 beginnt und Schwarz nicht mit e5 oder c5 antwortet. Eine einleitende Einführung lenkt didaktisch vorteilhaft auf die Eröffnungen hin. Sie dient auch nützlich als Orientierungshilfe, die aufzeigt, in welchen Kapiteln die Eröffnungen zu finden sind. Eine gute Übersichtlichkeit des Werkes wird durch Balkenüberschriften auf jeder Seite erreicht. Die versierten Autoren handeln die halboffenen Spiele in sieben Kapiteln ab. So werden der Reihe nach auf 55 Seiten die Französische Verteidigung (1.e4 e6 2.d4 d5), hier besonders die Abspiele 3.e5, 3.Sc3, 3.Sd2, auf 75 Seiten die Caro-Kann-Verteidigung (1.e4 c6) mit den Abspielen 2.Sc3, 3.e5, 3.exd5, 3.f3, 4…Lf5, 4…Sd7 und 4…Sf6, auf 29 Seiten die Pirc-Verteidigung (1.e4 d6 2.d4 Sf6 3.Sc3 g6) mit den Abspielen 4.f4 und 4.Le3, auf 10 Seiten die Moderne Verteidigung (1.e4 g6), auf 35 Seiten die Skandinavische Verteidigung (1.e4 d5 2.exd5 Dxd5 3.Sc3) mit den Abspielen 3…Dd8 und 3…Dd6, auf 22 Seiten die Aljechin-Verteidigung (1.e4 Sf6 mit den Abspielen 4.Sf3 und 4.exd6 und auf 18 Seiten die Nimzowitsch-Verteidigung (1.e4 Sc6 2.d4) mit den Abspielen 2…d5 und 2…e5 behandelt. Bei dem breit aufgestellten Werk versteht es sich von selbst, dass sich die Autoren imWesentlichen auf Hauptvarianten beschränken. Der Leser erhält ein reines Eröffnungsbuch, das durchgängig auf Unterlegung durch Turnierpartien verzichtet. Sehr nützlich erscheint die wertende Zusammenfassung an jedem Abspielende. Fazit: Ein guter Überblick über die halboffenen Spiele und nützlich für ungeübte Fortgeschrittene und für Hobbyspieler.   Rezension von Jörg Palitzsch im Juli 2018 Jerzy Konikowski, Uwe Bekemann, Eröffnungen - Halboffene Spiele Jeder Schachspieler ist schon einmal an den Punkt gekommen, wo ihn sein Eröffnungsvokabular verlassen hat, er in eine unübersichtliche Stellung geraten ist und die Partie letztendlich verloren ging. Jeder Schachspieler weiß auch, welche Gefahren die Eröffnungszüge des Gegners in sich bergen, wenn man nicht die richtige Antwort parat hat und damit die Partie im Grunde verloren gibt. Um sich vor solchen Überraschungen zu schützen, kann man sich bei der Eröffnung auf die Halboffenen Spiele stützen. In einer Neuerscheinung des Joachim Beyer Verlages vermitteln die Autoren Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann viel Wissen über diese Eröffnungen, die dem Schachspieler einen leichten Einstieg in die Materie bieten, ohne ihn mit trockener Theorie zu überfrachten. Das Buch selbst fügt sich als dritter Teil in zwei bereits erschienene Schachbücher ein, in dem das Autorenduo die Sizilianische Verteidigung und die Offenen Spiele bei den Eröffnungen beleuchtet hat. Beide Bücher kommen ebenfalls aus dem Joachim Beyer Verlag. Die aufgeführten Beispiele geben dem Nachspielenden einen tiefen Einblick in die zahlreichen Möglichkeiten der Halboffenen Spiele, die ein Merkmal prägt. Sie alle beginnen mit dem Zug e2-e4, Schwarz antwortet aber nicht mit e7-e5. Der Grund: Schon immer galt im modernen Schach der rasche Angriff auf den König als Leitmotiv. Hauptziel eines Angriffs war und ist der schwächste Punkt in der unmittelbaren Nähe des Königs, das Feld f7. Mit e4 sind alle Angriffsbemühungen von Weiß von Anfang an auf diesen Schwachpunkt ausgerichtet. Folgt dann 1...e5, sorgt der weiße Königsläufer, gezogen von f1 auf c4, für eine erste Unruhe. Die Verbreitung und Hinwendung zu den Halboffenen Eröffnungen ist im Vergleich, etwa zu den Offenen Spielen, damit begründet, dass Schwarz mehr Möglichkeiten hat eine frühe Überrumpelung abzuweisen. Das Autorenduo Konikowski und Bekemann führt den Schachspieler dann auch bedarfsorientiert an diese Eröffnungsvarianten heran. Das Buch richtet sich an Anfänger, die die Grundzüge einer geordneten Spielführung kennen und eine erste Basis-Ausstattung für Eröffnungen benötigen. Ein weiteres Ziel sind Spieler mit etwas Erfahrung, die aber Defizite in der Eröffnung haben und dieses Manko schnell ausgleichen möchten. Und schließlich richtet sich das Buch „Eröffnungen, Halboffene Spiele, lesen-verstehen-spielen“ an Freizeitspieler, die über praktikable Eröffnungen hinaus Stellungen erreichen wollen, aus denen heraus sie ein interessantes Mittelspiel anschließen können. Nachvollziehen kann man dies anhand von sieben Kapiteln, die sich mit den Eröffnungen der Halboffenen Spiele befassen: Die Französische Verteidigung, eine Antwort auf den ungezähmten Angriffsstil der letzten Jahrhunderte und deren Ziel darin besteht, dass weiße Zentrum zu einem günstigen Zeitpunkt zu sprengen. Die Caro-Kann-Verteidigung, die Weltmeister Michail Botwinnik wahrlich weltmeisterlich beherrschte, sowie die Pirc-Verteidigung, die Schwarz in dem im Buch dargestellten Abspiel gute Konterchancen bietet. Ein weiteres Kapitel ist dem Königsfianchetto gewidmet, das von den Autoren als eine „elastische Spielweise“ beschrieben wird. Hinzu kommt die Skandinavische Verteidigung, die am Damenflügel – mit Plan – für Schwarz gute Perspektiven ermöglicht. Ebenso die schwarze Aljechin-Verteidigung, die nach dem Aufbau eines weißen Bauernzentrum beginnt, genau dieses anzugreifen, und die Nimzowitsch-Verteidigung, in der sich Schwarz einmauert und den Gegner trotzdem noch überraschen kann. „Lesen-verstehen-spielen“ lautet der Untertitel des Buches – und genau an diese drei Steps sollte man sich halten. Die Landschaft der Eröffnungen zeigt sich auf dem Schachbrett als weites Feld, in dem die Halboffenen Spiele neben den Offenen Spielen, den Geschlossenen Spielen, den Indischen Verteidigungen sowie den weniger bekannten Flankenspielen in Konkurrenz stehen. Deshalb wird in dem Buch größter Wert auf die Darstellung von Ideen und Pläne gelegt, die sich mit einer Eröffnung verbinden. In den Hauptvarianten wird im Grundsatz jeder Zug erklärt, der für das Verständnis der jeweiligen Eröffnung nötig ist. „Unsere Leser sollen wissen, warum sie einen Zug spielen und warum gerade dieser gerade jetzt angezeigt ist“, heißt es im Vorwort. Nur so könne der Schachspieler eine Eröffnung mit Sinn und Verstand spielen. Fazit: Was auf den ersten Blick wie ein Lehrbuch für Schach-Meister aussieht, entpuppt sich beim zweiten Blick auch als Handlungsanweisung für Schach-Novizen. Dabei sind die Halboffenen Spiele nicht Jedermanns Sache, zumal sie in ihren Hauptvarianten nur durch Übung zum Erfolg führen. Das Buch von Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann, beide erfahrene Schachspieler und -autoren, öffnet vor allem in den dargestellten Abspielen den Blick für Neues. Dem Meister und dem Novizen.

19,80 €*
Müller: Typical Queen´s Gambit - Exchange Variation
In designing this book, the author was guided by the following considerations. If you want to learn this or that opening, you can choose from dozens or even hundreds of textbooks. But what if you want to get familiar with the middlegame strategy used in positions that have emerged from exactly this or that opening? Or to put it another way: in positions that are typical for this or that opening. Of course, in every middlegame textbook there's one or the other position that clearly comes from this or that opening. However, their number is negligible in the context of example positions from all the other openings whose middlegame treatment the reader doesn't want to learn at all. For example, aren't the issues of hanging pawns and minority attack – the author asks with good reason – just as dispensable for an e4 player as they are essential for a d4 player? – Why should a die-hard enthusiast of Indian openings care about the strategic intricacies of positions resulting from all those complicated Queen's Gambit systems? And of course vice versa: what use are all these subtleties of Indian positions to a player who 'by nature' avoids fianchetto openings? And it's precisely this conspicuous and astounding vacuum in the area of middlegame literature that inspired the author to make an appropriate attempt at improvement: If you want to learn Sicilian middlegame strategy, you will get a textbook and exercise book in which only Sicilians are treated. However, this book only deals with the Queen's Gambit – more precisely: the Exchange Variation with white pawns on e3 and d4 against black pawns on c6 and d5 – the so-called 'Carlsbad structure'. It deserves special mention that the 120 exercises have been assigned to specific topics for the benefit of entertaining diversity – for example 'the relegation candidate', 'the only move', 'violence or pressure increase' and the like. 178 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

23,00 €*
Tipp
Müller: Karsten Müller - Attack
It's not revealing anything new that most players prefer to attack rather than defend. It's also not surprising that various authors have devoted a number of books to the popular topic of 'attack' for more than a century. In this book, the author tries to present the constantly recurring mechanisms of attacking play as compactly as possible by limiting himself to a few important motives and describing typical elements of the attacking strategy. Numerous clear and meaningful rules of thumb are formulated for the in-depth study of the various subject areas. With regard to practical play, however, the point is not neglected that in chess it's not so important to know this or that rule by heart, but rather to train your intuition to recognize as reliably as possible in which case you are dealing with a rule and in which case with an exception. Among the topics discussed are, for example, such indispensable as: 'Opposite-colored bishops favor the attacker', 'The attacker should not exchange attack potential', 'Typical attack structures', 'Attack on a complex of weak squares'. One of the chapters is devoted to Mikhail Tal, one of the greatest attacking artists of all time, whose genius in this regard is illustrated by reference to some of his striking and pointed quotes – such as 'Centralize and sacrifice', 'If the opponent attacks one of your pieces, attack two of his!' And last but not least there's a chapter on the mating attack in the endgame, a look at some of the author's impressive attacking victories and all sorts of topic-related exercises for the individual chapters. In addition, practical QR codes enable you to replay the game directly on your smartphone if there's no board at hand. 140 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

24,80 €*
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Müller: Bobby Fischer 60 best Games
There is probably no other player who has changed the chess world in so many areas and so radically – like Robert James Fischer, for whom the name Bobby Fischer has become common among chess players worldwide. Of his spectacular successes, his downright declassifying victories against three Soviet grandmasters in the early 1970s are particularly noteworthy – a kind of changing of the guard in the fight for the world title, to which the Soviets had subscribed, so to speak, for more than two decades. This triggered a worldwide chess boom, or more precisely: it triggered a chess boom especially in the western world, because in the Soviet Union with millions of club players such a boom was apparently hardly necessary. Many players of all levels were drawn to the royal game specifically because of the events of that time. Fischer's games are legendary, and since they have of course already been extensively analyzed and commented on in a number of works, the question arises: What is another book supposed to achieve anyway? German grandmaster Karsten Müller has selected what he considers to be Fischer's 60 most instructive games and checked them with various newer engines. Although he noticed numerous errors in the old analyses, Bobby's games still shine in their former glory or even brighter. Since even top programs rarely find errors, every reader can learn more than ever from these games in order to improve their own playing strength in a success-oriented manner. In addition to the numerous photos, it's above all the quotations contained in many games that take the reader back to the 'old days of chess'. Therefore, even younger players can get a good impression of what the chess world was like when, for example, there were still 'adjourned games' and 'sealed moves' – and when no player could dodge the hard analysis work by simply delegating this tedious task to his computer.   222 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag  

29,80 €*
Müller: Typical Sicilian
In designing this book, the author was guided by the following considerations. If you want to learn this or that opening, you can choose from dozens or even hundreds of textbooks. But what if you want to get familiar with the middlegame strategy used in positions that have emerged from exactly this or that opening? Or to put it another way: in positions that are typical for this or that opening. Of course, in every middlegame textbook there's one or the other position that clearly comes from this or that opening. However, their number is negligible in the context of example positions from all the other openings whose middlegame treatment the reader doesn't want to learn at all. For example, aren't the issues of hanging pawns and minority attack – the author asks with good reason – just as dispensable for an e4 player as they are essential for a d4 player? – Why should a die-hard enthusiast of Indian openings care about the strategic intricacies of positions resulting from all those complicated Queen's Gambit systems? And of course vice versa: what use are all these subtleties of Indian positions to a player who 'by nature' avoids fianchetto openings? And it's precisely this conspicuous and astounding vacuum in the area of middlegame literature that inspired the author to make a appropriate attempt at improvement: If you want to learn Sicilian middlegame strategy, you will get a textbook and exercise book in which only Sicilians are treated. However, this current book only deals with the type 'Open Sicilian'. More precisely: with positions characterized by the 'small center' consisting of the pawns on d6 and e6, which is typical for the vast majority of Sicilian systems. It deserves special mention that the more than 150 exercises have been assigned to specific topics for the benefit of entertaining diversity - for example 'the relegation candidate', 'the only move', 'violence or pressure increase' and the like. 160 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

23,00 €*
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Müller: Magnus Carlsen - The Chess DNA of a Genius
Since there is already so much literature about Magnus Carlsen, one wonders why the author added yet another book. – Because he found it extremely interesting to look at the strategic play of a genius through the lens of the so-called 'model of the four types of players'. And as a result, he actually managed to illustrate both the outstanding strengths and the universality of the 16th world champion. But even if the reader isn't necessarily interested in this approach, he might as well consider the book an extremely useful 'textbook on strategy' given how instructive Magnus Carlsen's games are. Because according to his style, he masters many strategically indispensable and effective methods (for example active prophylaxis, strategic pressure play, etc.) like no other. In order to go deeper, the author has formulated numerous clear and meaningful rules of thumb on the various topics. However, he does not fail to point out that in chess, knowing this or that rule by heart is not the most important thing. Rather, it's crucial to train your intuition to recognize as reliably as possible when you are dealing with a standard case and when with an exception. And since Magnus Carlsen's skills can also be described as absolutely brilliant in this respect, it goes without saying that any reader who delves a little deeper into Carlsen's games can learn a great deal about the subtleties of chess from one of the greatest players of all time Each chapter is rounded off with topic-related exercises. And practical QR codes make it easier to work directly on your smartphone whenever there's no board at hand. 156 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

24,80 €*
Müller: The Best Endgames of the World Champions Vol 1 - from Steinitz to Tal
Since the world chess champions excel in all areas of the game, it goes without saying that you can learn the most not only from their skills in the opening and the middlegame, but also from their superb handling of the endgame. Regardless of whether they were renowned tacticians or excellent positional players – regardless of whether they analyzed their openings in depth or played them more intuitively: it is completely out of the question that any of them could have reached the highest title without perfectly handling the endgame. In order to enable his readers to learn from the world champions, the author has concentrated on their individual 'specialities' – such as Steinitz's skillful handling of the bishop pair, Lasker's art of defense, Capablanca's use of the king, Alekhine's art of attacking in the 4th game phase, Euwe's skillful use of passed pawns, Botvinnik's iron logic and long-term strategy, Smyslov's meticulous rook endings and – last but not least – Tal's magic, which also often gave his endgames an enchanting touch. In addition, all sorts of 'evergreen classics' of the players are offered, some of which appear in a new light thanks to current analyzes. The reader is also given the ideal training opportunity of numerous exercises to put himself in the shoes of the world champions and to look for solutions himself. Since the model of the '4 types of players' (activist, pragmatic, theorist and reflector) is also discussed in the margin, additional information can be obtained about the importance of this topic, especially in the endgame. And with this in mind, the Romanian GM and endgame expert Mihail Marin invites you in his foreword not just to take a look at the most outstanding endgame achievements of the world champions, but also to enjoy them.236 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

27,80 €*
Müller: The Best Endgames of the World Champions Vol 2 - from Petrosian to Carlsen
Since the world chess champions excel in all areas of the game, it goes without saying that you can learn the most not only from their skills in the opening and the middlegame, but also from their superb handling of the endgame. Regardless of whether they were renowned tacticians or excellent positional players – regardless of whether they analyzed their openings in depth or played them more intuitively: it is completely out of the question that any of them could have reached the highest title without perfectly handling the endgame. In order to enable his readers to learn from the world champions, the author has concentrated on their individual 'specialities' – such as Petrosian's unmistakable instinct in questions of the right exchange and his skills in the endgame '¦+¤ vs ¦+¥', on Spassky's handling of the initiative, Fischer's precision in the so-called 'Fischer endgame' with '¦+¥ vs ¦+¤', on Karpov's dominance and restriction methods, Kasparov's attacks on the king with reduced material, Kramnik's strategic power play especially on a weakened color complex, on Anand's unrelenting pressure play and – last but not least – Carlsen's technique in the so-called 'Carlsen endgame' with rooks and same-colored bishops. In addition, all sorts of 'evergreen classics' of the players are offered, some of which appear in a new light thanks to current analyzes. The reader is also given the ideal training opportunity of numerous exercises to put himself in the shoes of the world champions and to look for solutions himself. Since the model of the '4 types of players' (activist, pragmatic, theorist and reflector) is also discussed in the margin, additional information can be obtained about the importance of this topic, especially in the endgame. And with this in mind, the Romanian GM and endgame expert Mihail Marin invites you in his foreword not just to take a look at the most outstanding endgame achievements of the world champions, but also to enjoy them. 236 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag

27,80 €*
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Karcher: DWZ-Plus
Der Autor wendet sich mit seinem Werk vornehmlich an Amateure und Vereinsspieler (bis ca. 2000 DWZ), die ihre Spielstärke durch ein gezieltes und effektives Training verbessern möchten. Hierzu bedient er sich eines unkonventionellen Ansatzes, der teilweise auch ungewohnte Begrifflichkeiten einsetzt. Dem Leser wird damit ein innovatives Denkmodell vorgelegt, das auf ein schnelles Erfassen der materiellen und positionellen Merkmale einer Stellung ausgerichtet ist. Ein Modell, das ein umfängliches Regelwerk entbehrlich machen soll und sich auf das Wesentliche konzentriert, nämlich auf intensive Übungen des Sehens und des eigenständigen Denkens. Die Lösungen zu Schlüsselfragen ‒ wie solche zur Mustererkennung und zum Auffinden starker Züge ‒ werden anhand von gut ausgewählten Übungsaufgaben trainiert und verinnerlicht. Bei all dem schreitet der Autor ‒ ausgehend von einfachen Anfängen ‒ sukzessive zu schwierigeren und schließlich recht anspruchsvollen Inhalten fort, die eine eingehende Mitarbeit des Lesers verlangen. Wer ihm auf diesem Weg standhaft folgt, wird erfahren, wie sich sein eigenes Potenzial in Bezug auf Kampfkraft und Spielstärke entwickelt. Patrick Karcher (Paderborn) ist ein starker Amateur und Vereinsspieler, der durch seine hier propagierte Trainingsmethode selbst innerhalb kurzer Zeit von der Kategorie A auf die Stufe eines Meisteranwärters gestiegen ist. Das Studium seines Buchs wird auch Ihnen den Weg zu einem tieferen Schachverständnis ebnen. Dem Buch „DWZ Plus“ wurde eine große Ehrung zuteil. Denn das Werk wurde auf der Webseite die-besten-aller-zeiten.de in der Rubrik Bücher > Hobby & Freizeit > Schachbücher in die Liste der 35 besten Schachbücher aller Zeiten aufgenommen. Eine hohe Auszeichnung, neben Büchern von Nimzowitsch „Mein System“ oder Tarrasch „Das Schachspiel“ genannt zu werden. Grundlagen für diese Liste sind Expertenempfehlungen, Verkaufszahlen und Lesermeinungen. "Diese Lehrbücher und Bestseller besitzen teilweise Kult-Charakter gehören nach Ansicht vieler Schachprofis einfach in das Regal jedes wirklich ambitionierten Turnier- bzw. Hobbyspielers" - so ein Zitat der Webseite entnommen. 188 Seiten, gebunden, Verlag Joachim Beyer    Rezension: "DWZ-Plus" mit dem Untertitel "Talent wird überschätzt" von Patrick Karcher ist ein Buch, das sich nicht über einen oberflächlichen Blick in sein Wesen schauen lässt. Diese Neuerscheinung des Joachim Beyer Verlags, Imprint des Schachverlags Ullrich, erinnert mich sowohl an das Leitbild "fördern und fordern" aus unserem Sozialsystem als auch an Robinson Crusoe, der auf sich gestellt mit unorthodoxen Methoden seine komplexe Umwelt meistern musste.Um das Werk anständig rezensieren zu können, musste ich es komplett konzentriert durchgehen und ausschnittweise in allen Teilbereichen im Sinne des Buches vertieft damit arbeiten. Die Erkenntnisse, die ich dabei gewonnen habe, möchte ich in der Form einer Aufzählung voranstellen.In erster Linie gibt "DWZ-Plus" dem Leser Mittel und Methoden an die Hand, um die Komplexität des Schachspiels in der Partie aufzulösen.Das damit verbundene Denkmodell ist Neuland, der Leser muss es erlernen und sich dabei neue Sichtweisen aneignen. Zugleich wird er gefordert, indem er neue Begriffe und die Gründe für deren Einführung erlernen muss."DWZ-Plus" ist in meinen Augen weniger ein Einsteigerbuch für den noch völlig unkundigen Schachinteressierten, wenngleich es auch dies sein soll und dem Einsteiger zweifellos das Spiel erlernen lässt, mehr aber das Rezept für den Spieler, der schon einiges drauf hat und sich unorthodox sowie ohne viel neue Literatur verbessern will.Das Buch wird seine höchste Wirkung für den Spieler dann entfalten, wenn er mit einem herkömmlichen Schachbrett und nicht nur am Bildschirm mit ihm arbeitet.Um das Schachspiel weniger komplex für den Leser zu machen, arbeitet Karcher mit Rechenmitteln und Mustern. So führt er im Bereich der statischen Stellungsbewertung die Kavve-Bilanz ein (besser zu merken mit dem Begriff "Kaffee-Bilanz", um nicht - nach den humorigen Worten des Autors - mit einer zukünftigen Rechtschreibung des Wortes umgehen zu müssen). Er spielt somit immer wieder scherzhaft auf den Kaffee als Getränk an, obwohl dieser nicht wirklich etwas mit der vermittelten Methode zu tun hat. Vielmehr arbeitet er mit einer vergleichenden Bilanz "korrespondierender" eigener und gegnerischer Figuren. Die Buchstaben des Kunstwortes "Kavve" stehen für Kontrolle, Angriff, Verteidigung, Verstellung und "Eremit" (Bezeichnung quasi zur Einbeziehung des Potenzials von Einzelfiguren).Anhand von Diagrammstellungen und einer jeweiligen Auflistung von darauf abgebildeten Stellungsmustern versucht Karcher den Leser in die Lage zu versetzen, genau diese in der eigenen Partie wiederzuerkennen, um dann die daraus zu ziehenden Schlüsse parat zu haben. Diesen Ansatz des Buches finde ich ebenso wie die "Kavve-Bilanz" ausgesprochen gut, sehe hier aber zugleich auch den deutlichsten Hinweis darauf, dass der schon etwas kundige Leser von den ihm Buch eröffneten Wegen mehr als ein Neuling profitieren kann. Bei der Auflistung der besonderen Merkmale einer Stellung, die der Leser über Muster zu erkennen lernen soll, handelt es sich nämlich um genau solche, die das Positionsspiel ausmachen, von offenen Linien über Bauernstrukturen bis zur Königssicherheit. In diesem Bereich entwickelt sich "DWZ-Plus" vor allem zu einem sehr praxisbezogenen Trainingsbuch.Das von Karcher eingeführte Denkmodell verknüpft statische und dynamische Elemente. Ich vermute mal, dass es seine zunächst etwas checklistenhaft wirkende Funktion, die zu Beginn sicher sehr hilfreich ist, auf Dauer verlieren wird, weil die damit angestrebten Denkprozesse in Fleisch und Blut übergehen werden. Die Auseinandersetzung mit neuen Begrifflichkeiten mag zunächst etwas beschwerlich sein, deren Zahl aber ist niedrig.Das Inhaltsverzeichnis ist zu umfangreich, als dass ich es in der Rezension vollständig abbilden könnte. Bei Interesse verweise ich auf die hierzu im Internet verfügbaren Informationen. Für die Oberpunkte daraus aber besteht Raum. Diese sind:- Basiswissen für den Kampfeinsatz- Stellungsbeurteilung- Kampfplan- Höhentrainingslager- Spielverlauf- Hornberger Schlussakkord.Sie werden erkennen, dass Sie sich nicht zu allen Überschriften vorstellen können, was die Leser darunter erwartet. Ein paar Worte dazu am Beispiel des "Höhentrainingslagers": Karcher hat einen sehr unterhaltsamen, humorvollen und Bilder im Kopf des Lesers erzeugenden Schreibstil. Zum genannten Punkt zieht er die Verhältnisse eines Bewegungssportlers heran, um Vergleiche zum nach oben strebenden Schachspieler herzustellen, der sich eben in seiner Wertungszahl entwickeln möchte. Um es auf den Punkt zu bringen: "DWZ-Plus" ist vieles, zweierlei aber nicht - langweilig und unverständlich.Noch ein Hinweis zum Stil: Das Werk ist mit unzähligen Textkästchen gespickt, die sich aufgrund eines dunklen Hintergrundes besonders gut vom allgemeinen Textbild abheben. Darin findet der Leser Übungen, Hinweise, Regeln etc. Ihm werden die Arbeit mit dem Buch und auch das Erlernen grundsätzlicher Aspekte einfacher gemacht. Insgesamt gesehen ist "DWZ-Plus" von Textpassagen dominiert. Der Leser wird geführt und angeleitet und von Analyseketten vollständig verschont. Teilweise sieht das Werk nicht wie ein Schachbuch aus, wenn man sich die Diagramme wegdenkt.Wer ist Patrick Karcher und was befähigt ihn, ein Schachbuch zu schreiben? Patrick Karcher ist Amateurspieler aus Paderborn mit 2047 DWZ und 2110 Elo. Er spielt bei Rochade Kuppenheim, auf deren Website er unter dem Titel "DWZ Plus" eine Rubrik mit einer ähnlichen Motivation wie jener zum Buch führt. Ein offenkundig hohes Schachverständnis und quasi im Selbsttest bestätigte Methoden befähigen ihn, ein Schachbuch zu schreiben. Wer "DWZ-Plus" durchgearbeitet hat, wie die Frage nicht mehr stellen.Fazit: "DWZ-Plus" ist ein empfehlenswertes Trainingsbuch besonders für den schon im Bereich des Klubspielers agierenden Lesers. Es eignet sich auch als Einführungsbuch für denjenigen Interessenten, der mit weniger üblichen Methoden schnell und systematisch ins Spiel eingeführt werden möchte.Für den Spieler etwa auf Klubniveau, der mit seinen Leistungen und Erfolgen nicht so recht zufrieden ist, ist "DWZ-Plus" der Weg für eine unorthodoxe und praxisbezogene Steigerung der Fähigkeiten am Brett.Der Autor siedelt den angesprochenen Leserkreis bei bis zu DWZ 2000 an, was eine angemessene Größe sein dürfte. Uwe Bekemann, Februar 2015     Buch des Informatikers Karcher bietet „innovative Denkmodelle“ Von SAP lernen heißt siegen lernen. Nun hat der Walldorfer Konzern bis dato kein Schachprogramm auf den Markt gebracht – aber ein Beispiel zur Verbesserung der Spielstärke hat sich auf Umwegen durch die Software-Schmiede doch ergeben: Der Wirtschaftsinformatiker Patrick Karcher orientierte sich an seinem Denkmodell für das komplexe Spiel auf den 64 Feldern an „meinen Erfahrungen mit der Abbildung komplexer Softwaresysteme bei SAP“. Diese verein- fachten Regeln mündeten erst in beliebte Lektionen auf der populären Webseite der Rochade Kuppenheim, die täglich fast 5000 Besucher verzeichnet. Nachdem mehrere Fans sich nach einer „Zusammenfassung erkundigten“, schritt der Verbandsligaspieler zur Tat und begeisterte den Joachim Beyer Verlag für sein Werk „DWZ-Plus – Talent wird überschätzt“ . Der letzte verbliebene große deutsche Schachbuch-Verlag fand Gefallen an den „innovativen Denkmodellen“. Der gebürtige Gaggenauer, der beim SK Ottenau schon mit sechs Jahren erstmals ans Brett ging, bediene sich eines „ungewöhnlichen Ansatzes, der teilweise auch ungewohnte Begrifflichkeiten einsetzt“, heißt es zutreffend im Klappentext. Mit dem „Lesebuch“, das ellenlange Varianten vermeidet und lieber anhand von Diagrammen Prinzipielles vermittelt, soll der passable Vereinsspieler auf ein höheres Niveau gehoben werden – in Richtung einer Deutschen Wertungszahl (DWZ) von 2000. Die Ratschläge klingen zuweilen banal und wiederholen sich – was aber den Vorteil hat, dass sie sich in die Gehirnwindungen fressen. So sind sie im Bedarfsfall in der Partie parat. Das Konzept geht wohl auf: In der Schachbuch-Bestseller-Liste findet sich das neue Werk in den Top 30 und unter „Allgemeinbildung“ in den Top 100.Dass Karchers Leitlinien durchaus sinnvoll sind, zeigt sich in Blitzpartien gegen ihn: Oft wähnt man sich auf der Siegerstraße und denkt, „gleich gibt er auf“ – doch der IT-Projektleiter bei der Schweizerischen Post findet dann immer noch einen Zug, um dem Kontrahenten weiter Widerstand zu bieten. Der Rivale stolpert so zuweilen noch. Deshalb ist es auch keine Überraschung, dass der 35-jährige Autor seine Spielstärke – ungeachtet einer langen Schachpause – dank Beherzigung seiner eigenen Lehre zuletzt um stolze 150 DWZ auf 2047 steigerte.Auch wenn Karcher propagiert, dass „Talent überschätzt wird“, verrät der Murgtäler dieses bei seinem Sieg über den nominell deutlich stärkeren Konstantin Tkachuk. Das nachstehende Duell beim Paderborner Schachtürken-Cup anno 2013 kommentiert er wie folgt:. W: Karcher S: Tkachuk   1.c4 g6 2.g3 Lg7 3.Lg2 d6 4.Sc3 e5 5.d3 f5 6.Sf3 Sf6 7.0–0 c6 8.c5!? Weiß wirft mit diesem energischen Vorgehen gegen das schwarze Bauernzentrum dem gegnerischen Spieler bereits sehr früh den Fehdehandschuh hin. e4!? Schwarz nimmt den Fehdehandschuh auf und kontert den Bauernangriff mit einem Gegenangriff auf den weißen Springer.9.dxe4 fxe4 10.Sg5 d5 Schwarz hat das Zentrum besetzt und Raumvorteil, Weiß dafür Entwicklungsvorsprung. 11.f3 Sprengung des schwarzen Zentrums, um in einem offenen Schlagabtausch den Entwicklungsvorsprung auszunutzen. h6 Angriff auf den aktiv postierten Springer. 12.fxe4!? Zeigt keine Scheu vor Verwicklungen. 12.Sh3 exf3 13.exf3 0–0. De7 Zu scharfem Spiel führt ebenfalls hxg5 13.Lxg5 (13.exd5 ergibt durch Zugumstellung die gleiche Variante) De7! 14.exd5 Dxc5+ 15.e3. 13.e5 Ist objektiv nicht der stärkste Zug, dafür weiterhin sehr aktiv. 13.Sh3 Dxc5+ 14.e3 Lxh3 15.Lxh3 0–0 gibt Weiß die besseren Chancen. Dxc5+? Ein Fehler. Nötig ist Sg4! 14.e3 Sg4 15.Sce4! Nun hängen gleich beide Springer, doch Weiß hat die Konstellation tiefer durchblickt als sein Gegner. dxe4 16.Sxe4 Dxe5 17.Sd6+ Ke7 18.Sxc8+ Eliminiert den Verteidiger des Springers g4 mit Schachgebot. 18.Tf7+ Ke6 19.Dxg4+ Kxd6 20.Dxg6+ Kc5+– ist ein zweiter Gewinnweg. Txc8 19.Dxg4 Weiß steht mit dem Läuferpaar gegen die offene schwarze Königsstellung deutlich überlegen. Sa6! Verteidigt sich zäh. 20.Lh3 Aktiviert den weißfeldrigen Läufer und droht mit der Dame ein Matt auf d7. Sc5 Verbessert die Springerstellung und deckt das Feld d7. 21.e4 Die Verstellung des Läufers c1 wird aufgehoben und damit sein Wirkungsgrad erhöht. 21.Ld2! Dxb2 22.Lb4 beendet das Spiel noch schneller. Dd4+ Dxe4? wäre nun ein Fehler: 22.Dxe4+ Sxe4 23.Te1! 22.Kh1 Tf8 23.Lf4 Tad8 24.Dxg6 Df6 25.Ld6+! Abzugsangriff auf die schwarze Dame. Dxd6 26.Dxg7+ Ke8 27.Txf8+ 27.Tad1! beendet die Partie sofort: Txf1+ (Dxd1 28.Dxf8 matt) 28.Txf1 Droht Df7 matt. Der schwarze König entkommt nicht mehr: De7 29.Dg8+ Df8 30.Dxf8 matt. Dxf8 28.De5+ Doppelangriff auf König e8 und Springer c5. De7 Vermeidet die sofortige Niederlage. 29.Dh5+ Kf8! Df7? 30.Dxc5 Df3+ 31.Lg2 Td1+ 32.Txd1 Dxd1+ 33.Dg1! rettet Schwarz auch nicht. 30.Dxh6+ und Schwarz kann aufgeben. 1:0. Hartmut Metz, März 2015  

22,80 €*
Gottuk: Instruktive Schachendspiele aus der Praxis
Die Entscheidung fällt nach dem 40. Zug  Nicht immer liegt dem Gewinn eines bedeutenden Titels eine spektakuläre Angriffspartie zugrunde, sondern manchmal auch ein filigraner Sieg im Endspiel. Großmeister Matthias Blübaum wurde 2022 Europameister, weil es ihm gelang, auch aus schwierigen Endspielen das Beste herauszuholen. Außer Intuition und Nervenstärke sind in der letzten Partiephase auch fundiertes Wissen über theoretisch bedeutsame Positionen sowie die Kenntnis wichtiger Prinzipien im Endspiel unverzichtbar. Dieses Buch enthält viele gehaltvolle Beispiele aus dem Turnier- geschehen der letzten Jahre, in denen die Akteure verschiedenste praktische Herausforderungen bewältigten mussten. Der Autor vermittelt den Lesern lehrreiche Erkenntnisse über das Endspiel, und zwar nicht allein anhand von gelungenen Gewinnmanövern oder rettenden Verteidigungsideen, sondern auch von allerlei Fehlversuchen. Schließlich kommt dem Motto „aus Fehlern lernen" ganz besonders im Schach und bei der Weiterentwicklung der eigenen schachlichen Fähigkeiten große Bedeutung zu. Die in diesem Buch gebotenen zahlreichen Beispiele und mehr als 100 Übungs- und Testaufgaben können auf unterschiedliche Art und Weise für das Training im Selbststudium oder in einer Lerngruppe genutzt werden. Einerseits ermöglicht die Struktur der Kapitel die Beschäftigung mit einem bestimmten Materialverhältnis (z.B. Endspiele mit Bauern, Springern, Läufern, Türmen), andererseits werden auch die gegebenen strategischen und taktischen Motive deutlich hervorgehoben: von Abschirmung bis Zugzwang – von Ablenkung bis Zwischenschach. So kann jeder Leser über das Inhaltsverzeichnis bzw. das Motiv-Register an die ganz persönliche Trainingsplanung herangehen. Der Autor, Stefan Gottuk, ist FIDE-Meister und hat 1994 eine B-Trainer-Lizenz des DSB erworben. Er ist seit mehr als 30 Jahren für den SC Diogenes Hamburg in der Oberliga bzw. 2. Bundesliga Nord aktiv. 358 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag Rezension von Jörg Palitzsch im Januar 2023 In unzähligen Büchern werden die Grundlagen und das Verständnis des Endspiels im Schach beleuchtet. Es gibt viele Beispiele, wie man eine Partei in den letzten Zügen für sich gewinnen kann. Erinnert sei an Juri Awerbach, der das Endspiel als einen Raum für Phantasie und Schöpfertum sah. „Solide Endspielkenntnisse sind von enormer Bedeutung. Wie groß auch ein Vorteil sein mag, der in der Eröffnung oder im Mittelspiel errungen wird, sehr oft führt der Weg zu seiner Realisierung über das Endspiel“, heißt es in seinem Buch „Erfolg im Endspiel“. Dem fügt sich der Untertitel des Buches „Instruktive Schachendspiele aus der Praxis“ von Stefan Gottuk nahtlos an – dort heißt es: „Die Entscheidung fällt nach dem 40. Zug.“ Während Awerbach die Leser seines Buches mit den Grundlagen der Theorie verschiedener Endspieltypen bekannt macht, die am häufigsten in der Praxis anzutreffen sind, geht Autor, FIDE-Meister und Schachtrainer Gottuk einen Schritt weiter. Er richtet den Blick zwar auch auf theoretisch bedeutsame Positionen, aber vielmehr auf Beispiele aus dem Turniergeschehen, also der Spielpraxis. Dementsprechend üppig fällt die Partiensammlung aus, die in neun Kapitel thematisch aufgearbeitet werden. Dabei geht es um Endspiele mit Bauern, Läufern und Springern, um Endspiele Läufer gegen Springer, sowie um Turmendspiele gegen Leichtfiguren. Nach jedem Unterkapitel gibt es ein Fazit, in dem die vorangestellte Partei nochmals kurz betrachtet wird. Dabei vermittelt der Autor nicht nur lehrreiche Erkenntnisse über gelungene Manöver oder Verteidigungsideen, die zu Siegen führten, sondern führt auch allerlei Fehlverhalten an. „Aus Fehlern lernen“ gilt auch im Schach, nur dies kann zu einer Weiterentwicklung der eigenen Spielstärke führen. Abgerundet wird das Buch durch über 100 Übungs- und Testaufgaben, die im Selbststudium oder in einer Lerngruppe Anwendung finden können. Der Autor Stefan Gottuk empfiehlt dem Lesenden sein Buch als „Arbeitsbuch“ zu nutzen und Beispiele am Brett nachzuspielen. Auch weist er darauf hin, dass es keine Regel ohne Ausnahme gibt. Unter dem Strich muss man sich, wie bei vielen Schachlehrbüchern, für die Durcharbeitung Zeit nehmen. Will man seine Kenntnisse im Endspiel schärfen, ist das Werk „Instruktive Schachendspiele aus der Praxis“ ein kompetenter Begleiter.

29,80 €*
Spindler: Schachlehrbuch für Kinder – Fortgeschrittene
Dieses Lehrbuch für Fortgeschrittene wurde für Kinder geschrieben, die bereits die Gangart der Figuren kennen und über das Mattsetzen und einfache Endspiele im Bilde sind. Wie der erste Band, der Kinder ohne Vorkenntnisse ins Schach einführt, ist es wegen des klaren Aufbaus besonders zum Selbststudium geeignet. Es leistet auch in Schachgruppen gute Dienste.   Markus Spindler weiß als Trainer von Kindergruppen, dass man Kinder nicht unterschätzen soll und Ihnen nach dem Motto „Spielend lernen!" auch Schwieriges vermitteln kann. Er macht mit Mittelspiel und Eröffnung bekannt und schildert, wie es beim Turnierschach zugeht und wie man sich auf Wettbewerbe vorbereitet. Als Vorbilder dienen eine Menge Partien, die 10-jährige aus der Trainingsgruppe des Autors bei Landesmeisterschaften gespielt haben – nicht immer fehlerlos, aber mit viel Phantasie und Begeisterung. Rezension von Gerald BerghöferFür das Folgebuch für Fortgeschrittene gilt im Wesentlichen das Gleiche wie für das Anfängerbuch, wobei nun folgende Themen abgedeckt werden: Das Finden eines Planes, das Positionsspiel, die Taktik, Eröffnungstheorie und Eröffnungsrepertoire, die Schachuhr, Vorbereitung auf den Schachwettkampf, Lehrpartien, Testpartien, um herauszufinden, wie gut man schon ist, sowie die Lösungen für die Übungen beider Bände. Fazit:Auch der Band für Fortgeschrittene bietet geballtes, aber verständlich beschriebenes Schach-Know-How, diesmal ausführlich für Mittelspiel und Eröffnung.   131 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag

16,80 €*
Tipp
Konikowski & Bekemann: 1.e4 siegt!
Überarbeitete und ergänzte Auflage 2020   1. e4 siegt! – ein selbstbewusster und viel versprechender Buchtitel! Er steht konsequent für den Inhalt des Werkes. Weiß beginnt die Partie mit 1. e4 und spielt zielstrebig auf einen Eröffnungsvorteil. Mit 1. e4 wählt Weiß nicht nur den beliebtesten Anfangszug schlechthin, er verschafft sich damit auch beste Aussichten auf den Erhalt der Initiative und auf ein kombinationsreiches Spiel. Auf nahezu allen Wegen, die Schwarz danach einschlägt, liegt eine Fülle an Theorie vor. Einem sehr guten Reiseführer gleich führt „1. e4 siegt!“ den Leser durch das Gelände, stets darauf bedacht, ihn zugleich an die besten Plätze zu geleiten und dabei den Massentourismus zu meiden. Die Vorteile sind vielgestaltig: Dem Leser wird ein sorgfältig ausgewähltes und recherchiertes Komplettrepertoire an die Hand gegeben, aus der Sicht von Weiß geschrieben und auch für Schwarz von Nutzen. Die aufgenommenen Varianten versprechen vollwertiges Spiel und zumeist einen Eröffnungsvorteil. Sie liegen abseits der Modeströmungen, gehen deshalb der Theorieflut aus dem Weg und versprechen einen Überraschungseffekt. Das Repertoire bricht mit herkömmlichen Tabus. Es scheut auch nicht eine Abkehr von „eisernen Regeln“ des Schachs. Wenn beispielsweise ein guter Grund dafür spricht, die Dame frühzeitig in den Kampf zu führen, dann ist genau dies auch die Empfehlung der Autoren. Ein besonderer Hinweis gilt den insgesamt 78 Partien im Buch. Diese sind sehr sorgfältig ausgesucht worden. Entscheidend für die Auswahl war weniger das Jahr, in dem sie gespielt wurden, als der Gewinn, den der Leser aus ihnen ziehen kann. Wenn beispielsweise in einer älteren Partie ein markanter Fehlgriff zum Verlust führte, so wird vor allem dies lehrreich sein für den Leser. Wer „historische“ Fehler kennt, kann gleichartige Fehler in den eigenen Partien vermeiden. Das Werk enthält daher besonders instruktive Partien aus allen Epochen. Jerzy Konikowski ist FIDE-Meister und als Autor einer großen Zahl exzellenter Eröffnungsbücher bekannt. Bekemann ist Nationaler Fernschachmeister (Bronze), PR-Manager des Deutschen Fernschachbundes e.V. und Autor von diversen Gambitbüchern.   288 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im November 2020 Neben ihrem Buch über den Eröffnungszug d2-d4 hat sich das Autorenduo Jerzy Konikowski und Uwe Bekemann unter dem Titel „1. e4 siegt!“ mit dem Eröffnungszug des Königsbauern beschäftigt. Die erweiterte und überarbeitete Ausgabe bietet in 13 Kapiteln insgesamt 83 Partien, in denen nach e2-e4 von Schwarz mit einer fast unüberschaubaren Palette von Möglichkeiten ganz unterschiedliche Antworten gegeben werden können. Die Autoren greifen in ihrem Vorwort auf ein sehr bildhaftes Beispiel zurück, warum e2-e4 nicht nur ein guter, sondern der am weitest verbreiteten Eröffnungszug ist. Er sei das passende Teil im Besteck des Spielers, der die Chance auf das offene und kombinationsreiche Spiel sucht. Und es sei der Schuss, der dem Torwart beim Elfmeter eine Parade abverlangt - „den 1. e2-e4 trifft immer“. Bei allem gebührendem Respekt – wenn es nur so einfach wäre wie im Buchtitel versprochen. Der Zug e4, und dies wird bei der Lektüre des Buches sehr deutlich, ist vielmehr wie ein erster Schritt in ein großes Schach-Abenteuer, bei dem man aber auch nicht weiß, wie es endet. Um diese Ungewissheit in allen Varianten auszuräumen, haben die Autoren allen Fleiß an den Tag gelegt, um den passionierten Schachspieler durch das Dickicht zu führen. Dazu gibt es bereits in der Einführung zu allen 13 Kapiteln kurze Erklärungen, die von der Sizilianischen Verteidigung mit c5, über die Aljechin-Verteidigung mit dem Springerzug auf f6 bis zur „Anrempelung“ des weißen Bauern auf e4 durch den Zug von Schwarz mit d7-d5 reichen. Die Skandinavische Verteidigung, die erstmals von dem Spanier Luis Lucena im Jahr 1497 empfohlen wurde. Ergänzend dazu gibt es Erklärungen zu ungewöhnlichen Zügen, die auf e2-e4 folgen. Zum Beispiel a7-a6, der in der frühen Eröffnung bei Weiß zu unüberlegten Handlungen führen kann. Ebenso wie der schwarze Zug b7-b6 (Owen-Eröffnung), der in der Folge den Läufer von c8 auf b7 nach sich zieht und so die Diagonale a8 bis h1 ins Visier nimmt. Die kurzen Erklärungen in der Einführung machen es dem versierten Schachspiel einfach, sich in den längeren Kapitelthemen zu vertiefen, in denen er noch Schwächen hat. Fazit: Mit dem Buch wird dem Leser ein umfangreiches Spektrum an die Hand gegeben, um mit e2-e4 zum Erfolg zu kommen. Und es bietet auch Schwarz viele nützliche Vorschläge.

24,80 €*
Spindler: Schachlehrbuch für Kinder – Anfänger
Geeignet für Kinder und Jugendliche zum Unterrichten in Gruppen und zum Selbstlernen.Spielen wir eine Partie Schach?Eine wunderbare Frage. Warum? Das wird nur der richtig einzuschätzen wissen, der in die jahrtausendealten Geheimnisse des königlichen Spieles eingedrungen ist, der sich hat bezaubern lassen von der inneren Logik, dem Ideenreichtum, aber auch der Schönheit des Schachspiels. In unserer heutigen Zeit, wo Fernseher und DVD-Spieler, Computer und HiFi-Anlagen das gesellige Beisammensein immer mehr in den Hintergrund drängen, wo Mensch-ärgere-dich-nicht und Domino sich anhören wie Begriffe aus Urzeiten, hat sich das Schach allgemeine Beliebtheit bewahrt. Denn es ist durch seine einmalige Kombination aus Elementen der Wissenschaft, des Sportes und der Kunst mit keinem anderen Spiel vergleichbar. Nicht ohne Grund werden die Stimmen immer lauter, die fordern, Schach als Schulfach aufzunehmen, denn es dürfte neben Latein eine einmalige Schule der Logik sein. Spielend lernen. Nicht ohne Grund auch erfreut sich das Spiel als Wettkampfsport steigender Beliebtheit. Waren die Weltmeisterschaftskämpfe noch vor 30 Jahren eine Veranstaltung, von der nur unverbesserliche Fans Notiz nahmen, so haben sie sich heute zu einem sportlichen Großereignis gemausert, werden auf der Straße ausdiskutiert, und so mancher Fan von Topalow ist dem Herzinfarkt nahe, wenn Anand wieder einmal in letzter Sekunde noch das Steuer herumreißt. Aber auch die Nichtweltmeister stehen nicht mehr außerhalb der Öffentlichkeit. Bereits die zehnjährigen Kinder tragen Landesmeisterschaften aus, für die Zwölfjährigen gibt es die erste Europameisterschaft, und nicht selten ist der Jugendweltmeister bald ein Anwärter auf den Schachthron der alten Herren.Bis dahin braucht es viel Übung und Geduld. Doch muss man diese auch z.B. für Mathematik aufbringen, was den meisten keinen Spaß macht. Beim Schach aber ist das alles verbunden mit der Freude am Spiel, dem Stolz über eine gewonnene Partie und dem Spaß mit der Mannschaft. Und wie Wissenschaftler herausgefunden haben, schult dieses Spiel unsere mathematisch-naturwissenschaftlichen Fähigkeiten genauso wie eine Mathematikstunde. Das sind schon eine ganze Menge Vorteile, doch hat das Schach noch anderes zu bieten. Vor allem scheint mir nämlich wichtig, dass Schach, gerade wenn man es in einem Klub wettkampfmäßig betreibt, uns Spaß, Unterhaltung, Zusammenhalt im Team vermittelt. Eine gut aufeinander eingespielte Mannschaft geht durch dick und dünn und wird gewiss nicht nur Schach zusammen spielen, sondern auch gemeinsame Urlaubsfahrten unternehmen, zusammen Feten feiern und vieles andere. Wie gut ist es heute, wo wir immer mehr Freizeit haben, wenn wir auch wissen, wie wir diese sinnvoll ausnutzen können.Ich selbst arbeite schon einige Jahre als Trainer von Kindergruppen, und viele, die mit mir geübt haben und durch die Lande gefahren sind, sind dieser Sportart noch heute treu. Mancher hat in der Zwischenzeit andere Interessen, noch nie aber habe ich jemanden getroffen, der mir sagte, dass er gar nicht mehr spiele und traurig sei, sich jemals damit beschäftigt zu haben.Im Schach, wie in vielen anderen Sportarten auch, fangen die Kinder immer früher an zu üben. Nicht selten gibt es bereits Kindergärten, die das königliche Spiel in ihr Förderprogramm aufgenommen haben. Diejenigen, die auf den Siegespodesten ganz oben stehen, haben oft mit sechs oder gar fünf Jahren ihre ersten Partien gespielt, ja selbst mit vier Jahren ist ein Kind durchaus in der Lage, die Regeln des Spieles zu begreifen und zu trainieren. Früh übt sich ...Und so habe ich dieses Lehrbuch in erster Linie für Kinder geschrieben. In meinen Trainingsstunden ist mir immer wieder negativ aufgefallen, dass kein Buch, kein Übungsmaterial zu haben war, welches wirklich für Kinder gemacht ist und den spezifischen Ansprüchen, die man an ein solches Lehrwerk stellen muss, gerecht wird. Anfängerlehrbücher, wie man sie überall zu kaufen bekommt, gehen generell davon aus, dass der Leser ein potentieller Weltmeister ist, dem eigentlich alles klar ist und dem man deshalb nach 20 Einführungsseiten gleich ein paar Weltmeisterpartien vorsetzen kann, da er daraus den höchsten Nutzen zieht. Ein solches Lehrbuch aber ist für ein methodisch aufgebautes Training völlig unbrauchbar, im Mathematikunterricht der ersten Klasse stehen auch keine Logarithmen oder Integrale auf dem Lehrplan, obwohl der Schüler daraus mehr lernen könnte als aus der Frage, wie viel 1 + 1 ist. So habe ich mich also aus meinen eigenen Erfahrungen heraus bemüht, dieses Buch so zu gestalten, dass es für Kinder einen optimalen Lerneffekt verspricht. Es ist zum Selbststudium geeignet, kann als Trainingsunterlage in der Schachgruppe im Klub oder auch in der Schulschachgruppe verwendet werden. In allen Varianten, kommentierten Partien und angegebenen Regeln habe ich mich gemüht, das Niveau zu wahren, welches so weit über dem des Anfängers steht, dass er maximalen Nutzen daraus ziehen kann. Um hier eine grobe Einschätzung zu geben: Jeder bis zum Niveau des Deutschen Meisters in der Altersklasse 12 sollte dieses Buch mit Gewinn lesen können. Und wenn ich es auch speziell für Kinder geschrieben habe, so halte ich es doch auch für eine sehr gute Einstiegshilfe für ältere Jahrgänge, die sich mit diesem Spiel beschäftigen wollen.Am Schluss jedes Kapitels habe ich Kontrollfragen angefügt, damit jeder sein Wissen testen kann. Wer das vorangegangene Kapitel gelesen hat, sollte meistenteils keine unüberwindlichen Schwierigkeiten damit haben. Ich habe bewusst darauf verzichtet, die Lösungen mit anzugeben, da das aus meiner Sicht zu schnell dazu verführt, einfach nachzuschlagen. Wer eine besonders knifflige Frage erwischt hat, der kann sich damit bestimmt an Eltern, Geschwister oder Trainer wenden.Damit nicht jeder gleich nachschlägt, befinden sich die Lösungen zu den Kontrollfragen am Ende des Zweiten Bandes.Dann können wir uns also ins Vergnügen stürzen. Wir werden viel erfahren über unser Schachheer. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass viele Begriffe zwar aus dem Kriegsgeschehen stammen, aber nicht zu Gewalt und Unrecht aufrufen, sondern dass im Gegenteil das Schachspiel ein einzigartiges Beispiel dafür ist, wie man einen Kampf auf Leben und Tod auch friedlich führen kann auf dem Brett.Manchem wird das Buch beim Durchblättern vielleicht als zu schwer erscheinen. Kann denn ein sechsjähriges Kind so etwas überhaupt verstehen? Dazu möchte ich sagen, dass wir unsere Kinder oftmals unterschätzen. Im übrigen ist dieses Buch eine Zusammenfassung von Wissen, mit der über einen längeren Zeitraum hinweg gearbeitet werden soll. Das tiefere Verständnis vieler Regeln und Begriffe wird sich erst im praktischen Üben herausbilden. Auch dazu sind vielfältige Hinweise gegeben.Sicher hätte man manches weglassen können. Das aber ist der Fehler vieler Lehrbücher, die mit dem Argument, das verstünde ein Kind sowieso nicht, für das Gesamtverständnis wichtige Details unterschlagen. Ich glaube vielmehr, dass ein Kind sehr viel verstehen kann, wenn es Interesse an der Sache hat und man sie ihm richtig erklärt! Das hat meine langjährige Tätigkeit als Schachtrainer gezeigt. Die Erfolge mancher Trainer, die innerhalb eines Jahres aus Anfängern Sieger nationaler Kindermeisterschaften machen, zeigen deutlich, was für Möglichkeiten in unseren Kindern stecken. Wir sollten sie zu wecken suchen! 120 Seiten, gebunden, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im August 2020 Schachbücher für Kinder Die Wissenschaftler sind sich einig: Die unendlichen Möglichkeiten des ältesten Spieles der Welt hilft Kindern bei dem Erkennen von Talenten sowie Begabungen, fördert das Sozialverhalten, die Sprachentwicklung, das Selbstbewusstsein, das logische Denken und die Kommunikation. Während es eine Flut von Schachbüchern für ältere Spieler aller Klassen gibt, sind Lehrbücher für Kinder weniger verbreitet. An diese Bücher werden erhöhte Anforderungen gestellt, sie müssen die komplexe Schach-Welt kurzweilig erklären, damit Kinder aufmerksam bleiben und nicht die Lust am Spiel verlieren. Ein kleiner Überblick. Der Autor Markus Spindler hat die Erfahrung gemacht, dass für Kinder kein Übungsmaterial zu haben war, welches wirklich für die jüngere Altersklassen gemacht ist und den spezifischen Ansprüchen auch gerecht wird. In seinem „Schachlehrbuch für Kinder, Anfänger“ erklärt er in einer einfachen und verständlichen Sprache, durch Diagramme und Kommentare zu den Partien den Einstieg in das Schachspiel. Es ist ein Buch zum Selbststudium, es kann als Trainingsunterlage im Schachclub als auch in einer Schulschachgruppe verwendet werden. Spindler gibt Einblicke und Hinweise in viele Regeln und Begriffe, mit denen Kinder beim ersten praktischen Üben am Schachbrett konfrontiert werden. Wichtig ist auch der Hinweis, dass sich dies alles an eine Altersklasse bis 12 Jahren richtet, wobei das Buch auch eine Einstiegshilfe für ältere Jahrgänge sein kann. Erklärtes Ziel ist es, bei Kindern Interesse für Schach zu wecken und dies gelingt dem Autor fast spielerisch. Bei allem gibt es einen kleinen Haken. Am Schluss jedes Kapitels sind Kontrollfragen angefügt, die das erworbene Wissen vertiefen sollen. Die Lösungen dafür befinden sich allerdings am Ende des zweiten Bandes, welches sich an fortgeschrittene Kinder richtet. Dem Erwerb des Folgebuches steht jedoch nichts im Wege, weil beide Bücher eine Lerneinheit bilden. Fazit: Schachbücher für Kinder müssen nicht kindisch sein, sie können auch ein Gewinn für erfahrene Spieler sein. Denn nur wer schon früh beständig übt, kann ein Meister werden.

16,80 €*
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Konikowski & Bekemann: 1.d4 siegt!
Überarbeitete und ergänzte Auflage 2020  „1.d4 siegt!“ stellt ein in sich geschlossenes Repertoire bereit, das den Spieler mit Weiß nach seinem Doppelschritt mit dem Damenbauern auf jede plausible Antwort des Gegners qualifiziert reagieren lässt. Unsere Autoren haben ihre Empfehlungen so ausgesucht, dass der Leser den Weiten der Eröffnungstheorie ausweichen kann. Die im Werk aufgenommenen Linien erlauben Weiß ein initiatives und aktives Spiel. Zumeist versprechen sie zudem einen Eröffnungsvorteil.  „1.d4 siegt!“ bietet:  – Aussichtsreiche Systeme und Varianten abseits der Theoriefülle– Darstellung und Erörterung von Ideen und Plänen– Erkenntnisse aus aktuellen Turnieren, auch im Fernschach– Ausgewählte kommentierte Partien zur Praxisschulung.  Nach „Königsgambit – richtig gespielt“ (2012), „Italienische Partie – richtig gespielt“ (2013) und „1.e4 siegt!“ (2013) ist dies das vierte gemeinsame Werk des Autorenduos Konikowski/Bekemann.     Konikowski ist FIDE-Meister und als Autor einer großen Zahl exzellenter Eröffnungsbücher bekannt. Bekemann ist Nationaler Fernschachmeister (Bronze), PR-Manager des Deutschen Fernschachbundes e.V. und Autor von Gambitbüchern.  432 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag     Rezension von Jörg Palitzsch im Mai 2020 Wer den soliden Auftakt einer Partie bevorzugt, der zieht d2-d4, und bewegt sich damit in der Gruppe der Geschlossenen Spiele. Die Öffnung der Linien erfolgt meist später – oder gar nicht. Die zahlreichen Vorteile dieser Eröffnung beschreiben das Autorenduo Jerzy Konikowski, FIDE-Meister, und Uwe Bekemann, Nationaler Fernschachmeister und Autor von Gambitbüchern, in ihrem überarbeiteten und ergänzten Buch „1. d4 siegt!“. Mit d2-d4 werden aussichtsreiche Varianten abseits der Theoriefülle geboten und sollen den Spieler mit Weiß letztendlich in die Lage versetzen, die heute kaum noch überschaubare Fülle der theoretischen Eröffnungen „links liegen zu lassen“, heißt es im Vorwort. Glaubt man einer Internet-Statistik, ist die Verbreitung der Geschlossenen Spiele mit der Eröffnung d2-d4 und der Antwort d7-d5 Schwankungen unterworfen. Von 1901 bis 1935 wurden 28 Prozent der Partien damit begonnen, von 1935 bis 1998 nur noch 15 Prozent. Der Eröffnungszug d2-d4 bei den Geschlossenen Spielen lag im ersten Zeitraum – ohne die Antwort d7-d5 – bei 16 Prozent, im zweiten Zeitraum bei 23 Prozent. Was dem Inhalt des Buches entgegenkommt. So haben sich die Autoren auf Wege konzentriert, die von Weiß als Anziehenden bestimmt werden und den Gegner überraschen. Dieser wird, so das Ziel, aus seiner Komfortzone gezogen und findet sich in einem ungewöhnlichen Eröffnungsbereich wieder in dem er nicht heimisch ist – d2-d4 dagegen sehr wohl. Konikowski und Bekemann haben dafür insgesamt 51 Partien gesichtet und bewertet, die sich auf 64 Seiten niederschlagen. Darunter auch Fernschachpartien, wo der Erfolg sehr stark von der Wahl einer aussichtsreichen Eröffnung abhängt. Wie schnell man sich mit der Antwort von Schwarz mit d5 auf den ersten weißen Zug d4 Vorteile erspielen kann, zeigen Abspielbeispiele, unter anderem der Slawischen-, als auch der Tschigorin-Verteidigung. Die von den Autoren angesprochenen „Wege“ münden für Weiß in ein aktives und entwicklungsstarkes Spiel. Weitere Beispiele sind unter anderem das Budapester Gambit und Wolga Gambit, bei denen Schwarz auf d4 mit Sf6 antwortet. Fazit: Wer sich auf 1. d4 einlässt, findet in diesem Buch eine Fülle von Anregungen. Man sollte sich allerdings Zeit dafür nehmen. Viel Zeit.

24,80 €*
Horber: Zeit im Schach
Im Schach spielt der Faktor Zeit eine wichtige, mitunter sogar entscheidende Rolle. Ein geschickter Umgang mit der zur Verfügung stehenden Bedenkzeit ist für den Erfolg des ambitionierten Turnierschachspielers daher essenziell. Nebst einer umfassenden und detaillierten Darstellung der Entwicklung der Zeitmessung widmet sich dieses Buch in aller Ausführlichkeit der intelligenten Verwaltung der Zeit im Schach. Von der Eröffnung bis zur gefürchteten Zeitnotphase werden sämtliche die Bedenkzeit betreffenden Aspekte einer Partie beleuchtet. Den Besonderheiten des Blitz- und Rapidschach wird dabei Rechnung getragen. Der Leser erfährt bei der Lektüre viel Wissenswertes über berühmte Spieler und ihre manchmal höchst eigentümliche Beziehung zur Bedenkzeit. Vor allem aber stellt dieses Werk dem Interessierten einen Leitfaden, geeignete Methoden und jede Menge Tipps zur optimalen Nutzung des Zeitguthabens zur Verfügung.   88 Seiten, kartoniert, Joachim Beyer Verlag   Rezension von Jörg Palitzsch im März 2021 Der Publizist Otto Galo glaubt, in der Politik sei es wie im Schach: In Zeitnot gelingen einem selten die besten Züge. Tatsächlich ist Schach das schnellste Spiel der Welt, weil man in jeder Sekunde Tausende von Gedanken ordnen muss. Wie schnell man dabei auf eine zeitraubende Bahn geraten kann, hat der Schweizer Autor Jean-Marc Horber in seinem unterhaltsamen Buch „Zeit im Schach“ kurzweilig und angereichert mit viel wissenswerten Fakten beschrieben. Ein Stück weit war die Arbeit auch eine Art Selbsttherapie, denn Horber hatte immer wieder die Schwierigkeit, die ihm zur Verfügung stehende Bedenkzeit richtig einzuteilen. Und damit teilt er das Schicksal Tauender Schachspieler. Nach Vorwort und Einleitung erfährt der Leser alles über Zeitbeschränkung sowie über die Geschichte der Schachuhr von den ersten Zeitmessungen bis zur Digitaluhr. Es gibt eine Liste über die Bedenkzeiten und die Entwicklung der Schachuhren mit Modellfotos sowie einen Überblick über die heutigen Regelungen. Horber gelingt es mühelos, Überlegungen wie „Zeit versus Qualität“ und „Schnelles Schach? Langsames Schach“ gegenüberzustellen und interessante Schlüsse daraus zu ziehen. Sein Fazit: Egal wo und in welcher Geschwindigkeit Schach gespielt wird, das Spiel der Könige habe es in der heutigen schnelllebigen Welt gar nicht nötig, mit anderen Sportarten verglichen zu werden: „Schach ist Schach und wird uns alle überleben“, ist sich der Autor sicher. Im zweiten Teil geht es um Zeitmanagement, und Horber gibt eine ganze Reihe nützlicher Tipps. Zur Einteilung der Bedenkzeit, zur Zeitverwaltung in der Eröffnung und zu Methoden der Optimierung. An dieser Stelle hat das Buch einen echten Mehrwert, weil es nicht die Theorie, sondern die Praxis im Auge hat. Außerdem gibt es jedem Schachspieler auch leicht verständlich nicht nur Anleitungen zur Effizienz, sondern auch zum Pragmatismus, zur Intuition und zum Umgang mit der Zeitnot. Im Kern rät der Autor zur Gelassenheit. In Panik zu verfallen sei vor allem bei Blitzpartien definitiv fehl am Platz, denn man benötige in schwierigen Situationen am Schachbrett die gesamte Geistesgegenwart, um sich zu behaupten. Wobei Horber auch einräumt: „Leichter gesagt als getan“ – bei erhöhtem Pulsschlag, Aufregung und Nervosität. Fazit: Mit Zeitproblemen im Schach kann man geschickt umgehen. Das Buch von Jean-Marc Horber gibt eine Fülle von Anregungen dazu.  

16,80 €*
Tipp
Buchpaket „Dame“ – 10 Bücher
Buchpakete zum SonderpreisIdeal für Vereine und Turnierveranstalter oder für die private BibliothekÄnderungswünsche können leider nicht berücksichtigt werden.folgende Titel sind enthalten: Gutman, Gewinnen mit dem Fajarowicz/Richter-Gambit Mednis, Endspieltraining nicht nur für Anfänger Weteschnik, 13 Perlen Kohlmeyer, Weltmeister lehren Schach Mednis, Wie wird man ein guter Turnierspieler Brunthaler, Ihre Schachkombinationen für 2010 Barejew/Lewitow, Von London bis Elista Taylor, Gewinnen gegen Königsindisch und Grünfeld Brunthaler, Schach-Taktik mit Dr. Tarrasch Schafroth, Schach - Eine Kulturgeschichte

65,00 €*